Hallo Barbara,
wenn Du von Rüben im Sinn von Brassica rapa oder Brassica napus sprichst: Ja, da gibt es einiges, wovon die Blätter gegessen werden - regional unterschiedliche Ausprägungen unter den Bezeichnungen Rübstiel, Stielmus, Rübsen etc. Bei Brassica verlaufen die Blattadern aber stärker auf die Blattachse hin orientiert und bilden nich so ein gleichmäßiges „Netz“ wie auf dem Bild. - Brassica wäre zu erkennen an dem Kohlgeruch / - geschmack, der bei allen mehr oder weniger ausgeprägt da ist.
Bei Rüben im Sinn von Beta vulgaris gibt es eine sehr bekannte, von der nur Blätter und Blattstiele geerntet und gegessen werden: Beta vulgaris ist nicht bloß Zuckerrübe, Futterrübe und Rote Bete, sondern auch Mangold (daher der durchschlagende Effekt von Mangold bei Leuten, die gut auf Oxalsäure ansprechen). Bei Beta täte der Verlauf der Adern besser passen, es sind da aber überall ungelappte ganzrandige Blätter ohne im Spiel. - Es gibt Ausprägungen von Mangold mit schmalen, gänzlich harmlos ausschauenden Blattstielen, das alleine spräche noch nicht gegen den Kandidaten.
Aus der reichhaltigen Gattung Lactuca könnte der Kandidat schon auch gut sein - die Lappung „gegen den Strich“, die mich auf den Guten Heinrich gebracht hat, kommt dort auch vor (von Chenopodium finde ich jetzt kein Bild mit mehrfach gelappten Blättern, aber ich bin sicher, dass es solche Formen gibt).
Die zwischen den Blattadern ein wenig hervorgewölbten Blattflächen deuten in Richtung Spinacia, wo es auch alle möglichen Lappungen gibt.
Wenn vom Fragesteller wenigstens ein klitzekleiner Hinweis käme, wo man den Gemüseladen einordnen kann, aus dem die Blätter stammen (Türke? Koreaner? Äthiopier? Italiener? Portugiese?), wüßte man schon mehr. Auch Angaben zu Geruch und Geschmack könnten helfen - zum Blühen wird der Kandidat nicht mehr kommen…
Schöne Grüße
MM