Zuckersucht- Gibt es sowas?

Gesundheit Sucht & Prävention
#1

Hallo www-Gemeinde.
Ich hab da eine Frage, mit der ich schon seit einiger Zeit im Kreis laufe, weil mir bisher niemand eine Antwort darauf geben konnte.
Und zwar wäre diese: Gibt es sowas wie Zuckersucht? Ich wurde schon mehrfach auf Diabetes 1+2 getestet, was negativ war. Sowie auf diverse andere Symptome die für einen erhöhten Zuckerbedarf verantwortlich sein könnten. Alles war bisher negativ bzw, nirgendwo was auffäliges. Morgens brauch ich Zucker um aufzuwachen, abends zum einschlafen. und tagsüber um in bewegung zu bleiben. Hab ich einen Tag keinen Zucker zur Hand, kommen typische Entzugserscheinungen wie Zittern, Schweissausbrüche etc zum vorschein.
Auch die Umstellung von normalen Zucker auf Fructose etc hat nicht wirklich was gebracht.

Wer kann mir hierzu wirklich entscheidende Hilfe geben, evtl. auch selbsthilfegruppen oder ähnliches. Weil der Zucker setzt leiderauch an.

Ich bedanke mich bei jedem der mir irgendwie weiterhelfen kann.

#2

Hallo Schlaubi,

um es vorweg zunehmen: ich weiß es auch nicht.

Allerdings kenne ich das was Du beschreibst auch von mir.

Wobei ich diese „Zuckerfreßanfälle“ (nunja, soo schlimm ist es nicht, aber mir fällt kein besserer Begriff ein) erst bemerkte, nachdem ich vom Alk entzogen habe.

Wenn ich abends mal keine Schokolade esse (ist wegen Cholesterin nicht so gut), ziehe ich mir Gummibärchen rein bis mir schlecht wird.
Bekomme ich keinen Zucker, wird mir regelrecht schwindelig…ähnlich beginnenden Entzugserscheinungen von Alk (ich meine die relativ harmlosen, also kein Delir, Halluzinationen o.ä.).

Ich rätsle auch noch, lebe aber damit und warte auf eine Erklärung.

BTW: Tagsüber ist es nicht so schlimm, da trinke ich dann aber meist Cola oder süße Limo…

Viele Grüße
HylTox

#3

Ja,Zuckersucht gibt es.Physische und psychische.Da es bei dir keine organische Ursache
ist,solltest du mal beobachten,in welchen Situationen,dass Verlangen nach Zucker sehr
groß ist.
Manchmal sind es die alltäglichen Dinge des Lebens,die uns bewegen,Kaffee.Schokolade
oder eben Zucker zu uns zu nehmen,um durch den Tag zu kommen.
Also,wenn alles diagnostisch abgeklärt wurde,könntest du es mit einer Selbsthilfegruppe
versuchen.Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg.

#4

Hi Schlaubi,

auch, wenn es nirgends steht - Zuckersucht gibt es!
Ich selbst bin (ein jetzt trockener) Schokoholic :wink:
Es verging kein Tag, an dem ich keine Schokolade aß. Also reichlich davon.
Zusätzlich natürlich alles, was es sonst noch so Süßes gab, wie Kuchen oder Nuss-Nougat Aufstrich zum Frühstück.
(Komischerweise wurde ich davon nicht dick davon…)

Da meine Cholesterinwerte nicht so toll waren, beschloss ich im März auf Zucker komplett zu verzichten (zusätzlich lebte ich noch für 6 Wochen vegan…aber das ist eine andere harte Geschichte).

So, und jetzt begann die Tortur. Keine Schokolade…naja…keine Marmelade…naja.
Den ersten Tag ging das. Aber ich vermisste schon was. Dann wieder zur Arbeit.
Die Süßigkeiten des Kollegen, der Geburtstag hatte, ignoriert!
Nach Feierabend war ich maulig! Meist aß ich nach Feierabend immer noch eine halbe Tafel Schokolade. Dieses Mal nicht. Ich wurde richtig übellaunig und aß was anderes, das mich aber nicht befriedigte…
Aber ich hielt durch. Alles in mir schrie nach Schokolade. Ich glaube eher, es waren die netten kleinen Darmbakterien, die sich an das Süße gewöhnt hatten und sich davon ernährten. Die schrien und schrien, bekamen aber nichts und ich war unleidlich, aber ich hielt durch.
Dann kam Ostern! Alle kauften süße Schokohasen und -eier ein. Ich kaufte was anderes.
Überall sah ich Schokolade. Kuchen zu Ostern usw. - aber ich hielt durch!

Ich war etwa 4 Tage auf Entzug! Danach fiel es mir etwas leichter. Aber immer noch dachte ich an Schokolade und wenn ich welche sah, machten sich meine Speicheldrüsen selbstständig! Aber ich habe es ignoriert!

Seit März diesen Jahres habe ich keine Schokolade mehr gegessen!
Auf Zucker verzichte ich nicht mehr komplett, aber ich überlege mir, wann und wie.
Immer noch keine Marmelade oder Nuss-Nougat Aufstrich.
Aber zum Kaffee mal ein(!) Stück Kuchen. Ist OK. Aber so wenig Zucker wie möglich und natürlich auch keine Austauschstoffe!!

Ich glaube, jetzt bin ich raus aus dem Zuckerwahn. Aaaber, ich bin sicher, wenn ich wieder damit anfange, bin ich wieder dort, wo ich herkam. Daher: ein trockener Schokoholic.

Um deine Frage zu beantworten: Ja, man kann zuckersüchtig sein. Und wenn man es ist, erfordert es echte Disziplin, davon wegzukommen. Man hat Entzugserscheinungen und sieht überall nur Schokolade und Süßes.
Ich bin Nichtraucher, aber ich glaube, so oder so ähnlich ist es, mit dem Rauchen aufzuhören.

Kämpfe, es lohnt sich. Ich habe keine Süßigkeiten mehr im Haus und vermisse nichts mehr :smile: