Grüß euch!
Tja, die inneralpine Namenskunde ist/war schon beinah eine eigene Wissenschaft und manchmal brauchte es schon die „höheren Weihen“, um damit noch zurecht zu kommen.
Die (Vulgo-) Namensgebung richtete sich oft nur nach den Vornamen der Eltern und Großeltern:
das „Wawe-Wam-Wawei“ ist die kleine Barbara, deren Mutter und Oma ebenfalls Barbara heißen,
das „Wawe-Moidl-Mariedei“ ist die kl. Maria, deren Mutter ebenfalls Maria, die Oma Barbara heißt.
Und „Steffn-Steffis-Steffei“ ist der kl. Bub, der Stefan heißt…usw.
Diese Extreme sind heute aber kaum noch anzutreffen,wie auch mit Yasmin, Denise, Gilbert, Mateo …?
Ließ man die Vornamen weg, wurden die Nachnamen bei Frauen
feminisiert: die Ritterin, die Zechnerin, die Weinbergerin.
Ich kenne Urkunden, in denen die Nachnamen der Frauen generell feminisiert sind. Bei Eheschließungen behielten die Frauen ihre Mädchennamen, die Kinder bekamen aber alle den Namen des Mannes.
Woher das rührt, weiß ich nicht zu sagen. Es muss aber bereit
im Mittelalter so üblich gewesen sein.
Ich könnte mir vorstellen, dass das mit der Entstehung der Familiennamen aus Berufen oder Tätigkeiten, Gegenden usw. an und für sich zusammenhängt.
Bei uns werden die Leute, die von einem Bauernhof abstammen, auch mit dem Hofnamen voran angeredet. In früheren Generationen waren Hof- und Familienname ident, heutzutage oft nicht mehr.
Und das kann dann schon manchmal zu Verwirrungen führen, wenn z.B. der Hofer(bauer) den Familiennamen Gruber hat, und der Lechnerb. Hofer heißt, der Gruber-bauer aber den Namen Lechner trägt…
Wer ist dann der Hofer Sepp oder die Gruber Maridl?
Ich hab natürlich auch so einen Namen zum Irreführen…
Helene