Zufälle?

Wissenschaft Parawissenschaften
#1

Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei meinen Glauben an den Zufall zu verlieren.
Es kann doch nicht sein, das Unglück immer in Serien kommt?

Letztes Jahr im August/September ging es los:

  • ein aufgebrochenes Auto
  • defekte Waschmaschine
  • Unfall von mir in einer Tiefgarage (Lackschaden)
  • Unfall von meiner Freundin mit Ihrem Auto (heftiger Blechschaden)
  • Unfall von meiner Freundin mit meinem Auto (nur leichter Schaden am Unfallgegner)

Das alles innerhalb von 12 Tagen.

Nun:

  • CD Player geht kaputt als meine Freundin ihn einschaltet
  • Überspannungsicherung sorgt dafür, dass es zu einem Stromausfall kommt, als Freundin das Bügeleisen anschließt. Ausstecken - einstecken von Ihr bringt nichts. Ich ziehe den Stecker und stecke Ihn wieder ein. Alles geht.
  • Plötzlicher heftiger Aquaplaningunfall (beide weitgehend Unverletzt)
  • Aus heitem Himmel fällt meiner Freundin ein Steinchen direkt vor die Füsse

Das alles innerhalb von wenigen Tagen!

Da wird einem doch ganz anders! Das ist mi zuviel für reinen Zufall!
Hat jemand irgend eine Idee was da dahinterstecken könnte?

Gruß Ivo

#2

Moin Ivo,

Hat jemand irgend eine Idee was da dahinterstecken könnte?

Sowohl du, als auch deine Freundin sollten vielleicht mal das Fahrverhalten überprüfen. Habt ihr vielleicht etwas Stress im Moment ?

Insbesondere wenn bereits ein Unfall passiert ist, neigen Leute dazu, etwas an Selbstvertrauen einzubüßen. Etwar ruhier und konzentrierter Fahren wäre hier vielleicht angebracht.

Nur…wieso fragst du das ausgerechnet in Parawissenschaften?
Ach so, ja, alternativ kannst du dich natürlich an Anderas wenden, der hat sicher etwas parat. Dann braucht ihr bequemerweise auch nicht euer Fahrverhalten überprüfen.

Gruss
Marion

#3

Guten Morgen Marion,

Sowohl du, als auch deine Freundin sollten vielleicht mal das
Fahrverhalten überprüfen. Habt ihr vielleicht etwas Stress im
Moment ?

Ich wusste das diese Antwort kommt. :wink:

Insbesondere wenn bereits ein Unfall passiert ist, neigen
Leute dazu, etwas an Selbstvertrauen einzubüßen. Etwar ruhier
und konzentrierter Fahren wäre hier vielleicht angebracht.

Das ist eigentlich schon der Fall, wir sind sogar absichtlich über die B30, da bei dem Wetter die kürzeste Streche die schnellste ist, weil rasen bei dem Wetter nicht angebracht war… da hilft auch die Autobahn nix. Und dann bei Tempo 90 auf der autobahnähnlich ausgebauten Schnellstrasse kam in der Senke die Spurrille mit dem Wasser drin. Meinetwegen noch mit dem Heckantrieb.
Aber wieso ist nachdem ich das Fahrzeug abgefangen habe der linke hintere Reifen runter, so dass es zurück in den Graben ging?

Nur…wieso fragst du das ausgerechnet in Parawissenschaften?
Ach so, ja, alternativ kannst du dich natürlich an Anderas
wenden, der hat sicher etwas parat. Dann braucht ihr
bequemerweise auch nicht euer Fahrverhalten überprüfen.

Die generelle Anhäufung von diesen Dingen macht mich nur stutzig.
Man kann das natürlich mit dem Vahrverhalten begründen, aber das ist in der Regel unproblematisch. Und in der kurzform wo ich die Ereignisse wiedergegeben habe, klingt das alles nicht so spannend, wie es ist.

Gruß Ivo

#4

! Zufall !
Hi,

ich stimme mit Pendragon überein.
Ich (als Aussenstehender) finde die von dir geschilderten Ereignisse überhaupt nichts Besonderes.
Menschen neigen nämlich dazu, ausserordentlich fehlzuinterpretieren.
Die Sachen mit dem Stein, DC Player, Waschmaschine, Bügeleisen und dem Lackschaden würden bei mir im Rauschen untergehen. Ich würde diesen Ereignissen in keiner Weise irgendeine Bedeutung zuordnen, selbst wenn sie am selben Tag passieren würden.
Wenn man jetzt noch dem Fahrstil deiner Freundin auf den Grund gehen würde, dann wären sicherlich 8 der 9 von dir geschilderten Ereignisse leicht erklärt.
Bleibt also nur noch der Einbruch.
Und? Wegen eines Einbruchs gleich den Glauben an sich selbst verlieren? Nein, Kopf hoch, so schlecht ist es nicht.

PS: Rein statistisch gesehen sind diese Geschehnisse auch nichts Besonderes.
Gruss,

#5

Hallo helge,

mir geht es aber darum mal einen anderen Blickwinkel zu betrachten - nicht immer nur meinen völlig rationalen.

Gruß Ivo

#6

Hallo Ivo,

mit einem rationalen Blickwinkel besser vereinbar, weniger unheimlich und nach all dem Schlamassel wohl auch wohltuend sind Janwillem van de Weterings „Zen-Krimis“, am besten anfangen mit „Ketchup, Karate und die Folgen“. Im heftigen Kontrast zu den klassischen „Leser-kombiniert-mit“-Geschichten sind Weterings Stories auf der (in dieser Formulierung ja nicht irrationalen) Zen-Hypothese „Alles hängt mit allem zusammen“ entwickelt.

Viel Spaß und vergiß nicht, arbeiten zu gehen, wenn schon auf Seite 97 der Wecker klingelt!

MM

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#7

Da wird einem doch ganz anders! Das ist mi zuviel für reinen
Zufall!
Hat jemand irgend eine Idee was da dahinterstecken könnte?

Gruß Ivo

Hallo, Ivo,

ich nehme an, solche ‚Serien‘ sind weiter verbreitet, als man meinen möchte - oder sollte ich besser sagen: auf die selektive Wahrnehmung, die einen eine Abfolge von Missgeschicken als ‚Pechserie‘ sehen lässt, scheint weit verbreitet zu sein … ? Wohl nicht umsonst sagt schon der Volksmund: ‚Ein Unglück kommt selten allein‘ (das englische ‚It never rains, but it pours‘ gefällt mir persönlich noch ein bisschen besser); eine der von Dir geschilderten nicht unähnliche Serie von Ärgernissen könnte ich jedenfalls an dieser Stelle auch auflisten.

Meine Erklärung: Zufall - ggf. gepaart mit einer defekten Elektrik im Hause und ein paar anderen Rahmenbedingungen, die das Eintreten gewisser als wenig wünschenswert erachteter Geschehnisse zusätzlich begünstigen. mutmaße zwar zuweilen auch gerne, ich stünde unter einem ‚Elektrofluch‘, weswegen die Lebensdauer von Geräten in meinem Haushalt i.d.R. weit unter der liegt, die sie bei anderen Leuten haben - dieweil ich mich aber als einigermaßen aufgeklärten Menschen betrachte, spricht daraus nicht zuletzt auch eine gewisse Koketterie: Flüche, Verschwörungen und Spökenkiekerei verleihen dem täglichen Einerlei Würze und fungieren wohl, so meine Vermutung, nicht selten auch als eine Art alltagstauglicher Religionsersatz.

M.a.W.: ein Zufall mag glücklich, unglücklich, mehr oder minder erstaunlich erscheinen - jedenfalls gibt es ihn lediglich in unserer Wahrnehmung; und er ist halt weitaus banaler und langweiliger als manches, was man sich im stillen Kämmerlein sonst noch so zusammenreimen kann.

Mit besten Grüßen,
Frank

„Es gibt mehr Ding‘ im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt, Horatio“.

#8

hallo ivo!

ich kann dir dazu mal meine ganz persönliche meinung zu „zufällen“ sagen. ich glaube nicht an zufälle. es gibt immer dinge/sachen, die das geschehene oder noch passierende beeinflussen. will damit sagen, dass es gründe dafür geben muss.
da du nun selber schon versuchst, die ganze sache mal von einer anderen perspektive aus zu betrachten … dann mach es doch einfach. versuch dir selbst zu erklären, erstmal warum du nun dazu kommst, überhaupt mal alles von einer anderen perspektive aus betrachten zu wollen und vielleicht kommst du dann auch allein weiter und kannst dir dies und das zusammenreimen. versuch dabei aber, dich nicht nur auf die „rationalen“ geschehnisse und bedingungen zu stützen, sondern frag deine innere stimme nach dem warum.
ohne abgefahren zu wirken, aber ich denke, dass es da draussen noch viel mehr gibt, als nur das was man sieht, hört oder irgendwie „verständlich“ mit wissentschaftlichen methoden erklären kann.

viele grüsse,
anja

#9

Hi Ivo,

ich kann keine Erklärung liefern und habe nix mit Parawissenschaften am Hut, aber ich schreib mal was.

Was immer es sein mag, welchen Namen du dem geben willst, es ist ne Aufgabe für dich.

Mir passieren immer genau die Sachen, die „wir noch nie hatten“. Das sagen zumindest die Hersteller- o. Lieferfirmen.

Inzwischen habe ich eine „das hatten wir noch nie“-Allergie.

Ich habe in diesem Jahr 4 Handys gehabt - alle kaputt nach wenigen MOnaten. Und ich habe sie nicht gegen die Wand gedrömmelt.

Ich kann nichts kaufen oder bestellen OHNE mich vorher 100 x zu versichern und zu informieren wie ich das Ding auch im Notfall repariert bekommen kann.

Auf „gut Glück“ kann ich mich nicht verlassen etwas zu bekommen o. zu schicken. Selbst das Finanzamt hat meine pers. bei denen eingeworfene Steuerakte angebl. nie erhalten.

Selbst Dinge die ich an Freunde leihe verschwinden aus meinem Dunstkreis. Ich muss immer eine Liste der geliehenen Sachen anfertigen und die Guten daran erinnern das es eigentlich mir gehört. (Ok, da kann man die Freunde wechseln…*g*)

Versicherungen - zahlen bei mir erst, wenn ich dem gesamten Vorstand einen Brief per Einschreiben schicke. Wichtige Dinge MUSS ich immer per Einschreiben schicken, denn die kommen eh nie an.

Das Finanzamt sagte mir im Januar das ich von meinem Mann getrennt lebe und umgezogen sei - weil irgendein Dussel meine Akte weggeschickt hatte. Mein Mann und ich wir wusste davon allerdings nix.

Die Gemeinde schickte mir schon Rechnungen über Hunde die schon länger tot sind.

Meine Post ging eine Woche lang verloren, die kam einfach nie an. Bis ich die Deutsche Post rebellisch machte, inzwischen kennt jeder dort meinen Namen.

Rückrufe bekomme ich auch nie, es sei denn ich notiere mir gleich den Namen, den Tag und die Uhrzeit.

Ich frage nicht mehr wieso und warum - ich nehms hin und gehe alles noch genauer an. Vielleicht ist das eine Art höherer Auftrag.

Grüsse
Helena

#10

das mag jetzt vielleicht Macho-mäßig klingen, aber ich muss es jetzt schreiben…

FRAUEN und TECHNIK! *lol*

Kann es sein, dass du nicht soviel Ahnung von technischen Geräten hast? Ich will dich nicht angreifen, auch ich habe schwächen, die ich hier aber nicht aufzeigen will :wink:

Ich wünsche dir Glück und Erholung von deiner PHOBIE!
Kleiner tipp, ich denke, dass das ganze nur verstärkt wargenommen wird, aber in „wirklichkeit“ alles nahezu ausgeglichen ist. Also nicht zusehr drüber nachdenken…

Gruß
MiND

P.S. Frü Rchethcseirbfhleer wrid kiene Hfautgn ürebnomeemn!

#11

Es gibt keine Zufälle!
Hallo,
also ich kann hier nur das Buch das LOLA-Prinzip empfehlen. In diesem Buch geht es darum, das wir selbst dafür verantworlich sind was uns geschieht. Und niemand sonst.
Ich wollte erst auch nicht glauben, aber nach 3xmaligen lesen des Buches wurde es immer deutlicher das es wirklich stimmt.

#12

Hi Mind,

ich kenne immerhin meine „technischen“ Grenzen. Und da lasse ich mir gerne helfen. Was „Technik“ allerdings mit der Post, oder dem Zerstörungsdrang meiner Handys zu tun hat (sind jetzt zwei gleichzeitig in Reparatur - und ich hab leider wirklich nix gemacht mit ihnen), weisst nur du, denke ich.

Grüsse
Helena

#13

Ciao MiND !

das mag jetzt vielleicht Macho-mäßig klingen, aber ich muss es
jetzt schreiben…

Is machomäßig und zwar mehr, als Du vielleicht glaubst ! Eine meiner griechischen Lieblingsgöttinnen ist Hekate, geläufig ist Dir vielleicht ihr Hauptbeschäftigungsgebiet. Vermutlich kennst Du den Kommunikationswissenschaftler, Psychologen und Philisophen Paul Watzlawik. Das ist der, der sich unter anderem mit den sich selbst erfüllenden Prophezeiungen beschäftigt (vergleichs mal mit dem Verhalten von Shakespears Macbeth, nachdem der die drei alten Frauen getroffen hat).

Wenn Du bzw. andere Männer oder die Frauen sich selbst einreden, dass sie etwas (in diesem Fall Technik) nicht können, dann klappts in einem gerüttelt hohen Anteil der Fälle tatsächlich nicht mehr. Damit - so gesehen - bist Du mit daran schuld, wenn Frauen was nicht können. Also, lass das bleiben - is nämlich nicht die feine englische Art !

Liebe Grüße
Wolkenstein

FRAUEN und TECHNIK! *lol*

Kann es sein, dass du nicht soviel Ahnung von technischen
Geräten hast? Ich will dich nicht angreifen, auch ich habe
schwächen, die ich hier aber nicht aufzeigen will :wink:

Ich wünsche dir Glück und Erholung von deiner PHOBIE!
Kleiner tipp, ich denke, dass das ganze nur verstärkt
wargenommen wird, aber in „wirklichkeit“ alles nahezu
ausgeglichen ist. Also nicht zusehr drüber nachdenken…

Gruß
MiND

P.S. Frü Rchethcseirbfhleer wrid kiene Hfautgn ürebnomeemn!

#14

Hallo,

Hallo Elke !

also ich kann hier nur das Buch das LOLA-Prinzip empfehlen. In
diesem Buch geht es darum, das wir selbst dafür verantworlich
sind was uns geschieht. Und niemand sonst.

Bitte verzeih, aber das Buch ist zumindest ein ganz klein bißchen zynisch. Denn ob ich in Europa oder Afrika geboren werde, ist Zufall. Den kann ich ganz und gar nicht beeinflussen, ob ich jetzt will oder nicht. Zufall heißt ja meines Erachtens auch nichts anderes, als dass irgendetwas zufällig passiert; soll heißen, es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass ein Geschehen eintritt oder eben nicht. Extremes Beispiel: wenn die Opfer von Ausbeutung und Vergewaltigung selber schuld sind, dann ist das, so seh ich´s, Zynismus hoch drei.

Liebe Grüße
Wolkenstein

Ich wollte erst auch nicht glauben, aber nach 3xmaligen lesen
des Buches wurde es immer deutlicher das es wirklich stimmt.

#15

Hallo,
lies mal von Artur Köstler „Die Wurzeln des Zufalls“,
Gruß Fritz