Zukünftige Zahlungpflicht in die Rentenkasse für Selbständige

Hallo allerseits,

gerade in den MoMa-Nachrichten gehört: die Union (oder ist es die Regierung?) plant (mal wieder) die Zahlungspflicht für Selbständige in die Rentenkassen.

Da das im Fernsehen nur aus einem Einzeiler bestand:

  1. Weiss jemand, zu wann das geplant ist und wie dann diese Verpflichtung ausgeformt werden soll?
  2. Gibt es dann eine Alters- oder eine Einkommensgrenze? Vor Jahren wurden das mal nur für junge Selbständige geplant (also solche, die bei Gesetzesabschluss noch nicht 30 waren)
  3. Bis zu welchem Lebensjahr soll das Ganze gezahlt werden (Ein Vorteil der Selbständigkeit ist es ja derzeit auch, mit 55 in Rente gehen zu können)
  4. Wie stellen sich die Herren von der Union oder der Regierung, im übrigen die Parteien, die hauptsächlich an dem Verfall des Rentensystems (dem jetzigen und dem zukünftigen) seit den 90ern gewerkelt haben , den bei Selbständigen durchaus vorkommenden Fall eines Wegfalls der Einkommensquelle vor (AN erhalten dann ja „Arbeitslosengeld“ oder ähnliches und die Beiträge werden übernommen, während Selbständige mit 0 Euro und dem KK-Beitrag schon per-se im Minus stehen)

Gruß
VB

Hi,

soweit ich das gelesen habe, ist das jetzt erstmal eine Meldung die von der „Bild“ kommt.
Es wird wohl wieder an unserer Rentenversicherung „gebastelt“, siehe auch Stichwort „Flexirente“.

Aber zurück zu Deiner Frage, es scheint noch etwas sehr allgemein zu sein:

„Im Gespräch sind demnach zwei Varianten: Eine Option sei, dass Selbständige in die gesetzliche Rente einzahlen müssen, die andere eine Nachweispflicht zu einer Armut verhindernden Altersvorsorge mit freier Wahl des Absicherungsmodells.“

Quelle: FAZ

Ich würde erstmal weiter abwarten und Tee trinken bis es konkreter wird.

lg,
vordprefect

Hallo!

Ein beträchtlicher Teil (nach nicht ganz klarer Datenlage etwa die Hälfte) der Empfänger von Grundsicherung im Alter sind ehemals Selbständige. Von daher gibt es Handlungsbedarf.

Soweit bisher bekannt, geht es nicht um den großen Wurf in Richtung Beitragspflicht für alle Bürger und alle Einkommensarten, mit dem sich das Umlagesystem bei geeigneter Gestaltung dauerhaft tragfähig, für alle Altersrentner existenzsichernd und die Steuerkasse entlastend darstellen ließe, sondern um derzeit noch Unausgegorenes für einen begrenzten Personenkreis.

Gruß
Wolfgang

Es scheint hier noch keine handfesten Informationen zu geben. Deshalb wäre das alles reine Spekulation. Besser ist es abzuwarten.

Warum man das machen will verstehe ich nicht. Die Rentenkasse wird für Selbstständige mittlerweile sowieso immer mehr zur Geldverbrennungsanlage. Es gibt bessere Möglichkeiten der Vorsorge.

Hallo,

das hier

stimmt so pauschal schon seit Längerem nicht mehr. wenn es um einesichere und verläßliche Rendite geht, ist die GRV ein Spitzenprodukt:

Hallo!

Bin wirklich gespannt, was Deiner Meinung nach sicherer als eine umlagefinanzierte Rente ist. Die Umlagefinanzierung war in den 50ern das Ergebnis aus der Erfahrung mit mehrmaligem Totalverlust kapitalgedeckter Rentenfinanzierung. Es gab nämlich seit Einführung des kapitalgedeckten Systems Ende des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts keinen einzigen Altersrentner, der in den Genuss einer vollen Altersrente gekommen war.

Es geht um Sicherheit für die Dauer eines Menschenlebens. Wenn Rentenansprüche durch Insolvenzen, Banken- und Währungscrashs verloren gehen können, ist solches Rentensystem von vornherein unbrauchbar. Deshalb sind kapitalgedeckte Lösungen etwas für geschichtslose Leute, die Versicherungsgesellschaften füttern wollen, die aber keine Ahnung haben, was es bedeutet, wenn alte Menschen vor dem Nichts stehen. Es geht um ein Höchstmaß an Verlässlichkeit, nicht um Renditeoptimierung.

Gruß
Wolfgang