Zukunftschancen Übersetzer

Hallo zusammen,

gibt es hier jemanden, der vor noch nicht so lange Zeit eine Ausbildung zum Übersetzer/Dolmetscher (möglichst an einer Euroakademie oder ähnliches) absolviert hat und mir was dazu sagen, wie hier die Zukunftschancen sind und ob sich diese Ausbildung lohnt? Vielen Dank schon mal.

Servus,

ich bin mit einer Übersetzerin verheiratet, die vor ein paar Jahren zu Vertiefung einzelner Fachgebiete in Heidelberg Gasthörerin war.

Von den Mädels, die sie damals kennen gelernt hat (das war freilich keine repräsentative Stichprobe), arbeitet heute keine in dem Beruf, für den ihr Studium gedacht war.

In der Szene kursiert der Joke vom Übersetzer beim Arzt:

_- Es tut mir leid, aber ich muss es Ihnen sagen: Sie haben nur noch wenige Monate zu leben.

  • Aber um Gottes Willen, Herr Doktor: Wovon denn?_

Wenn Du z.B. telefonische Aufträge oder Reklamationen von fremdsprachigen Kunden in der Geschwindigkeit eines Hamsters im Laufrad erfassen magst, schaut das allerdings anders aus - in solchen Anwendungsbereichen von Fremdsprachen geht was. Erwarte allerdings keinen komfortablen Lohn.

Schöne Grüße

MM

… ich kann dem von Aprilfisch geschriebenen nichts hinzufügen. Als ich eine Freundin - vom Fach - fragte, ob es Sinn mache, dass ich meine Sprachkenntnisse in einem Studium erweitere zum Dolmetscher/Übersetzer, fragte sie mich: wozu?

Wenn man Spaß an Sprachen hat und bescheiden ist, sollte es aber durchaus funktionieren.

Gruß
A.A.

Eine Bekannte arbeitet momentan an der Universität als Dozentin. Eigentlich ist sie aber Diplom Literatur Übersetzerin. Sie ist in dem Bereich selbstständig und meinte, dass man vergessen kann in diesem Beruf viel zu verdienen und dass die Aufträge meist sehr unregelmäßig kommen. So kann es sein, dass man im Monat nicht immer gleich verdient.

Hallo,

mach das nur nicht!!! Schau mal ins Forum auf http://www.proz.com dann siehst du, was da Sache ist. Die Preise sind im freien Fall, und du hast Konkurrenz von Leuten, die zwar nicht übersetzen können, aber den Auftraggeber davon überzeugen, dass sie es können.

Schöne Grüße

Petra

gibt es hier jemanden, der vor noch nicht so lange Zeit eine
Ausbildung zum Übersetzer/Dolmetscher (möglichst an einer
Euroakademie oder ähnliches) absolviert hat und mir was dazu
sagen, wie hier die Zukunftschancen sind und ob sich diese
Ausbildung lohnt? Vielen Dank schon mal.

Nebenher zum BWL-Studium sicher von grossem Vorteil.

Servus,

kommt halt drauf an, was man mit „Ausbildung“ für einen Beruf meint, dessen Bezeichnung nicht geschützt ist.

Es gibt nicht ganz wenige Ausbildungswege dafür, die sich nicht nebenher erledigen lassen.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

wenn du eine Zukunftschance als Übersetzerin willst, musst du Sprachen und Branchen aussuchen die für die Konkurrenz zu schwierig oder zu wenig prestigeträchtig sind.

Viel Erfolg

Gerrit

Hallo!
Ich bin jetzt seit ca. 40 Jahren freischaffende Literaturübersetzerin. Als ich angefangen habe, war Fantasy gerade dabei, Deutschland zu erobern und mit guten Englischkenntnissen und etwas Sprachgefühl konnte man durchaus Aufträge an Land ziehen. Wirklich verdienen tut man in dem Beruf aber nicht, wenn man fleißig ist, kann sich über Wasser halten, mehr nicht.

Übersetzen erfordert eben Zeit, erst recht, wenn man gut und gründlich arbeitet, der Tag hat aber nur 24 Stunden und die eigene Leistungsfähigkeit Grenzen. Der finanzielle Gegenwert für die Maloche ist zum Lachen. Außerdem kann es einem passieren, dass die Jahre dahinfliegen und man kriegt es nicht mit, weil man die ganze Zeit nur hinter dem PC klemmt. Mir ist es mehr als einmal so gegangen, dass ich den Kopf hebe und mich umschaue und feststelle, ups, eben war noch Frühling und jetzt ist schon wieder Herbst??? Das muss man mögen.

Derzeit ist es so, dass im Bereich Bellestristik lauter Serien geschrieben werden, die alle schon in fester Hand sind. Da hereinzukommen oder für eine neue Buchreihe in Betracht gezogen zu werden, ist überaus knifflig, wie ich erfahren durfte, nachdem ich auf Grund einer familiären Belastung kürzer treten musste. Und die Honorare werden immer kümmerlicher. Lohnen tut sich dieser Beruf wirklich höchstens - wie hier bereits erwähnt - wenn man Sprachen beherrscht, in denen sich ganz wenig Konkurrenz tummelt.

Gruß,
Eva

Hallo,

Du stellst hier scheinbar ewig sehr einfache Fragen. Übersetzt
aber angeblich?

Deine simplen Fragen = zeigen es ihr vielleicht , Du hast
scheinbar sehr wenig Ahnung.

so, findest Du? Ich lese aus ihren Fragen, dass sie sich sehr gründlich auch in Hintergründe einarbeitet, sehr genau und mit Feingefühl übersetzt.
Wenn man sich um Nuancen nicht schert, mögen manche Fragen simpel erscheinen - aber nur dann.

Jule

Ich bin neu hier, lese aber schon etwas länger mit. Da ich ebenfalls beruflich übersetze, interessieren mich die Fragen von newcallas - diese Fremdsprachenabteilung ist die erste, bei der ich hier regelmäßig mitgelesen habe. Und ich finde ihre Fragen gehen immer um kleine, aber feine Unterschiede. So, dass Menschen, die nicht selbst beruflich übersetzen, die Fragen wahrscheinlich gar nicht richtig verstehen, weil sie die Nuancen nicht bemerken können. Ich kenne diese Problem aus einer anderen Gruppe - ich frage und bekomme lauter Antworten auf Fragen, die ich überhaupt nicht gefragt habe, weil man meine Frage gar nciht versteht.

Siboniwe