Zumindest im Süden Deutschlands herrscht das Zungenspitzen-R vor, aber auch andere Sprachen leben davon. Ich habe das als Kind nicht gelernt und wüßte nun gerne wie man das trainieren kann. Einfach so habe ich es nicht geschafft. Ich weiß, daß es schwierig sein wird das mit Worten zu beschreiben, aber vielleicht versucht es jemand.
Grüße, Rainer
schlechte Chancen
Hi,
eine meiner besten Freundinnen studiert Italienisch und hat ein Jahr dort gelebt - aber sobald sie den Mund aufmacht und „buon giohano“ sagt, weiß jeder, wo sie herkommt… ist ziemlich frustrierend, eigentlich. Ich wollte es ihr auch beibringen, aber es geht einfach nicht.
Aber vielleicht bist Du ja sprachbegabter…
ciao,
erik
achja, zu Deiner Frage:
Also, auf jeden Fall weder im Rachen noch am hinteren Gaumen. Und die Zunge darf sich nicht nach oben wölben wie beim „normalen“ r, also keinen buckel machen, sondern genau umgekehrt. Die Zungenspitze ganz, ganz leicht ca. 1/2 cm hinter die oberen schneidezähne, die Zungenränder sanft an die Backenzähne, damit die Luft nicht seitlich vorbei kann. Leichter geht es, wenn Du die Zunge wirklich nur ganz sanft anlegst. Wichtig: Die Zunge selbst mußt Du ganz fest anspannen, sonst fließt die Luft drüber weg und du machst nur chchchchch. Und dann vollen Druck die Luft hinter die Zunge pusten, daß sie flattert wie ein Fähnchen an der Fahnenstange.
Aber es dauert wohl ne ganze Weile, bis man sowas lernt. Und wenn ich es auf Krampf versuche, geht es auch nicht immer. Am einfachsten geht es für mich, wenn ich ein schönes italienisches Wort sage, zb. forza.
Naja, üben kannste ja mal. Bitte um Erfolgsbericht
ciao,
erik
Hallo Rainer,
das Zungen-R ist ein echtes Problem besonders für Heerscharen von (Chor-)Sängern.
Ich habe dafür den Tipp: Versuch es zunächst mit dem Wort „Traum“, und zwar so, dass du „T-daum“ sprichst, dabei das „d“ möglichst flüchtig und locker. Wenn dann die Zungenspitze irgendwann von selbst zweimal anschlägt, bist du schon am Ziel…
Gruß,
Pietrrro
Hallo Rainer,
den schon genannten Übungstipps kann ich nichts hinzufügen. (Ich persönlich habe leider das gegenteilige Problem: Bekomme in Frankreich immer halsweh vor lauter Rachen-R.)
Aber hier schon mal ein Trost, falls du es gar nicht lernst. Es gibt tatsächlich einen geringen Prozentsatz von Menschen, die das anatomisch nicht hinkriegen. Ich kenne z. B. einen gebürtigen Italiener, der schon alles versucht hat, diesen „Sprachfehler“ loszuwerden. Dem hat das mal ein Arzt gesagt, dass er keine Chance hat.
Grüße
Irene
HI, Rainer,
ich habe eine Weile in Spanien gelebt und da eine gute Übungsmöglichkeit kennengelernt: Du weißt doch, wie Kinder machen, wenn sie mit Autos und MOtorrädern spielen, dieses Brrrrrrrrrr - genau das r ist es.
Es in der Sprache dann anzuwenden, ist zwar auf Dauer anstrengend, aber so hab ichs hingekriegt.
Viel Spaß beim Üben.
Ich habe dafür den Tipp: Versuch es zunächst mit dem Wort
„Traum“, und zwar so, dass du „T-daum“ sprichst, dabei das „d“
möglichst flüchtig und locker. Wenn dann die Zungenspitze
irgendwann von selbst zweimal anschlägt, bist du schon am
Ziel…
Das stimmt, das ist ein guter Tip. Meiner Erfahrung nach geht es
am ehesten mit Wörtern, die nach dem r (d) einen dunklen Vokal
haben. Ich arbeite immer mit
Brot (Bdot)
Bruno (Bduno)
Die Explosivlaute T oder B helfen dir, dass du die Zunge nicht
wie üblich aktiv gegen den Gaumen stellst, sondern locker
dagegen schleudern lassen kannst. Theoretisch kann man ein
gerolltes Rrrr auch tatsächlich mit einem einzigen Zugenschlag
sprechen (klingt vielleicht nicht immer gut…). Ich glaube das
kommt in der schnell gesprochenen Alltagssprache öfter vor, als
man wahrnimmt.
Es gibt auch noch eine Reihe von anderen Tips, die von
Sprecherziehern benutzt werden. Da empfehle ich mal in der
Bibliothek, oder in einer großen Buchhandlungen in den Regalen
Schauspiel oder Musik oder Gesang nach Sprechtechnischen
Übungsbüchern zu schauen.
Uraltes Thema in diesen Bereichen…
Martin
Danke für Eure Tips; ich bin schon fleißig am Üben. Am besten komme ich mit Pietros Methode hin, aber es ist immer nur ein ganz kurzes r, aber immerhin mit der Zungenspitze. Von Trrrraum bin ich noch weit entfernt.
Vielen Dank für die Hilfe! Da meine Mutter (die mir leider nicht sagen kann wie es geht) es aussprechen kann, denke ich müßte ich es auch lernen können.
Rainer (der weiter übt)