morgen ist Weltfrauentag. Müssen wir Frauen uns schämen, weil wir dem Erbe nicht gerecht werden, das uns mutige Frauen hinterlassen haben, die einst in einer chauvinistischen Gesellschaft für die Gleichberechtigung kämpften?
viele Grüße
grilla
morgen ist Weltfrauentag. Müssen wir Frauen uns schämen, weil wir dem Erbe nicht gerecht werden, das uns mutige Frauen hinterlassen haben, die einst in einer chauvinistischen Gesellschaft für die Gleichberechtigung kämpften?
viele Grüße
grilla
Hallo Claudia,
Müssen wir Frauen uns schämen, weil
wir dem Erbe nicht gerecht werden, das uns mutige Frauen
hinterlassen haben, die einst in einer chauvinistischen
Gesellschaft für die Gleichberechtigung kämpften?
Ich denke nicht. Die spektakulären Schlachten sind geschlagen, de jure sind haben Frauen die gleichen Rechte. Nun müssen sie nur noch um die gleichen Chancen kämpfen (Vorsicht! Sarkasmus!)
Es ist halt wie in der Software-Entwicklung: die letzten 10% an Programmierfehlern auszumerzen kostet 90% der Zeit und erfordert 90% der Kosten.
Ich sehe aber dennoch mit Vertrauen eine Zukunft kommen, in der sich Männer und Frauen auf gleicher Augenhöhe begegnen. Ist es nicht schon ermutigend, wie selbverständlich Gleichberechtigung von den Jungen gelebt wird? Denke ich an die Zeit von vor 50 Jahren zurück, meine ich nicht im gleichen Land zu leben.
In diesem Sinne
Herzliche, solidarische Grüße zum Weltfrauentag.
Eckard.
Hi Grilla,
morgen ist Weltfrauentag. Müssen wir Frauen uns schämen, weil
wir dem Erbe nicht gerecht werden, das uns mutige Frauen
hinterlassen haben,
Ach, die Alice Schwarzer ist tot? ) Damit will ich sagen, die Gleichberechtigung steht zwar primär auf dem Papier, doch es ist nicht mehr so aufsehenerregend, setzen sich Frauen dafür ein. Also, es wird sicherlich weniger offensichtlich an der Gleichberechtigung der Frau gearbeitet als es früher der Fall war.
Es gibt viele Jahrestage, sei es Vatertag, Weltspartag… Teils finde ich es sehr schade, daß man Tage braucht um sich z.B. auf einen Menschen, und dem was er tut, zu besinnen. Doch diese Erinnerungstage heißen glücklicherweise nicht zwangsläufig, daß alle Menschen immer darauf vergessen, z.B. mal der Mutter, dem Vater, dem Kind… Interesse, Respekt und Liebe entgegen zu bringen.
Mit diesen emanzipatorischen Dingen hatte ich nie viel am Hut, da ich aus meiner Sicht nie Probleme hatte. Daß es in Deutschland das Wahlrecht gibt, war für mich immer eine Selbstverständlichkeit. Doch daß dies erst seit 1918 in Deutschland ist und daß hierfür auch Frauen gekämpft hatten, daran dachte ich nie.
Vieles was mir selbstverständlich ist, ist es noch gar nicht für alle Frauen oder so lange. Also, würdigen wir doch auch das Erreichte. Wobei ich meine, auch Männer sollten sich über ihre „Emanzipation“ freuen. Heute verhungern wohl weniger Männer vor einem gefüllten Kühlschrank als es dies noch vor 20, 50 Jahren der Fall war.
Erst als ich Bücher von Harriet Goldhor Lerner zu lesen begann, wurden mir Bereiche bewußter in denen sich Frauen benachteiligen lassen. Zwar würde ich selbst nie zuliebe eines Mannes auf einen besserbezahlten Job verzichten, damit sein Selbstwertgefühl nicht angeknackst wird, doch Frauen haben schon eine Tendenz sich teils eher zurückzunehmen, zu verzichten, mehr Streß durch Mehrfachbelastungen auf sich zu nehmen, sind einfach leidensfähiger bzw. bereiter zu leiden. Doch das ist hier sicherlich schon alles vielfach diskutiert worden. (Ich bin fast nie in diesem Brett, mutmaße es halt mal.)
die einst in einer chauvinistischen
Gesellschaft für die Gleichberechtigung kämpften?
Die Frauen haben die Gleichberechtigung doch in der Hand. Erstens ist jeder für seine Selbstverantwortung zuständig und zweitens „erziehen“ Frauen zumeist die Kinder. Was ich nicht verstehen kann, und wo ich so meinen Brass bekomme, wenn Frauen sich über ihren lieblosen Alten aufregen, wie egoistisch dieser sie runtermacht und dann ziehen sie sich ihren „Prinzen“ heran, stecken ihm hinten und vorne alles rein, mißbrauchen die Söhne als Partnerersatz (was auch wieder neues Leid in deren späteren Partnerschaften erzeugt) und dann wundern sie sich, wenn sie so wenig Liebe und Anerkennung bekommen.
Wie es so schön heißt: man soll die Fester feiern wie sie fallen. Wenn Du magst, feiere schön. Und dann laß, sofern Du Kinder hast, diese den Abwasch machen. )
viele Grüße
grilla
Ciao,
Romana
Hi!
Die Frauen haben die Gleichberechtigung doch in der Hand.
Erstens ist jeder für seine Selbstverantwortung zuständig und
zweitens „erziehen“ Frauen zumeist die Kinder. Was ich nicht
verstehen kann, und wo ich so meinen Brass bekomme, wenn
Frauen sich über ihren lieblosen Alten aufregen, wie
egoistisch dieser sie runtermacht und dann ziehen sie sich
ihren „Prinzen“ heran, stecken ihm hinten und vorne alles
rein, mißbrauchen die Söhne als Partnerersatz (was auch wieder
neues Leid in deren späteren Partnerschaften erzeugt) und dann
wundern sie sich, wenn sie so wenig Liebe und Anerkennung
bekommen.
Hupps… Das ist doch wohl ein Klischee von vorgestern, oder?
Mittlerweile nimmt die Gesellschaft doch längst Rache an den Söhnen der Emanzipation - und fängt sich damit ein neues Problem ein.
Ich zitiere mal ein paar Sätze aus dem aktuelle Geo-Magazin März/2003 „Jungs“ von Johanna Romberg (selbst Mutter zweier Söhne):
„Lehrerinnen und Lehrer registrieren jetzt, dass die Schulleistungen von Jungen deutlich hinter die von Mädchen zurückfallen.“
[…]
„Kinderärzte und -psychologen schließlich registrieren in ihren Praxen weitaus mehr männliche als weibliche Patienten. Ob Atemwegsinfekte, Sprechstörungen oder ADS, das berüchtigte „Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom“: Jungen, so zeigt jede Medizin-Statistik, sind nicht nur körperlich anfälliger, sondern auch psychisch auffälliger als ihre weiblichen Altersgenossinnen.“
[…]
„Gewandeltes Rollenverständnis
‚Man soll die 1950er und 1960er Jahre zwar nicht verklären‘, sagt Corinna Voigt-Kehlenbeck, Geschlechterforscherin und Sozialwissenschaftlerin. ‚Aber zumindest in einem Punkt hatten es Jungen damals leichter: Sie wuchsen in einer Zeit größerer Eindeutigkeit und Klarheit heran, was ihre eigene Geschlechtsidentität, aber auch die ihrer Eltern betraf.‘ Damals herrschte noch ein weitgehender Konsens über die Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen in Familie und Gesellschaft. […] Diese Gewissheit, sagt Corinna Voigt-Kehlenbeck, ist den Männern, ist der Gesellschaft insgesamt abhanden gekommen. Das liegt zum einen natürlich an den Frauen, die mit den Jahren immer vehementer gleiche Rechte und den Abbau männlicher Machtpositionen eingefordert haben. Zum anderen liegt es an der veränderten Arbeitswelt. Die Zeiten der Vollbeschäftigung sind vorbei. Kein Mann kann sich heute mehr sicher sein, lebenslang Allein- oder auch nur Mit-Ernährer seiner Familie zu sein: Nur noch in einem Drittel aller europäischen Haushalte geht der Mann zur Arbeit, während die Frau zu Hause bleibt.“
[…]
„Nikolaustag in der Krabbelgruppe. Die Mütter haben für ihre Kleinen - zwei Jungen, zwei Mädchen von anderthalb Jahren - einen leibhaftigen Nikolaus-Darsteller bestellt. Als er den Raum betritt, eindrucksvoll mit Bart, Kapuze und Sack, verharren drei der Kinder in stillem Staunen, nur der kleine Eric rennt ungestüm herum, ohne den seltsamen fremden Mann eines Blickes zu würdigen. Die Reaktionen der Mütter sind gespalten. Während die eine die Nase rümpft über die ‚mangelnde Sensibilität‘ des Kindes, erklärt die andere mit leuchtenden Augen: ‚Na, der einzig Forsche war mal wieder mein Sohn. Der fürchtete weder Tod noch Teufel, so wie der um den Nikolaus herumlief!‘
Diese Krabbelgruppen-Szene wird in dem Buch ‚Kleine Helden in Not‘ beschrieben - einem Buch, das so etwas wie ein Grundsatzwerk geworden ist für alle, die sich für die Lebenslagen von Jungen interessieren. Die Reaktion der beiden Mütter, sagen die Autoren Dieter Schnack und Rainer Neutzling, ist im Grunde grotesk: Da wird ein Kleinkind einerseits zum wilden Macker, andererseits zum furchtlosen Helden stilisiert - während es doch im Grunde nur Furcht und Unruhe angesichts des Ungewohnten zeigt. Aber das können oder wollen die Mütter nicht erkennen, vielleicht weil es nicht mit ihrem Bild von starker, aggressiver Männlichkeit übereinstimmt.“
Nur um entsprechende Diskussionen zuvor zu kommen: Nein, ich bin nicht gegen die Emanzipation der Frauen, und nein, ich will dei Zeiten nicht zurückdrehen.
Nur: Was nutzt die ganze Diskussion um die Emapnzipation der Frauen, wenn knapp die Hälfte der Bevölkerung dabei auf der Strecke bleibt, weil rücksichtslos deren Identität zerstört wird, ohne ihnen die Chance zu einer neuen zu geben - z.B. durch eine entsprechende Erziehung im Kindesalter. Denn wie heißt es in dem o.g Artikel dazu:
„Eine zentrale Erkenntnis des relativ jungen Wissenschaftszweigs Männer-Forschung lautet: Männlichkeit ist kein biologisches Faktum, sondern ein Kulturprodukt, eine Konstruktion. In dem Buch ‚Mythos Mann‘ des amerikanischen Anthropologen David D. Gilmore heißt es: ‚Es gibt offenbar keine Kultur, die davon ausgeht, dass Männer an sich stark, tüchtig und potent sind. Überall sollen sie erst durch Prüfungen, Leiden und sozialen Zwang dazu gemacht werden.‘“
Just my 2 cents…
Heinrich
P.S.:
Wie heißt eines der populärsten Bücher der Frauenliteratur treffenderweise?
„Nur ein toter Mann ist ein guter Mann“ (Gaby Hauptmann)
Erklär das mal einem achtjährigen Jungen, der von Mädchen in der Schulklasse damit aufgezogen wurde, er sein „ja nur ein Mann, und die sind besser tot“.
Danke…
…, daß Du mich daran erinnert hast, vielleicht komme ich nach dem Bügeln dazu dessen zu gedenken.
liebe Grüße
Wolfgang
wozu Männer fähig sind
hi Wolfgang,
mein Mann ist super in Schuhe putzen. Seit wir verheiratet sind, habe ich nie wieder ´was gegen die Bundeswehr gesagt, wo Mann offensichtlich auch Nützliches erlernen kann. ))
viele Grüße
grilla
Hi Grilla
wenn wir neben dem Brett Frauen und Feminismus auch ein Brett Männer und Maskulinismus (klingt witzig)haben, können wir uns im Brett Gesellschaft treffen.
Dann diskutieren wir auf Augenhöhe gleich zu gleich und jeder wird den anderen respektieren als das, was er ist, als Menschen und niemand muss sich schämen.
Gruß
Knautschke
Hi Knautschke,
das Wort „schämen“ ist vielleicht von mir nicht ganz glücklich gewählt worden.
Ich habe halt zufällig am Freitag in einer Fernsehsendung mitbekommen, dass am nächsten Tag der Weltfrauentag sein soll. Bisher habe ich mich nie für diese Art von Tagen interessiert (Kindertag, Weltrauchertag, Schnittlauch-Pflücktag…)) Aber als Einleitung wurde nochmals an die Anfänge der Emanzipation gedacht, die mich schon ein wenig berührte - das waren in der Tat sehr mutige Frauen, die für ihr Engagement manchmal sogar sterben mußten.
Anschließend war eine Diskussion mit prominenten Frauen, die den Zeitgeist heute beklagten: die Tendenz der Frauen wieder in die halthergebrachten Rollen zurück zu fallen z.B.: geringfügige schlecht bezahlte Jobs, alleiniges Mutter-/Hausfrauendasein - Mann muss sich im Familienalltag nicht beteiligen, dümmliches Weibchen spielen.
Du schreibst von Aug-in-Aug-Diskussion? Das ist sicher auch hier in diesem Brett möglich, und kommt lediglich auf die Diskussionspartner an. Gerade dieses Thema ist doch hier bestens aufgehoben, oder nicht?
Mein Anliegen ist sicher nicht eine Spezies Mensch runterzumachen (auch wenn ich mir mal einen männerfeindlichen Spott leiste, der nicht böse gemeint ist). Viel mehr ging es mir um Reflektion und Aussicht, wobei uns Frauen ein wenig Selbstkritik nicht schlecht bekommen würde. Und mit Selbstkritik meine ich bestimmt nicht einen Aufruf der Männlichkeit den Kampf anzusagen, sondern das Augenpaar der Frauen wieder auf Augenhöhe der Männer anzuheben.
gruß
grilla
Hinz zu Kunz
Hi,
Männer und Maskulinismus
a) Väternotruf,
b) Familientherapie bei urologischem Karzinom und
c) Konditionierung nach Infarkt
fällt mir da ein.
Gesellschaft
Dann diskutieren wir auf Augenhöhe gleich zu gleich und jeder
wird den anderen respektieren als das, was er ist, als
Menschen und niemand muss sich schämen.
Du kannst den zweiten Schritt nicht vor dem ersten gehen. Nicht außerhalb einer Diktatur. Welche Filter greifen, um Gruppen und Interessen zu verschmelzen, ist selten Einzelentscheidung. Superminister und Kanzler, die Arbeitsmarkt spielen, sind ein Witz und zum Glück nur Eintagsfliegen. Zum Glück für jede Demokratie.
Gruß
Knautschke
Biggi
sind, habe ich nie wieder ´was gegen die Bundeswehr gesagt, wo
Mann offensichtlich auch Nützliches erlernen kann. ))viele Grüße
grilla
…danach kann man(n) sogar „betten machen“ und ´nen knopf annähen - ja !
*gg*
grüße steppi, der seitdem auch eine perfekte optik im kleiderschrank vorweisen kann …
(H)eiliger Zufall,
Hallo,
Gleichberechtigung?
Recht auf Chance
Fehler-Kosten
Vertrauen leben.
solidarisch Eckard.
Markt Macht Sympathisch, sagt der Portalmacho aus meinen finstersten Engrammen. So lange Familienrecht und Arbeitsrecht losgelöst von einander vegetieren, wird es nie eine Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik geben. So lange schert Oben und Unten wie Lust und Schmerz. 1001… Was die beiden Nullen dazwischen bedeuten? Paarung ist der Griff ins Klo.
Gruß