Zur Hilfe: wie messen Schneider?

Die Frage mag blöd klingen (und das auch tatsächlich sein), aber trotzdem:
Die Susi hat sich eine Jeans „auf Maß“ schneidern lassen. Das heisst, sie hat ihre Lieblingsjeans einem komischen Maßschneider in Timbuktu geschickt, der hat die Maße gemessen (das kann die Susi nämlich nicht!) und dann eine geschneidert. Diese neue Jeans ist ihr nun am Oberschenkel „zu eng“. Legt sie nun die neue Jeans auf die passende Lieblingsjeans (also platt aufeinander) sieht man, dass in der Draufsicht bei der neuen Jeans „ein Zentimeter“ fehlt.
Nun will Susi dem Maßschneider eine Mail schreiben. Nur: fehlt der Jeans jetzt „1 cm“ oder fehlen da zwei Zentimeter? Denn letzten Endes fehlt der Zentimeter ja sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite?

Ahnt Ihr, wie Susi denkt?

ich vermute - es sind 2 cm beim „Beinumfang“…

Beatrix, keine Schneiderin :sunglasses:

Ja, das ist genau die Frage: Am Ende (also an Susis Oberschenkel) fehlt natürlich der „Umfang“, aber so ein Schneider schneidet doch zwei platte Teile aus (Ober- und Unterseite), die jeweils halt um 1 cm zu schmal sind… Darum die blöde Frage, was denn nun zählt…

Vielleicht macht Susi ein Foto von den beiden Teilen übereinander und mit aufgelegtem Maßband oder 2-Cent-Stück, und hängt das Bild an die Mail an?

Danke, guter Plan :slight_smile: Das hat die Susi gleich in der ersten Motz-Mail getan - aber die Diskussion tritt inzwischen ins nächste Level ein, da braucht’s Hintergrundwissen…

Es ist ziemlich egal, was Susi denkt , weil wir nicht wissen, wie die Frau in Timbuktu denkt - die Idee mit dem Foto ist deshalb am besten.

Ich habe in Saudi Schneider erlebt, die mir hautenge Sari-Blusen geschneidert haben, obwohl sie mich nur angesehen haben und ich eine Abaya (=Ganzkörperkondom) anhatte. Die sind hoffnungslos verloren, wenn man ihnen ein Schnittmuster zeigt oder nach Zentimetern und Beinumfang fragt. Aber sie können ein kompliziertes Kleidungsstück perfekt nachschneidern (Susi hat da wohl eine Zitrone erwischt).

Ich hoffe für Susi das klappt und sie muss nicht abnehmen …

Grüße Siboniwe

Susis Interesse an der Schneiderei sei ihr unbenommen, aber braucht es das hier wirklich?
Der Schneider hatte eine passende Jeans zur Verfügung, er hat eine neue gemacht, die nachweislich kleiner ist als das „Original“. Er hat’s verbockt und muss nachbessern. Um das zu verargumentieren sollte Susi keine Schneiderlehre brauchen. Oder seh ich das zu einfach?

Gruß,

Kannitverstan

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:slight_smile: Also Susi sieht das genauso. Ich auch. Aber der Schneider halt nicht seufz Und bevor sie jetzt wegen „Umfang oder Radius“ (so würde ich diesen Unterschied jetzt nennen) wieder was falsches kriegt, wollten wir halt mal fragen…

Wenn man nicht weiß, wie der andere denkt, muss man dem anderen sagen, wie man selbst denkt.

Das kann man mit zwei Methoden parallel machen:
Ein Maßband wird Susi ja wohl haben. Das ist wesentlich besser als ein Geldstück, weil die Person in Timbuktu sicherlich keinerlei Plan hat, wie groß ein Eurocent ist. Dagegen ist 1 cm genormt und selbst wenn man in Timbuktu mit Inch misst, kann man sich das umrechnen.

Parallel würde ich auch noch den Umfang angeben und dort bemängeln, dass da eben 2 cm fehlen. Wobei das mit dem Umfang kritisch ist. Bei (Maß-)Konfektion wird zwar immer der Umfang als Kriterium genommen, aber nicht der Umfang der Kleidung, sondern der Umfang der Gliedmaße, Rumpf, etc.

Das, was zu eng ist, ist das „Innenmaß Schenkel“.
Ob der fehlende 1 cm Außenmaß ( ich würde 2 cm empfehlen)
am Hinter- oder Vorderteil der Hose zugegeben werden muss, ist abhängig vom Schnitt der Hose und der Art der Nähte…
LG
Amokoma1

Hi!

Nimmt man von einem Kleidungsstück den Schnitt ab, so muss man überall dort, wo eine Naht verläuft, mind 1 cm Nahtzugabe einplanen, denn die Stücke werden ja nicht bündig aneinandergeklebt, sondern so miteinander vernäht, dass innen jeweils etwas übersteht:

Bildschirmfoto 2019-04-13 um 12.57.34

Es sieht ganz danach aus, dass er das Kleidungsstück auf rechts genommen hat und ohne Nahtzugabe zugeschnitten hat - und beim Nähen ist dann dieser 1 cm für die Nahtzugabe verloren gegangen.

Er hätte das Kleidungsstück nur auf links drehen müssen, dann hätte er schon die Nahtzugabe gehabt.

Mein Vorschlag zur Rettung dieser Jeans: Die Seiten auftrennen und einen Streifen einsetzen, so wie es gerade modisch ist:

Bildschirmfoto 2019-04-13 um 13.02.05

Gruß, Diva