zurück zur Natur in 50 Jahren?

Hallo,

ich habe vor einiger Zeit einen Beitrag gesehen oder gehört: Würde der Mensch eine Metropole, wie beispielsweise London vollkommen aufgeben und sich selbst überlassen so würde die Natur nur 50 Jahre benötigen, um alles wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen.
Mir fiel das in einem Gespräch ein und ich habe damit ungläubiges Staunen hervorgerufen. Nun weiß ich aber nicht mehr wo und wann ich das gehört, gesehen oder gelesen habe, um es zu beweisen. Kann jemand helfen?

Vielen Dank im voraus.

Toni

Hallo Toni,

Gegenprobe: Hier z.B.

http://library.ucsc.edu/slides/decou/lanterns/full/d…

hats ein bissel länger gedauert, und auch im Lauf von 2.400 Jahren nicht so recht geklappt, obwohl der abgebildete Tempel von Segesta seinerzeit nicht einmal fertig gebaut war.

Schöne Grüße

MM

Hallo Toni,

so würde die
Natur nur 50 Jahre benötigen, um alles wieder in den
ursprünglichen Zustand zu versetzen.

wenn dem so wäre, wäre eine Gruppe von Menschen sofort arbeitslos - die Archäologen.

Die ältesten Artefakte sind einige zehntausend Jahre alt.

Gandalf

hallo Toni,

das funktioniert mit einer goldgräbersiedlung aus einfachen häusern im tropenwald und nur wenn die umgebende natur intakt ist, aber in gemässigtem klima eine zubetonierte stadt, das dauert doch einiges länger. 50 jahre ist etwas kurz, da auch unbewohnte häuser noch viele jahrzehnte stehen, selbst bäume, die mauern und dachstühle durchdringen, legen die stadt nicht flach.

da stadtlandschaften eher ruderalflächen oder gebirgslandschaften darstellen, dürfte nach 50, aber auch nach 100 jahren noch ziemlich viel sichtbar sein.

was aber ganz sicher ist: die stadt wird ein lebensraum wie jeder andere auch (lebensraum „geisterstadt“) und jedes nische wird von pfalnze und tier besetzt sein.

es gibt in gemässigtem klima ein wunderbares bereits 20 jahre altes beobachtungsgelände: tchernobyl. von rückeroberung der natur kann noch keine rede sein (und das hat mit der radioaktivität wohl nicht so viel zu tun, denn die meisten lebenwesen zeigen sich anscheinend relativ unbeeindruckt von der strahlung)

Gruss, Sama

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hallo Toni,

das funktioniert mit einer goldgräbersiedlung aus einfachen
häusern im tropenwald und nur wenn die umgebende natur intakt
ist

Man muss den Zustand der umgebenden „Natur“ zum Zeitpunkt des Verschwindens des Menschen berücksichtigen.

Was ausgestorben ist, ist weg und taucht nicht wieder auf, auch wenn der Verursacher verschwunden ist - und wenn wir verschwinden, werden wir vorher noch so einiges zum Verschwinden bringen. Dafür haben wir neue Spezies erschaffen : Haushühner, Hochleistungsmais, Hunde & Katzen,…

Ich meine also : Die Welt nach uns wird anders aussehen als die vor uns.

Hallo Toni,

Pyramiden schätzt man auf mehr als 100000 Jahre Lebensdauer. In Ägypten wächst eh nicht viel drüber, in Mexico ist das anders, aber damit ist eine Pyramide ja noch längst nicht verschwunden.

Und solche Monumentalbauten, wie sie das 3. Reich etwa als Bunker am Atlantik hinterlassen hat, die nicht einmal gesprengt werden können, werden wohl erst endgültig verschwinden, wenn sie im Erdmantel nach Subduktion aufgeschmolzen werden.

An einzelnen Stellen setzt sich die Natur aber erstaunlich schnell durch, etwa wenn ich an meine Garageneinfahrt denke.

Gruss Reinhard

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Hallo Toni!

Ich denke, daß es immer sehr darauf ankommt, in welchem Klima die entsprechende Stadt liegt und aus welchem Baumaterial sie hauptsächlich besteht. Wenn ich mir hier die alten Zeschengebäude an sehe, die nun seit etwa 40 Jahren still gelegt sind, dann bin ich oft erstaunt, wo da schon überall Birken wachsen und wie groß die teilweise sind. Eisen zerfällt sehr schnell, Ziegel braucht etwas länger, Beton sehr lange.
Ich könnte mir tatsächlich denken, daß eine Stadt wie London innerhalb von 50 Jahren soweit von der Natur wieder eingenommen würde, daß da aus der Luft nichts mehr zu erkennen wäre und daß die Natur sie quasi als Lebensraum zurückerobert hat! Aber natürlich wären die Ruinen deshalb längst noch nicht verschwunden.

mfg Nemo

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ich habe vor einiger Zeit einen Beitrag gesehen oder gehört:
Würde der Mensch eine Metropole, wie beispielsweise London
vollkommen aufgeben und sich selbst überlassen so würde die
Natur nur 50 Jahre benötigen, um alles wieder in den
ursprünglichen Zustand zu versetzen.

Hallo Toni,
mit dem ursprünglichen Zustand wird es nichts. Auch nicht in längeren Zeiträumen. Allerdings wird sich ein ökologisches Gleichgewicht einstellen. Die Lebensräume sind durch den Ausgangszustand geprägt und befinden sich in Veränderung (Erosion, zuwandernde Arten, Veränderung des Mikroklimas durch mehr Begrünung usw.)
Grüße
Ulf