Zusagen der Regierung

Ich bin ja mal gespannt, wie die Bundesregierung ihre vollmundigen Zusagen betr. Spareinlagen hält…
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,582305,00.html

Das Geld fällt ja nicht vom Himmel und die Bundesdruckerei kann zwar Überstunden schieben und Papier bedrucken, aber wie man solche Aussagen dem einigermaßen intelligenten Bundesbürger plausibel macht, darauf freue ich mich. An allen Ecken und Enden wird gespart, aber wenn es hart auf hart kommt, können mal eben ein paar Milliarden locker gemacht werden,um marode Banken zu stützen, für soziale Projekte keinen Cent. Hatte Steinbrück die Milliarden unterm Kopfkissen, oder woher kommt auf einmal die stützende Milliardenflut?

???

Hi,

die Einlagensicherung greift ja nur dann, wenn deine eigene BAnk nicht zahlen kann.
Nur einzelne deutsche Banken haben im moment ein Liquiditätsproblem - nicht genug oder fast nicht genug bargeld. Das macht auch relativ wenig, so lange die Kunden nicht geschlossen hingehen, ihr Geld abheben und unters kopfkissen legen - dann wird die Bank zahlungsunfähig, das hat mit der Northern rock in GB ganz prima geklappt. aber Liquiditätsproblem bedeutet nicht, dass das eigenkapital weg ist. Die banken haben ja nciht ihr gesamtes vermögen bar daliegen, sondern haben dafür Immobilien, Aktien, etc gekauft.
Amerikanische Banken haben ein Problem mit dem Eigenkapital - die haben viele viele wertlose Häuser: Leute haben sich kredite geholt, um ein Haus zu kaufen, können den Kredit nicht mehr zurückzahlen, das heißt, das Haus geht an die Bank. Wenn das aber gleichzeitig geschieht, dann sind die Häuser zu wenig wert, aber der Kredit ist auch weg - ergo, die Bank ist nichts mehr wert.

Und was das Aufkaufen von Banken (ganz oder zum Teil) und Aktien etc durch den Staat angeht: das ist prima. Prinzipiell werden die Werte wieder steigen, und dann macht der Staat damit Geld. Wann? Die einen sagen, schon zu Weihnachten, die anderen, Ende 2009. Das hat in den USA schon mind zweimal geklappt, Mitte der 70er und Anfang der 80er. Die haben faule Aktien gekauft, der Wert stieg, und die Regierung hat sie mit Profit wieder verkauft (und dann damit SDI, und diverse Kriege finanziert … unter anderem deswegen ist die USA so reich).
Wenn das nicht funktioniert, haben wir eh andere Probleme als Geld, weil es dann kein Geld mehr gibt und wir wieder als Jäger und Sammler durch die Gegend ziehen müssen.

Und auch Deutschland wird auf diese Weise Geld einnehmen. Und die Bankenwerte deutscher Banken sind unter den Werten, die zur Zeit steigen. Am vergangenen Donnerstag ging der WErt der Commerzbaknkaktie um knapp 9 Prozent nach oben - aus zB 100 dort angelegten Euro wären 109 geworden, hätte man vorher angelegt und am Donnerstag verkauft. Dafür braucht man mit einem Tagesgeldkonto mit 5% Zins paar Wochen länger …

Und ganz wichtig: durch diese Maßnahme des staates kommt wieder Geld unter die Leute und Vertrauen in den Markt, denn wenn eine Bank zB wieder Geld zum Wirtschaften hat, dann kann sie auch Gewinn machen und Rendite abwerfen.

Die Franzi

Hallo, Teaser

Ich bin ja mal gespannt, wie die Bundesregierung ihre
vollmundigen Zusagen betr. Spareinlagen hält…
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,582305,00.html
Das Geld fällt ja nicht vom Himmel und die Bundesdruckerei
kann zwar Überstunden schieben und Papier bedrucken, aber wie
man solche Aussagen dem einigermaßen intelligenten
Bundesbürger plausibel macht, darauf freue ich mich.

ganz einfach:
Wenn alle Bürger ihr Spargeld von den Banken abheben würden, dann würde ein Mangel an Bargeld (Tauschmittel) entstehen.
Wenn die Bundesdruckerei, aufgrund dieses Bargeldmangels, viele neue Banknoten drucken müsste, dann würden die Banknoten, die ja noch vorhanden sind (aber nicht mehr als Tauschmittel zur Verfügung stehen), allesamt weniger Wert besitzen.

Soziale Projekte stützen nicht den Geldverkehr!
Soziale Projekte werden verwirklicht, wenn Gelder im Überfluss vorhanden sind oder/und wenn die Gesellschaft (die Bürger, aber auch Lobbyisten) einen enormen Druck auf die Regierung ausübt, weil ihr diese sozialen Projekte als notwendig erscheinen.

Gruß
karin

Das Geld fällt ja nicht vom Himmel und die Bundesdruckerei
kann zwar Überstunden schieben und Papier bedrucken, aber wie
man solche Aussagen dem einigermaßen intelligenten
Bundesbürger plausibel macht, darauf freue ich mich.

Es geht nicht darum, Bargeld zu produzieren, sondern mit staatlichen Bürgschaften, die übrigens mit 2% p.a. sehr ordentlich bezahlt werden müssen, das Vertrauen der Kreditinstitute untereinander wieder herzustellen, damit sich die Institute wieder gegenseitig Geld leihen. Ist dieser Zustand erst einmal wieder hergestellt, wird es keinen Anlaß geben, daß der Bund tätsächlich aus den Bürgschaften in Anspruch genommen werden.

Gruß
Christian

…die übrigens mit 2% p.a. sehr
ordentlich bezahlt werden müssen, das Vertrauen der
Kreditinstitute untereinander wieder herzustellen, damit sich
die Institute wieder gegenseitig Geld leihen.

Und das ganze Spiel beginnt von vorne bis zum nächsten Crash?
Das Problem bei der Globalisierung ist ja, dass man bald nirgendwohin mehr ausweichen kann.
Wann begreifen die Anbieter und Nachfrager endlich, dass kein Fonds auf Dauer 20% p.a. wachsen kann. Die Resourcen des Planeten tun dies ja auch nicht.

Ist dieser
Zustand erst einmal wieder hergestellt, wird es keinen Anlaß
geben, daß der Bund tätsächlich aus den Bürgschaften in
Anspruch genommen werden.

Und falls das ganze doch länger dauert, freuen wir uns alle auf eine kräftige Inflation.

Gruß
Torsten

Und das ganze Spiel beginnt von vorne bis zum nächsten Crash?

Das liegt in der Natur der Dinge. Die nächste Blase wird kommen und gehen.

Ist dieser
Zustand erst einmal wieder hergestellt, wird es keinen Anlaß
geben, daß der Bund tätsächlich aus den Bürgschaften in
Anspruch genommen werden.

Und falls das ganze doch länger dauert, freuen wir uns alle
auf eine kräftige Inflation.

Inflation ist nicht zu erwarten, weil das zusätzliche Geld nur das ersetzt, das derzeit bei anderen Instituten gehortet wird. Kommt letzteres wieder in den Kreislauf, kann die EZB die überschüssige Liquidität problemlos wieder abschöpfen.

Gruß
Christian

Hallo!

ganz einfach:
Wenn alle Bürger ihr Spargeld von den Banken abheben würden,
dann würde ein Mangel an Bargeld (Tauschmittel) entstehen.

Das ist etwas durcheinander, aber Du meinst sicher genau folgendes:
Wenn die Bürger ihre Einlagen abheben würden, wäre extrem viel Bargeld vorhanden und die Sichteinlagen und andere Anlagen würden schrumpfen. Die Folge von starkem Bargeldumlauf ist Inflation. Diese wird über die Zinssätze der EZB geregelt. Ein hoher Zinssatz dient zur Drosselung der Konjunktur und Verringerung der Inflation, weil die Menschen ihr Bargeld zur Bank tragen. Sind die Zinsen sehr gering, kauft man sich das Haus und leiht sich Geld fürs Auto.

Wenn die Bundesdruckerei, aufgrund dieses Bargeldmangels,
viele neue Banknoten drucken müsste, dann würden die
Banknoten, die ja noch vorhanden sind (aber nicht mehr als
Tauschmittel zur Verfügung stehen), allesamt weniger Wert
besitzen.

Bargeld steht ja gerade als Tauschmittel zur Verfügung. Spareinlagen sind dem Tauschprozess entzogen. (Bargeld im Strumpf ist eine zinslose Spareinlage)

Die Bundesdruckerei druckt nicht Geld und verteilt es. Banken müssen sich das Geld leihen und Zinsen dafür bezahlen. Der Privatmann leiht sich das Geld von der Geschäftsbank und diese von der Zentralbank. Die Zentralbank bestimmt den Zinssatz politisch. Dieser wird nicht auf dem Markt frei gebildet.

Gruß, Ingo

Danke! o.w.T.

Das ist etwas durcheinander, aber Du meinst sicher genau
folgendes:

Danke!