Zusammenfassungen

Liebe Mitglieder,

ich habe eine wichtige Frage wegen der Lernmethode der Zusammmenfassung. Ich mache vor jeder Klassenarbeit eine Zusammenfassung - nur, dass es meiner Meinung nach nicht mehr viel mit Zusammenfassung zu tun hat. Wenn ich zum Beispiel allein Mathe KA habe, notiere ich mir die Beispiele und Regeln immer in aller Ausführlichkeit, weil ich ja nichts auslassen möchte, da meiner Meinung nach fast alles wichtig ist. Dann wird aus einer kurzen Zusammenfassung ein halber Roman --> Und das ist nicht der Sinn der Sache und Zeit wird auch unnötig verschwendet. Ich frage mich jetzt, wie ich das zukünftig besser machen kann.

Ich bedanke mich im voraus und freue mich auf jeden Ratschlag!!!

LG,

Nogger

Hallo Nogger,

so, wie du vorgehst, ist es genau richtig. Allerdings solltest du dir für diese Arbeit ausreichend Zeit lassen und dein Manuskript erstmal intern speichern, also merken. Danach brauchst du noch einmal eine Zeit, um die neuen Informationen mit deinem bisherigen Wissen zu verknüpfen und Transfers zwischen den Teilgebieten aus deinem Gesamtwissen herzustellen. Das Resultat davon ist, dass du den Kerngedanken deines aktuellen Themas erkennst und um diesen Kerngedanken herum die zentralen Thesen formulieren kannst (zum Beispiel als „Mindmap“). Das ist dann deine Zusammenfassung.
Wenn du diese Technik ein paar Mal geübt hast, geht es mit jedem Mal schneller und du findest den Kerngedanken ohne schriftliche Vorbereitung. Also nicht erst 1 Woche vor der SA damit anfangen!
toitoitoi!

Hallo himmel55,

vielen lieben Dank schonmal.
Aber ich glaube, dass ich das noch nicht so ganz verstanden habe. Ich habe das in Mathe zum Beispiel bis jetzt so gemacht: Wir haben 5 Themen: Punkte im Raum, Vektoren, Rechnen mit Vektoren, Geraden, Lage von Gerade. Die Arbeit schreiben wir am kommenden Dienstag und ich hab diesen Dienstag angefangen zusammenzufassen, das Ganze lief so ab: Zunächst Aufschrieb im Heft angeguckt zu Punkte im Rau, aber dann doch zum Buch gegriffen und das meiste in meine Zusammenfassung übernommen und ein paar Aufgaben dazu. Und ich denke, dass das mein Fehler ist, denn in den Zusammenfassungen steht nicht alles - aber !ziemlich viel! vom Buch. Und das hat mich, weil ich ein sehr genauer Mensch bin, sehr viel zeit gekostet, bis das sauber dargestellt war… In der Zeit hätte ich üben könne. Wie kann ich die Zusammenfassung also nun besser machen?

Ich bin Dir schonmal wirklich sehr dankbar, dass du Dir Zeit für den oberen Artikel genommen hast.

Danke, danke, danke.

Nogger

Hallo Nogger,

eine Zusammenfassung sollte tatsächlich komprimieren, also kleiner werden als das „Original“. Aber wie kann das geschehen?

Im Original sind häufig Erklärungen und Ausführungen enthalten, die für das erste Verstehen notwendig sind. Hat man das zu erklärende Prinzip oder den Sachverhalt verstanden, kann man diese Ausführungen weglassen. Man braucht sich dann nur noch auf die tatsächlichen Aussagen zu konzentrieren. Für das Fach physik wäre das im Extremfall zum Beispiel eine Formel und eine kurze Erläuterung, wann diese verwendet wird.

Ergänzen kann man dann um Stichpunkte oder Eselsbrücken, die einem helfen, sich an die Einzelheiten oder bestimmte Zusammenhänge zu erinnern. Das Prinzip bleibt aber das gleiche: Man hat bereits verstanden und schreibt sich einige Merksätze oder Hinweise auf, die einem dabei helfen, sich schnell zu erinnern.

Eine gute Methode, umfassendere Themen möglichst genau und dennoch komprimiert zu verschriftlichen ist die Mindmap-Methode. Einfach mal bei der Wikipedia schauen. (Aber bitte nicht mit Software, sondern mit Zettel und Stift, das geht schneller und wirkt besser!)

Auch für die Mindmap gilt: Nicht einfach „abschreiben“ sondern zuerst die Zusammenhänge verstehen und dann (!) das Mindmap anlegen.

Für längere Texte in Deutsch oder Geschichte kann es auch hilfreich sein, für einzelne Absätze Hauptüberschrriften zu finden. Möglichst knapp und Aussagekräftig. Am besten Plakativ und übertrieben, wie in der Boulevard-Presse. Das bleibt gut haften! Zum Beispiel:

„Sonnenkönig selbstbewusst: L’etat c’est moi!
Alles am Hof dreht sich nur um den 14. Ludwig! Das (!) ist Absolutismus!“

Ich hoffe diese Ausführungen können weiter helfen?! In jedem Fall wünsche ich für alle kommenden Prüfungen und Klassenarbeiten viele Erfolg!

Christian Glameyer

Hi Nogger,
eine Strategie dich auf das Wesentliche zu beschränken könnte sein, deine Zusammenfassungen so zu schreiben, als müsstest du das Thema einem ‚5-jährigen‘ erklären.

Eine weitere Hilfe könnte sein, ein Mindmap zu schreiben. Vorteile von Mindmaps: 1) Klarer Überblick über Zusammenhänge 2)Kein Platz für unendliche Ausführungen.

Mehr zu Mindmaps findest du über Google. Zum Beispiel auf der Seite des Wernher-von-Braun-Gymnasiums: http://www.wvb-gym.de/cont/cms/front_content.php?ida…

Liebe Grüße
Hagen

tut mir leid, in Mathe kenn ich mich nicht aus. Viel Glück

Hallo Nogger,

ich habe eine kleine Idee wie Du Dein Problem lösen könntest:

4 Tage vor der Klassenarbeit:
alles aufschreiben was wichtig für die Arbeit ist.

3 Tage vor der Klassenarbeit:
Fertige aus dem „Roman“ eine Kurzfassung an (alles weglassen was Du sicher kannst) arbeite mit Abkürzungen und Stichworten

2 Tage vor der Klassenarbeit
Fertige eine Zusammenfassung an auf einer DIN A3 Seite (alles weglassen was Du sicher kannst)

1 Tag vor der Klassenarbeit
Fertige einen „Pfuschzettel“ an 3x3 cm dreifarbig
(alles weglassen was Du sicher kannst)
Bis zur Klassenarbeit mehrmals anschauen, laut vorlesen, abfragen lassen und eventuell neu schreiben

Wenn Du so vorgehst hast Du mehrmals den Stoff wiederholt und verdichtet. Die Zusammenfassung im Pfuschzettel kannst Du Dir gut merken da Du die Themengebiete farblich abgrenzt. Der „Pfuschzettel“ gibt Dir in der Arbeit Sicherheit und Du wirst ihn nicht gebrauchen, da Du alle Infos im Kopf hast.

Wenn Dir die Idee gefällt dann probiere es aus und berichte mir über das Ergebnis

Helmut Kämper

Hallo Nogger,

ich bin ein Lerntrainer, der Workshops bei Volkshochschulen durchführt. Eine gute Zusammenfassung baut auf dem System „ASSOZIATION“ auf, das heißt, wenn ich ein ausstrahlendes Schlüsselwort mir merke, dann fallen mir alle anderen Unterbegriffe wieder ein, besonders dann, wenn ich den Stoff auch grafisch transferiert habe, also Symbole, Bilder dazugebaut habe.
Gute Zusammenfassungen gelingen über das Mindmapping, einem Gedankenbaum, da hatte ich als Lehrer (jetzt in Pension)die tollsten Ergebnisse.
Beim Mitschreiben gibt es auch die GTS-Methode. Da schreibe ich rechts den Stoff ausführlicher, aber schon im Telegarammstil, schiebe dann in die linke Spalte nur noch die Schlüsselbegriffe und die entsprechenden Symbole (grafisch), unten fase ich dann nochmal zusammen (S)=sammeln und bilde Merksätze, oder Merkwörter (Akronyme) Du wirst sehen, das bleibt im Gedächtnis auf lange Zeit hängen. Viel Erfolg!
Hans Dieter

Danke für Deine Anfrage.
Eine Zusammenfassung sollte tatsächlich nicht zu einem „Roman“ ausarten.
Folgende Fragen (als kleine Checkliste oder Leitfaden) sollten hilfreich sein:

  1. Worum geht es?
    heißt Titel / Thema in Form eines Schlagwortes oder eines einzigen Satzes von max. 20 Worten!
  2. Falls Beispiele vorhanden sind, diese nicht detailliert aufführen sondern mit Schlagwort betiteln und Speicherort (z. B. Karteikarte = besonders geeignet A7; oder Ordner mit Schlagwortregister oder Stelle im Haupttext / nummeriert = nach Art von Fußnote) nennen.
  3. Ergebnis; wieder als Schlagwort oder Satz s. o. formulieren (Karl der Große schuf mit dieser Bulle die Grundlage für… etc.) bzw. bei Mathe die Ergebniszeile aufschreiben
  4. Je nach Bedarf kurzen Kommentar anfügen; max. 5 Zeilen
    das reicht!

Noch besser geht es so:

Gerade für Geschichtsdaten und Nat-Wiss ist es immer besser ein Mind-Mapping statt eines Fließtextes zu erstellen = ein „Bild“ sagt mehr als tausend Worte.

Wichtig ist, daß eine Zusammenfassung einem hilft, sich die wesentlichen Dinge ins Gedächtnis zu rufen bzw. einem hilft, sie wiederzufinden.

Gruß
Croyd