vorislamisch ist was?
Hi Metapher,
ich möchte an dieser Stelle zuallererst anmerken, dass ich es toll finde, wie Fralang und Ch’an mit Referaten und ihrem bisherigen Wissen - sich an (schon lange Zeit) gestellte Fragen heranarbeiten!
Ich finde es wichtig, dass hier nicht kritisiert, sondern informiert und gesucht wird. Dazu muss einer alles zeigen können - und es darf glaube ich kein: „husch - passt nicht, schnell unter den Teppich“ herauskommen!
Da ich ebenso wie zahlreiche andere hiesige User auch immer
wieder auf deine penetrante Unbelehrbarkeit gestoßen bin, habe
ich nicht viel Lust, Zeit aufzuwenden, um en detail deine
hanebüchenen Referate deiner, teils falsch verstandenen, teils
falsch wiedergegebenen Lektüren zu korrigieren. Und Einwände
gegen deine aus ebensolcher schiefen Lektüre konstruierten
abstrusen Theorien prallen an dir ebenso ab, wie man seit
Jahren weiß, schon in der Zeit, als du noch unter deinem
mutmaßlichen Realnamen hier herumagiertest.
Nun kenne ich, als Neuling, hier die Verhaltenweisen kaum - wohl aber die seit Jahrhunderten rumgeisternde Literatur. Die schreit penetrant nach Aufklärung. Es hat keiner je eine schlüssige Antwort gegeben. Deshalb entstand generell die „Unbelehrbarkeit“, als Festung.
Daher hier nur einige Bemerkungen, damit interessierte Leser,
die nicht selbst über einen speziellen Hintergrund über
aktuelle Forschungsstände und -ergebnisse verfügen, durch
deine Referate nicht in die Irre geführt werden.
…
Es folgt von Dir eine Aufzählung, dass jede Religion eine Geschichte hätte und ich habe, trotz mehrmaligem Lesen, noch immer keinen richtigen Eindruck erhalten ;-( Eventuelle Zustimmung folgt rein psychologischen Momenten. Deine Beweisführung verwirrt. Sie verführt genau als Anleitung zu Postings, die Du oben kritisierst:
al-uzza und manah (alle in diversen Schreibweisen). Allah und
Allat hier und da als Paar, andernorts die drei als Töchter
Allahs (als solche auch noch im Quran erwähnt).
Du beschreibst ein realitätsfremdes Bild! Dadurch ruinierst Du den Ruf der arabischen Welt, die doch auch in Europa große Kulturen geschaffen hat. Diese Kultur entstand im Umfeld anderer Kulturen. Hebe doch, bitte, nicht die Kleingeistere und Aberglauben hervor, sondern die Größe!
(Die wiederum kennst Du nicht, weil Du nichts über den Koran aus „vorislamischer“ Sicht kennst. Dazu wäre die Analyse von Abram hilfreich.)
Ich weiß nicht, ob Du Dich genauer mit der Geschichte Spaniens beschäftigt hast. Meist sind unsere Geschichtsbücher eingefärbt. Analog Deinem Beitrag, beginnt ein Leser - durch solche Überlieferungen - sich ein Bild in eine völlig falsche Richtung zu verschaffen. Den wirklichen Eindruck des Zusammenstoßens zweier Welten vermittelt zum Beispiel die Alhambra in Granada, die zeigt noch die realistische Lebenskultur und die damaligen Vorstellungswelten - und beschreibt wie ein Buch. Die dort gezeigte Entwicklung passt nicht in das Bild, das vielleicht ein Wiener durch die Schauermärchen über den Islam erzählt bekommt, die er seit Generationen in der Kneipe hört und in einigen Büchern liest. Sie passt auch nicht zu den Kirchenbildern in Italien, die Schreckensszenen den Gläubigen vorsetzen und sie ermahnen in ihrem Glauben standhaft zu bleiben.
Auch die arabische Literatur passt nicht zu Deinen Märchenvorstellungen über angebliche Götterwelten.
Spanien zeigte das Nebeneinander der Kulturen - ohne dass die eine die andere wirklich verstanden hat. Das hat hauptsächlich mit solchen Lehren zu tun, wie Du sie vorbringst! Es sollte aber nicht Kritik an Dir sein, denn Du zeigst einfach nur, wie Du es verstanden hast.
Zuweilen hilft das von Dir verstandene - anderen Lesern - besser zu denken. Du machst auf Dinge aufmerksam, die andere nicht so schnell merken. Daraus entsteht die Bequemlichkeit " wir lassen denken". Im Laufe der Zeit signalisieren dann Titel und Würden was zu denken sei - und nicht mehr der Einzelne bei allen den Tatsachen.
Wenn jemand mit „christlicher“ Vorbildung den Koran liest, erscheint er im Wiederspruch zur Bibel, als Fälschung, als anderer Gottesglaube, und gruselig ist er dazu, merkwürdig geschrieben auch. Da warnten ein paar Würdenträgen vor Jahrhunderten: Das müssen wir ausrotten und die wahre Lehre etablieren - und machten den anderen mit ihrem Glockengeläute das Leben zur Hölle, dass sie flüchten mussten.
Das ist nur eine der vielen Dramen, die mit der Bibel passierten. Am Anfang wurde ein Fehler gemacht. (Sprachbezug und Inhalt vergessen).
Ein Fehler bringt eben nichts als Fehler hervor.
Vorislamisch - dazu gehört die politische Situation von damals. Sich ein paar Naturgötter vorstellen, die Mond oder Sterne oder Steine verehren, das ist keine Erklärung. Das Auflisten der Bräuche ohne Hintergrund auch nicht!
Es verehrten auch die Römer „Götter“ wie Venus und Merkur. Sie beteten dabei keineswegs. Auch wir verehren Adler, Löwen, Lilien, manchmal auch Drachen und schwenken ihnen zu Ehren einige bunte Fahnen bei Festen.
Ich müsste eigentlich Deinen ganzen Beiträg zerpflücken. Weil das aber nur nach und nach möglich ist - und auch nur mit einem ganz anderen Verständnis geht - und dazu auch viel Detailarbeit erfordert, lasse ich das hier weg. Das wird zuu lang.
Mit dem nun alleinigen abrahamitisch konzipierten und
begründeten „Allah“ wurden aber, bis auf die oben genannten
allgemeinarabischen Ritual-Komponenten, alle anderen Kulte von
Mondgöttern, Sonnengöttinnen, Sternengöttern und -innen
rigoros unterdrückt, bekämpft und ausgemerzt. Eine Hypothese,
die Gotteskonzeption des Islam „gehe zurück“ oder basiere
irgendwie auf den Vorstellungen vormaliger Götter, ist absolut
abwegig.
ACK, das Gleiche wurde im Christentum bekämpft - ohne dass je vermittelt wurde, um was es ging. Der Islam entstand aus Ansichten aus dem AT, die schon längst in den dortigen Ländern vorhanden waren. Moslems standen in vielen Gebieten in Einklang mit den jüdischen Gelehrten. („Jüdische Reisen im Mittelalter“ aufgeschrieben von Benjamin von Tudelda. Er bereiste Europa und den Orient.)
Gruß
Magda