Zusammenhang zwischen Luftfeuchte und Niederschlag

Hallo Zusammen!

Ich würde gerne wissen, ob es einen Zusammenhang zwischen Luftfeuchtigkeit und Niederschlag gibt. Kann man pauschal sagen, dass ein Land, in dem es oft regnet auch eine hohe Luftfeuchte aufweist?

Könnte man rein theoretisch aus einem Temperatur-Niederschlagsdiagramm ableiten, ob (allgemein gesehen) in einem Land hohe Luftfeuchte herrscht?

Kennt jemand Literatur, in der dieser Zusammenhang geklärt wird?
Dann kann ich das Thema bei Bedarf sicherlich auch noch selbst vertiefen.

Es wäre nett, wenn mir jemand weiterhelfen könnte. Ich bin leider kein Geowissenschaftler und suche schon eine Zeit lang nach Informationen. Vielleicht kann mir ja einer von euch helfen.

Danke an alle, die versuchen meine Frage zu beantworten. :smile:
Grüße,
Luftikuss

Hallo

Unter Niederschlag versteht man jedes aus Wolken fallende Kondensations- oder Sublimationsprodukt des (atmosphärischen) Wasserdampfes.

Kondensationsprodukt -> Kondensation -> Kondensationsniveau: hier wird ersichtlichtlich, dass die Luftmasse das Kondensationsniveau erreichen muss, um dann bei weiterer Abkühlung oder Feuchtezunahme Niderschlag auszubilden.

Kondensationsniveau= Sättigung der Luft mit Wasserdampf = 100% relative Luftfeuchtigkeit
Wichtig ist die relative Feuchtigkeit, da kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme

Hat die Luftmasse also eine relative Luftfeuchtigkeit von 100% und kühlt sich dann weiter ab oder es wird weiter Feuchtigkeit zugeführt, kommt es zur Ausbildung von Niederschlag.

Eine hohe Luftfeuchtigkeit bedeutet noch keinen Niederschlag, ist aber Bedingung dafür. Bei einer rel. Luftfeuchtigkeit von 100% ist die Luft vollständig mit Wasserdampf gesättigt. Sie hat also jetzt die Menge Wasserdampf aufgenommen, die sie maximal aufnehmen kann. Aber: es fällt noch kein Niederschlag.

Beispiel: Luftmasse ist zu 100% gesättigt. Bewölkter Himmel (es braucht ja Feuchtigkeit), jetzt kommt kurz die Sonne heraus: Luft erwärmt sich und dehnt sich dabei aus -> geringere Dichte führt zum Aufstieg der Luft -> das wiederum zur Abkühlung -> Luft war 100% gesättigt und kühlt sich weiter ab -> Luft regnet ihren Feuchteüberschuss ab, bis das Gleichgewicht wieder hergestellt ist

Diesen thermodynamischen Vorgang kann man in sogenannten Temp-s nachvollziehen.
Hier werden die Daten der Ballonsondierungen (Wetterballone der Meteoinstitute) dargestellt, die man dann auswertet.

Infos:
www.shv-fsvl.ch/sg_archiv/wetter/de/0500.htm
www.klima-der-erde.de

Gruss Marc