Zusatzleistungen bei Zahnspange, muss das sein?

Hallo,
mein Sohn (11 Jahre) soll bald eine feste Zahnspange erhalten. Nun stehe ich vor der Frage, welche Zusatzleistungen notwendig sind.
Ich habe das Gefühl, der Zahnarzt will uns für über 1200 Euro etwas verkaufen, was mein Sohn eventuell gar nicht benötigt, andererseits sind seine Argumente teilweise durchaus nachvollziehbar.
Nach Rückfrage bei unserer Krankenkasse erhalte ich klar die Aussage: „Diese Zusatzleistungen sind nicht erforderlich, das Ergebnis der Behandlung ist ohne diese Leistungen genau das Gleiche“.

Besonders interessieren mich folgende Punkte:

—> 200a Glattflächenkonditionierung, 273,20 Euro:
Versiegelung, ist dringend zu empfehlen damit die Zähne nicht beschädigt werden. Weiße Ränder auf den Zähnen nach dem Entfernen der Brackets gibt es damit nicht mehr.
?-> Ist das notwendig, die Kasse sagt „nein“.
?-> Sind 273 Euro für eine Versiegelung nicht etwas viel?

—> Minibrackets, 200 Euro:
Kleinere Brackets, sind optisch nicht so schlimm für das Kind.
?-> Die aufgeklebte Fläche ist dadurch kleiner, ist das nicht sogar schlechter für den Zahn?

—> 615spez. 4 Stück Thermoelastische Spezialbögen, 258,68 Euro:
Damit sei die Spannung auf den Zähnen am Anfang nicht so hoch und die Spange ist angenehmer und schmerzreduzierend.
?-> 258 Euro für 4 kleine Drähtchen? Ich kann es nicht glauben!
?-> Ist der Unterschied zum Kassendraht wirklich spürbar? (hier im Forum habe ich bereits gelesen, es wäre gut…)

—> Spezielle professionelle kieferorthopädische Prophylaxe, ca. 200 Euro (8 x 25€)
Empfohlene Reinigung bei jedem Besuch, um Ablagerungen und Zahnschäden zu verhindern.
?-> Ist das sinnvoll und notwendig?

—> 614a/610a Lingualretainer, 80,47 Euro + 169,43 Euro
Damit das Korrekturergebnis dauerhaft bleibt und die Zähne sich nicht nachträglich verschieben sollte für die Folgejahre dieser Retainer genutzt werden.
?-> Dies erscheint mir noch nachvollziehbar und am ehesten sinnvoll, habe ich schon im Forum gelesen…

Nun, sind die Zusatzleistungen notwendig oder Abzocke?

Hallo,

auf deine Fragen möchte ich eher als Mutter eines Sohnes mit abgeschlossener Kieferregulierung antworten, als wie als Zahntechniker. Das ist fachlich nicht meine Sparte.

Mein Sohn hat durch die festsitzende Zahnspange ein supertolles Gebiß bekommen ohne Glattflächenkonditionierung,thermoelastische Spezialbögen und ohne spezielle kieferorthopädische Prophylaxe. Die wurde sowieso immer mitgemacht, auch um das Kind mit in die eigene Verantwortung zu nehmen und ihm zu zeigen, wie die Zähne selbst gepflegt werden müssen. Bis zum 18. Lebensjahr zahlt die Kasse sowieso glaube ich halbjährlich eine Prophylaxe.

Den einzigen Luxus, den wir uns gegönnt haben sind durchsichtige Brackets im sichtbaren Bereich, da die Compliance beim Patienten größer ist. Das hat damals glaube ich so um die 240,-- € gekostet. Aber dafür sind einem die silbrigen Brackets nicht gleich ins Auge gefallen, wenn der Mund aufging.

Nach Abschluss der Behandlung haben wir dann noch Retainer einsetzen lassen, um besagtes Ergebnis halten zu können, was dann sinnvoll sein kann, wenn noch nicht alle Weisheitszähne entfernt worden sind. Das waren dann auch noch mal so 200,-- € für oben und unten. Die Retainer würde ich also auf jeden Fall empfehlen. Das sollte man zusätzlich ruhig investieren. Die können übrigens so lange drin bleiben, bis sie irgendwann mal von alleine abgehen. Da können die Patienten sogar schon über 20 Jahre alt sein.

Also, lass dir nicht alles aufschwatzen. Du hast glaube ich schon sehr gut im Gefühl, was Sinn macht und was nicht.

Na dann noch alles Gute,

Gruß Nicole

Hi sunnyworld,
sehr gewissenhafte Darstellung des Sachverhalts, nur leider per Fernauskunft kaum hinreichend und eigentlich nur von Kieferorthopäden zu beantworten.
Ist der genannte Zahnarzt Fachzahnarzt für Kieferorthopädie? (Allgemeinzahnärzte dürfen so ziemlich alles, können KFO aber nur selten.)
Welche Vorbehandlungen sind erfolgt? (Bspw. Dehnplatte.)
Bietet der Wohnort alternative Fachpraxen? (Zweitmeinung.)
Lässt die pers. wirtschaftliche Situation hinreichend Spielraum?

Mutmaßlich sind die vorgeschlagenen Zusatzleistungen tatsächlich ein Qualitätsgewinn, nur muss man sich den auch ohne echte Belastung leisten können. Im Zweifel also Alternativen suchen und ansonsten der KK vertrauen. Hyghienische Prophylaxe gehört sowieso zum Behandlungsstandard.

Und: Ob die Behandlung letztlich zu einer ästhetisch funktionellen Verbesserung führt ist auf diesem Gebiet leider auch immer ein wenig Glücksache, womit ich die Notwendigkeit im Einzelfall nicht per se anzweifeln will. Mir ist nur die Aussage eines befreundeten Kieferorthopäden unvergessen: „Manchmal bin ich schon froh, wenn ich weiß, dass ich nicht mehr Schaden als Nutzen verursacht habe.“

Aber vielleicht folgt hier ja noch die kompetentere Auskunft…

In diesem Sinne: Viel Glück!
MfG

Hallo
Ich halte die meisten Zusatzleistungen für nicht unbedingt notwendig. Das Geld kann man sparen.
Der Lingualtrainer ist notwendig, damit die Zähne in der richtigen Stellung bleiben.
Meine Tochter hat ihre Behandlung auch erfolgreich abgeschlossen.

Hallo, ich kann Ihnen leider nicht weiterhelfen da ich Zahntechniker und kein Zahnarzt bin.

Hallo, ich biete diese Zusatzleistungen nicht an, da mein Schwerpunkt in anderen Bereichen liegt. Deshalb kann ich hier keine Empfehlung geben. Klingt aber nicht nach Abzocke.
Viele Grüße
G.

Hallo,

—> 615spez. 4 Stück Thermoelastische Spezialbögen, 258,68 Euro:
Damit sei die Spannung auf den Zähnen am Anfang nicht so hoch und die Spange ist angenehmer und schmerzreduzierend.
?-> 258 Euro für 4 kleine Drähtchen? Ich kann es nicht glauben!
?-> Ist der Unterschied zum Kassendraht wirklich spürbar? (hier im Forum habe ich bereits gelesen, es wäre gut…)

…ob der Unterschied spürbar und sinvoll ist kann ich nicht sagen, aber wenn der Draht eine Privatleistung ist ist es die Anbringung auch…

—> Spezielle professionelle kieferorthopädische Prophylaxe, ca. 200 Euro (8 x 25€)
Empfohlene Reinigung bei jedem Besuch, um Ablagerungen und Zahnschäden zu verhindern.
?-> Ist das sinnvoll und notwendig?

…das kommt auf die persönliche Zahnpflege an, die ist aber natürlich durch den Draht sehr schwierig…

—> 614a/610a Lingualretainer, 80,47 Euro + 169,43 Euro
Damit das Korrekturergebnis dauerhaft bleibt und die Zähne sich nicht nachträglich verschieben sollte für die Folgejahre dieser Retainer genutzt werden.
?-> Dies erscheint mir noch nachvollziehbar und am ehesten sinnvoll, habe ich schon im Forum gelesen…

… ein Retainer ist auf jeden Fall Pflicht, den bezahlt die Kasse auch. Wichtig ist dass er regelmäßig getragen wird. Ein loser erleichtert natürlich auch die Pflege.

Nun, sind die Zusatzleistungen notwendig oder Abzocke?

…notwendig sind sie sicher nicht aber vorteilhaft und man muss abwägen, ob einem der Vorteil soviel wert ist…

Mehr kann ich dazu leider nicht sagen

MfG Fost

200a-unsinnig, wenn vor Behandlung richtig zuhause fluoridiert wird.
minibrackets - fuer einen Behandlungserfolg nicht notwendig
615spez. - sicher nicht ganz verkehrt, aber notwendig nicht !
SpkP - Prophylaxe ist immer gut, am besten 3xtaeglich zuhause zusammen mit 1x wöchentlich Elmex-Gelee, auch zuhause. Wenn die Mutter kontrolliert: unschlagbar. Dazu Ip1 bis 5 beim normalen Zahnarzt, regelmaessig alle 3 Monate (Kassenleistung).
614a - absolut notwendig.
MfG, j.Mueller (Zahnarzt)