Zusätzlicher Erdungsstab bei Garteninstallation?

Zunächst ma „Hallo“.
Ich bin neu hier und habe auch schon einige interessante Fragen zum Thema Elektoinstallation im Garten gelesen.
Hier meine Frage:
Wir haben im Garten ein Gartenhaus stehen und wollen es mit Strom versorgen. Dazu wollte ich von der Verteilung von der Garage ausgehend zunächst einen Unterverteiler setzen. Adertechnisch dachte ich an 5*2,5 mm^2. Von der UV aus muss ich allerdings an der Grundstücksgrenze (Mauer) entlang und komme von der UV bis zum Gartenhaus auf etwa 50m. Das Erdkabel wollte ich über KG-Rohre sicher in ausreichernder Tiefe verlegen. Angeschlossen werden sollen im Garten ein paar Lampen und „gewöhnliche“ Gartengeräte wie Rasenmäher etc.
Die Hautpverteilung haben wir im Keller, allerdings wäre der Aufwand von da aus die Kabel zu verlegen viel zu groß. Daher meine Frage,muss ich im Gartenhaus noch einen zusätzlichen Erdungsstab setzen?

Danke schonmal im voraus für die Hilfe :wink:

deviehl

Hallo!

Das Problem zusätzlicher Erder ja/nein stellt sich hier weniger.
Gibt es metallene Rohrleitungen im Gartenhaus, die aus Haus oder Garage kommen ?

Wichtiger wäre die Kabellänge, die ist recht lang, denn man muss sicherlich die Strecker Haus-Garage mitrechnen.
Und wozu 5 adrig ? Hat man denn vor Drehstromsteckdose zu nutzen oder hat es so viel gleichzeitige Verbraucher, das man es aufteilen muss ?

Übrigens, Erdkabel muss man nicht in KG-Rohr legen ! Allein die Tiefe ist der Schutz. Nur wenn man außergewöhnlich flach verlegt kann das sinnvoll sein als „Spatenschutz“ .

Was ist für ein Querschnitt Haus-Garage verlegt ?
Länge ?
Gibt es FI ,welcher Typ ?
Wo befindet sich der FI Garage , im Haus oder in Garagenverteiler ?

MfG
duck313

Hallo,

du musst mehr ausgeben beim Kupfer, kannst aber beim Rohr sparen.

Warum mehr Kupfer?

Weil bei 50m Länge der Spannungsfall zu groß wird.
Kurz nachgerechnet:
50m, 2,5mm², 16A ergeben über 11V Verlust.
Folge: Der Rasenmäher hat weniger Kraft, gerade beim Anlaufen wird man dasd deutlich merken (unser Mäher zieht beim Hochlaufen anfangs rund 30A, da würden dir schon 20V fehlen.
DAZU kommt ja noch der Spannungsfall auf der Leitung vom Hausanschluss bis zur Garage (oder ist da der Sicherungskasten?).
Spezialisten klemmen schonmal bei einer 2,5mm² je zwei Adern zusammen für L und N, PE bleibt bei einer Ader.
Das ist physikalisch kein Problem und sinnvoll, ist aber strikt untersagt.
Zudem fehlt einem dann die Möglichkeit, vom Haus über die zwei zusätzlichen Adern Leuchten im Garten einzeln zu schalten.
Also bitte entweder 3 x 4mm² oder 5 x 4mm². 5adrig, wenn Drehstrom oder Schaltkreise nötig sind.

Sparen beim Rohr?
Ja, weil Erdkabel sich im Erdreich richtig wohl fühlt. Nur bei Felsen oder Schotter besteht die Gefahr, dass das Kabel verletzt wird, nur dann muss ein Schutzrohr drum oder es muss im Sandbett verlegt werden.

Beachte, dass ein Fehlerstromschutzschalter, am besten ein separater, Pflicht ist. Und zwar mit 30mA Differenzstrom.

Ein zusätzlicher Erder im Gartenhaus ist ein Streitpunkt unter Fachleuten.
Ein freistehendes Gebäude muss eigentlich einen eigenen Erder haben. Aber lassen wir mal die Kirche im Dorf.
Bei Nutzung einer 50m Kabeltrommel hast du exakt die selben elektrischen Verhältnisse und da fordert niemand, dass du einen Erder in den Boden kloppst. Zudem hat ein solcher Erder oftmals einen Widerstand im 3stelligen Bereich, trägt also nur sehr unwesentlich zur Sicherheit bei. Immerhin kann er aber, soweit er unter 1600 Ohm (KEIN Tippfehler, wirklich eintausendsechshundert) liegt, die Funktion des FI-Schalters auch bei getrenntem Schutzleiter in der Zuleitung sicherstellen. 1600 Ohm bekommst du recht schnell mit ein wenig Erderlänge / -tiefe. Beachte: Nur ausreichend korrosionsfestes Material nehmen. Feuerverzinkter Bandstahl ist schneller weg, als du denkst. (Kommt auf Bodenverhältnisse an).
Eigentlich ist ein Kupferseil ganz gut geeignet, nur ist das sehr problematisch, wenn in der Gegend Erder aus Stahl oder Rohrleitung aus Stahl im Erdreich liegen, denn dann bildet sich ein galvanisches Element und der Stahl löst sich auf. Nicht sehr schön.
Der Goldweg:
Ein paar Meter Erdungsdraht (10mm Durchmesser) oder ein 1,5m langer Tiefenerder aus V4A (Werkstoff 1.4571) wäre also das, was man machen sollte, wenn man alles perfekt machen will. Das Zeugs kostet aber sehr viel, ist deine Entscheidung. Ich kaufe übrigens meinen Erdungs-Runddraht aus 1.4571 in 10mm nicht mehr beim Elektrogroßhandel, sonder bei einer befreundeten Firma aus dem Stahlhandel. Kenne die aktuellen Preise / Legierungszuschläge NICHT, rechne aber mit 6-8€ je Meter.

Ach so:
Am Ende alles vom Elektriker checken lassen, besser vorher fragen und keinen Baumarkt-Schrott kaufen!

Zunächst mal danke an euch beide!

In der UV ist ein FI mit 30mA bereits vorgesehen und als Leitungsschutzschalter hat mir ein befreundeter Elektriker C16 Sicherungen empfohlen. Er selbst ist aber aus gesundheitlichen Gründen verhindert und zeitlich sehr eingespannt, weshalb ich mir bei euch mal eine dritte Meinung einholen wollte. Metallene Leitung gibt es keine. Der Sicherungskasten sitzt im Keller (bis zur Garage etwa 5m nicht mehr). Die Garage wurde ebenfalls mit einer C16 Sicherung abgesichert.

Das ganze soll zum Schluss folgendermaßen funktionieren: Über L1 soll das Gartenhaus mit Strom versorgt werden. L2 ist für die Beleuchtung vorgesehen und L3 für ein evtl. elektrisches Tor was aber noch nicht feststeht.

MfG
deviehl

Hallo,

da Außenbereiche gerne Fehler verursachen, die FI-Schalter auslösen, empfehle ich dir unbedingt einen separaten FI dafür, ich würde allenfalls noch andere Stromkreise wie Außenlicht oder die Garage mit drauf legen.

Bei 2,5mm² ist ein „C“ Automat nicht ganz so wichtig, da die lange und recht dünne Leitung wie ein Anlaufstrombegrenzer wirken. (Ist ja ein Standard-Tip bei Sicherungsautomaten, die durch Hochdruckreiniger auslösen: Einfach eine Kabeltrommel [abgespult!] dazwischen und die Sicherung bleibt drin).

Aber nee, im Ernst, so würde ich das machen:

EIN 16A C Automat in den Keller, ab dort 3x2,5mm² zur Garage.
Dort eine Abzweigdose, in der eine 5x4mm² startet und neben der der Schalter / Zeitschaltuhr / Dämmerungsschalterfür „Spannung auf L2“ (ist in Wirklichkeit nicht L2, sonder geschalteter L1) montiert wird. Das elektrische Tor benötigt mit Sicherheit keine eigene Sicherung.
Einen Erder - um auf die Ursprunsgfrage zurück zu kommen, würde ich vermutlich in Absprache mit dem Inhaber setzen, dann als 1,5m langen Tiefenerder aus Edelstahl, der reicht für den 30mA FI.

Alles kla vielen Dank für die Unterstützung :blush:

Hallo deviehl,

Wie schon geschrieben wurde, würde ich da auch einen extra FI vorsehen!

Es ist sonst mühsam wenn man in der Kälte im Dunkeln sitzen muss, weil eine Wühlmaus am Kabel geknabbert hat und es regnet :frowning:

Bei den LS ist da noch ein Falle!

Wenn du 3 LS verwendest und diese auf der selben Phase angeschlossen werden, kann der N-Leiter überlastet werden, auf diesem können dann 3*16A fliessen!

Wird nur 1 LS verwendet oder werden die 3 LS auf die 3 Phasen verteilt, ist es kein Problem.

MfG Peter(TOO)