Wo bitte ist da die Doppelmoral, wenn man versucht einem Menschen klarzumachen, dass eine Ratte in der Jackentasche nichts verloren hat???
Außerdem würde mich interessieren, wie man zB Hunde oder was auch immer artgerecht hält
Wo bitte ist da die Doppelmoral, wenn man versucht einem Menschen klarzumachen, dass eine Ratte in der Jackentasche nichts verloren hat???
Außerdem würde mich interessieren, wie man zB Hunde oder was auch immer artgerecht hält
Hallo,
Aber doch ein Lebewesen, mit Bedürfnissen.
Menschen halten Tiere, um IHRE Bedürfnisse zu befriedigen. Und wie MT treffend schreibt, sind die meisten dabei ziemlich weit davon entfernt, das „artgerecht“ zu tun.
Bereits bei der Definition des Begriffes „artgerecht“ scheiden sich die Geister. Für Hunde wäre es artgerecht, frei durch die Wälder zu streifen, zu jagen, zu raufen und sich zu paaren. Stattdessen werden sie an der Leine geführt, hocken im Auto, springen über Hindernisse oder rennen neben dem Fahrrad her.
Kein Karnickel bräuchte einen - wie auch immer gearteten - Käfig. Dafür liefe es Gefahr, gefressen zu werden.
Gerade bei den Kleintieren geht die Mode zur Zeit stark in die Richtung, diese in möglichst großen Gehegen zu halten und tunlichst in Ruhe zu lassen. Mag sein, dass manche Erwachsene ihren Spaß daran haben, Verhaltensbeobachtung zu betreiben und auf den Kuschelfaktor zu verzichten.
Kinder und Jugendliche tun das nicht. Sie entwickeln Beziehungen zu Tieren primär dadurch, dass sie sie berühren und Körperkontakt mit ihnen haben. Nun kann man das einfach als „nicht artgerecht“ abtun und sich darüber aufregen, dass Kinder und Jugendliche ihre Tiere herumtragen oder meinetwegen auch im Puppenwagen spazieren fahren.
Das ist nicht mehr oder weniger „artgerecht“, als eine Katze ausschließlich in der Wohnung zu halten. Im Gegenteil: Die Verhaltensstörungen solcherart geliebter Kleintiere sind in aller Regel weit geringer als die von Wohnungskatzen.
Ein Kaninchen, das frei lebt, hat mit absoluter Sicherheit sowohl erheblich mehr Stress als auch eine entschieden kürzere Lebenserwartung als eines in Gefangenschaft. „Artgerecht“ lebt das wilde Kaninchen.
Deshalb: Warum soll ein Jugendlicher keine Ratte mit sich rumtragen? Stressfaktor und Todesrisiko einer Kanalratte sind deutlich höher.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo
am Besten eignen sich für derartige Aktionen wirklich Ratten.
Du brauchst mindestens zwei davon, da die Ratte in deiner Abwesenheit sonst verkümmert. Du bist ja nicht dauernd mit ihr unterwegs.
Vielleicht eignen sie sich insofern dazu, als sie nicht sofort dran sterben, aber was du da vorschlägst, ist für die Ratten sehr schlecht.
Du solltest sie draußen aber mit einer Leine sichern …
Auch das noch! Eine Rattenleine ist aber ganz sicher Tierquälerei.
da auch zahme und zutrauliche Ratten erschrecken können und dann unter Umständen von der Schulter springen und flüchten.
Das ist allerdings wahr, und insofern ist ‚Schulterratte‘ sowieso schon keine Option.
Sobald du die Ratten bei dir hast, kannst du sie zahm machen, indem du sie immer wieder hochnimmst und in deinen Pullover steckst. Dort hältst du sie behutsam fest - die meisten Ratten fühlen sich dort schnell wohl und sicher.
Oder haben einen Schock fürs Leben.
MfG
Wo bitte ist da die Doppelmoral, wenn man versucht einem
Menschen klarzumachen, dass eine Ratte in der Jackentasche
nichts verloren hat???
Wo ist sie besser aufgehoben, in einem 20x20 Käfig?
Außerdem würde mich interessieren, wie man zB Hunde oder was
auch immer artgerecht hält
Da mußt du jemanden anderen fragen, wie du dich vielleicht noch erinnern kannst, bin ich derjenige, der behauptet, dass es keine artgerechte Haltung gibt.
Wo bitte ist da die Doppelmoral, wenn man versucht einem
Menschen klarzumachen, dass eine Ratte in der Jackentasche
nichts verloren hat???Wo ist sie besser aufgehoben, in einem 20x20 Käfig?
Nein-am bestens wird sie gar nicht erst gekauft.
Bereits bei der Definition des Begriffes „artgerecht“ scheiden
sich die Geister. Für Hunde wäre es artgerecht, frei durch die
Wälder zu streifen, zu jagen, zu raufen und sich zu paaren.
Das ist für Wölfe artgerecht-niemals aber für Hunde.
Zieh einen Wurf Wölfe und einen Wurf Hunde gemeinsam auf-es werden sich trotz gleicher Aufzucht enorme Unterschiede zeigen.
Das ist nicht mehr oder weniger „artgerecht“, als eine Katze
ausschließlich in der Wohnung zu halten.
Da stimme ich Dir zu…
Hallo,
Das ist für Wölfe artgerecht-niemals aber für Hunde.
Wie kommst du auf dieses schmale Brett? Hör’ auf, deinen Hund zu füttern, geh in den Wald, mach die Leine ab und warte aufs nächste Reh. Ein großer Teil aller Probleme, die Menschen mit ihren Hunden haben, hängt mit deren unkontrollierbarem Jagdverhalten zusammen - und das trotz regelmäßiger Fütterung.
Zieh einen Wurf Wölfe und einen Wurf Hunde gemeinsam auf-es werden sich trotz gleicher Aufzucht enorme Unterschiede zeigen.
In bestimmten Bereichen ja. Wölfe zeigen instinktives Scheuverhalten und können menschliche Gesten nicht deuten. Hunde sind zutraulich zum Menschen und verstehen Gesten, ohne sie gelernt zu haben. Wölfe haben eine ausgefeiltere Mimik als die meisten Hunderassen, weil sie stärker auf innerartliche Kommunikation ausgerichtet sind.
Jagd- und Paarungsverhalten sind bei Hunden weitgehend identisch mit dem von Wölfen, wobei Hündinnen in der Regel zweimal jährlich läufig werden, Wölfinnen nur einmal.
Bei aller Anpassung an das Leben mit dem Menschen sollte man das Wolfserbe nicht leugnen wollen. Jahrtausendealtes Raubtierverhalten ändert sich nicht, nur weil dem Menschen das nicht gefällt.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo,
was glaubst du, hält das wilde Leben für eine Ratte bereit? Und was ist an einer Ratte auf der Schulter schlimmer, als an einer Katze im Wohnungsknast, einem Hund an der Leine oder einem Pferd unterm Sattel?
Schöne Grüße,
Jule
Hallo Jule,
Hör’ auf, deinen Hund
zu füttern, geh in den Wald, mach die Leine ab und warte aufs
nächste Reh. Ein großer Teil aller Probleme, die Menschen mit
ihren Hunden haben, hängt mit deren unkontrollierbarem
Jagdverhalten zusammen - und das trotz regelmäßiger Fütterung.
die meisten der heutigen Hunde könnten sich nicht mehr durch Jagd ernähren; auch die Rudel ‚wilder‘ Hunde in Weitweitweg überleben in der Regel nicht durch Jagd, sondern mithilfe von menschlichem Zivilisationsmüll.
Gruß
=^…^=
*freigängerin*
Hallo KamikazeKatze,
die meisten der heutigen Hunde könnten sich nicht mehr durch Jagd ernähren;
Das liegt aber bei den weitaus meisten Rassen nicht am Fehlen ihrer Instinkte, sondern hängt u.a. damit zusammen, dass die Jäger dafür sorgen, dass es zu wenig jagbares Wild gäbe. Zudem machen rassebedingte Verstümmelungen es manchen Rassen unmöglich, als Beutegreifer tätig zu werden - was ebenfalls nicht zwangsläufig bedeutet, dass den Hunden der Trieb fehlt, jagen zu wollen.
auch die Rudel ‚wilder‘ Hunde in Weitweitweg überleben in der Regel nicht durch Jagd, sondern mithilfe von menschlichem Zivilisationsmüll.
Das tun Wölfe ebenfalls, wenn sie die Gelegenheit dazu haben. Die Natur verschwendet selten Energie: Wenn Futter ohne Anstrengung zu haben ist, wird es auch ohne Anstrengung angenommen.
Paarungs-, Jagd- und Brutpflegetrieb sind auch domestizierten Tieren zu eigen und werden gelebt, wenn Mensch es nicht verhindert. Erstaunlicherweise gesteht man Katzen das Vorhandensein entsprechender Instinkte eher zu als Hunden. Der Unterschied im Verhalten liegt aber letzten Endes nur darin, dass Katzen weniger reglementiert werden als Hunde. Für den Fall, dass der Mensch morgen nicht mehr vorhanden wäre, wären Hunde (mit den o.g. rassebedingten Einschränkungen) dennoch ebenso in der Lage, ihr Überleben aus eigener Kraft zu sichern.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo Jule,
die meisten der heutigen Hunde könnten sich nicht mehr durch Jagd ernähren;
Das liegt aber bei den weitaus meisten Rassen nicht am Fehlen
ihrer Instinkte, sondern hängt u.a. damit zusammen, dass die
Jäger dafür sorgen, dass es zu wenig jagbares Wild gäbe.
entschuldige, aber das ist Unsinn. Einzelne Wildarten sind inzwischen derart häufig, dass Jäger kaum noch mit dem Erjagen nachkommen. Und im menschlichen Wohnbereich ist ohenhin keine Jagd zugelassen - was aber einen Hund nicht abhalten würde.
Die meisten Tiere, die durch Hunde zu Tode kommen, werden von diesen nicht gerissen, sondern zu Tode gehetzt.
Zudem machen rassebedingte Verstümmelungen es manchen Rassen
unmöglich, als Beutegreifer tätig zu werden
Diese Hunde fallen also schon einmal alle als Überlebenskandidaten aus.
- was ebenfalls nicht zwangsläufig bedeutet, dass den Hunden der Trieb fehlt, jagen zu wollen.
Nur damit das deutlich ist: Ich spreche Hunden durchaus nicht den Jagdtrieb ab. Aber zwischen Trieb und erfolgreichem Umsetzen liegen Welten.
auch die Rudel ‚wilder‘ Hunde in Weitweitweg überleben in der Regel nicht durch Jagd, sondern mithilfe von menschlichem Zivilisationsmüll.
Das tun Wölfe ebenfalls, wenn sie die Gelegenheit dazu haben.
Der Unterschied ist, dass Wölfe auch ganz ohne den Menschen überleben können und dies auch tun.
Erstaunlicherweise gesteht man Katzen das Vorhandensein entsprechender Instinkte eher zu als Hunden.
Hier geht es aber nicht um das Vorhandensein etwaiger Instinkte, sondern um tatsächliche Überlebenschancen. Und Hunde und Katzen sind nun einmal grundsätzlich unterschiedliche Spezies …
Der Unterschied im Verhalten liegt aber letzten Endes nur darin,
dass Katzen weniger reglementiert werden als Hunde.
… die auch über ein höchst unterschiedliches Verhaltensrepertoire verfügen.
Außerdem wurden Katzen - von einigen wenigen Irrwegen der letzten Jahrzehnte abgesehen - vom Menschen in den vergangenen Jahrtausenden kaum züchterisch verändert, während die meisten Hunderassen nahezu nichts mehr mit der Urform gemeinsam haben.
Für den Fall, dass der Mensch morgen nicht mehr vorhanden wäre, wären
Hunde (mit den o.g. rassebedingten Einschränkungen) dennoch
ebenso in der Lage, ihr Überleben aus eigener Kraft zu
sichern.
Tja, dann müsste es aber doch in den etwas abgelegeneren, menschenleeren Ecken von Weitweitweg doch bereits gänzlich überlebensfähige Populationen von verwilderten Haushunden geben. Tut es aber nicht. Während dies bei Katzen durchaus der Fall ist (z.B. im australischen Outback).
Grüße
=^…^=
Du nimmst mir die Worte aus dem Mund!
* dafür!
sackratten
die lieben es wenn man sie krault. zumindest erinnern sie dich immer wieder daran, solltest du es mal vergessen.
Hallo KamikazeKatze,
…dass Jäger kaum noch mit dem Erjagen nachkommen.
Was aber nicht heißt, dass Hunde diesen Job übernehmen und jagen dürften.
Die meisten Tiere, die durch Hunde zu Tode kommen, werden von diesen nicht gerissen, sondern zu Tode gehetzt.
Das ist durchaus Bestandteil der Jagdtechnik. Auch Wölfe hetzen - abhängig von der Art der Beute und dem Revier - unter Umständen eine ganze Weile, um das Beutetier zu schwächen.
Diese Hunde fallen also schon einmal alle als Überlebenskandidaten aus.
Mit dieser Argumentation muss man auch gewissen Rassekatzen aus der Jagdstatistik nehmen, da kurzatmige Fellberge beispielsweise kaum in der Lage sein dürften, außerhalb des Wohnzimmers zu überleben.
Nur damit das deutlich ist: Ich spreche Hunden durchaus nicht den Jagdtrieb ab. Aber zwischen Trieb und erfolgreichem Umsetzen liegen Welten.
Bei bestimmten Rassen ja. Aber bei weitem nicht bei allen. Die meisten Jagdhundrassen, allen voran sämtliche Bracken und Brackenmischlinge, die meisten Terrier und die meisten Windhunde beherrschen das ganz hervorragend - Schwächungs- und Tötungsbisse inklusive.
Der Unterschied ist, dass Wölfe auch ganz ohne den Menschen überleben können und dies auch tun.
Würde man Hunde aus der Nähe der Menschen verbannen und ihnen entsprechende Rückzugsgebiete schaffen, könnten sie das ebenfalls. Hunde sind Rudeltiere. Dass zu diesem Rudel Menschen gehören müssen, ist nicht zwingend für ihr Überleben erforderlich.
Tja, dann müsste es aber doch in den etwas abgelegeneren, menschenleeren Ecken von Weitweitweg doch bereits gänzlich überlebensfähige Populationen von verwilderten Haushunden geben. Tut es aber nicht. Während dies bei Katzen durchaus der Fall ist (z.B. im australischen Outback).
Wozu würdest du die australischen Dingos rechnen?
Schöne Grüße,
Jule
Hallo
was glaubst du, hält das wilde Leben für eine Ratte bereit?
Keine Ahnung, zumindestens lebt sie höchstwahrscheinlich mit anderen Ratten zusammen und kann rumlaufen.
Und was ist an einer Ratte auf der Schulter schlimmer, als an einer Katze im Wohnungsknast …
Die Katze im Wohnungsknast kann sich auch wenigstens mal die Beine vertreten, wenn die Wohnung nicht ganz winzig ist, und darf in ihrem Revier bleiben. Davon abgesehen ist eine Einzel-Katze im Wohnungsknast natürlich ebenso abzulehnen.
einem Hund an der Leine
einem Pferd unterm Sattel?
Ein Hund an der Leine ist jedenfalls was anderes als eine Ratte an der Leine, aber zu genaueren Begründungen fehlt mir die Lust, weil es vermutlich sowieso niemand mehr liest.
Ansonsten finde ich generell nicht, dass die Tatsache, dass anderswo genauso schlimme oder gar schlimmere Dinge geschehen, als Beweis ausreicht dafür, dass eine eine Sache akzeptabel ist.
MfG
Hallo Jule,
Die meisten Tiere, die durch Hunde zu Tode kommen, werden von diesen nicht gerissen, sondern zu Tode gehetzt.
Das ist durchaus Bestandteil der Jagdtechnik. Auch Wölfe
hetzen - abhängig von der Art der Beute und dem Revier - unter
Umständen eine ganze Weile, um das Beutetier zu schwächen.
Otto Normalhund hetzt aber im Zweifelsfall nur und weiß dann hinterher, wenn das Wild nicht mehr mitspielen will, nichts mehr damit anzufangen. Mein ehemaliger Vermieter ist Jäger, und wenn man sich mit einem großen Vorrat an wirklich bemerkenswerten Schimpfwörtern ausstatten möchte, muss man ihn nur auf das Thema Hunde ansprechen.
Diese Hunde fallen also schon einmal alle als Überlebenskandidaten aus.
Mit dieser Argumentation muss man auch gewissen Rassekatzen
aus der Jagdstatistik nehmen, da kurzatmige Fellberge
beispielsweise kaum in der Lage sein dürften, außerhalb des
Wohnzimmers zu überleben.
Wenn Du ausnahmsweise einmal beide Scheuklappen abnimmst, wirst Du feststellen, dass die überwältigende Mehrheit der Katzen - wie ich bereits oben erwähnt habe - züchterisch vom Menschen kaum beeinflusst sind und noch weitgehend dem ‚Original‘ entsprechen, während die meisten Hunde sich in Körperbau und Verhalten doch sehr weit vom Wolf entfernt haben.
Der Unterschied ist, dass Wölfe auch ganz ohne den Menschen überleben können und dies auch tun.
Würde man Hunde aus der Nähe der Menschen verbannen und ihnen
entsprechende Rückzugsgebiete schaffen, könnten sie das
ebenfalls. Hunde sind Rudeltiere. Dass zu diesem Rudel
Menschen gehören müssen, ist nicht zwingend für ihr Überleben
erforderlich.
Es gibt nicht wenige weitgehend menschenleere Gebiete auf diesem Planeten. Trotzdem gibt es keine Rudel rezent verwilderter Haushunde, die alleine von der Jagd überleben können. Es gibt aber durchaus stabile Katzenpopulationen ohne Kontakt zur menschlichen Zivilisation.
Wozu würdest du die australischen Dingos rechnen?
Dingos (die gibt es übrigens nicht nur in Australien) sind keine rezent verwilderten Haushunde, sondern Wildhunde. Ihre Entstehungsgeschichte ist noch umstritten; vermutlich haben sie sich aber bereits vor vielen Jahrtausenden aus damaligen Hunden oder Hundevorläufern entwickelt. Zwischen dem Domestikationsgrad dieser ‚Steinzeithunde‘ und dem heutiger Haushunde liegen Welten.
Dass Dingos keine ‚normalen‘ Hunde sind, wird auch daran erkennbar, dass sie zwar, wenn sie von Welpe an beim Menschen aufwachsen, recht zahm werden können (genau wie Wölfe auch), ihr Verhaltenrepertoire aber auch dann noch dergestalt ist, dass die Haltung enorme Risiken mit sich bringt. Nicht ohne Grund ist es in einigen Bundesstaaten Australiens Privatpersonen verboten Dingos zu halten.
Gruß
=^…^=
‚artgerecht‘ als Kunstbegriff
Huhu!
Da mußt du jemanden anderen fragen, wie du dich vielleicht
noch erinnern kannst, bin ich derjenige, der behauptet, dass
es keine artgerechte Haltung gibt.
Im übrigen sehe ich den Begriff „artgerecht“ als reines Kunsprodukt an. Das gibt es wenn überhaupt eher noch in Menschenhand als in der freien wilden Natur…von daher ist dieser Begriff völlig irrelevant in der Diskussion.
Viel wichter sind Begriffe wie „tiergerecht“, „lebenswert“ odr wenn man mag „naturnah“… und eine solche Haltung ist bei verschiedenen Tierarten (nicht bei allen auch typischerweise gehaltenen Haustieren!!) auch in Menschenhand gut möglich
Es ist ein Irrglauben, dass Lebewesen in der Natur in der Regel in ihrem Optimum leben, die Nische besetzen, in der sie sich optimal entfalten können. Die Natur ist hart und alles andere als romantisch. Folge von den harten Überlebenskämpfen ist, dass die funtamentale Nische (also der Lebensbereich reiner abiotischer Grundvorraussetzungen, den ein Lebewesen besetzen kann) nur in einem sehr engen Bereich der Nische realisiert wird sobald biotische Faktoren wie Konkurrenz und Räuber dazu kommen (also die Nische, in der man das Lebewesen dann tatsächlich antrifft). Und in aller Regel deckt sich die realisierte Nische nicht mit dem Optimum. Das heißt, in der Natur wird kaum ein Tier wirklich „artgerecht“ Leben.
Ganz einfaches Beispiel: Wasserflöhe in räuberlosen Kleingewässern sind naturgemäß tagaktiv… sobald aber zum Beispiel Fische ins Spiel kommen verlegen sie ihre Hauptaktivität entgegen ihrer Natur in die Nacht… nicht artgerecht, aber praktikabel…
Genauso kann man bei sehr vielen Tieren deutliche Verhaltensänderungen ausmachen, wenn bestimmte Faktoren wie Ressourcenmangel oder Raubtiere wegfallen… ein deutliches Zeichen, dass sie unter optimaleren Umständen eine andere Lebensweise durchaus bevorzugen würden.
Haltung in Menschenhand birgt nicht nur Nachteile, sondern bringt auch eine ganze Reihe Vorteile mit sich… nicht umsonst bleiben viele Tiere wie Hund (man denke an Naturvölke rmit frei laufenden Hunden zum beispiel) und Katze sogar freiwillig.
Wie gesagt, wenn man sich das dann bewusst macht, dass Tiere unter natürlichen Bedingungen quasi nicht artgerecht leben, ist es auch unerheblich, ob man das in Menschenhand erreichen kann… ganz ketzerisch gesehen könnte man sogar behaupten, dass es einem Tier nur in Menschenhand (wenn es Glück hat, und in die richtigen Hände kommt) möglich sein kann, wirklich artgerecht zu leben, weil hier die biologischen Grenzfaktoren oft keine Rolle mehr spielen…
Artgerecht gibt es in meinen Augen gar nicht (bzw ist das eher die Ausnahme). Ein Tier wird sich in aller Regel den gegebenen Umweltbedingungen anpassen müssen und sich entsprechend verhalten. Ncht unbedingt weil es will, sondern weil es muss (schönes Beispiel sind die um ein Vielfaches kleineren Reviergrößen bei ausreichend Futterangebot zB Steinmarder im Wildland bis zu 400ha, in der nahrungsreichen Nähe menschlicher Sieldungen teils nur 2ha!!).
Aber weder „artgerecht“, noch „tiergerecht“, noch „lebenswert“ oder auch nur im entferntesten „naturnah“ ist das, was dem UP vorschwebt… ich bin immernoch Entsetzt über die Unreife, die sich auch in den Folgepostings ausdrückt… aber da rennt man vermutlich eh nur erfolglos gegen ein daumendickes Brett vorm Kopf…
gruß
Aj
Hallo KamikazeKatze,
Otto Normalhund hetzt aber im Zweifelsfall nur und weiß dann hinterher, wenn das Wild nicht mehr mitspielen will, nichts mehr damit anzufangen.
Woher nimmst du dieses Wissen? Was ist „Otto Normalhund“? Der Jagderfolg ist rasse- und gelegenheitsabhängig. „Otto-Normal-Golden-Retriever“ und „Otto-Normal-Labrador-Retriever“ sind durchaus jagdfähig, ebenso wie „Otto-Normal-Irish-Setter“ oder „Otto-Normal-Border-Collie“. „Otto-Normal-Westie“ eher nicht.
…- züchterisch vom Menschen kaum beeinflusst sind und noch weitgehend dem ‚Original‘ entsprechen, während die meisten Hunde sich in Körperbau und Verhalten doch sehr weit vom Wolf entfernt haben.
Hund muss aber doch keinen wölfischen Körperbau haben, um erfolgreich zu jagen. Und züchterische Einflussnahme hin oder her: Ausgeprägter Jagdtrieb kombiniert mit entsprechenden körperlichen Fähigkeiten und entsprechender Möglichkeit gibt einen jagd- und damit überlebensfähigen Hund. Die Nasenleistung moderner Jagdhunde übertrifft die von Wölfen um ein Vielfaches.
Dass Dingos keine ‚normalen‘ Hunde sind, wird auch daran erkennbar, dass sie zwar, wenn sie von Welpe an beim Menschen aufwachsen, recht zahm werden können (genau wie Wölfe auch), ihr Verhaltenrepertoire aber auch dann noch dergestalt ist, dass die Haltung enorme Risiken mit sich bringt.
Das stimmt nicht. Australische Dingo- und Wolfswelpen unterscheiden sich gravierend im Verhalten. Dingos sind „echte“ menschenbezogene Haustiere, wenn sie entsprechend gehalten werden, was Wölfe niemals sind.
Nicht ohne Grund ist es in einigen Bundesstaaten Australiens Privatpersonen verboten Dingos zu halten.
Die Gründe liegen aber nicht in der potentiellen Gefährlichekeit von Dingos. Sie liegen zum einen darin, dass man befürchtet, dass Dingos in Privathand eine zusätzliche Gefährdung für die Schafzucht bedeuten könnten. Zum anderen befürchtet man weitere Vermischungen der Dingos mit anderen Rassen, da die Anzahl „rassereine“ Dingos deutlich zurückgegangen ist. Auch das unterscheidet Dingos von Wölfen, die sich nur in Ausnahmefällen mit Haushunden paaren.
Ich hatte die Gelegenheit für ein Jahr ein Rudel von 5 australischen Dingos zu halten. Der Unterschied im Verhalten zu anderen Haushunden ist marginal. Problematisch für die Haltung wäre der Umstand, dass die Hunde sich häufig so stark an den Menschen binden, dass sie nicht allein bleiben können - und natürlich ihr ausgeprägtes Jagdverhalten.
Der Ursprungsgedanke war aber der, dass die Haltung von Haustieren immer ein Eingriff in deren artspezifischen Bedürfnisse darstellt. Und das tut sie definitiv immer - ganz egal, ob bei Hund, Katze oder Ratte.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo Jule,
Otto Normalhund hetzt aber im Zweifelsfall nur und weiß dann hinterher, wenn das Wild nicht mehr mitspielen will, nichts mehr damit anzufangen.
Woher nimmst du dieses Wissen?
wie bereits erwähnt: von meinem ehemaligen Vermieter, welcher Jagdpächter eines beliebten Hundespaziergängergebiets am Rande des Schwarzwaldes ist und immer wieder das zweifelhafte Vergnügen mit derlei Hunden hat.
Und züchterische Einflussnahme hin oder
her: Ausgeprägter Jagdtrieb kombiniert mit entsprechenden
körperlichen Fähigkeiten und entsprechender Möglichkeit gibt
einen jagd- und damit überlebensfähigen Hund.
So, und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich Dich ernsthaft auffordere, einen Beleg für Deine Behauptung zu verlinken. Wenn es rezent verwilderten Haushunden doch so leicht ist, ohne Kontakt zur menschlichen Zivilisation alleine von der Jagd zu überleben und stabile Populationen zu bilden, müsste Dir das doch ein Leichtes sein.
Dass Dingos keine ‚normalen‘ Hunde sind, wird auch daran erkennbar, dass sie zwar, wenn sie von Welpe an beim Menschen aufwachsen, recht zahm werden können (genau wie Wölfe auch), ihr Verhaltenrepertoire aber auch dann noch dergestalt ist, dass die Haltung enorme Risiken mit sich bringt.
Das stimmt nicht. Australische Dingo- und Wolfswelpen
unterscheiden sich gravierend im Verhalten.
Nein, beide sind zunächst zahm, wenn sie von Welpe an beim Menschen aufwachsen - nicht mehr und nicht weniger habe ich gesagt.
Dingos sind „echte“ menschenbezogene Haustiere, wenn sie entsprechend
gehalten werden, was Wölfe niemals sind.
Das stimmt nicht: http://homepage.hispeed.ch/Tierinformation//dingoals…
In Australien selbst ist Privatleuten die Haltung von Dingos in den Bundesstaaten Queensland, South Australia, Western Australia und Tasmanien verboten, in New South Wales wird seit einer tödlichen Attacke eines Dingo-Mixes auf ein zweijähriges Kind ein derartiges Verbot diskutiert. Peak bodies like the Royal NSW Canine Council have described keeping a dingo as a pet [as like] keeping a loaded gun in the home, (http://www.smh.com.au/news/national/a-summit-but-no-…)
Ich hatte die Gelegenheit für ein Jahr ein Rudel von 5
australischen Dingos zu halten.
Tut mir leid, aber ich glaube Dir kein Wort mehr.
Immer, wenn Dich jemand kritisiert, zauberst Du etwas ganz wunderbar Passendes aus dem Hut - mal bildest Du Erzieherinnen aus, mal findest Du mit Deinen Supersuchhunden die Leichen von Selbstmördern im Wald, mal hast Du einen riesigen Hof mit diversen Pferden, mal arbeitest Du mit verhaltensauffälligen Jugendlichen. Und obwohl Du angeblich darüber hinaus auch noch vier Kinder hast, bist Du hier bei w-w-w seit einiger Zeit nahezu dauerpräsent.
Nur eines bleibt zumindest bei Deinen Beiträgen hier im Brett immer gleich: Dein Wissen über Hunde weißt auffällige Lücken auf und klingt wie gerade eben erst angelesen (so z.B. die Sache mit den Dingos und den Schafen) und Dein Wissen über Katzen ist nahezu nichtexistent.
Der Ursprungsgedanke war aber der, dass die Haltung von
Haustieren immer ein Eingriff in deren artspezifischen
Bedürfnisse darstellt. Und das tut sie definitiv immer - ganz
egal, ob bei Hund, Katze oder Ratte.
Hier möchte ich auf folgenden hervorragenden Artikel verweisen: /t/zutrauliche-tiere/6125390/13
Gruß
=^…^=
danke jule ,
war ne sehr hilfreiche antwort