Zwangsehe

Hallo datafox,

es geht also um die freiwilligkeit.

Natürlich, worum den sonst? Um Moral etwa?!?

ich bestreite einfach
mal, daß (von einzelfällen abgesehen) eine durchschnittliche
hure freiwillig hure geworden ist, so wie jemand anderer
freiwillig frisörin geworden ist.

Das kannst Du gerne bestreiten, ich dagegen vermute, dass es durchaus ausreichend Frauen und Männer gibt, die die wenige Arbeit mit dafür hoher Bezahlung als nicht unattraktiv ansehen im Vergleich mit einem anderen, traurigen Job …

es ist nicht nur nach wie
vor eine beleidigung eine frau so zu nennen die keine ist.
keine mutter wird sich ernsthaft wünschen, ihre tochter würde
den „beruf“ hure „ergreifen“. keine arbeitslose wird je vom
arbeitsamt eine stelle als hure zugewiesen bekommen.

Zuweisen ist sicher zu viel, aber es gab durchaus schon seriöse Gesuche auf den Arbeitsämtern von Bordellbetrieben (war in der Presse).

hure ist jemand, die keine andere wahl hatte.

Das halte ich für eine naive, aus Deiner bürgerlichen Moral entstammende Annahme …

Aber bringt uns eine solche „Vorschrift“ wirklich weiter „nur
Liebende dürften heiraten“? Das ist doch nur eine willkürliche
Einengung der Freiheit(!) des einzelnen, sich als welchen
Gründen auch immer zu binden, oder?

so sieht die gesellschaft das aber nunmal.

Ehrlich? Ich denke, die Gesellschaft ist durchaus vielschichtiger, als Du denkst …

wenn du es nicht
glaubst, dann erzähle doch mal deiner familie du planst dir
eine thaibraut zu bestellen, weil die so klein und schwach
sind, leicht zu halten, gut zu ficken und nicht so aufmucken
wie die verwöhnten deutschen emanzenweiber. als gegenleistung
wird sie dann deutsche. das ist doch ein fairer handel! wer
kann da etwas dagegen haben? wer sagt, daß man sich lieben
muß? viel spaß. wahrscheinlich wirst du enterbt :smiley:

Nö, aber ein gewisses Erstaunen würde ich sicher ernten. Aber Hauptsache Enkel, der Bub ist ja immerhin schon 32:wink:

Ja und? Hast Du tatsächlich ein Problem damit, dass jemand
freiwillig mit beliebigen Mitmenschen schläft und damit seinen
Lebensunterhalt verdient?

ich habe ein problem damit, daß behauptet wird, das würde
jemand freiwillig machen müssen.

Der Satz schließt sich aus. Aber sonst: S.o.

Oder entzieht es sich gar Deiner
Vorstellungskraft, dass Prostituierte durchaus eine „Berufung“
sein könnte, die Bezahlung vielleicht sogar ein zusätzlicher
Kitzel ist?

zum ersten ja, das entzieht sich meiner vorstellungkraft. aber
es gibt nunmal sexuell gestörte mit allen möglichen seltsamen
vorlieben. wenn diese wenigen ihren kick durch obiges
verhalten bekommen, soll mir das recht sein. manche lassen
sich auspeitschen und finde das toll. wenn es nur um den kick
geht, dann können sie das auch als szenario spielen!

Szenario spielen, um Dich mit Deiner Blümchensex-Moralvorstellung zu beruhigen?

für die große masse an drogensüchtigem „menschenmaterial“ aus
dem fernen ostern und osteuropa dürfte das nicht gelten. zu
behaupten „die wollen das doch so“ erinnert an die aussage
„die wurde nicht vergewaltigt, es hat ihr ja spaß gemacht“.
she asked for it … kommt dir bekannt vor?

Das kommt mir sicher bekannt vor und ist sicher zu verurteilen.

Tja, ich halte das für moralischen Klimbim. Ist also eine Ehe
keine Ehe, bei der z.B. die Ehegatten aufgrund beruflicher
Distanzen nicht zusammenleben?

das ist nicht *meine* definition für scheinehe… ich habe
ausgeführt, daß ich sie für unsinn halte.

Und zur menschlichen Freiheit
gehört nun mal vor allem, sie freiwillig Bindungen zu
unterwerfen.

damit kann man alles rechtfertigen. halte ich für gefährlich.

Das könnte man nur, wenn es nicht weiterführende Regeln gäbe in Bezug auf seine Mitmenschen. Und zu diesen Regeln gehört eben auch die Respektierung der Freiheit und Würde des nächsten.
Aber ich behalte mir durchaus vor, fern jeglicher, gesellschaftlich-tradierter Moralvorstellungen meine Freiheit und meine Würde selber zu definieren. Und wenn ich mich eben gerne áuspeitschen ließe oder es klasse fände, auf irgendwelchen Parkplätzen mit unbekannten Männern zu poppen, die mir dann Geld zahlen, dann würde ich dies machen, egal was Du, der nächste Pfarrer oder wer auch immer davon hält.

Und wenn ein Mann eine Erbin heiratet, weil er a priori das
Vermögen attraktiv findet? Oder eine Frau sich an einen Mann
bindet, weil er ihr Versorgungssicherheit gibt?

solange es keine nötigung ist, sehe ich kein *moralisches*
problem. legal unter umständen schon, zb. erberschleichung.

Na ja …

Grüße
Jürgen

hi

ich stimme hier zu.

Nun gibt es aber auch Frauen, die Gründe sind hier
nebensächlich, die gegen freiwillig und ohne Zuhälter und ohne
Zwang der Prostitution nach. Hier habe ich also kein
Strafrecht, weil kein Gesetz verletzt wird und Jede für sich
selbst verantwortlich ist.

nun dasselbe kann man aber auch von erwachsenen frauen sagen, die sich „ihren traditionen unterwerfen“? warum nicht das freien unter strafe stellen - ebenso die zwangsehe? beides führt zur vergewaltigung.

gruß
dataf0x

Natürlich, worum den sonst? Um Moral etwa?!?

natürlich ist das eine frage der moral, wo freiwilligkeit endet und nötigung beginnt. (ich nehme ja nicht an, daß du das wort „moral“ ganz im geiste katholischer sexuallehre als synonym von „keuschheit“ verwenden willst? oder? :smile:

Das kannst Du gerne bestreiten, ich dagegen vermute, dass es
durchaus ausreichend Frauen und Männer gibt, die die wenige
Arbeit mit dafür hoher Bezahlung als nicht unattraktiv ansehen
im Vergleich mit einem anderen, traurigen Job …

ausreichend viele können es schon allein deshalb nicht sein, da die preise für eine solche „dienstleistung“ in der höhe der gehälter von herzchirurgen rangieren, obwohl dazu die qualifikation einer gummipuppe mit loch ausreicht. es gibt also enorme knappheit im angebot. warum? weils so gut wie keine freiwillig macht. QED.

Zuweisen ist sicher zu viel…

warum? arbeitslose mit der richtigen qualifikation (hier: frausein) könnten jobs mit toller bezahlung bekommen.

hure ist jemand, die keine andere wahl hatte.

Das halte ich für eine naive, aus Deiner bürgerlichen Moral
entstammende Annahme …

das habe ich oben gezeigt (knappheit, preis - das sind fakten).

Szenario spielen, um Dich mit Deiner
Blümchensex-Moralvorstellung zu beruhigen?

siehst du, das habe ich gemeint. jetzt muß ich unterstellen lassen, ich wäre verklemmt. aber vorsicht: deine wiederholte verwendung von „moral“ als synonym von keuschheit entlarvt DICH als von christlicher sexuallehre vereinnahmt :wink:

Und wenn ich mich eben
gerne áuspeitschen ließe oder es klasse fände, auf
irgendwelchen Parkplätzen mit unbekannten Männern zu poppen,
die mir dann Geld zahlen, dann würde ich dies machen, egal was
Du, der nächste Pfarrer oder wer auch immer davon hält.

wenns nach mir ginge, würde ich die, die bezahlen, abstrafen. aber meine meinung dazu ist ja schon bekannt.

gruß
dataf0x

hi

ich stimme hier zu.

Nun gibt es aber auch Frauen, die Gründe sind hier
nebensächlich, die gegen freiwillig und ohne Zuhälter und ohne
Zwang der Prostitution nach. Hier habe ich also kein
Strafrecht, weil kein Gesetz verletzt wird und Jede für sich
selbst verantwortlich ist.

nun dasselbe kann man aber auch von erwachsenen frauen sagen,
die sich „ihren traditionen unterwerfen“? warum nicht das
freien unter strafe stellen - ebenso die zwangsehe? beides
führt zur vergewaltigung.

Hallo,

müssen wir nicht hier auch - nicht aus unserer europäischen Sichtweise - ( wobei bis nach 1950 noch auch einiges in Mitteleuropa bei Heiraten wohl nicht immer so freiwillig war ) - mehr differenzieren.

Selbstverständlich gibt es die aus der Tradition erfolgte Heirat, die, soweit mir bekannt ist, aber auch erlaubt, dass eine Frau die ausgesuchte Person nicht heiraten will und auch nicht muss.

Und dann gibt es wohl die Gruppe, wo die Frau - auch aus der Tradition dies nicht will - dazu unter Drohungen aber gezwungen wird.

Grüsse Günter

Der Unterschied liegt in der Freiwilligkeit. Wenn eine Frau
gegen eine hohe vom Bräutigam an die Eltern der Braut
überlassene „Mitgift“ freiwillig heiratet, dann redet man auch
nicht von einer Zwangsehe.

Hm. Klar, wenn ne junge Frau nen alten (oder auch jungen) reichen Mann wegen seines Geldes, und nicht aus Liebe, FREIWILLIG heiratet, dann besteht da kein Zwang.

Eine Mitgift geht aber immer an den Patriarch der Familie, also an den Vater der nicht heiratenden, sondern zu verheiratenden Frau.

Insofern kann ich hier die Freiwilligkeit nicht unbedingt sehen.

gruss, isabel

Moin,

Hm. Klar, wenn ne junge Frau nen alten (oder auch jungen)
reichen Mann wegen seines Geldes, und nicht aus Liebe,
FREIWILLIG heiratet, dann besteht da kein Zwang.

Eine Mitgift geht aber immer an den Patriarch der Familie,
also an den Vater der nicht heiratenden, sondern zu
verheiratenden Frau.

Das Wort „Mitgift“ wurde von mir nur deshalb gewählt, weil es ebenfalls relevante materielle Güter im Fall einer Eheschließung betrifft. In D war (und ist es teilweise immer noch) üblich, der Frau eine „Mitgift“ in die Ehe mitzugeben. Kann man nun davon reden, dass hier ein Bräutigam „gekauft“ wurde ?

Ansonsten ist die Mitgift der Braut häufig das einzige, was ihr an materiellen Dingen in der Ehe selbst gehört, und somit ihre materielle Absicherung.

Alle diese Umstände sagen aber nichts darüber aus, ob eine Verbindung freiwillig oder unter Zwang geschlossen wurde. Somit kann da Fließen von Geld kein automatisches Kriterium für Zwang sein. Somit ist der Vergleich zwischen Prostitution und Ehe irrelevant.

Gruß
Marion

Moin,

Eine Zwangsheirat tritt ein, wenn sie (oder er) in die Heirat
reingeht, obwohl sie (er) den Partner nicht haben will.

Ganz genau. Das hat mir Geld IMHO erstmal gar nichts zu tun. Ob nun jemand heiratet, weil er Geld wittert, jemanden zu lieben meint oder seine Nase so toll findet, sollte jedem selbst überlassen sein.

Strafrechtlich verfolgt werden sollte sowohl Zwangsehe, als
auch Zwangsprostituion. Freiwillige Eheschließungen sollen
hingegen meines Wissens auch in Zukunft straffrei bleiben :smile:

„Freiwillige Eheschliessungen“?? Meiner Meinung nach sollte
der Grundpfeiler für die Ehe die gegenseitige Zustimmung der
beiden (späteren) Ehepartner sein.
Wenn dieses gegeben ist, dann ist es meines Erachtens
irrelevant, ob sie ihn gefunden hat, er sie oder ob die
Eheanbahnung durch die Eltern inittiert wurde. Meinst du
Letzteres mit „freiwilliger Eheschliessung“?

Menno Omar, das war ein Scherz.

Gruß
Marion