a) moralische Vorstellungen: Z.B. ist es moralisch akzeptabel,
dass Menschen Sex als handelbare Ware sehen?
das ist die falsche frage! sex ist selbstverständlich eine ware, siehe pornoindustrie, nackttänzerinnen usw… die frage ist: sind benutzbare menschen eine ware? darf man menschen zum verrichten körperlicher bedürfnisse verkaufen?
Ist ein Handel
Sex gegen Geld verwerflicher als ein Handel Sex gegen
Sicherheit?
dito. es geht um den körper an sich, nicht um sex.
b) Der Begriff der Freiheit: Welche Freiheit hat die
Gesellschaft sicherzustellen? Kann eine Frau oder ein Mann in
einer patriarchalischen Gesellschaft überhaupt „frei“ sein,
selbst wenn sie der Zwangsheirat aufgrund ihrer
gesellschaftlichen Prägung ggf. als „normal“ zustimmen. Muss
man sie also vor sich selber schützen?
jede entscheidung wird aufgrund äußerer einflüsse mitbestimmt. wo willst du die grenze ziehen?
c) Was sind überhaupt Voraussetzungen für eine Heirat? Muss
ich als Gatte meine Gattin lieben oder kann ich nicht aus
vielen (u.a. auch wirtschaftlichen) Gründen heiraten, ohne(!)
dass der Staat und die Gesellschaft über mich urteilt?
in unserer gesellschaft ist das eindeutig zu bejahen. eine ehe aus wirtschaftlichen gründen wird nicht akzeptiert!
und da sehe ich das paradox: wenn eine thailänderin eine nutte ist, stehen die feministinnen auf und gehen auf die barrikaden, damit sie sozial abgesichert wird und damit ihr „beruf“ nicht diskriminiert wird. vorausgesetzt sie mach das „freiwillig“…
heiratet ein westler eine thailänderin (die dadurch staatsbürgerin werden darf), die er vorher über das internet bestellt hat, ist er verdächtig. gibt er offen zu, daß er gezielt eine willfährige sklavin gesucht hat, da ihm die westlichen frauen alle zu emanzig sind, ist er ein schwein. seine ehe wird geächtet. die forderung nach einem verbot dieser praxis würde viele befürworter (und vor allem -innen) finden.
Hier
fällt mir z.B. auch das Verbot der Scheinehe ein (was ist das
überhaupt?).
eine ehe ohne teilung von tisch und bett. eine ehe, die keine ist.
daß diese definition für das problem völlig ungeeignet ist, ja geradezu kontraproduktiv, läßt sich leicht zeigen:
eine scheinehe ist (zumindest nach meinem verständnis) ein rational ausgehandelter vertrag zwischen einem mann und einer frau, der eine eheabsicht vortäuschen soll, um dadurch für beide parteien zu vorteilen zu kommen. meistens spielt geld eine rolle. der eine erkauft sich die vorteiel einer ehe (einbürgerung zb.) beim anderen durch geld. ist das geschäft beendet, läßt man sich scheiden.
das soll also „illegal“ sein.
wenn aber jemand sich eine sexsklavin aus einem drittweltland bestellt, weil sie aus not außer ihrem körper nichts zu bieten hat, dann ist das eine „legale ehe“! unfaßbar eigentlich.
Ich denke, jeder Mensch muss vor einer Verletzung seines
Willens und seiner Würde geschützt werden. Allerdings gibt es
keinen allgemein voraussetzbaren Willen und es gab noch nie
(und wird es auch nie geben) die Voraussetzung von Liebe für
eine Heirat oder die Voraussetzung von Liebe für Sex. Das sind
romantisch-naive Verklärungen:wink:
ich habe doch grade gezeigt was die typische reaktion der gesellschaft darauf ist, wenn eine ehe ohne diese romantik zustandekommt. sie wird gesellschaftlich geächtet. aus demselben grund werden auch arrangierte ehe unter moslems geächtet, weil man sich ebensolches drunter vorstellt.
Nebenbei: Ich vermisse auch hier die Rolle des Mannes (das
hatten wir schon mal), der ebenfalls mit einer ungeliebten und
für ihn darum nicht eben attraktiven Frau in die Kiste steigen
muss, weil es die Gesellschaft von ihm verlangt. Aber ich
weiss ja: Nur Frauen sind in diesem Spiel Opfer…
der mann ist es meistens, der sich die frau aussuchen kann. er ist es auch, der sich bei nichtgefallen scheiden lassen kann. der mann hat außerdem das recht auf sex, die frau hat zu gehorchen. sie darf sogar geschlagen werden. natürlich sind frauen im islam die opfer!
gruß
dataf0x