Zweck orthotroper Samenanlagen in Angiospermen

Moin,

ich hab mal ne Frage zu einem Gedanken, bei dem ich nicht weiter komme:

Warum ist die orthotrope Stellung der Samenanlage in Angiospermen nicht die ursprüngliche?

Und wodrin steckt der Sinn einer orthotropen Samenanlage in Angiospermen?

Laut Strasburger-Lektüre ist die anatrope Form mit zwei Integumenten die ursprüngliche Form der Angiospermen. Es erscheint zumindest sinnvoll, dass sich die Samenanlage bei der Entwicklung der Karpelle um 180° drehte. Bei Nachforschungsversuchen im Netz nach Angiospermen mit orthotrophen Samenanlagen stieß allerdings nur auf zwei Arten (Saururus cernuus nach Early Flowers and Angiosperm Evolution von Else Marie Friis; und Barclaya rotundifolia) welche beide zudem zu den basalen Angiospermen gehören.

Liegt denn nicht die Vermutung nahe, dass eine orthotrope Samenanlage bei Karpellbildung der ursprüngliche Zustand war und eine anatrope die Apomorphie darstellt?

Und warum ist eine orthotrope Stellung trotz geschlossener Samenanlage nicht nachteilhaft, wenn die Mikropyle so steht, dass der Weg des Pollenschlauchs eigtl. maximal ist und die Befruchtung somit unter erschwerten Bedingungen stattfindet?

Gruß

Grüß Gott,

Warum ist die orthotrope Stellung der Samenanlage in
Angiospermen nicht die ursprüngliche?

Laut Strasburger-Lektüre ist die anatrope Form mit zwei
Integumenten die ursprüngliche Form der Angiospermen. Es
erscheint zumindest sinnvoll, dass sich die Samenanlage bei

Schade, daß der „Strasburger“ das nicht weiter erläutert, da sollte man beim zuständigen Autor anfragen.

Und wodrin steckt der Sinn einer orthotropen Samenanlage in
Angiospermen?

Nach einem Sinn würde ich da nicht fragen, in der Natur funktioniert die orthotrope Samenanlage augenscheinlich ganz prima.

der Entwicklung der Karpelle um 180° drehte. Bei
Nachforschungsversuchen im Netz nach Angiospermen mit
orthotrophen Samenanlagen stieß allerdings nur auf zwei Arten
(Saururus cernuus nach Early Flowers and Angiosperm Evolution
von Else Marie Friis; und Barclaya rotundifolia) welche beide
zudem zu den basalen Angiospermen gehören.

Die Polygonaceae und die Boraginales kannst du z.B. auch zu den Pflanzen mit orthotrophen Samenanlagen zählen und sie werden nicht bei den Basalen Ordnungen eingereiht.

Liegt denn nicht die Vermutung nahe, dass eine orthotrope
Samenanlage bei Karpellbildung der ursprüngliche Zustand war
und eine anatrope die Apomorphie darstellt?

Ich würde mir da eine Aufstellung machen, wie die Karpellbildung entwicklungsgeschichtlich bei den Bedecktsamern ablief.
Vielleicht findet man die Baupläne der Lehrbücher über orthotrope, anatrope, hemitrope und kampylotrope Samenanlagen in den Basalen Ordnungen gar nicht so schön ausgebildet.

Und warum ist eine orthotrope Stellung trotz geschlossener
Samenanlage nicht nachteilhaft, wenn die Mikropyle so steht,
dass der Weg des Pollenschlauchs eigtl. maximal ist und die
Befruchtung somit unter erschwerten Bedingungen stattfindet?

Wenn du das als „erschwerte Bedingung“ einordnest, kann jemand anderes das auch als Vorteil herausstellen mit dem Argument, daß auf einer längeren Rennstrecke für den Pollen sich eine Selektion auf männliche Fitneß ergeben kann.

Gruß

Die Polygonaceae und die Boraginales kannst du z.B. auch zu
den Pflanzen mit orthotrophen Samenanlagen zählen und sie
werden nicht bei den Basalen Ordnungen eingereiht.

weiß du das aus dem Kopf, oder hast du es nachgeschlagen?

Gruß

Die Polygonaceae und die Boraginales kannst du z.B. auch zu
den Pflanzen mit orthotrophen Samenanlagen zählen und sie
werden nicht bei den Basalen Ordnungen eingereiht.

weiß du das aus dem Kopf, oder hast du es nachgeschlagen?

Selbstverständlich nachgeschlagen z.B.:

Polygonaceae:
http://www.medizinalpflanzen.de/systematik/4_ordnun/…
http://www.augusta.de/~theseus/bluete_04.html
Boraginales:
http://privamilit.eu/web_documents/primstruct.rtf

Gruß