Hallo Paul
Auf der Motorwelle sitzt ein Plastezahnrad… Das habe ich halb von der Welle des einen Motors gezogen und dann von der anderen Seite den anderen Motor reingesteckt.
Das könnte die Mutter des Übels sein.
Ich nehme an, dass Du bei diesen „Montagearbeiten“ den Motor (die Motoren) am Gehäuse festgehalten hast und dadurch eine starke axiale Kraft auf die Motorwelle und die Gleitlager ausgeübt hast, für die die Konstruktion des Motors nicht ausgelegt ist. Wahrscheinlich hat sich in einem Motor der Anker oder wahrscheinlicher noch der Kollektor auf der Motorwelle gelöst.
Wenn Du Zahnräder, Buchsen oder Kupplungen (im Weiteren „Elemente“ genannt) auf der Motorwelle montierst oder demontierst, dürfen die Kräfte nur zwischen dem zu montierenden oder demontierenden Element und der Welle wirksam sein, nie jedoch zwischen Welle und dem Gehäuse oder den Gleitlagern.
Das heißt, beim aufdrücken des Elementes muss die Motorwelle auf einer festen Unterlage abgestützt und dann das Element aufgedrückt werden.
Beim Abziehen des Elementes wird es schon schwieriger. eine so kleine Abziehvorrichtung habe ich noch nie gesehen.
Ich nehme für solche Zwecke eine Spitzzange, die ich hinter dem „Element“ auf der Motorwelle ansetze und auf einer Unterlage (z.B. Schraubstock) abstütze. Mit der zweiten Hand halte ich das Motorgehäuse fest, damit der Motor nicht runterfällt. Mit der dritten und vierten Hand drücke ich die Motorwelle mit Hilfe eines vorne flachgeschliffenen Stahlnagels (als Dorn) und eines daraufgesetzten Stücks Holz ohne Schläge aus dem Element heraus.
Vier Hände? Organisation ist alles!
Das nächste Problem ist, dass die Motoren so befestigt werden müssen, dass entweder beide Motorwellen in ihren Lagern noch axiales Spiel haben oder dass ein Motorgehäuse axial verschiebbar montiert wird, Man könnte auch, wie im normalen Maschinenbau, zur Verbindung der beiden Motorwellen eine Klauenkupplung verwenden (bei Fischertechnik habe ich so was gesehen).
Sinn des Ganzen ist, dass selbst bei der maximal auftretenden Wärmeausdehnung der Motorwellen diese frei drehen können, ohne dass irgendwo ein axialer Druck auftritt. Eine Klauen- oder Lamellenkupplung würde auch den unvermeidlichen (geringen) Fluchtfehler der Motorwellen ausgleichen.
Du siehst, alles nicht so einfach.
Wenn ich so etwas zu bauen hätte, so würde ich sowohl auf dem Getriebe wie auch auf den Motoren Zahnräder anbringen. Die Zahnräder der Motoren würde ich beide auf das Zahnrad des Getriebes einwirken lassen. Die Motoren würden so auf Wippen montiert, dass ihre Zahnräder durch eine Feder gegen das Zahnrad des Getriebes gedrückt würden. Auf diese Weise gleicht man alle Fehler wie unrund laufende Zahnräder, axiale Verschiebungen und Fluchtfehler der Motorwellen (in Grenzen) aus.
Ich habe sowas - mit einem Motor - mal für die drehbare Laterne eines Modell-Leuchtturms (M 1:15) konstruiert und gebaut.
Ich denke, jetzt habe ich Dir genug Stoff zum Nachdenken gegeben.
Gute Nacht wünscht merimies.
Du siehst, alles nicht so einfach.