Zwei Monde

Hätte die Erde keinen Mond, sähe es böse au unserem Planeten aus, da
der Mond die Rotationsachse der Erde stabilisiert. Was wäre, weinn
die Erde zwei Monde hätte - Luna wie gehabt und ganz weit draußem
noch einen Ganimed - ein Mond mit dieser Masse.
Gruß, Alexander

Hallo

Hätte die Erde keinen Mond, sähe es böse au unserem Planeten
aus, da der Mond die Rotationsachse der Erde stabilisiert.

Stabilisiert der Mond die Erdachse? Vermutlich wäre der Neugungswinkel bezüglich der Kreisbahnebene um die Sonne etwas geringer, d.h. das Klima wäre ausgeglichener und wir hätten weltweit so eine Teneriffa-Wetterlage. Es gäbe kaum noch Ebbe und Flut. Allerdings wäre die Erdrotation etwas höher, da die Gezeitenreibung als Bremsung wegfiele, d.h. ein Tag hätte dann vielleicht nur noch 18h.

Was wäre, weinn die Erde zwei Monde hätte - Luna wie gehabt und ganz
weit draußem noch einen Ganimed - ein Mond mit dieser Masse.

Vermutlich das Umgekehrte, was ich zuvor vermutet habe.
MfG Gerhard Kemme

Hallo,

Stabilisiert der Mond die Erdachse?

Ja.

Vermutlich wäre der
Neugungswinkel bezüglich der Kreisbahnebene um die Sonne etwas
geringer, d.h. das Klima wäre ausgeglichener und wir hätten
weltweit so eine Teneriffa-Wetterlage.

Mit ziemlich hoher Sicherheit nicht. Der Mond stabilisiert die Erdachse natürlich, schliesslich dreht sich die Erde senkrecht zur Mondbahnebene. Ohne den Mond würde die Erdachse extrem taumeln, so wie das z.B. beim Mars (ohne nennenswerten Mond) auch der Fall ist. Dies hätte natürlich auch extreme Veränderungen im Klima zur Folge.

Was wäre, weinn die Erde zwei Monde hätte - Luna wie gehabt und ganz
weit draußem noch einen Ganimed - ein Mond mit dieser Masse.

Vermutlich das Umgekehrte, was ich zuvor vermutet habe.

Auf die Stabilität der Erdachse hätte es vermutlich keinen negativen Einfluss, denn es ist anzunehmen, dass sich ein zweiter Mond in derselben Bahnebene bewegt. Das einzige was anders wäre, wäre die Erddrehung, denn durch die zusätzliche Gezeitenreibung, die dieser Mond verursachen würde, würde die Erddrehung stärker abgebremst. Wie groß dieser Effekt ist, hängt dabei natürlich von der Entfernung dieses Mondes zur Erde ab.
Die Frage ist höchstens, ob die Erde einen so großen Mond wie Ganymed halten könnte, wenn dieser einen sehr großen Abstand zur Erde hat.

mfg
deconstruct

Hallo deconstruct,

schliesslich dreht sich die Erde senkrecht zur Mondbahnebene.

das bring ich nicht zusammen, wo liegt mein Denkfehler:
die Erdachse ist in einem Winkel von 23,5° zur Erdbahnebene (Ekliptik) geneigt
http://www.br-online.de/wissen-bildung/thema/sternen…
die Mondumlaufbahn ist zur Erdbahnebene im Winkel von 5° geneigt
http://www.paed.uni-muenchen.de/supra/bilder/licht_u…
Aber wie kann die Erdachse in dieser Konstellation 90° zur Mondbahnebene stehen?
(habe nur astronomisches Basiswissen, veilleicht mach ich einen simplen Logikfehler?)

Michl

Hallo,

schliesslich dreht sich die Erde senkrecht zur Mondbahnebene.

das bring ich nicht zusammen, wo liegt mein Denkfehler:

Du hast keinen Denkfehler, es war nur schlampig von mir ausgedrückt. Die Mondbahnebene steht nur in etwa senkrecht zur Erdachse (das schwankt afair so zwischen 18 und 28°, eine Folge der Präzession). Der Mond ist aber bemüht, wegen der Gezeitenwirkung seine Bahnebene senkrecht zur Erdachse auszurichten. Die Erdachse führt ja auch eine Präzessionsbewegung aus, d.h. der Winkel Erdachse/Ekliptik verändert sich im Laufe der Zeit periodisch. Der Mond verringert diese Taumelbewegung jedoch immer ein bißchen, so dass er stabilisierend auf die Erdachse wirkt.

mfg
deconstruct

Hallo,

Ohne den Mond würde die Erdachse extrem
taumeln, so wie das z.B. beim Mars (ohne nennenswerten Mond)
auch der Fall ist. Dies hätte natürlich auch extreme
Veränderungen im Klima zur Folge.

Oder die Venus: Kein Mond, der Planet steht auf dem Kopf.

Gruß, Stucki

1 Like

Lieber Stucki,

Oder die Venus: Kein Mond, der Planet steht auf dem Kopf.

Das ist interessant! Die Venus steht auf dem Kopf! Von so her gesehen
kann man erklären, weshalb die Venus retrograd rotiert.

Alexander

Guten Morgen,

Die Mondbahnebene steht nur in etwa senkrecht zur
Erdachse (das schwankt afair so zwischen 18 und 28°, eine
Folge der Präzession).

Die Neigung der Mondbahn gegenüber des Äquators ist etwa 5°, die Neigung gegenüber der Ekliptik veränderlich zwischen 23.4° +/- 5° (mit einer Periode von etwa 26 Jahren).

verändert sich im Laufe der Zeit periodisch. Der Mond
verringert diese Taumelbewegung jedoch immer ein bißchen, so
dass er stabilisierend auf die Erdachse wirkt.

Hast Du dazu einen link oder eine Publikation griffbereit? Dieser Effekt scheint nämlich in Fachkreisen umstritten und nicht wirklich belegt, oder?

Viele Grüße,
Michael

Hallo Michael,

Die Neigung der Mondbahn gegenüber des Äquators ist etwa 5°,
die Neigung gegenüber der Ekliptik veränderlich zwischen 23.4° +/- 5°
(mit einer Periode von etwa 26 Jahren).

Aber das würde ja bedeuten, dass die Mondbahn der Präzessionsbewegung der Erdachse synchron folgt? Und die Mondbahn gegenüber der Ekliptikebene eine Sinuskurve beschreibt
Widerspricht das nicht Deconstructs Erklärung - oder unterliege ich jetzt wieder einem Trugschluss …?

Michl

Die Kreiselbewegung der Erdachse (Präzession) ist eigentlich erwiesen. Sie dauert etwa 25700 Jahre. Dadurch erfolgt z.B. eine Verlagerung des Frühlingspunktes. Dies lässt sich z.B. anhand alter Aufzeichnungen recht eindeutig nachweisen. Dadurch müsste sich aber nicht zwangsläufig der Neigungswinkel der Erdachse zur Ekliptikebene verändern. Aber die Präzession wird durch eine Nickbewegung überlagert (Nutation). Dadurch wird der Neigungswinkel periodisch verändert.
Ich denke mal, dass die Präzessionsdauer zu kurz ist, um einen „spürbaren“ Einfluss auf die Mondbahn zu haben. Allerdings gibt es so viele Bewegungsanteile, dass es nicht ganz einfach sein sollte dies mal durchzurechnen. Insofern ist ein eindeutiger Nachweis für eine Mondbahnanpassung echt ein Problem, oder sehe ich das falsch?

Also ich denke auch, dass durch einen zweiten Mond die Gezeitenreibung und damit die Tageslänge zunimmt. Außerdem werden die Fluten noch differenzierter eintreten, wobei es zu relativ extremen Springfluten kommen würde(je nach Abstand des zweiten Mondes).
Grüße!

1 Like

Hallo,

ist garnicht so kompliziert:
a) Die Mondbahn ist gegenüber dem Äquator um etwa 5° geneigt.
b) Die Mondbahn „dreht“ sich in 26 Jahren einmal rum (Präzession der Mondbahn).

Nun hat man „am Anfang“ z.B. 23° Ekliptikschiefe der Erde + 5° Mondbahnneigung gegenüber Äquator = 28°Neigung der Mondbahn gegenüber Ekliptik. 13 Jahre später hat sich die Mondbahn „halb gedreht“ und man hat 23° Ekliptikschiefe der Erde - 5° Mondbahn gegenüber Äquator = 18° Neigung gegenüber Ekliptik.

Das hat mit der Präzession der Erdachse erstmal nix zu tun sondern ist eine geometrische Angelegenheit. Durch die unterschiedliche Lage des Mondes gegenüber des Äquators der Erde (eben +/- 5°) ändert sich allerdings das Drehmoment, das der Mond auf die Erde ausübt. Das kann man dann in der Polbewegung der Erde wieder sehen (als Schwingung mit Periode 26 Jahre).

Viele Grüße,
Michael

Korrektur: 18.6 Jahre und nicht 26 Jahre!
Sorry, hab die ganze Zeit Unwahrheiten verbreitet:
Die Periode der Mondbahn-Drehung ist natürlich 18.6 Jahre und nicht 26 Jahre. Da war ich wohl etwas verwirrt :wink:

Michael