Zwei Pilze zur Bestimmung

Hallo,

da beide Pilze längst verwelkt sind und somit garantiert nicht mehr verzehrt werden, kann munter drauf losgeraten werden:


Pilz 1: Sah in der Natur noch riesiger aus als auf dem Foto. Macrolepiota procera im jüngeren Stadium? Wobei mir der Stiel auffällig dick erschien.


Pilz 2: Sehr viele Exemplare am Wegesrand unter Eiche. Ich dachte zuerst an Amanita citrina, von der Farbe her passt das auch, kenne den aber von der Gestalt her etwas anders.

Hallo,

bei Bild 1 würde ich mit meinen sehr begrenzten Pilzkenntnissen noch bei Parasol mitgehen.
M.E. spricht hier gerade die verdickte Basis am jungen Fruchtkörper für diesen Befund.

Bei Bild 2 sehe ich braune Lamellen, was aber auch durch Gammelerscheinungen durch die Verletzung des Pilzhutes kommen kann.

Sorry, aber ich kann es mir nicht verkneifen.
Gerade bei Pilzkennern wird es - zurecht - nicht gern gesehen, dass man unbekannte Pilze einfach rausruppt.
Die lässt man stehen oder ißt sie gleich an Ort und Stelle…
Aber auf jeden Fall schneidet man den Fruchtkörper mit einem scharfen Messer ab, um den Pilz selber nicht zu beschädigen. Du haust ja wahrscheinlich auch nicht einen Apfelbaum um, um die Äpfel zu ernten…

Was die Bestimmung von Pilzen angeht, rate ich zu einem Einsteiger-Pilzbuch, dann wird auch klar, welche Merkmale zur Charakterisierung nötig und übrigens auch, welche Verhaltensweisen beim Pilzesammeln angemessen sind.

Grüße,
Grünblatt

Hi.

Nr. 1 ist mit einiger Sicherheit tatsächlich ein junger Schirmpilz. Der dickliche Stiel ist durchaus nicht ungewöhnlich.
Nr.2 Hier wäre ein Bild der Lamellen hilfreich. Sind die wirklich braun, oder ist das nur partiell? Einen gelben Knollenblätterpilz sehe ich hier eigentlich weniger.

Hallo!
Bild 1 ist definitiv ein Safranschirmling, der ist unverkennbar, denn wenn man ihn abschneidet, verfärbt sich die Schnittstelle sofort dunkelrot.
Bild 2 könnte durchaus ein Anischampignon sein. Leider sendet das Bild keinen Geruch :smile: aber der Pilz riecht deutlich nach Anis, wäre also auch im Zweifelfall eindeutig zu erkennen.
MfG
airblue21

Mein kleines Häschen, jetzt muss ich dich doch mal zur Seite nehmen, damit wir kurz was besprechen. Auch wenn seit Jahren kaum mehr Zeit vorhanden ist, in die Pilze zu gehen, bin ich mit den Grundlagen des Hobby-Pilzsammelns vertraut. Schließlich hat mein Opa mir schon als kleiner Junge sein durchaus nicht zu unterschätzendes Pilzwissen weitergegeben.

Der Glaube daran, dass man einen Pilz zwingend mit dem Messer abzuschneiden habe, ist lange schon überholt. Eine kurze Recherche deinerseits hätte dir schnell Erkenntnisse gebracht:

Schonend für den Pilz – schneidet man den Fruchtkörper ab, erzeugt man eine verhältnismäßig große Schnittfläche, die aus Tausenden von offenen Pilzfäden besteht. Nimmt man den Fruchtkörper aber mit einer Drehbewegung komplett aus dem Boden, reißen die Pilzfäden vom Fruchtkörper ab und es entstehen zwar mehrere Schnittflächen, die in ihrer Gesamtheit aber an Fläche viel kleiner sind. Die Schädigung für das Pilzgeflecht ist also geringer.

Oder:

Das erstaunliche Ergebnis: Obwohl die Forscher auf den Probeflächen jeweils alle Pilze pflückten, blieb deren Zahl auf den „geernteten“ Flächen im Verlauf des 30jährigen Versuchs gleich gross wie auf den nicht geernteten Vergleichsflächen. Auch bezüglich Artenvielfalt zeigte sich kein Unterschied. Die Pflückmethode (ausdrehen oder abschneiden) hatte ebenfalls keinen Einfluss auf Pilzmenge und Artenvielfalt.

Auch deine Andeutungen, welche Merkmale man zur Pilzbestimmung brauche, gehen total ins Leere. Nicht nur, dass ich schon oft die Sporenfarbe mit einem weißen Blatt bestimmt habe. Vor allem habe ich deutlich geschrieben, dass mir keine exakte Bestimmung wichtig ist, da die Fotos schon ein paar Tage her sind. Das hast du leider überlesen.

Im Ergebnis gebe ich dir folgendes mit: Wenn du schon jemanden dumm von der Seite anmachst, solltest du

a) sichergehen, dass derjenige, den du dumm von der Seite anzumachen beabsichtigst, nicht zufällig @Ultra_78f7d2 heißt, denn das kann zu entsprechenden Reaktionen führen,
b) dich vorher informieren, ob deine gutgemeinten Ratschläge fachlich wirklich der Burner sind,
c) nicht einfach bedeutsame Aspekte überlesen.

Aber ich bin ein äußerst netter Mensch. Ich werde dir die Sache nach der sicherlich von dir folgenden Entschuldigung gerne verzeihen.

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Ja, Lamellen waren braun. Die Hutfarbe war auffällig gelblich-grün, fast neonfarbig leuchtend. Das kommt im Foto nicht so rüber. Die älteren Fruchtkörper hatten auch schon einen verblassten Hut. Daher dachte ich zuerst an gelben Knollenblätterpilz. Fast an der gleichen Stelle wuchs vor einigen Jahren ein stattlicher, eindeutig erkennbarer grüner K. Es sind mehrere Eichen an der Stelle. Beide K. scheiden aber mE aus.

Nein, leider kein Anisgeruch wahrnehmbar. Vermutlich kein Agaricus.

nicht wenn man einen unbekannten Pilz bestimmen (lassen) will. Da ist die Stielbasis unter Umständen sehr wichtig!

FG myrtillus

könnte passen.

glaube ich nicht; habe aber auch keinen positiven Vorschlag. Amanita citrina riecht im typischen Fall etwas muffig nach rohen Kartoffeln oder Rüben.

FG myrtillus

Geruchlos, dann könnte es ein Wiesenegerling (Wiesenchampignon) sein, lose Schuppen und der Rest eines Ringes würden dafür sprechen.

Bild 1 (schon genannt) Safran Schirmling. Bild 2 wahrscheinlich Champignon (Egerling) wegen der braunen Lamellen, aber Vorsicht, es gibt auch den Karbolegerling: kenntlich daran, dass die Schnittstelle am unteren Stil sofort gelb wird, dann aber die gelbe Farbe langsam verblasst.
Udo Becker

Hallo!
Keine Ahnung, wer das mit dem Abschneiden der Pilze erfunden hat. Leider hält es sich aber hartnäckig, ähnlich wie der Selbstmord der Lemminge. Schon als Kinder, und das ist schon einige Jahrzehnte her, lernten wir: Pilze rausdrehen, vor Ort reinigen, dann erst mitnehmen.

Wäre besser gewesen, Du hättest es Dir verkniffen.
MfG
airblue21

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Sehr merkwürdig… Ich tippe mittlerweile auch auf Agaricus silvicola oder Agaricus xanthodermus . Er wuchs an der Stelle sehr gesellig (bestimmt 10 bis 20 Fruchtkörper), allerdings unter Eiche, Ahorn. Ein Merkmal passt auf A. silvicola, ein anderes nicht.