Zwei Wasserkocher an einer Steckdose gefährlich?

Hallo!

Wir haben hier zwei Wasserkocher (3000 W und 2000 W) an einer Steckerleiste hängen, die dann wiederum an der eigentlichen Steckdose hängt. Jetzt fiel mir auf, dass das Kabel recht warm wird, wenn beide Wasserkocher in Betrieb sind.

Soweit ich weiß „schafft“ eine üblicher Stromkreis ca. 3600 W. Teilen sich beide Wasserkocher den verfügbaren Strom oder werden wirklich 3000W+2000W abgegeben?

Ich würde gerne wissen, ob das eine sichere Angelegenheit ist, oder sich daraus ein ernsthaftes Problem ergeben könnte.

Viele Grüße

Man kann an einer Steckdose 3600 Watt betreiben. Sicherer sind eine Dauerlast von 2500 Watt.
Aber wenn man mehrere Steckerleisten hintereinander steckt ist das gefährlich.
Jeder Stecker bedeutet eine Reduzierung der Leistung schon weil der mit der Zeit einen immer höheren Übergangswiderstand hat.
Solche Fehler sind schleichend. Es wird immer wärmer am Stecker/Steckdose/Leitung bis etwas verbrennt.

the Raccoon

Hallo,

eine Steckdosenleiste gibt die Netzspannung direkt an alle angeschlossenen Verbraucher gleichzeitig ab.

Sie beinhaltet keine Leistungselektronik, die durch entsprechende Sensoren und Mikroprozessoren die Leistungsaufnahme der Geräte in irgendeiner Art und Weise beeinflussen kann.

Offenbar hielt der Gesetzgeber dieses Wissen für allgemein bekannt, so dass er lediglich den Hinweis „max. xxxx W“ auf den Leisten zur Pflichtangabe machte, nicht aber die dazu gehörige Rechnvorschrift:
Gesamtleistung = Summe aller Einzelleistungen.

Deine beiden Wasserkocher an einer Steckerleiste sind eine Brandgefahr.
Überhaupt sind Geräte mit hoher Leistung am besten NIE an Steckdosenleisten zu betreiben.

Vielen Dank! Was wäre die alternative? Wahrscheinlich beide Wasserkocher an verschiedene Steckdosen (also seperate Stromkreise) stecken?

An zwei Steckdosen anschließen, die am gleichen Stromkreis hängen, würde wahrscheinlich nichts bringen, ist das richtig?

Ja, nur so kann man zeitgleich beide Kocher gefahrlos betreiben.
Übrigens, wenn man sie nicht zeitgleich betreibt hast Du überhaupt kein Problem. Als Einzelperson könntest du das auch sicherstellen, in einer Küche für mehrere Personen trotz Info sicher nicht !

Ja.
Jedenfalls nichts was die Sache irgendwie besser und verträglich machen würde.

In jeder Steckdosenleitung flöße zwar „nur“ der Teilstrom des jeweiligen Kochers ( 3000 W = 13 A, 2000 W = ca. 9 A ), aber irgendwo kommen die Steckdosenleitungen zusammen und dort addieren sich die Ströme bis zum Sicherungskasten. Mindestens dort findet die Überlastung und Überhitzung statt.

Warum muss man 2 so starke Geräte gleichzeitig nutzen ?

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Alles klar, vielen Dank!

Hallo,
wenn man einen Wasserkocher hat, wieso tut man das Wasser nicht nacheinander da hinein, der zweite Kocher erscheint ueberfluessig.
Eine Ueberlastung gibt es auch nur, wenn die Kocher eingeschaltet werden, und zwar gleichzeitig.

Ich würde den Örtlichen Elektriker bitten den Sicherungskasten mal zu inspizieren. Bei 5000W Anschlussleistung sollte die Sicherung für den betreffenden Stromkreis schnell dicht machen. Macht sie das nicht, ist da was nicht in Ordnung, und es besteht auch dann Brandgefahr, wenn nicht zwei Wasserkocher gleichzeitig laufen…

Das stimmt nicht. Sicherungen lösen bei solchen Überströmen erst nach relativ langer Zeit aus.

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Dann hab ich was besonderes…
Hier hat eine Sicherung schon bei knapp 3000W ausgelöst. Ich wusste damals nicht, daß der Betreffende Stromkreis nur 10A hat… Das hat nichtmal 2 Minuten gedauert.

Vermutlich ein alter H-Automat.

Nö noch älter, war noch eine Schmelzsichherung drin. Ist aber inzwischen Modernisiert…

…hat auch was mit der Auslösecharakteristik des verwendeten Schutzorgans zu tun

Unüblich niedrige Absicherung für deutsche Verhältnisse.

Sowohl für Sicherung als für Leitungsschutzschalter ungewöhnlich schnell!

Dann wäre es bei Überlast zum SPÄTEN Auslösen gekommen.
Bei 30% Überlast kommt der labile magnetische Auslöser noch lange nicht zum Tragen,
da befinden wir uns in der Zuständigkeit der viel zu trägen thermischen Auslösung.

Das macht die H-Automaten ja so schlecht:
Unberechtigtes Frühauslösen beim Anlaufen von Maschinen (z.B. billig produzierte Staubsauger ohne Sanftanlauf), dafür aber gefährlich langes Abwarten bei lang anhaltender Überlastung.

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Moin,

zu dem prinzipiellen Problem, dass man damit zu einer Überlastung der Steckdose verführt wird kommt noch, dass oft „die guten Steckdosenleisten vom Baumarktwühltisch zu €1,90“ genommen werden die vielleicht eh nicht die besten sind und unter Umständen auch eine geringere Maximalleistung haben. Früher wurde auch kleine Leiterquerschnitte von 1,0mm² genommen, das scheint mir zum Glück heute nicht mehr zulässig zu sein.

VG
J~

Richtig, 1,5mm² ist als Mindestquerschnitt vorgeschrieben.

Zur Qualität:
Leider sind wir an das Schukosystem gebunden.
Im Ernst, leider.
Schicke mal eine Stunde lang 16A durch eine gute, aber sagen wir mal fünf bis acht Jahre alte Steckdose (nicht Tischsteckdose, sondern so eine richtige in der Wand, egal ob von Busch-Jäger, Gira, Berker oder wem auch immer).
Dann berühre die Kontakte des abgezogenen Steckers mit den Fingern.

Merke:
Brandwunden am besten sofort und lange unter fließendem, kalten Wasser kühlen.

Wenn man jetzt noch leicht gealterte Tischsteckdosen nimmt, die als dreifach Dose mit 1,5m Kabel und Stecker preiswerter zu haben sind als eine Marken-Wandeinbausteckdose…

Welches System würdest du denn nehmen?