Zweifelhafte Chemienobelpreisträger?

Hallo ihr Lieben :slight_smile:

ich muss demnächst eine Facharbeit über Chemienobelpreisträger schreiben.
Schwerpunkt wird die Erörterung der Verantwortung von Chemienobelpreisträgern gegenüber der Gesellschaft sein.

Also welche Chemienobelpreisträger haben mit ihrer Arbeit mehr Schaden angerichtet als Nutzen? Welchen von ihnen sollte man sogar deshalb eventuell den Nobelpreis aberkennen? Wo wäre es z.B besser gewesen, wenn die Arbeiten niemals veröffentlicht worden wären?
Da die wenigsten Nobelpreisträger für Waffenentwicklung ausgezeichnet wurden, ist es auch okay Arbeiten zu nennen, die sich nach dem Verleih des Nobelpreises ergaben.

Hier möchte ich noch einmal betonen: Ich sage nicht, dass die Preisträger Schuld sind. Ich sage nur, dass sie Verantwortung gegenüber der Gesellschaft tragen und was wäre jetzt, rückblickend betrachtet, besser gewesen?

Damit machst Du ein großes Fass auf. Die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wurde und wird zeitlich und gesellschaftlich völlig unterschiedlich gesehen. Ist der Hubschrauber eine moralisch verwerfliche Erfindung ? Nein, wenn er Unfallopfer in die Klinik fliegt, ja wenn er Napalmbomben auf die Zivilbevölkerung abwirft. Napalm ist als Brandbombe entwickelt worden, die mit normalen Mitteln unlöschbar ist, auf Menschen abgeworfen ein Verbrechen.
Atomraketen wurden entwickelt um den Gegner abzuschrecken. So haben die Entwickler das jedenfalls gesehen. Hätte sich ein US Wissenschaftler 1943 weigern sollen, eine Atombombe zu bauen, wenn zu befürchten war, dass Deutschland daran arbeitet ? Dass sie aber in Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurde ist ein Verbrechen.
Wie gesagt, ein großes Fass.
Udo Becker

Hallo tiff_2,

gib mal in Wiki das Stichwort „Clara Immerwahr“ ohne Anführungzeichen ein, schau was die Frau gelernt hat, mit wem sie verheiratet war und wie sie zu Tode gekommen ist. Dann gehst du zurück auf ihren Ehemann und klickst den an. Dann hast du eine der von dir gesuchten Personen.

Viel Erfolg und Gruß
Pat

Servus,

das, was Du schreibst, hat eine schwere propagandistische Schlagseite.

Fritz Haber hat den Nobelpreis für das von ihm mit Carl Bosch entwickelte Verfahren zur Ammoniaksynthese bekommen. Dank der Gewinnung von N-Dünger aus der Luft mit dem Haber-Bosch-Verfahren sind bis heute einige Milliarden Menschen dem Hungertod entgangen.

Haber hat damit viel mehr Nutzen gestiftet, als seine Arbeit für die Nutzung von Chlor und Phosgen als Kriegswaffen schaden konnte.

Schöne Grüße

MM

1 Like

Hallo,

für welches Fach soll die Arbeit erstellt werden?

Gruß
vdmaster

Servus,

bei dieser Gelegenheit: Hast Du Dich denn schon damit beschäftigt, wer Alfred Bernhard Nobel war, wofür er den Nobelpreis gestiftet hat, wie er zum Krieg stand (und zwar zu einem Zeitpunkt, wo noch kein wohlfeiles „nie wieder Krieg!“ als Gassenhauer verbreitet wurde) und warum es als fünften den Friedensnobelpreis gibt?

Jetzt, rückblickend betrachtet, wäre es besser gewesen, nie den Glauben an die Wissenschaften und deren möglichen Fortschritt aufzugeben, von dem das 19. Jahrhundert beseelt war. Dann könnten vielleicht schon heute Politik und Ökonomie als echte Wissenschaften betrieben werden und der Welt würde das keinesfalls zum Schaden gereichen.

Schöne Grüße

MM

Erratum

Trotz der in diesem Zusammenhang nur überschlägig möglichen Schätzung sollten den „einigen Milliarden“ etwa zwei Zehnerpotenzen weggenommen werden, was freilich an der wesentlichen Aussage nichts ändert.

Hallo!

Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Die Gesellschaft, also die Bürger, Wirtschaft und Politik, tragen die Verantwortung, wie mit Forschungsergebnissen umgegangen wird. Erkenntnisse sind gegenüber dem vorangegangen Zustand der Unkenntnis ein Gewinn, jedenfalls ein Gewinn an Wissen.

Geht es Dir wirklich um eine Facharbeit? Bisher bekam noch niemand für Waffenentwicklungen einen Nobelpreis.

Gruß
Wolfgang

Das mit den Milliarden finde ich gar nicht so falsch, wenn man den Begriff Kunstdünger als Ammonium/Nitrat, Kali und Phosphat betrachtet. Damit hat die damit ausgestattete Landwirtschaft seit ca 100 Jahren das massive Anwachsen der Menschheit, also 3 Generationen ermöglicht.
Udo Becker

Natürlich weiß ich, dass kein Mensch für die Waffenentwicklung ausgezeichnet wird. In diesem Punkt ging es mir nur darum zu sagen, dass man sich nicht auf das beschränken soll, wofür die Person geehrt wurde, sondern auf die Forschung der Person als ganzes.