Hi Uwe
Sprich: sind Aussterbe- und Ersteinsätze des gesamten Fossiliensets in etwa gleichzeitig.
Wie kann man da jemals sicher sein? Angenommen, eine Species
existierte vor 200 bis 50 Mio. Jahren. Man findet 10
Fossilien; alle (zufällig) von 200-150. Heißt das, bei der 11.
prüft man gar nicht mehr, sondern geht automatisch von 200-150
aus?
Häng mal ein paar Nullen an deine Zahlen hin. Um den leitwert von fossilien zu überprüfen, arbeitet man mit 100 bis weit über 1000 makrofossilien. bei Mikrofossilien geht das schnell in die zigtausende. dann ist auch eine gute Statistische sicherheit gegeben. Wobei auch da unangenehme überraschungen nicht ausgeblieben sind und in Zukunft nicht ausbleiben werden.
Absolute Sicherheit kannst du in den Naturwissenschaften vergessen.
E.v.D hatte, vor allem in seinem Frühwerken, ein paar nette
Ideen. Seit Spätwerk leidet allerdings unter einer starken
Verbohrtheit.Stimmt, aber ich denke, er hat mehr Leute für die Archäologie
interessiert, als es sämtlichen Fachleuten vor und nach ihm
gelungen ist. Mit Illig und der Mittelalterthematik ist es
doch ähnlich. Solange Experten nur dröge Bücher schreiben,
damit sie von ihren Kollegen ernstgenommen werden, wird sich
da nicht viel ändern (das Gleiche gilt auch für Museen: wer
guckt sich schon freiwillig in muffigen Räumen verrostete
römische Gürtelschnallen an und bezahlt auch noch dafür?).
Och, mit moderner Museumsarchitektur und neuen Konzepten wird da schon einiges gemacht. Einige Historiker schreiben auch schon historische Romane, in denen sie versuchen, diese Zeit wieder aufleben zu lassen. das geht vom Krimi bis zur Herzschmerzschnulze. Auch auf diese Weise kann man Leute für (historische) Forschung begeistern.
Illigs Problem ist: Er schreibt flott und Gut, aber leider totales Blech!
Wo bleibt DEIN locker geschriebenes Buch über die Weltformel?
leider sind meine literarischen Fähigkeiten beschränkt ))
Übrigens: „Die Fachwelt“ reagiert meist sehr aufgeschlossen
auf neue Ideen, WENN sie gut begründet und mit Daten belegt
sind.Na ja…
Im Moment sind ja Handelsverbindungen zwischen Südamerika und
Ägypten auch noch nicht anerkannt, obwohl man in verschiedenen
ägyptischen Ausgrabungen 3.000 Jahre alten Tabak gefunden hat.
Wie du so schön schreibst: NOCH NICHT. aber es wird darüber diskutiert. und zwar ziemlich sachlich. das man derartige Ansätze erst nach einer gnadenlosen Prüfung übernimmt, ist doch klar. Und manchmal braucht das halt eine gewisse Zeit, bis sich eine neue Deutung durchsetzt. Auch unter meinen Kollegen gibt es eine grössere Anzahl an Holzköpfen.
Die Kontinentaldrift hat auch 30 jahre gebraucht, bis sie sich durchsetzte…
Bye
Mike