Hallo Liebe Leute,
wir haben einen 7 Monate alten Kangal. Mein Mann ist Angestellter und ich arbeite selbständig im Büro unseres Hauses. D.H., dass ich mir meine Arbeitszeit und Tierzeit einteilen kann. Mitunter habe ich den Eindruck, dass sich unser Hund langweilt (Rutenfangen, lecken). Nun haben wir die Chance, einem 3-jährigen Kangal ein zuhause zu schenken. Er lebt derzeit fast nur in seinem Zwiner, was natürlich kein Hundeleben ist. Hunser Hund ist ein Mädel und der 3jährige ein Rüde. Kann mir jemand bei der Entscheidung ein paar Tipps geben?
Danke schon mal vorab. Silvia
Hi!
Ich würde erst einen Zweithund holen, wenn die Erziehung des Ersthundes absolut sitzt. Grund: Bei zwei Hunden kann es sein, dass man bei dem einen nicht konsequent genug ist und sich die gerade errungenen Erziehungserfolge wieder verflüchtigen. Auch könnt ihr Denkspiele mit eurem jetzigen Hund machen. Leckerchen erschnüffeln zum Beispiel. Eventuell wäre auch Hundesport etwas. Dort kann er sich auspowern ( körperlich und geistig ) und hat viele andere Hunde um sich.
Eventuell gibt es auch jemanden bei euch in der Nähe, der für tagsüber einen Hundesitter braucht. Dann könntest du es erst einmal „ausprobieren“ mit zwei Hunden.
Bye
Tara
Hallo,
im Prinzip ist ein Zweithund fast immer einer gute Sache. Ausnahmen gibt es nur dann, wenn der Ersthund unverträglich ist, oder wenn die Besitzer überfordert sind.
Wie ist es denn mit Eurer Hundeerfahrung? Herdenschutzhunde sind nicht ohne, und bei dem 7 Monate alten Hund steht Euch die schlimmste Zeit noch bevor. Seid Ihr auf alles vorbereitet und in der Lage, Euch als Rudelführer zu behaupten?
Wenn Du jetzt sagst „Klar, habe schon mehrere dominante/Herdenschutzhunde gehalten und bin konsequent und sachkundig“ dann würde ich zum Zweithund raten.
Wenn die Antwort eher lautet „Herdenschutzwas? Unser Welpi ist doch so lieb!“, dann würde ich erst mal die Flegelphase des Ersthundes abwarten und dann entscheiden. Alternativ einen einfachen, leichtführigen Zweithund.
Gruß,
Myriam
Danke Myriam,
genau an der Stelle sind wir mit unseren Entscheidungen hängen geblieben. Unsere Dame ist unser erster Hund. Sehr lange Zeit haben wir uns informiert und damit beschäftgt, was einen HSH ausmacht. Wir wollen keinen anderen. Wir wissen, dass eine absolute Gehorsamkeit auf Vertrauensbasis fast nicht möglich ist. Wer hier im Hause was zu sagen hat, wird auch täglich neu von unserer Dame erprobt. In der Regel ist sie aber sehr fügsam. Der von uns auserwählte Rüde hat seine Pflegephase wohl hinter sich, er gehorcht seinem jetzigen Bseitzer, woeit wir das beurteilen können, sehr gut. Er ist nur absolut nicht ausgelastet. Regelmäßiger Besuch in der Hundeschule und viel viel Auslauf mit kleinen Spielen gehören bei uns zum Tagesprogramm. Die Erziehung (wir sind drei Erwachsene im Haus)ist vom Welpenalter sehr konsequent gewesen und daran halten wir auch weiter fest. Wir haben das Glück, neben einem großen Garten auch den Vorteil von viel Wald und Wiesen und Parkanlagen vor unserer Haustür nutzen zu können. Daneben haben wir immer wieder neue Sitationen für sie geschaffen, die bis jetzt absolut problemlos gelaufen sind. (Voller Trödelmart, Besuch von Restaurants, Bücherläden, Umgang mit Kindern und älteren Menschen etc.)
Wir haben zwar nicht DIE Hundeerfahrung, aber ich glaube wir sind vorbereitet.
Silvia
Hallo,
im Prinzip ist ein Zweithund fast immer einer gute Sache.
Ausnahmen gibt es nur dann, wenn der Ersthund unverträglich
ist, oder wenn die Besitzer überfordert sind.Wie ist es denn mit Eurer Hundeerfahrung? Herdenschutzhunde
sind nicht ohne, und bei dem 7 Monate alten Hund steht Euch
die schlimmste Zeit noch bevor. Seid Ihr auf alles vorbereitet
und in der Lage, Euch als Rudelführer zu behaupten?Wenn Du jetzt sagst „Klar, habe schon mehrere
dominante/Herdenschutzhunde gehalten und bin konsequent und
sachkundig“ dann würde ich zum Zweithund raten.Wenn die Antwort eher lautet „Herdenschutzwas? Unser Welpi ist
doch so lieb!“, dann würde ich erst mal die Flegelphase des
Ersthundes abwarten und dann entscheiden. Alternativ einen
einfachen, leichtführigen Zweithund.Gruß,
Myriam
Hallo Tara,
Danke für deine Antwort. Der Rüde, an den wir denken, hat seine Erziehung abgeschlossen. Was wir (noch) nicht wissen, ist, wie er sich verhält, wenn er von seinem jetzigen Herrchen getrennt wird. Dafür würde ich aber eine Probezeit von ca. vier Wochen vereinbaren. Unsere Dame kommt bis jetz mit jedem Hund klar (aussser den Beißern, die es auch hier leider von schlechten Hudneführern gibt). Sie ist gut sozialisiert und hat bis jetzt weder bei Menschen noch bei Tieren Auffäligkeiten gezeigt. Die Sache mit den Futterspielen gehört bei uns zum Tagesprogramm. Es ist auch nicht so, dass sie sich allein nicht beschäftigen kann. Trotzdem habe ich immer wieder den Eindruck, dass sie sich langweilt.
Silvia
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Hallo,
Aufgrund meiner Tierschutzerfahrung bin ich absoluter Pessimist, daher würde ich empfehlen: Zweithund ja, denn für das Rudeltier Hund ist ein Artgenosse immer gut. Aber kein zweiter HSH, und vermutlich auch jetzt noch nicht. Ein leichtführiger Hund (bzw. Hündin) mit Grundgehorsam. Nicht zu alt, nicht zu klein, so dass er ein guter Spielgefährte werden kann.
Wie gesagt, bei Eurem HSH ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, das kann noch in die Hose gehen. 2 Hunde zusammen sind ein Rudel, d.h. die beiden können sich von Euch entkoppeln ohne einsam zu sein. Es sollte also ein „Selbstläufer“ sein. Ich sehe, dass Ihr Euch viel Mühe gebt, aber ich hätte Euch schon vom ersten HSH abgeraten (bitte nicht persönlich nehmen).
Gruß,
Myriam
Hallo Myriam
Danke für deine ehrliche Antwort. Vermutlich hast du nur bestätigt, was ich insgeheim ja selber wußte. Übrigens: Abgeraten hat uns jeder, der irgendwo was mit Hunden zu tun hat. Aber wie soll man zwei Dickköpfen raten (mein Mann und ich) die sich ausschließlich für den Kangal interessieren? Wir wollten niemals einen anderen Hund (Bessenheit?) Und wir haben so lange mit der Anschaffung gewartet, bis wir auch das Umfeld (unser Hauskauf fand im letzten Jahr statt) stimmte. Die Sache mit dem „Entkoppeln“ ist auch ein wesentlicher Gedanke, den ich bei all diesen Überlegungen immer hatte. Vermutlich werden wir wohl noch mindestens ein halbes Jahr warten. Vielen Dank ersteinmal
Silvia
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Hallo
Dafür würde ich aber eine Probezeit von ca.
vier Wochen vereinbaren.
Könnt ihr es dann nicht überhaupt mal ausprobieren? Und evtl. sogar noch eine längere Probezeit ausmachen?
Ich habe die anderen Beiträge gelesen und auch mal nach Kangal gegoogelt (die Rasse kannte ich gar nicht), und kann es auch leicht nachempfinden, dass man ein Problem hat, wenn man zwei solche Hunde hat, die einem evtl. nicht gut gehorchen.
Aber andererseits finde ich die Gelegenheit so gut, und denke, was klappen muss, klappt meistens auch. Aber na ja, ich durchblicke vielleicht die Schwierigkeiten nicht, die man hier bekommen kann.
Viele Grüße
Thea
Abgeraten hat uns jeder, der irgendwo was mit Hunden zu tun
hat. Aber wie soll man zwei Dickköpfen raten (mein Mann und
ich) die sich ausschließlich für den Kangal interessieren? Wir
wollten niemals einen anderen Hund (Bessenheit?)
Gerade mit dieser Einstellung habe ich bei Hunde/Katzeninteressenten immer Probleme. Den Hund so sehr über die Rasse/das Aussehen zu definieren, das ist mir völlig unverständlich. Wichtig ist doch, dass der Charakter des Hundes zu einem passt, und man ihm auch körperlich gewachsen ist. Sonst wirkt das auf mich wie „besitzen wollen“, weil man eben gerne etwas hätte, was genau so aussieht und etwas hermacht.
Aber Hut ab für Eure Disziplin, mit der Anschaffung zumindest bis zu einem günstigen Zeitpunkt gewartet zu haben. Je mehr ich höre, desto mehr rate ich von einem Zweithund, egal welcher Rasse, zum jetzigen Zeitpunkt ab.
Viel Spaß mit dem Ersthund!
Gruß,
Myriam
Hallo,
Hierauf muss ich jetzt einfach noch einmal antworten. Es wird nicht das Aussehen über alles gestellt. Gerade dieser Hund/Rasse besitzt die Eigenschaften, die wir interessant finden. Das Aussehen gehört natürlich auch dazu. Wir wollten absolut keinen langweiligen Hund wie z.B. einen Retriever. Wir wollten einen Hund, der einen starken eigenen Charakter hat, der noch ursprüngliches an sich hat und nicht von Züchtern krank gezüchtet worden ist. (Ein Bekannter, der Doggen bevorzugt sagte einmal: Wenn du diesen Hund kaufst, kaufst du die Krankheit immer mit). Wir wollten einen Hund dessen ursprüngliche Eigenschaften nicht herausgezüchtet worden sind, sodass am Ende beim Wesen nicht mehr erkennbar ist, was für einen Hund ich eigentlich habe. Die Entscheidung für den Kangal ist auch wegen seiner Eigenständigkeit und ja, auch seiner Widerspenstigkeit gefallen. Wir wollen unseren Hund nicht beherrschen. Wir wollen einen Hund, den auch wir respektieren müssen. Von uns muss er wissen, dass wir die Rudelführer sind. Aber deswegen darf er doch seine Eigenschaften behalten !!. In der Hundeschule sagte uns die Ausbilderin z.B., dass wir es nicht zu lassen dürfen, dass unser Hund uns beschützt und auf uns aufpaßt. Aber gerade das tut ein Kangal nun mal sehr ausgeprägt. Und seine frühen Warnungen, wenn ich abends mit ihm im Dunkeln ausgehe, emfpinde ich nicht als störend sondern als angenehm. Dabei vergessen wir nicht, unserem Hund mitzuteilen, dass wir seine Wachsamkeit bemerkt haben. Danach wird er gelobt und seines Amtes enthoben. D.h., wir vermitteln unserem Hund, dass wir die „Gefahr“ bemerkt haben, dass diese aber keine ist oder wir sie im Griff haben.
Viel schlimmer finde ich Leute, die sich einen Jagdhund anschaffen und sich dann darüber aufregen, dass er so viel laufen muss etc. Tut mir leid, aber gegen solcherlei Vorwürfe bin ích nun mal nicht immun. Es kann sein, dass es sehr viele Hundehalter gibt, die deinen Angaben entsprechen. Ich nehme aber für mich (uns) heraus, dass wir nicht dazugehören…
Uns wurde schon oft das Notwendige Verständnis abgesprochen, bis die Leute uns kennen lernen. Anschließend wurde uns meist das Gegenteil bestätigt. Diese allgemeinen Vorurteile mag ich nicht. Übrigens werden auch gerade dieser Rasse ständig solche Vorurteile gemacht. Letztens sagte mir sogar jemand, dass neben der Tatsache, dass diese Hunde nicht zu halten sind, weil sie ja so schwierig sind, sie in der Türkei auch angeblich Menschen anfallen.
Nun, was gemeinhin als schwierig bezeichnet wird, ist für mich die Tatsache, dass ich mit einem solchen Hund nicht fertig werden kann, wenn ich ihn in der Stadt halte oder ausschließlich in seinem Zwinger. (Wir haben übrigens keinen Zwinger) Wenn der Hund nicht seinen Auslauf bekommt, verbunden mit steten Erziehungsmaßnahmen (die sicherlich bei mangelnder Konsequenz des Menschen auch schnell wieder vergessen werden)und Spielen, dann habe ich einen sehr unausgeglichenen Hund. Das passt für viele andere Rassen auch, aber der Kangal (oder generell der HSH) ist hier vielleicht etwas anspruchsvoller als andere Hunde. Ein Kangal benötigt Verständnis für seine Art, die eben nicht mit einem Schäferhund oder Labrador vergleichbar ist. Daneben benötigt er einen Halter, der die Konsequenz niemals lockert. Dadurch hat er eine gerade Linie und weiß, wie er sich verhalten muss, bzw. was auf ihn zukommt.
Sorry, jetzt habe ich vielleicht etwas überreagiert, aber in die angedeutete Schublade möchte ich nun mal nicht hinein.
Trotzdem lieben dank für deine Meinung
Silvia
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Sorry, jetzt habe ich vielleicht etwas überreagiert
Ja, das hast Du wohl
aber in
die angedeutete Schublade möchte ich nun mal nicht hinein.
Ich habe trotz Deiner Erklärung ein Problem mit einer so starken Fixierung auf eine bestimmte Rasse. Ob die Beweggründe nun hehr („will einen urwüchsigen, unverdorbenen Hund mit Charakter“) oder nieder („will einen teuer oder gefährlich aussehenden Hund“) sind, ist mir da recht egal. Aber das ist meine persönliche Meinung, nicht mehr und nicht weniger, davon musst Du Dich nicht angegriffen fühlen.
Gruß,
Myriam
By the way…?
Hm…ich finde es ja nicht "un"sinnig was du schreibst, aber eine Frage drängt sich mir da irgendwie auf. Wie hat denn ein „zukünftiger“ (keine Sorge, ich habe keinen und planen keinen Hund) Hundebesitzer auf seinen Hund zu kommen? Eine gewisse Vorstellung muss man doch haben. Zum Beispiel muss ich bei einer kleinen Wohnung bedenken das ich mir keinen großen Hund hole, einfach aus unzureichendem Platz und da kann dann ein Bernandiener noch so toll sein, aber er fällt aus der Reihe. Und so muss man automatisch bestimmte Rassen aussondieren, weil es eben nicht zumutbar/angemessen ist. Und wenn ich dann eine Rasse gefunden habe, die (Beispiel) Platzmässig genügend bei mir ausgelastet ist und ich mich über diese informiere und dann feststelle, das wäre genau das, mit dem ich umgehen kann, was ist dann daran falsch?
Gut, ich würde mir einen Hund aus dem Tierheim holen und eben öfters mit ihm ausgehen um zu schauen wie wir uns beide verstehen. Aber dann hab ich mich ja auch festgelegt?! Es geht ja gar nicht anders und ich finde es nur angemessen, sich vorher ausreichend über Rasse /eigenschaften/ Haltung etc. zu informieren.
Fragende Grüße
Noa
Hallo Noa,
was ist dann daran falsch?
Daran wie Du es beschreibst, ist nichts falsch. Was mich gestört hat ist die Fixierung auf eine Rasse, und dann auch noch eine, die für Hundeanfänger eher ungeeignet ist + die Tatsache, dass es ein Welpe ist, was ich auch keinem Hundeanfänger empfehle. Das Problem, dass ich dabei sehe ist, dass damit oft eine riesige Erwartungshaltung entsteht. Es ist aber wider erwarten nicht so, dass jeder Hund 100% rassetypisch alle erwünschten Eigenschaften mitbringt.
So kann der charakterstarke Hund einer nicht überzüchteten Großrasse trotzdem Hüftprobleme bekommen, einfach weil er die Veranlagung trotzdem hat, oder wenn man ihn falsch ernährt, zu schwer werden lässt, zu früh zu viele Treppen gehen lässt, zu früh ans Fahrrad nimmt, dauernd auf Fliesen sitzen lässt, usw.
Oder der reinrassige Welpe, den man extra ausgesucht hat, weil man einen unverdorbenen Hund (im Gegensatz zum erwachsenen Hund aus zweiter Hand) wird zu einer verzogenen Töle, weil unerfahrene Halter bei der Erziehung allerhand falsch machen.
Und dann ist das Geschrei groß, hat man sich doch explizit für genau diesen Hund entschieden, um genau das zu vermeiden.
Wie gesagt, ich mache der Fragestellerin hier keinen Vorwurf, sie wirkt ja durchaus konsequent und verantwortungsbewusst. Aber wenn es mit dem Kangal in die Hose geht, wenn der mal das Flegelalter erreicht, dann denkt man sicherlich schon daran zurück, dass Herdenschutz-Welpe + Hundeanfänger i.d.R. nicht zusammenpasst, und dass alle abgeraten haben, usw.
Gruß,
Myriam
Hallo noch einmal
„Fixierung auf eine bestimmte Rasse“
Legt man sich nicht zwangsläufig fest? Wenn es heißt, dass man sich ein Haustier zulegt, dann grenzt man das doch in die Art ein und überlegt für sich, was für Dinge dabei wichtig sind. Wenn die Art eingegrenzt ist, dann kommen doch die Eigenschaften dran. Wenn auch diese festgelegt sind, dann schaut man, welches Tier bzw. Rasse es sein soll. Nach deiner Auffassung habe ich mich also spätestens an diesem Punkt auf ein Tier fixiert. Träfe ich solcherlei Überlegungen nicht, dann würde es heißen, hauptsache der Hund ist da, egal welcher und ohne, dass man sich vorher Gedanken gemacht hat. hat sich nicht jeder auf sein Tier fixiert, der es nach gründlicher Überlegung dann auch anschafft? Oder anders, warum soll ich mir erst einen Pudel kaufen, wenn ich doch eigentlich eine Dogge haben möchte? Die fehlende „Hundeerfahrung“, beruhend auf der verantwortungsvollen Entscheidung, keinen Hund zu besitzen, solange es für dieses Tier nicht ideal ist, heißt doch nicht, dass man deswegen vom Mond kommt.
Ich habe immer wieder festgestellt, dass es jedem Menschen zugetraut wird, sich egal welche Rasse auch immer anzuschaffen. Aber sobald es eine als „schwierig“ zu haltende Rasse ist, dann kommt immer der Spruch von der Hudneerfahrung. Ich habe leider schon viel zu viele Leute gesehen, denen selbst der kleine Hund Schwierigkeiten bereitet. Aber es ist eben ein kleiner Hund und deshalb nicht so schlimm. Ich aber mag keine kleinen Hunde, sie passen nicht zu mir. Ich halte nichts von Vermenschlichung oder Tiere im Bett schlafen zu lassen. Ich habe viel mit Leuten zu tun gehabt, die immer große Hunde hatten, auch in meiner Familie. Und wenn diese Tiere als schwierig verschrieen sind, so liegt das nur daran, dass sie viel zu oft in weniger verantwortungsvolle Hände gelangt sind. Erfahrung kann ich mir aneignen, Verantwortung muss ich mitbringen.
Was also ist falsch daran, sich nach gründlicher Überlegung auf eine Rasse fest zu legen. Nur die Tatsache, dass man sich einen als schwierig verschrieenen Hund zulegt? Die von dir angesprochenen Statusdarstellungen habe ich nicht nötig. Wir sind selbstbewußt genug, um auf solcherlei verzichten zu können. Wenn ich die Quintessenz aus deiner Auffassung richtig ziehe, dann darf sich nur jemand ein HSH anschaffen, der schon unendlich viele andere Hunde hatte. Hat er damit tatsächlich auch die Erfahrung, die ein HSH benötigt? Wohl kaum.
Silvia
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Hallo,
Die Sache mit „in die Hose gehen“ sehe ich nun wirklich nicht so dramatisch. Bei mir kommt kein Tier ins Tierheim!! Und das Flegelalter kommt auch nicht erst ganz plötzlich mit einem Jahr. Im Gegenteil, ich dachte ich hätte es bereits angedeutet. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir da schon drin stecken. Und ich bin mir genauso sicher, dass dies noch längst nicht das Ende ist. Aber auch diese Dingen sind interessant und gehören dazu. Wie bei Kindern eben auch. Und sollte es wirklich einmal den Punkt erreichen, wo ich der Meinung bin, es allein nicht mehr ordentlich zu schaffen, dann habe ich auch keine Scheu, mir proffessionelle Hilfe in Form von Einzelstunden von „erfahrenen“ Hundetrainern zu holen.
Silvia
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Oder anders, warum soll ich
mir erst einen Pudel kaufen, wenn ich doch eigentlich eine
Dogge haben möchte?
Sollst Du nicht. Lassen wir diesen Punkt am besten weg, ich würde einen Hund einfach nicht so stark anhand der Rasse auswählen, aber das muss jeder halten wie er will. Bei mir war es z.B. so, dass ich mir bei meinem Hund eine Liste gewünschter Eigenschaften gemacht habe:
- für Wohnung geeignet
- anfängertauglich
- kann allein bleiben
- katzenverträglich
- nicht zu sportlich, schon etwas älter
Dann habe ich bei den in Frage kommenden Tierschutzorgas nachgefragt, was dort so im Angebot ist und meine Anforderungen erfüllt. Rasse kam da gar nicht vor. Letztendlich wurde es eine 12-jährige Spitzmixhündin, eine Rasse, die ich niemals in Erwägung gezogen hätte. Aber sie hat die bekannten rassetypischen negativen Eigenschaften nicht, damit wird die Rasse irrelevant.
Ich habe immer wieder festgestellt, dass es jedem Menschen
zugetraut wird, sich egal welche Rasse auch immer
anzuschaffen. Aber sobald es eine als „schwierig“ zu haltende
Rasse ist, dann kommt immer der Spruch von der Hudneerfahrung.
Nein, ich rate jedem Hundeanfänger von Welpen ab, sowie von allen Hunden, die Arbeitsrassen angehören, außer er möchte sie rassegemäß führen (also einen Bordercollie zum Hüten, einen Jagdhund zur Jagd, usw.)
Wenn ich die Quintessenz aus deiner Auffassung richtig
ziehe, dann darf sich nur jemand ein HSH anschaffen, der schon
unendlich viele andere Hunde hatte.
Nein, das war es nicht, was ich sagen wollte.
- ich kann ohne jemanden zu kennen keine endgültige Aussage darüber treffen, ob derjenige überhaupt irgendein Tier halten kann.
- unter „Hundeerfahrung“ die für die Anschaffung eines HSH in meinen Augen ausreicht stelle ich mir vor, dass derjenige schon mal mindestens einige Jahre einen größeren Hund mit entsprechender Dominanzneigung geführt hat und mit diesem auch gearbeitet hat.
Ich möchte Dir die Kompetenz, Deinen Hund zu führen, nicht absprechen. Wenn sich jeder so viele Gedanken machen würde wie Du, müsste ich nicht so pessimistisch sein.
Wir hatten im Verein vor einigen Monaten einen Fall, wo eine wirklich erfahrene Hundehalterin (erfahren mit „normalen“ Hunden) sich in einen Owtscharka verliebt hat. Dieser hatte die HSH-typische Dominanzneigung in sehr ausgeprägter Form. Sie war aber sicher, das im Griff haben zu können. Es klappte auch ganz gut, wenn sie sich auch jeden Tag neu durchsetzen musste. Eines Tages wollte der Hund vor ihr durch eine Tür gehen, Sie versuchte das zu unterbinden, zeigte aber kurz Schwäche und konnte sich nicht durchsetzen. Ihre 2. Gesichts-OP ist demnächst, sie wird nie wieder aussehen wie früher.
Gruß,
Myriam
Hui, du hast aber grauselige Erfahrungen, zum Glück aus zweiter Hand.
ist schon irgendwo richtig, was du so sagst, aber es gilt eben nicht für alle. Warum ich gerade bei dieser Rasse auf einen Welpen bestanden habe, hast du mit deiner Geschichte selbst beantwortet. Wir hatten lange die Überlegung, ob es denn ein Welpe sein soll, oder einer, dem wir ein schöneres Leben bieten können, als er jetzt hat. Genau dieser Punkt, dass wir niemals wissen, welche Vorgeschichten dabei sind, und diese Hunde vergessen niemals, hat uns bewogen, unseren Hund selbst zu prägen. Bei einem zweiten Hund, der nun vermutlich nicht sofort angeschafft wird, vertrauen wir darauf, dass der von uns geprägte und sein Reich bereits verteidigende Hund dem Neuen die Richtung mit unserer Hilfe zeigen kann. Es ist übrigens gar nicht sinnvoll diese Hunde zwingen zu wollen. Die Machtkämpfe sind unausweichlich und nicht immer schön. Wir haben sehr viel Erfolg mit Ablenkung und anschließendem Training, also unerwünschtes Verhalten provozieren und immer wieder die gewünschte Richtung mit Belohnung vorgeben. Die Schilderung von Dir ist genau das, was ich vorhin versucht habe anzusprechen, dass sogenannte erfahrene Hundehalter nicht zwingend auch die Erfahrung für HSH haben. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, dass sie durch ihre Erfahrung mit „normalen“ Hunden am wenigsten für einen HSH geeignet sind, da die üblichen Erziehungsmethoden hier nicht zwingend greifen.
Die von dir benannten Überlegungen hatten wir selbstverständlich auch angestellt, das „anfängertauglich“ habe ich dabei allerdings weggelassen, es hat für mich einen fürchterlichen Beigeschmack. Dafür hatten wir eine andere Überlegung mit einbezogen: Wie alt wird unser Hund, wie alt sind wir. Da wir beide Mitte vierzig sind, konnten wir nicht lange herumexperiementieren, denn mit Mitte 50 wird die Anschaffung eines HSH schon wieder ein Stück schwieriger. Der Kangal als Rasse ist es übrigens deshalb geworden, weil auf unserer Liste Kurzhaar gestanden hat. Und natürlich weil wir ihn auch schon live gesehen haben.
Noch einmal zum Thema Dominanz:
Einer meiner Gedanken für eine Zweithund ist folgender: Der Kangal an sich ist sehr dominant. Wenn es ständig darum geht, einem Hund zu zeigen, wer der Her im Hause ist, dann ist es ein steter Zweikampf. Der Hund ist aber ein Rudeltier. Bei zwei Hunden mus sich ohnhin einer unterordnen. Vielleicht liege ich falsch, aber ich hege die Hoffnung, dass das Führen von zwei Hunden in Puncto Chef im Haus einfacher ist, als mit einem Hund. (Getreu dem Motto. der eine lernt von dem anderen)
Liebe Grüsse
Silvia
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hallo,
ich will mal ein wenig send dazugeben:wink:
es hängt doch davon ab was man für ein mensch ist und wie man seinen weg (zugang) zu hunden gemacht hat.
ich sehe das wort fixierung hier als problemwort an sich das sicher in manchen fällen den punkt trifft, aber ebenso in anderen nicht.
wenn jemand sich z.b über hunde informiert hat und sich damit befasst hat und im laufe der zeit für sich feststellt, da gibts eine rasse, die wäre genau richtig - dann hat dieser mensch - jedenfalls hier klingt es für mich so - eben genau getan was wichtig ist - den hund auf jedwede eigenschaft gescheckt - die rasse meine ich - und sich selbst überprüft.
ich finde genau das richtig und wichtig und somit sehe ich keine fixierung im eigentlichen sinne - eher eine zweckentfremdung des begriffes - eine pauschalisierung weils nat. viele dumpfbacken gibt die sich auf eine rasse einschiessen und das ohne zu beachten wie und wer sie sind, wie die umstände sind, was das tier für eigenarten hat etc.
das alles ist hier ja nicht der fall -
finde das die sichtweise deshalb ein wenig pauschal ist und im grunde die sorgfalt und den weg zur entscheidung welches tier für sie am besten ist doch ignoriert zum vorteil doch wieder den begriff fixierung anbringen zu können (soll kein vorwurf sein:smile:
fixierte grüsse
nina
(die schon 20 jahre auf den umstand wartet wieder einen hund halten zu können - auch „fixiert“ auf bestimmte rassen - weil mit den rassen aufgewachsen)