Zweitstudium und weitere Studien (?)

(heißt das dann Studien? Hört sich seltsam an…)

Hallo,

(Bundesland: Berlin. Das im Voraus)

Ich bin in der (vielleicht etwas ungewöhnlichen?) Lage, dass ich einige Studiengänge gefunden habe, die mich interessieren und die ich gerne alle belegen bzw. „machen“ würde. Und auch wirklich alle, d.h. ich meine nicht, dass mich alle interessieren und ich mich nur nicht entscheiden kann.
Wie auch immer, es steht jedenfalls schon fest, dass Mathematik (TU) als erstes dran ist. Damit sollte ich nach meinen Überlegungen mit 21 fertig sein. Und jetzt komme ich endlich zur Fragestellung…
Wie wahrscheinlich ist es, dass ich im Anschluss noch Physik (ebenfalls TU) studieren darf? Dazu sei noch angemerkt, dass voraussichtlich einige Wahlmodule aus dem ersten Studiengang in dieses Gebiet fallen und „Physik für Mathematiker“ (wie ich annehme) entfallen kann. (Kann man sich dann direkt für ein höheres Fachsemester bewerben, bei dem die Aufnahmechancen u.U. höher sind?)
Und würde es einen Einfluss haben (bzw. verboten sein), wenn ich zu dem Zeitpunkt bereits (z.B. als Assistent) an der TU arbeiten würde?

Außerdem: Nach Physik wären noch Studiengänge an der FU/HU dran. Diesmal etwas wie Klassische Philologie, Historische Linguistik und/oder ähnliches.
Was wäre dabei zu erwarten? Wirken sich der gänzlich andere Fachbereich und die andere Universität irgendwie auf irgendetwas aus?

So, ich schätze, das waren alle Fragen. Waren ja auch genug…

Ich hoffe, jemand hier hat noch Antworten/Informationen, die das ergänzen, was ich bereits gefunden habe.
Das wäre nämlich, dass ein Zweitstudienplatz - gerade beim Grund „reines Interesse“ - eher schwer zu erhalten ist. Was ich irgendwie nicht ganz wahrhaben möchte, schätze ich :smile:

mfg,
Ché Netzer

Hi

Die Universität schert sich einen feuchten Kehricht darum, ob, was und wieviel du vorher studiert hast.

Das interessiert nur, wenn du einen zweiten Studiengang wählst oder irgendwo als Zweithörer drin sitzt, das sind aber ganz unterschiedliche Dinge.

Du kannst übrigens an einigen Universitäten Mathematik und Physik studieren, wäre das nicht erstmal was für dich?

Du kannst auch mehrere Studiengänge parallel studieren, wenn du z.B. Hochbegabt bist, ist das nur eine Sache des Zeitmanagements, an unserer Uni hat gerade jemand mal eben sein Medizinstudium abgeschlossen und in 4 Semestern einen unverwandten 2-Fach BA durchgezogen.

Wenn du das erste Studium fertig hast, kannst du ein zweites (oder drittes) beginnen. Mit deinen vorigen Studien hat das nichts zu tun ABER sehr wohl mit deinem Geldbeutel!

Denn du bekommst für ein Zweitstudium keinerlei Beihilfen, keine Zuschüsse und die Studiengebühren sind oft höher als beim Zweitstudium (je nach Bundesland, wie es in Berlin aussieht weiß ich nicht).

Es ist also v.a. eine Sache des Geldes. Auf Studiengängen wie Klassische Philologie ist oft kein NC und da kann sich jeder einschreiben.

Und: Ja, du kannst dich in höhere Fachsemester bewerben, wie genau fragst du bei der Uni an, nur musst du die entsprechenden Kenntnisse auch nachweisen.

lg
Kate

Die Universität schert sich einen feuchten Kehricht darum, ob,
was und wieviel du vorher studiert hast.

Für welchen Fall meinst du das denn?

Das interessiert nur, wenn du einen zweiten Studiengang wählst

Wenn das nicht wieder eine dieser nervigen Unterscheidungen erfordert (Zweitstudium - zweites Studium), ist das doch das, was ich meinte.

Du kannst übrigens an einigen Universitäten Mathematik und
Physik studieren, wäre das nicht erstmal was für dich?

Da könnte ich mir allerding vorstellen, dass beides nicht allzu ausführlich behandelt wird. Aber auch sonst würde ich auch erst Mathematik so schnell wie möglich durchziehen, da die Aussichten auf finanzielle Möglichkeiten zur Fortsetzung/Durchführung meiner Planung sonst etwas knapp geraten würden.

Du kannst auch mehrere Studiengänge parallel studieren, wenn
du z.B. Hochbegabt bist, ist das nur eine Sache des
Zeitmanagements,

Ja, das ist der Fall. Bei den Hausaufgaben bin ich zwar immer etwas faul, aber bisher hat es auch immer geklappt…

Wenn du das erste Studium fertig hast, kannst du ein zweites
(oder drittes) beginnen. Mit deinen vorigen Studien hat das
nichts zu tun ABER sehr wohl mit deinem Geldbeutel!

Und diese Studienplätze sind auch nicht so schwer zu kriegen, wie ich gehört (bzw. gelesen) habe?

Denn du bekommst für ein Zweitstudium keinerlei Beihilfen,
keine Zuschüsse und die Studiengebühren sind oft höher als
beim Zweitstudium (je nach Bundesland, wie es in Berlin
aussieht weiß ich nicht).

Zusätzliche Studiengebühren werden zumindest an der FU und der HU nicht erhoben, bei der TU konnte ich auf die Schnelle nichts finden.

Es ist also v.a. eine Sache des Geldes.

Deswegen scheint es mir auch sinnvoll, an der entsprechenden Uni zu arbeiten. Mit dem Arbeitsweg ist es kein Problem mehr und die Zeiten dürften auch passen. (Ansonsten kann ich ja auch auf einzelne Vorlesungen verzichten)

Auf Studiengängen wie
Klassische Philologie ist oft kein NC und da kann sich jeder
einschreiben.

Stimmt, darauf wäre auch noch zu hoffen.

Und: Ja, du kannst dich in höhere Fachsemester bewerben, wie
genau fragst du bei der Uni an, nur musst du die
entsprechenden Kenntnisse auch nachweisen.

Naja, ich schätze, abgeschlossene Module gelten an derselben Uni als nachgewiesene Kenntnisse :smile:
Und lässt sich bei der Bewerbung in höheren Fachsemestern etwas über die Aussichten auf Erfolg sagen? (und über zu erwartende Wartesemester)

mfg,
Ché Netzer

Wenn du das erste Studium fertig hast, kannst du ein zweites
(oder drittes) beginnen. Mit deinen vorigen Studien hat das
nichts zu tun ABER sehr wohl mit deinem Geldbeutel!

Und diese Studienplätze sind auch nicht so schwer zu kriegen,
wie ich gehört (bzw. gelesen) habe?

Das kommt darauf an ob das Fach a) beschränkt oder nicht beschränkt ist und b) auf das Bewerbungsverfahren deiner Wunschuni. Meine Universität fragt gar nicht nach anderen Studien, daher ist eine Benachteiligung auf der Grundlage eines Erststudiums gar nicht möglich.

Es ist also v.a. eine Sache des Geldes.

Deswegen scheint es mir auch sinnvoll, an der entsprechenden
Uni zu arbeiten. Mit dem Arbeitsweg ist es kein Problem mehr
und die Zeiten dürften auch passen. (Ansonsten kann ich ja
auch auf einzelne Vorlesungen verzichten)

Solange du als studentische/wissenschaftliche Hilfskraft arbeitest, kräht da kein Hahn nach. Über der 400€ Grenze wird es schon schwieriger, du darfst nur eine bestimmte Menge Geld verdienen, um Vollzeitstudent zu sein. Für Teilzeitstudenten gelten viele Vergünstigungen nicht. Doktoranden können nebenbei noch studieren, v.a. wenn es Fachverwandt ist, es also z.B. um eine Vertiefung geht. Ein Kunststudium nebenbei wird vielleicht schief angesehen.
Schau genau in deinen Arbeitsvertrag, ob das ganze erlaubt wird. Wenn du aber versichern kannst, dass du Studium und Arbeit gut unter einen Hut bringen kannst, dürften von Arbeitgeberseite keine Nachteile entstehen.
Es KANN aber auch passieren dass im Vertrag steht, du darfst an der selben Uni nicht studieren. Dann kannst du aber immer noch als Gasthörer zuhören. Oder einen anderen Job nehmen.

Auch Mathematik und Physik sind an vielen Universitäten nicht zulassungsbeschränkt, das wird jetzt mit den doppelten Abiturjahrgängen natürlich knapp… aber wenn es z.B. Beschränkungen gibt, wieviele beschränkte Studienfächer studiert werden dürfen, wäre es sinnvoll einen freien zuerst zu wählen. Das erfährst du direkt an deiner Wunschuni.

Und: Ja, du kannst dich in höhere Fachsemester bewerben, wie
genau fragst du bei der Uni an, nur musst du die
entsprechenden Kenntnisse auch nachweisen.

Naja, ich schätze, abgeschlossene Module gelten an derselben
Uni als nachgewiesene Kenntnisse :smile:
Und lässt sich bei der Bewerbung in höheren Fachsemestern
etwas über die Aussichten auf Erfolg sagen? (und über zu
erwartende Wartesemester)

Wenn du in den Kursen auch einen Schein erworben hast (also etwas zum Nachweis) dürfte das kein Problem sein. Ansonsten kann es sein, dass du für die Zulassung in ein höheres Fachsemester zu einer Einstufungs-/Feststellungsprüfung gebeten wirst.
Wie erfolgreich das sein kann ist nach meinen Erfahrungen vollkommen Unterschiedlich und hängt vom Fach und der guten Laune der Fachvertreter ab. Ich wurde z.B. automatisch in Koreanisch 3. Semester hochgestuft. Eine ehemalige Kommilitonin hatte schon an der Schule Japanisch und konnte sich da hochstufen lassen - nachträglich. Ein ehemaliger Mitschüler hatte in Mathe irgendwelche Auszeichnungen gewonnen und wurde ins 3. Semester gestuft, eine andere Kommilitonin konnte so gute Sprachkenntnisse nachweisen, dass sie ins 5. Semester gestuft wurde - was aber auch nicht so toll war, da sie die Seminare alle nachholen musste. Ich weiß aber auch von vielen die zwar Kenntnisse hatten oder Scheine anderer Universitäten, die aber auf Granit gebissen haben. Bei manchen hat es geklappt, sich später hochstufen zu lassen, aber das hilft bei der Zulassung ja nicht.

lg
Kate

1 Like

Hallo,

ich werf mal wild mit ein, was mir so einfällt.

Also erstmal: Nobel, dass du 3-4 Studiengänge durchziehen willst, aber die Weisheit meines Alters (23 :wink: ) möchte dir den wohlmeinenden Rat mitgeben, doch erstmal das erste Studium vorbeizulassen und dann zu gucken, ob du immer noch Bock auf mehr hast. Das Drumrum am Studieren ist klasse, aber das ewige Gefühl von „Schulbank“ wird irgendwann für die meisten richtig zum Hass!

Weiterhin solltest du auf deiner Suche nach Studiengebühren mal nicht nur nach Zweitstudiengebühren suchen, sondern eher nach Langzeitstudiengebühren. Bei uns (Jena) gibt es auch keine Zweitstudiumsgebühren, aber sehr wohl die Langzeitstudiengebühren.
Mal zur Verdeutlichung: Gezählt werden die Hochschulsemester. Mein Lehramtsstudium hat eine Regelstudienzeit von 9 Semestern, ich werde erst im 11. fertig. Langzeitstudiengebühren müsste ich zahlen, wenn ich Regelstudienzeit + 4 Semester als Hochschulsemester auf dem Buckel hätte, also ab dem 14. Wenn ich mein Studium nun abgeschlossen habe und noch einen Bachelor anfangen möchte, dann bin ich dort im 12. Hochschulsemester (und 1. Fachsemester). Da ich beim Bachelor aber nur Regelstudienzeit (6 Semester) + 2 Semester haben darf, bevor ich Langzeitgebühren zahlen muss, bin ich ab dem 1. Semester mit Gebühren dran. Die belaufen sich dann auf 500 Euro.

Die Teilzeitregelung hängt hier nicht vom verdienten Geld, sondern von den gearbeiteten Stunden ab. Ab 80 Stunden im Monat musst du ins Teilzeitstudium gehen. Kann an deiner Uni wieder anders sein. Wenn du also mit ner halben Stelle Assistent oder Doktorand bist, dürfte es schwer werden, nebenher noch Vollzeit studieren zu dürfen.

Aber wie gesagt: Kommt Zeit, kommt Rat. Mit Mathematik oder Physik als erstem Studiengang bist auf jeden Fall in einem Sektor unterwegs, der dir prima Arbeitschancen verspricht. Und dann würde ich gegen Ende des Studiums nochmal weitersehen. Die Euphorie und Motivation für ein bestimmtes Studium ist anfangs oft sehr groß und treibt dann im Studium manchmal völlig abwegige Blüten. Du glaubst gar nicht, wieviele meiner Kommilitonen mitlerweile ein völlig anderes Ziel als den Schuldienst verfolgen, mich eingeschlossen.

Gruß
Yvette

Also erstmal: Nobel, dass du 3-4 Studiengänge durchziehen
willst, aber die Weisheit meines Alters (23 :wink: ) möchte dir
den wohlmeinenden Rat mitgeben, doch erstmal das erste Studium
vorbeizulassen und dann zu gucken, ob du immer noch Bock auf
mehr hast. Das Drumrum am Studieren ist klasse, aber das ewige
Gefühl von „Schulbank“ wird irgendwann für die meisten richtig
zum Hass!

Das Schulbank-Gefühl ist aber weitaus weniger ausgeprägt als in der „echten Schule“, und wenn ich sowieso nur aus Spaß weiterstudiere, wird das wohl auch wegfallen. Oder zumindest stark abgeschwächt…

Weiterhin solltest du auf deiner Suche nach Studiengebühren
mal nicht nur nach Zweitstudiengebühren suchen, sondern eher
nach Langzeitstudiengebühren.

Dazu konnte ich folgendes finden:
„Es werden keine Langzeitstudiengebühren erhoben, allerdings müssen Langzeitstudenten (mehr als 3 Semester über Regelstudienzeit) höhere Sozialbeiträge an das Studentenwerk abführen.“
Wie aktuell das ist oder wie sehr die Sozialbeiträge erhöht werden, weiß ich aber auch nicht…
Und dazu noch eine Frage: Wenn man direkt in ein höheres Fachsemester kommt, ohne vorher „wirklich“ bzw. regulär studiert zu haben, zählen die Hochschulsemester auch von 0 an, oder? Und wie wird überhaupt die Regelstudienzeit festgelegt?

mfg,
Ché Netzer

*uff*

Da bin ich überfragt. Die Regelstudienzeit regelt die zuständige Studien- und Prüfungsordnung und die ist im Bachelor im Normalfall 6 Semester, im Master 4 Semester. „Alte“ Studiengänge meist zwischen 8 und 12 Semestern.

Zur Frage mit den Hochschulsemester bitte mal die zuständige Studienberatung löchern. Hab schon gelesen in deinem Profil, woher das Konstrukt rührt und ich schätze mal, das ist so unüblich, dass auch die erstmal nachschauen müssen, wie das geregelt ist :wink:

Gruß
Yvette

Ja, das ist tatsächlich nicht allzu üblich.
Am letzten Mittwoch hatte ich an die entsprechende Beratungs- bzw. Informationsstelle eine E-Mail (zum Start in höheren Fachsemestern) geschrieben und warte noch auf eine Antwort.
Vermutlich sollte ich aber auch irgendwann noch fragen, ob die Semester als Schülerstudent auch mitgerechnet werden.

So langsam komme ich aber zumindest zu dem eindeutigen Schluss, dass mich diese ganzen Studienregelungen ziemlich annerven…

Beispielsweise folgendes, neues Problem:
Die Regelstudienzeit in Bachelor-Studiengängen beträgt 6 Semester. Dabei müsste man also ab dem 10. Semester Langzeitstudiengebühren zahlen.
Wenn man aber die 6 Semester regulär abschließt und das Master-Studium beginnt, dürfte das mit den 10 Semestern nicht mehr stimmen. Vermutlich wird die Regelstudienzeit dabei um 4 Semester erhöht. Und bei Zweitstudien ist das nicht der Fall?

mfg,
Ché Netzer

Hallo,

wieder nur bei uns, ich weiß nicht, wie allgemeingültig das ist:

Bachelor: Regelstudienzeit + 2 Semester, danach Langzeitstudiengebühren.
Master: Regelstudienzeit + 2 Semester, danach Langzeitstudiengebühren.

Ausnahme: konsekutiver Master: Regelstudienzeit Bachelor + Regelstudienzeit Master + 4 Semester, danach Langzeitstudiengebühren.

Macht, wenn du BA/MA hintereinander weg studierst also 14 Semester, bevor du zahlen musst. Das entspricht den 4 Semestern, die auch ich auf meine 9 Semester Regelstudienzeit draufkriege.

Gruß
Yvette