Hallo,
kürzlich im hohenlohisch-fränkischen zum Essen eingeladen gewesen. Da gab es ein „Zwiebelbügle“. So stand es jedenfalls auf der Karte, erklären konnte es mir aber keiner. Was ist denn das?
Danke für Tips Antal
Hallo,
kürzlich im hohenlohisch-fränkischen zum Essen eingeladen gewesen. Da gab es ein „Zwiebelbügle“. So stand es jedenfalls auf der Karte, erklären konnte es mir aber keiner. Was ist denn das?
Danke für Tips Antal
Hallo,
kürzlich im hohenlohisch-fränkischen zum Essen eingeladen
gewesen. Da gab es ein „Zwiebelbügle“. So stand es jedenfalls
auf der Karte, erklären konnte es mir aber keiner. Was ist
denn das?
woraus bestand denn diese Speise, wie sah sie aus?
Falls es ein Fleischgericht war, könnte „Bügle“ eine Verkleinerungsform von „Bug“(-stück) sein.
Gruß
Kreszenz
Tja Kreszenz,
in der Speisekarte war´s als dritter Gang beschrieben mit „Gesottenes Zwiebelbüglein in Silvaner mit Staudenselleri, Birnenspalte, Muskatkürbis und Serviettenkloß“.
War also Fleisch und könnte durchaus… Das mit dem Bug könnte sein, klingt gut.
Gruß Antal
Servus,
einen „Bug“ haben die Viecher meines Erachtens insgesamt erst deutlich nördlich des Mains. Südlich davon gibt es das Schaufelstück (vom Rind) und das Schäufele bzw. fränkisch Schäufela (vom Schwein). Wenn man dem mit Gewalt einen hohenlohischen Einschlag geben will, schreibt man halt in Gottes Namen „Schoufel…“
Das „Bügle“ ist meines Erachtens eine Erfindung eines allzu sehr auf Regionalkolorit bedachten Kochs oder Wirtes, der sich in der Re-transkription Richtung soi disant Dialekt vergriffen hat.
Meine houwelouer Nahne hat allemal bloß den Generalbegriff „Siedfleisch“ verwendet - aber das will nichts heißen, sie war mehr in der Seelsorge als in der Küche bewandert.
Bonus track zum Thema „Dialekt mit aller Gewalt“ - das Stücklein hat dem Willy Reichert seinerzeit einmal mehr ein paar Wochen Auftrittsverbot eingebracht:
Dokter Josef Hinkebein mit Gauleiter Murr in Stuttgart beim Essen. Man diniert ausgiebig, man plaudert über dieses und jenes, und abschließend meint Dokter Josef jovial zum Kellner: „Ach, Ober, getz bringen Se uns doch bitte noch ein Käseplättlö!“ - Worauf der Kellner eilt und mit dem Völkischen Beobachter wieder erscheint…
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Hallo, schau doch mal hier:
http://books.google.com/books?id=sdcpAAAAYAAJ&prints…
Luise Schäfer: „Die vollkommene Köchin“
auf Seite 361 ist unter
„Nro. 9 Kalbfleisch gut zubereiten“ ein „Büglein“ erwähnt.
Grüsse
Hallo,
einen „Bug“ haben die Viecher meines Erachtens insgesamt erst
deutlich nördlich des Mains.
no ja - in Fischers Schwäbischem Handwörterbuch ist sowohl der Bug als auch das Büglein zu finden als „vorderer Oberschenkel bei Tieren“.
Und auch Schmeller kennt das Büeglein als „Vorder-Schenkel bey kleinern vierfüßigen Thieren“.
Gruß
Kreszenz
Hallo,
Interessante Parallele zum Wienerischen: bei uns ist der Hühnerschenkel das „Biegerl“!
Es grüßt
Der Daimio
Alla guud -
bloß im Fall des Schweinernen lass ich das nicht gelten. Es sei denn, man will sich in Tauberfranken dringend gegen das mainfränkische Schäufela abgrenzen…
Schöne Grüße
Dä Blumepeder