Zwischenbilanz

Hallo,

die maßgeblichen Ursachen liegen m.A. nicht nur bei der
Hisbollah.

Andere haben auch die Finger im Spiel, aber primär liegt es ja wohl doch an der Hisbollah. Oder wer fällt Dir sonst ein?

Ansonsten ist es doch verständlich, dass ein Volk sich gegen
einen Aggressor zusammenrauft, der das eigene Volk wahllos
zusammenbombt (schon vergessen, dass im letzten Angriff
Israels hauptsächlich Kinder ums Leben gebracht wurden?) und
wenn es von internationaler Seite keinerlei Hilfe bekommt.

Darum geht’s nicht, ich wundere mich nur darüber daß man sich mit jemandem solidarisiert, der von der Gegenseite als Auslöser der ganzen Angriffe bezeichnet wird und die Bevölkerung dadurch gefährdet daß er seine Stellungen in Wohngebieten aufbaut und sie als Schutzschild nutzt. Die Hisbollah ist mit Schuld daß so viele Zivilisten sterben. Warum solidarisiert man sich unter diesen Umständen mit ihr?

Gruß,

MecFleih

Hallo MecFleih,

Darum geht’s nicht, ich wundere mich nur darüber daß man sich
mit jemandem solidarisiert, der von der Gegenseite

das ist der Punkt. Die werden von der Gegenseite so bezeichnet. Du meinst, das hätte irgendwelche Aussagekraft? Wenn Du beschossen würdest und neben Dir stehen Leute, die sagen, sie beschützen Dich. Wem würdest Du glauben? Dem, der neben Dir steht, oder dem, der auf Dich schießt? Ich für mich kenne die Antwort.

als
Auslöser der ganzen Angriffe bezeichnet wird und die
Bevölkerung dadurch gefährdet daß er seine Stellungen in
Wohngebieten aufbaut und sie als Schutzschild nutzt.

Das ist erst mal wieder eine Behauptung der Gegner. Selbst werden sie wohl sagen, sie wären da um die Leute zu beschützen. Wenn der Gegner dann auch noch vornehmlich zivile Ziele angreift, wirkt das glaubhaft.

Gruß, Rainer

Hallo Rainer,

dein Posting ist ja erschreckend - und erschreckend wahr! Natürlich glaubt man den Landsleuten, die einen mit der Waffe in der Hand verteidigen eher als denen aus dem Nachbarland, die einem immer nur Raketen schicken und sonst nicht viel von sich hören lassen.

Es fehlt der Überblick, wenn man in der Situation drinnen steckt. Von Europa aus kann man da leicht sagen, „die Hisbollah nimmt Zivilisten als Schutzschild“. Wenn man selber der Schutzschild ist, fühlt man sich wahrscheinlich von der Hisbollah beschützt.

Schöne Grüße

Petra

Hallo,

mich wundert einfach daß da nicht der Gedanke in den Köpfen reift daß Krieg generell furchtbar ist und die Religion oder der Geburtsort nicht dazu führen daß es große Unterschiede im Denken und Fühlen gibt.
Die Leute wollen am Ende einfach nur in Ruhe und Frieden leben… egal welche Hautfarbe, Religion, oder welchen Paß sie haben.

Ich nehme mal an daß die Libanesen das auch so sehen.

Wie kann man sich dann aber hinter eine Organisation stellen, die genau das nicht garantieren kann, sondern die eine Kriegspartei ist?

Es ist doch etwas kurzsichtig die generelle Politik der Hisbollah unterstützen zu wollen, nur weil die einen im Moment akuter Bedrohung vermeintlich (!) - nicht real - Schutz bietet.

Woran mangelt es da in den Köpfen auf beiden Seiten, daß nicht beide rein nach Menschenverstand auf die Idee kommen daß Krieg nur Leid und Tod, aber keine Lösung bringt?

Das verstehe ich nicht, und deswegen auch nicht daß man eine der beiden kriegsführenden Parteien unterstützt.

Gruß,

MecFleih

Hallo,

Wie kann man sich dann aber hinter eine Organisation stellen,
die genau das nicht garantieren kann, sondern die eine
Kriegspartei ist?

die Organisation verspricht Schutz und verspricht, die toten Familienangehörigen zu rächen.

Es ist doch etwas kurzsichtig die generelle Politik der
Hisbollah unterstützen zu wollen, nur weil die einen im Moment
akuter Bedrohung vermeintlich (!) - nicht real - Schutz
bietet.

Etwas kurzsichtig sicher, aber natürlich. Es ist nun mal so, daß die Bindung an die Hisbollah stärker wird, je stärker Israel angreift.

Woran mangelt es da in den Köpfen auf beiden Seiten, daß nicht
beide rein nach Menschenverstand auf die Idee kommen daß Krieg
nur Leid und Tod, aber keine Lösung bringt?

An Distanz, die stecken mittendrin.

Das verstehe ich nicht, und deswegen auch nicht daß man eine
der beiden kriegsführenden Parteien unterstützt.

Dann hoffen wir mal, daß Du keine bedrohliche Situation erlebst, vermutlich würdest Du Dich auch mit dem solidarisieren, der neben Dir steht und mit Dir beschossen wird. Dann gibt es einen gemeinsamen Feind. Wenn dann noch offensichtlich ist, daß Du das Ziel bist, freust Du Dich über jeden, der zu Dir hält.

Gruß, Rainer