Hi Isabel,
Also: Meine Krankheitssymptome waren zwischenzeitlich verschwunden
(waren aber vorher da, und sind sie auch jetzt wieder)
Meine Krankheitssymptome sind inzwischen verschwunden
(sie waren mal da, sind dies jetzt aber nicht mehr)
dein Beispiel scheint mir zum Vergleich der beiden Wörter ungeeignet, da du neben dem Wort auch das Tempus wechselt. Ist doch klar, dass ein Satz im Plusquamperfekt etwas anderes aussagt als ein Satz im Perfekt. Da nämlich liegt der Hase im Pfeffer, wie ich weiter unten schrieb!
„Zwischenzeitlich“ bedeutet, wie ich das sehe, dass etwas zwischen Zeitpunkt X und Zeitpunkt Y passiert ist und sagt nicht aus, wie die Lage aktuell ist. Ähnlich bei „inzwischen“: „gibt an, dass etw. in der abgelaufenen Zeit geschehen od. ein bestimmter, noch anhaltender Zustand erreicht ist.“ Die Möglichkeit, auszusagen, dass sich die Lage geändert hat, steckt nicht in dem Wort, höchstens in einem folgenden Satz („Wir waren inzwischen vollständig eingerichtet gewesen, als wir den Wasserrohrbruch hatten.“).
Also:
Die Symptome sind inzwischen/zwischenzeitlich verschwunden.
Aussage: Die Symptome sind zwischen Zeitpunkt X in der Vergangenheit und heute verschwunden.
Die Symptome waren inzwischen/zwischenzeitlich verschwunden.
Aussage: Die Symptome sind zwischen Zeitpunkt X und Zeitpunkt Y in der Vergangenheit verschwunden.
Wenn man den Definitionen glauben darf, steckt in keinem der isolierten Sätze glasklar drin, was aus den Symptomen geworden ist. Perfekt sagt ja nicht ausschließlich aus, dass etwas bis heute andauert, sondern auch, dass möglicherweise „nur“ Folgen bis in die Gegenwart reichen. Plusquamperfekt drückt meines Wissens aus, dass etwas in der Vergangenheit abgeschlossen wurde, nicht, was dann passierte. Ob sich die Symptome erneut eingestellt haben, bleibt offen, wenn es auch bei dem zweiten Satz mit „zwischenzeitlich“ nicht unwahrscheinlich klingt.
Gruß
Christopher