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Ich muss immer noch lachen…
Ich war gerade auf einer protestantischen Taufe, wo die (katholischen) Eltern der Mutter schrieben: „Heute hat dich der Pfarrer X getauft.Alle anderen wurden von Petrus getauft.“

Täusche ich mich, oder ist das die unverschämteste und amüsanteste Anmerkung, die kein Atheist hätte toppen können, die ich jeh zu einer protestantischen Taufe gehört habe ?

EINE Taufe
…jedenfalls ist sie von keiner Sachkenntnis getrübt. Es gibt keine katholische Taufe, sondern nur eine untereinander anerkannte christliche.

Gruß
Andreas

Damit haben die Eltern wohl nur gemeint, dass die anderen nass geworden sind, weil es regnete.
Aus dem Wiki-Artikel über Petrus:
„Im Volksglauben wird er auch für das Wetter, insbesondere das Regenwetter verantwortlich gemacht.“

nids

Kennst du Einen …
… kennst du Alle gilt bei den Katholiban.

Ich muss immer noch lachen…

Ist aber nicht zum Lachen.

http://www.welt.de/politik/article1014608/Papst_brue…

Ich war gerade auf einer protestantischen Taufe, wo die
(katholischen) Eltern der Mutter schrieben: „Heute hat dich
der Pfarrer X getauft.Alle anderen wurden von Petrus getauft.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Taufe#G.C3.BCltigkeit_u…

Also auch ich darf taufen.

Gruß

Stefan

Da…

Also auch ich darf taufen.

…wäre ich mir nicht so sicher. Denn abgesehen davon, daß kirchenrechlich dafür eine Notsituation, in der kein Pfarrer verfügbar ist, erforderlich ist, gilt auch

Die Intention muss … darin bestehen zu tun, was die Kirche in der Taufe tut

Und ob das bei einem Diskordianer der Fall wäre? *g*

Martinus

das ist nichts zum Lachen. Der Satz ist einfach idiotisch. Er stimmt nämlich nicht. Schließlich tauft auch in der kath. Kirche der priester oder Diakon (in der Regel, von der Nottaufe einmal abgesehen).

kirchenrechlich dafür eine Notsituation, in der kein Pfarrer
verfügbar ist, erforderlich ist, gilt auch

Die Intention muss … darin bestehen zu tun, was die Kirche in der Taufe tut

Das kann auch ein Atheist z. B.für einen Freund tun.

Und ob das bei einem Diskordianer der Fall wäre? *g*

Jeder Mensch kann in einer solchen Situation taufen. Sein eigener Glaube spielt dabei auch keine Rolle.

Der eigene Glaube nicht, das ist richtig. Aber die Intention muß stimmen. Wenn ich, ohne es selber zu glauben, eine Taufe vollziehe um einen Menschen unter Gottes Schutz zu stellen, wäre es gültig. Wenn ich aber so davon überzeugt bin, daß das alles religiöse Humbug ist, daß ich es nur belächeln kann, dann haut das mit der Intention kaum hin.

Gruß, Martinus

…jedenfalls ist sie von keiner Sachkenntnis getrübt. Es gibt
keine katholische Taufe, sondern nur eine untereinander
anerkannte christliche.

Das ist so formuliert auch nicht ganz richtig.

Die evangelische und katholische Kirche anerkennen die Taufe gegenseitig und auch viele Freikirchen tun dies.

Bei der evangelisch-freikirchlichen Kirche (Baptisten) ist das aber etwas anders. Dort muss die Taufe eine „Glaubenstaufe“ sein, also eine Taufe, bei der der Getaufte bewusst ja sagen kann. Eine Kindertaufe ist dort nicht anerkannt und ein so Getaufter kann kein offizielles Mitglied einer Baptistengemeinde werden (es sei denn er läßt sich zusätzlich als Erwachsener taufen).

Allerdings gibt es inzwischen eine große Minderheitsgruppe (ich schätze mal so 30-40%) bei den Baptisten, die diese aus der Gründerzeit der Baptisten stammende Einstellung gerne aufweichen würden.

Gruß
Thomas

Wenn ich aber so davon überzeugt bin, daß das
alles religiöse Humbug ist, daß ich es nur belächeln kann,
dann haut das mit der Intention kaum hin.

Intention der Kirche erfüllen heißt: Ihn in die Kirche aufnehmen wollen. Das kann einer auch tun, dem der Glaube des Täuflings völlig egal ist, diesen aber zumindest respektiert.

das ist nichts zum Lachen. Der Satz ist einfach idiotisch. Er
stimmt nämlich nicht. Schließlich tauft auch in der kath.
Kirche der priester oder Diakon (in der Regel, von der
Nottaufe einmal abgesehen).

Genau hier liegt aber der Hund begraben - in den evangelischen Kirchen gibt es kein sakramentales Priestertum. Genau von daher ist die Bemerkung der katholischen Großeltern zu verstehen. Für traditionelle Katholiken ist es eben ein Unterschied, ob das Sakrament der Taufe durch einen geweihten Priester oder Diakon (in der katholischen Kirche ist die Priesterweihe ebenfalls ein Sakrament) oder ‚nur‘ durch einen ordinierten Pfarrer (die Ordination der evangelischen Kirchen mit Ausnahme der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche ist nur eine Segnung) vorgenommen wurde.

Die Magdeburger Erklärung, auf der die gegenseitige Anerkennung des evangelischen und katholischen Taufritus beruht, ist gerade einmal 4 Jahre alt - und sie gilt nur für Deutschland (genauer: die römisch-katholische Kirche und die EKD). Dass das noch nicht bei allen (zumal älteren) Katholiken angekommen geschweige denn akzeptiert ist, sollte nicht verwundern.

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in den evangelischen
Kirchen gibt es kein sakramentales Priestertum.

welches für die Taufe aber gar nicht nötig ist

Für traditionelle Katholiken ist es eben ein
Unterschied, ob das Sakrament der Taufe durch einen geweihten
Priester oder Diakon oder ‚nur‘ durch einen
ordinierten Pfarrer

das ist aber ein komisches „Verständnis“. ich nenne sowas eher Ignoranz.

Die Magdeburger Erklärung, auf der die gegenseitige
Anerkennung des evangelischen und katholischen Taufritus
beruht, ist gerade einmal 4 Jahre alt

dh. aber nicht, dass die Regelung der Anerkennung der Taufe nicht schon vorher gegolten haben. Denn das ist wirklich ein alter Hut und war lange vorher schon so.

…jedenfalls ist sie von keiner Sachkenntnis getrübt. Es gibt
keine katholische Taufe, sondern nur eine untereinander
anerkannte christliche.

Das ist grob vereinfacht. Es gibt einen katholischen und einen evangelischen Taufritus. Die deutschlandweite offizielle Anerkennung der nach diesen unterschiedlichen Riten vorgenommenen Taufe ist gerade einmal vier Jahre alt. Und die Magdeburger Erklärung von 2007 umfasst auch durchaus nicht alle christlichen Taufriten. Insbesondere haben etliche christliche Freikirchen starke Vorbehalte gegen die Kindertaufe und erkennen sie nach wie vor nicht an. hat jetzt zwar mit unserem ‚Fall‘ hier nichts zu tun, zeigt aber, dass Deine Behauptung in ihrer Pauschalität nicht stimmt.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo,

Wenn ich aber so davon überzeugt bin, daß das
alles religiöse Humbug ist, daß ich es nur belächeln kann,
dann haut das mit der Intention kaum hin.

Intention der Kirche erfüllen heißt: Ihn in die Kirche
aufnehmen wollen.

falsch ?
Wenn Du mit „Kirche“ keine Konfession ansprichst, sondern die
ursprüngliche Bedeutung - Kirche= dem Herrn (Jesus) zugehörig -
(oder auch dem Herrn zugehörige Versammlung)
also „auf Christus getauft“, dann hast Du bedingt recht.
Es ist aber praktisch unwahrscheinlich, daß dies von einem
Atheisten so wirklich gewollt wird.
"Ich taufe Dich im (auf den) Namen es Vaters, des Sohnes und es heiligen Geistes " - atheistische Intention ?

Das kann einer auch tun, dem der Glaube des
Täuflings völlig egal ist, diesen aber zumindest respektiert.

Der Täufling hat i.R noch keinen „Glauben“.
Gruß VIKTOR

Es ist aber praktisch unwahrscheinlich, daß dies von einem
Atheisten so wirklich gewollt wird.

aber doch nicht unmöglich. Auch kommt ja ein Andersgläubiger in Frage.

"Ich taufe Dich im (auf den) Namen es Vaters, des Sohnes und
es heiligen Geistes " - atheistische Intention?

Intention der Kirche, den Täufling aufzunehmen. Ob der Atheist das will (bzw. für richtig empfindet), ist unerheblich, er wird ja nicht getauft.

Der Täufling hat i.R noch keinen „Glauben“.

Nottaufe gibt es auch bei Erwachsenen. Der Wille, getauft zu werden, setzt Glauben voraus.

Für traditionelle Katholiken ist es eben ein
Unterschied, ob das Sakrament der Taufe durch einen geweihten
Priester oder Diakon (in der katholischen Kirche ist die
Priesterweihe ebenfalls ein Sakrament) oder ‚nur‘ durch einen
ordinierten Pfarrer (die Ordination der evangelischen Kirchen
mit Ausnahme der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche
ist nur eine Segnung) vorgenommen wurde.

Hier wäre es interessant, mal hinzusehen, ob das Problem wirklich in ser vollziehenden Person liegt oder vielleicht eher in der Kirche, in die der Täufling aufgenommen wird. Der evangelische Pfarrer wird von vielen Katholiken ihrem Priester noch gleichgestellt. Aber die Kirche dahinter ist eben nicht „die richtige“. Und weil die Taufe ja formal in diese Kirche hinein geschieht, kann ich mir vorstellen, daß das emotionale Problem auch darin gesehen wird - selbst wenn es vielleicht nicht so formuliert wird.

Martinus

Hallo,

Es ist aber praktisch unwahrscheinlich, daß dies von einem
Atheisten so wirklich gewollt wird.

aber doch nicht unmöglich. Auch kommt ja ein Andersgläubiger
in Frage.

ja, aber nicht jeder - den Täufling auf Jesus zu taufen muß gewollt
sein
-
dies ignorierst Du ständig mit Deiner Argumentation.

"Ich taufe Dich im (auf den) Namen es Vaters, des Sohnes und
es heiligen Geistes " - atheistische Intention?

Intention der Kirche, den Täufling aufzunehmen. Ob der Atheist
das will (bzw. für richtig empfindet), ist unerheblich, er
wird ja nicht getauft.

Doch,die Intention des Taufenden wurde (auch von Dir) angesprochen.
Also hüpfe jetzt nicht quer.

Der Täufling hat i.R noch keinen „Glauben“.

Nottaufe gibt es auch bei Erwachsenen. Der Wille, getauft zu
werden, setzt Glauben voraus.

Ich schrieb " i.R.".Du hast „allgemein“ geantwortet, also
forciere jetzt keinen Sonderfall.
Richtig ist nur, daß bei (nichtwissenden) Kindern die Erziehung im
„Glauben“ angenommen wird - stellvertretend für das Kind dann das
„Glaubensbekenntnis“ der Eltern bzw.des Taufpaten.
Bei der von Dir angesprochenen Nottaufe fällt vorstehendes sowieso
meist flach.
Gruß VIKTOR

den Täufling auf Jesus zu taufen muß
gewollt sein - dies ignorierst Du ständig mit Deiner Argumentation.

Nö, ich ignoriere das nicht; das hast du missverstanden. Das ist natürlich nötig. Aber dieses kann auch ein Atheist oder Andersgläubiger tun wollen, ohne selbst für sich den Glauben anzunehmen: „von mir aus, soll er seinen Glauben haben, ich taufe ihn, auch wenn ich selbst damit nichts anfangen kann.“

in den evangelischen
Kirchen gibt es kein sakramentales Priestertum.

welches für die Taufe aber gar nicht nötig ist

Für eine ordentliche Taufe schon. Can. 861 § 1 CIC: „Ordentlicher Spender der Taufe ist der Bischof, der Priester und der Diakon“ - das sind in der katholischen Kirche die drei sakramentalen Weihegrade.

Grundsätzlich erforderlich sind seit dem IV. Lateranum (bestätigt durch das Tridentinum) lediglich ‚rechte Taufformel‘ (die Herr Dewald übrigens vermutlich nicht kennt), rechte materia (also Wasser) und ‚rechte Absicht‘ des Taufenden. Sind diese Erfordernisse erfüllt, ist nach katholischem Verständnis auch eine außerordentliche Taufe gültig. Also eine Nottaufe oder - nach heutigem Verständnis - auch eine Taufe durch einen evangelischen Pfarrer.

Für traditionelle Katholiken ist es eben ein
Unterschied, ob das Sakrament der Taufe durch einen geweihten
Priester oder Diakon oder ‚nur‘ durch einen
ordinierten Pfarrer

das ist aber ein komisches „Verständnis“. ich nenne sowas eher
Ignoranz.

Ich gratuliere. In Sachen Intoleranz können Du und die katholischen Großeltern des Säuglings sich die Hände reichen. Ignorant nenne ich Dein Unverständnis gegenüber dem Bedauern der katholischen Großeltern, dass ihr Enkel keine ordentliche Taufe erhält sondern eine - nach ihrem Verständnis - allenfalls zweitklassige. Menschen mit anderen religiösen Vorstellungen ein „komisches Verständnis“ zu bescheinigen ist im ökumenischen Sinne auch nicht gerade vorbildlich.

Die Magdeburger Erklärung, auf der die gegenseitige
Anerkennung des evangelischen und katholischen Taufritus
beruht, ist gerade einmal 4 Jahre alt

dh. aber nicht, dass die Regelung der Anerkennung der Taufe
nicht schon vorher gegolten haben. Denn das ist wirklich ein
alter Hut und war lange vorher schon so.

Genau das heisst es. Es gab als Vorläufer lediglich eine Vereinbarung zwischen der Evangelischen Kirche des Rheinlandes und den Bistümern der Kirchenprovinz Köln (wobei nach meiner Erinnerung das Bistum Limburg da nicht mitmachte). Also fünf von 27 Bistümern und eine von 22 der EKD angeschlossenen Kirchen. Und auch diese Vereinbarung wurde erst vor 15 Jahren getroffen. Die sog. Kovergenzerklärung von Lima aus dem Jahr 1982 hatte in Hinsicht auf die gegenseitige formale Anerkennung der Taufe lediglich Aufforderungscharakter, weswegen die Magdeburger Erklärung sich auch darauf berief.

Der entscheidende Punkt, wo die katholische Kirche da über ihren Schatten sprang war, dass sie nicht nur das Erfordernis ‚rechter Absicht‘ grundsätzlich als gegeben ansah (das war durchaus nicht immer so) sondern sich auch in Hinsicht auf die ‚rechte Taufformel‘ damit begnügte, dass im oder(!) auf den „Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (gem. Mt 28.18) getauft wird und allein dies schon als hinreichend erklärte. Dieser Kompromiss schließt übrigens diejenigen Freikirchen aus, die lediglich im (oder auf den) Namen Jesu Christi taufen und natürlich auch die sog. Zeugen Jehovas.

Servus,

um noch meine „two cents“ dazuzugeben.

Offiziell anerkennen und wirklich anerkennen sind zwei paar Schuhe. Habe ich persönlich bei einem sehr hohen russisch-orthodoxen Geistlichen erlebt, der uns erzählte, dass die Protestanten ja eigentlich nicht richtig taufen, sondern die Kinder lediglich mit Wasser „besprenkeln“.

Das Wort „Taufen“ käme immerhin von „ein- und untertauchen“.

Nach seinen Worten sei zwar die Taufe gegenseitig anerkannt, aber als echter orthodoxer Christ würde er sich bei einer solchen Taufe nicht wohl fühlen…

Gruß,
Sax