....

Ich gratuliere. In Sachen Intoleranz können Du und die
katholischen Großeltern des Säuglings sich die Hände reichen.
Ignorant nenne ich Dein Unverständnis gegenüber dem Bedauern
der katholischen Großeltern, dass ihr Enkel keine ordentliche
Taufe erhält sondern eine - nach ihrem Verständnis -
allenfalls zweitklassige. Menschen mit anderen religiösen
Vorstellungen ein „komisches Verständnis“ zu bescheinigen ist
im ökumenischen Sinne auch nicht gerade vorbildlich.

Das interessante an der ‚Toleranz‘ ist ja, dass sie als eine positive Eigenschaft gilt. Das mutet merkwürdig an, wenn es doch nichts anderes bedeutet als „sich nicht daran stören, dass andere Menschen andere Ansichten haben“.

Soweit so gut.

Was aber, wenn diese Menschen mit ihren anderen Ansichten Schaden anrichten? Wenn sie beispielsweise der Meinung sind, jemand hätte den Tod verdient, weil er, sagen wir mal, den falschen imaginären Freund hat? An dem Punkt endet die Toleranz dann glücklicherweise meist.

Und hier schliesst sich der Kreis zum Eingangsthread. Taufen, katholisch wie evangelisch sind eine Form des Kindesmißbrauchs. Sowas sollte man nicht tolerieren. Jemand, der im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, sollte da einschreiten und das arme Kind beschützen.

‚Kindesmissbrauch‘
Hi,

du sprichst vom „Kindesmissbrauch“ bei der christlichen Taufe, die durch die Vernunft von Erwachsenen durchbrochen werden sollte. Hört sich vernünftig an, ist aber leider in der Praxis nur schwer zu realisieren. „Kindesmissbrauch“ geschieht in jeder Art kultureller Tradition.

Christliche Eltern, Großelter, Urgroßeltern usw. reichen ihren Glauben von einer Generation zur anderen an ihre Kinder weiter, bis zurück zur Zeit der antiken Römer verläuft diese Tradition, als der christliche Glaube die römischen Götter übertölpelte, mit Hilfe des Kaiser Konstantins, der das Christentum offiziell zur Staatsreligion erhob, einer Religion, die mit Hilfe des Staates zur beherrschenden Ideologie in Europa wurde.

Seitdem werden fast alle Kinder im christlichen Abendland in dieser religiösen Tradition erzogen.

Aber diese Methode mittels „Kindesmissbrauch“ durch die Taufe und der nachfolgenden Erziehung trifft ja im Prinzip nicht nur im christlichen Abendland zu, sondern ist ein genereller Bestandteil in allen Kulturen der Welt, weil alle Kulturen immer eine Art von erzwungenem „Kindesmissbrauch“ durch die Erziehung betreiben. Nur wenige Eltern können ihre Kinder vor dieser kulturellen Prägung schützen.

Während wir Europäer immer noch eine vom Staat stark unterstützte Staatsreligion haben, gibt es bei den US-Amerikanern vielleicht hunderttausend Sekten. In den USA kann jeder eine Kirche gründen und mit einer Kampagne um Glaubensanhänger werben. Und wenn diese Gläubigen dann wieder Kinder kriegen, taufen und erziehen sie automatisch ihre Kinder wieder im gleichen Sinne. Das ist wie ein Schneeballsystem.

Gruß
C.

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Du hast natürlich recht. Es ist ein Schneeballsystem und es ist üblich.

So wie in den meisten Teilen der Welt Kinderarbeit üblich ist. Oder auf dem afrikanischen Kontinent die Beschneidung der Frauen weit verbreitet ist.

Das sind natürlich Extrembeispiele, aber sie sollen verdeutlichen, dass etwas, nur weil es üblich ist noch lange keine gute Sache ist. Ein Kleinkind, das genetisch darauf gepolt ist alles zu glauben, was ihm die Eltern erzählen auf einen Glauben zu indoktrinieren ist trotzdem noch immer nicht in Ordnung.

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Das sind natürlich Extrembeispiele, aber sie sollen
verdeutlichen, dass etwas, nur weil es üblich ist noch lange
keine gute Sache ist. Ein Kleinkind, das genetisch darauf
gepolt ist alles zu glauben, was ihm die Eltern erzählen auf
einen Glauben zu indoktrinieren ist trotzdem noch immer nicht
in Ordnung.

Wie soll denn deine Idealwelt aussehen? Du würdest wohl mit deinem Kind nie sprechen und es isoliert halten, damit es auch ja nicht beeinflußt wird.

Frhr. v. D.

Wie soll denn deine Idealwelt aussehen? Du würdest wohl mit
deinem Kind nie sprechen und es isoliert halten, damit es auch
ja nicht beeinflußt wird.

Wie kommst du denn darauf? Das konnte man doch meinen Ausführungen wohl nicht entnehmen.

Aber ich glaube ich werde meinem Kind nicht erzählen, dass es in die Hölle kommt, wenn es nicht artig ist. Ich werde meinem Kind nicht erzählen, dass alle seine Freunde in die Hölle kommen werden, weil sie einen anderen imaginären Freund haben. Ich werde meinem Kind sicherlich vom Weihnachtsmann erzählen, aber sicherlich dafür sorgen, dass es zu gegebener Zeit die Wahrheit erfährt.

„Beeinflussung“ ist etwas deutlich anderes, als einem Kind weiszumachen, eine 2000 Jahre alte Geschichte wäre die unanfechtbare Wahrheit und es habe sein Leben danach auszurichten.

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Aber ich glaube ich werde meinem Kind nicht erzählen, dass es
in die Hölle kommt, wenn es nicht artig ist.

Das dürfte eher ein, wenn auch in diesem Fall an den christlichen Glauben angelehntes, einfaches Erziehungsmittel sein, wie es früher oft üblich war, und heute auch von christlich überzeugten Eltern kaum noch angewandt werden. So wie die Aussage, wenn Kinder Erwachsene schlagen, fallen die Finger ab.

Kind nicht erzählen, dass alle seine Freunde in die Hölle
kommen werden, weil sie einen anderen imaginären Freund haben.

Darauf gehe ich nicht weiter ein, weil die Aussage unterschwellig eine atheistische Haltung als die objektiv wahre bereits voraussetzt, also ihrerseits nicht objektiv ist.

Ich werde meinem Kind sicherlich vom Weihnachtsmann erzählen,

warum?

aber sicherlich dafür sorgen, dass es zu gegebener Zeit die
Wahrheit erfährt.

„Beeinflussung“ ist etwas deutlich anderes, als einem Kind
weiszumachen, eine 2000 Jahre alte Geschichte wäre die
unanfechtbare Wahrheit und es habe sein Leben danach
auszurichten.

Alle Eltern beeinflussen ihre kinder gemäß ihrer eigenen Haltung, sofern sie sie selbst großziehen. Das ist wohl schon immer so gewesen.

Frhr. v. D.

Das dürfte eher ein, wenn auch in diesem Fall an den
christlichen Glauben angelehntes, einfaches Erziehungsmittel
sein, wie es früher oft üblich war, und heute auch von
christlich überzeugten Eltern kaum noch angewandt werden. So
wie die Aussage, wenn Kinder Erwachsene schlagen, fallen die
Finger ab.

Vielleicht im ohnehin größtenteils atheistischen Nordeuropa.

Kind nicht erzählen, dass alle seine Freunde in die Hölle
kommen werden, weil sie einen anderen imaginären Freund haben.

Darauf gehe ich nicht weiter ein, weil die Aussage
unterschwellig eine atheistische Haltung als die objektiv
wahre bereits voraussetzt, also ihrerseits nicht objektiv ist.

Hab sowas bereits erlebt. Insofern ist das durchaus ein valides Argument.

Ich werde meinem Kind sicherlich vom Weihnachtsmann erzählen,

warum?

Es ‚gehört dazu‘. Das entscheidende ist, dass es sich um eine Fantasie handelt, welche die Kindheit verschönert - und wenns geht nur diese.

Alle Eltern beeinflussen ihre kinder gemäß ihrer eigenen
Haltung, sofern sie sie selbst großziehen. Das ist wohl schon
immer so gewesen.

Das macht es nicht besser. Wenn man seine Kinder zum Hass auf andere erzieht nur weil es schon immer so wahr, ist das noch immer nicht in Ordnung.

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Das dürfte eher ein, wenn auch in diesem Fall an den
christlichen Glauben angelehntes, einfaches Erziehungsmittel
sein, wie es früher oft üblich war, und heute auch von
christlich überzeugten Eltern kaum noch angewandt werden. So
wie die Aussage, wenn Kinder Erwachsene schlagen, fallen die
Finger ab.

Vielleicht im ohnehin größtenteils atheistischen Nordeuropa.

Ich selbst kenne diese Aussagen aus dem mittel- bis süddeutschen Raum; wie die Erziehung in Nordeuropa früher war und heute ist, ist mir nicht bekannt. Nur habe ich öfters gelesen, daß die skandinavischen Staaten eine gute Erziehungs- und Bildungspolitik haben sollen.

Kind nicht erzählen, dass alle seine Freunde in die Hölle
kommen werden, weil sie einen anderen imaginären Freund haben.

Darauf gehe ich nicht weiter ein, weil die Aussage
unterschwellig eine atheistische Haltung als die objektiv
wahre bereits voraussetzt, also ihrerseits nicht objektiv ist.

Hab sowas bereits erlebt. Insofern ist das durchaus ein
valides Argument.

Wie gesagt, die Grundlage ist nicht objektiv, deshalb soll diese Thematik hier weiter keine Rolle spielen.

Ich werde meinem Kind sicherlich vom Weihnachtsmann erzählen,

warum?

Es ‚gehört dazu‘. Das entscheidende ist, dass es sich um eine
Fantasie handelt, welche die Kindheit verschönert - und wenns
geht nur diese.

Warum soll man deiner Aussage nach frei erfunde Phantasien für solche Zwecke einsetzen, zur Erziehung und Leitung von Kindern dagegen nicht?

Alle Eltern beeinflussen ihre kinder gemäß ihrer eigenen
Haltung, sofern sie sie selbst großziehen. Das ist wohl schon
immer so gewesen.

Das macht es nicht besser.

Das ist eine Tatsache, die nicht vermeidbar ist, außer indem Kinder durch neutrale Bezugspersonen versorgt würden, die ihnen ausschließlich praktisch orientierte Inhalte vermittelten. So geht man allerdings nicht einmal mit Gebrauchshunden um.

Wenn man seine Kinder zum Hass auf
andere erzieht nur weil es schon immer so wahr, ist das noch
immer nicht in Ordnung.

Das hängt, soweit ich es habe beobachten können, von keinem Glauben ab.

Frhr. v. D.

Vielleicht im ohnehin größtenteils atheistischen Nordeuropa.

Ich selbst kenne diese Aussagen aus dem mittel- bis
süddeutschen Raum; wie die Erziehung in Nordeuropa früher war
und heute ist, ist mir nicht bekannt. Nur habe ich öfters
gelesen, daß die skandinavischen Staaten eine gute Erziehungs-
und Bildungspolitik haben sollen.

Dann solltest du sie vielleicht nicht verallgemeinern. Und ja, die nordeuropäischen Staaten haben eine sehr gute Bildungspolitik. Deswegen haben sie auch die weltweit höchste Atheistenquote.

Warum soll man deiner Aussage nach frei erfunde Phantasien für
solche Zwecke einsetzen, zur Erziehung und Leitung von Kindern
dagegen nicht?

Ich glaube der entscheidende Punkt ist, dass den Kindern irgendwann klar wird, dass es eine Fantasie ist. Während sie es beim Glauben sehr viel schwerer haben aus der Fantasie auszubrechen, weil ihre Elten und ihr Umfeld in der selben Fantasie feststecken. Es ist als würde man einem Kind Drogen verabreichen, weil man sie selbst nimmt…

Das hängt, soweit ich es habe beobachten können, von keinem
Glauben ab.

Die Aussage ist irgendwie unklar. Es gibt genügend Glaubensrichtung, inklusive des Christentums die exakt das tun. Vielleicht nicht mehr in Europa, aber das ist kaum der Maßstab.

Hallo

Alle Eltern beeinflussen ihre kinder gemäß ihrer eigenen
Haltung, sofern sie sie selbst großziehen. Das ist wohl schon
immer so gewesen.

Das macht es nicht besser.

Das ist eine Tatsache, die nicht vermeidbar ist, außer indem
Kinder durch neutrale Bezugspersonen versorgt würden, die
ihnen ausschließlich praktisch orientierte Inhalte
vermittelten. So geht man allerdings nicht einmal mit
Gebrauchshunden um.

Es kann doch nicht falsch sein, sein Kind, was den Glauben angeht, neutral aufwachsen zu lassen, ohne Taufe, bis es sich selbst für einen, oder keinen Glauben entscheidet, was hat das denn mit Gebrauchshunden zu tun?

Leider ist es bei uns Gang und Gebe nur den katholischen und evangelischen Glauben zu lehren, fast schon aufzuzwingen, das fängt
nicht nur zu Hause, sondern in Kindergärten und Schulen an.
Es wird also einfach behauptet das diese Glaubensrichtungen die Wahren sind.

Wieviel Prozent der Kinder gehen zur Konfirmation, oder Kommunion des Glaubens wegen?

Gruss
pue

Und hier schliesst sich der Kreis zum Eingangsthread. Taufen,
katholisch wie evangelisch sind eine Form des
Kindesmißbrauchs. Sowas sollte man nicht tolerieren. Jemand,
der im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, sollte da
einschreiten und das arme Kind beschützen.

Die Verwendung des Wortes „kindesmissbrauch“ für die Vermittlung von Glaubensansichten ist nichts weiter als Kriegsrethorik einer eigenen Glaubenseinstellung. Das ist auf demselben niedrigen Niveau wie die Bemühung des schnauzbärtigen Adolfs für alle Personen, die nicht die eigene Meinung teilen.

Kindesmissbrauch in diesem Sinn muss dann auch angewendet werden auf Einstellungen wie Atheismus, Kapitalismus, Kommunismus, soziale Marktwirtschaft usw. So ziemlich jedes pädagogische Konzept ist dann Kindesmissbrauch, weil jedes pädagogische Konzept das Ziel hat, das Kind in einem gewissen Menschenverständnis zu formen. Verwendet man daher für diese generelle Tätigkeit das Wort Kindesmissbrauch, entwürdigt man die Opfer, die wirklich missbraucht werden.

Letztlich ist dann die Verwendung des Wortes in diesem Zusammenhang auch ein Missbrauch der Opfer.

Und alles nur, weil man von dem eigenen Hass nicht abstahieren kann. Ein schwaches Bild.

Thomas

Sich hier über Kriegsrethorik zu mockieren und als erstes gleich einen Nazi-Vergleich zu bringen ist aber irgendwie auch nicht grade der Gipfel der Eloquenz.

Davon mal abgesehen finde ich es schlimm, dass du zwischen geistiger Vergewaltigung und ‚wirklicher‘ Vergewaltigung differenzierst. Das schlimme an einer Vergewaltigung sind nicht die physischen Konsequenzen!

Falsch ist deine Ansicht, jede Art von pädagogischem Konzept sei in dieser Hinsicht gleich zu sehen. Vermutlich würden überzeugte Kommunisten ihrem Kind auch den Kommunismus nahebringen. Oder überzeugte Kapitalisten ihrem Kind den Kapitalismus. Aber in der Religion wird das im großen Stil und mit der passenden Infrastruktur betrieben. Hinzu kommt, dass Religion verlangt, dass man ohne hinterfragen zu können einfach hinnimmt (also glaubt) und genau so werden die Kinder ja auch indoktriniert. Ein Ausbrechen aus dem religiösen Umfeld hat in der Regel schwerste Konsequenzen, bis hin zum Tode, zur Folge (es gibt nunmal mehr Regionen auf der Erde als Europa und selbst hier kommt das noch vor). Was damit vielleicht vergleichbar wäre ist die Indoktrination auf den Kommunismus, wie er in Nordkorea praktiziert wird oder die Führerkulte wie z.B. um Gadaffi.

Glauben im religiösen Sinne heißt aber: Vertrauen. Nicht einfach alles unhinterfragt hinnehmen. wer das tut, hat nichts verstanden. aber das ist bei vielen Gläubigen so.

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Hallo

Alle Eltern beeinflussen ihre kinder gemäß ihrer eigenen
Haltung, sofern sie sie selbst großziehen. Das ist wohl schon
immer so gewesen.

Das macht es nicht besser.

Das ist eine Tatsache, die nicht vermeidbar ist, außer indem
Kinder durch neutrale Bezugspersonen versorgt würden, die
ihnen ausschließlich praktisch orientierte Inhalte
vermittelten. So geht man allerdings nicht einmal mit
Gebrauchshunden um.

Es kann doch nicht falsch sein, sein Kind, was den Glauben
angeht, neutral aufwachsen zu lassen, ohne Taufe, bis es sich
selbst für einen, oder keinen Glauben entscheidet, was hat das
denn mit Gebrauchshunden zu tun?

Eine solche Neutralität wollen vielleicht manche Eltern bieten, die wenigsten aber können es oder machen es gar. Einflußnahme im eigenen Sinne beschränkt sich überdies nicht ausschließlich auf den Glauben, sondern umfaßt nahezu alle Lebensbereiche.

Leider ist es bei uns Gang und Gebe nur den katholischen und
evangelischen Glauben zu lehren, fast schon aufzuzwingen, das
fängt
nicht nur zu Hause, sondern in Kindergärten und Schulen an.
Es wird also einfach behauptet das diese Glaubensrichtungen
die Wahren sind.

Jede Erziehung zu irgendeinem Glauben oder zum Unglauben, aber auch zu sonst irgendwelchen, nicht direkt glaubensabhängigen Überzeugungen und Maßstäben ist aber doch eine Einflußnahme, die sicher auch irgendein Eiferer als Kindesmißbrauch deuten würde.

Grüße,
Frhr. v. D.

Dann solltest du sie vielleicht nicht verallgemeinern. Und ja,
die nordeuropäischen Staaten haben eine sehr gute
Bildungspolitik. Deswegen haben sie auch die weltweit höchste
Atheistenquote.

Aus der Sicht eines Atheisten natürlich, aus der eines Theologen sicher nicht. Wenn die Aussage so überhaupt zutrifft - ich habe mich nie damit befaßt.

Ich glaube der entscheidende Punkt ist, dass den Kindern
irgendwann klar wird, dass es eine Fantasie ist. Während sie
es beim Glauben sehr viel schwerer haben aus der Fantasie
auszubrechen, weil ihre Elten und ihr Umfeld in der selben
Fantasie feststecken. Es ist als würde man einem Kind Drogen
verabreichen, weil man sie selbst nimmt…

Der entscheidende Punnkt ist vor allem, daß hier wiederum eine subjektive Haltung als objektiv vorausgesetzt wird, was keine Basis bietet. Deshalb ist auch dieser Abschnitt geschenkt.

Das hängt, soweit ich es habe beobachten können, von keinem
Glauben ab.

Die Aussage ist irgendwie unklar. Es gibt genügend
Glaubensrichtung, inklusive des Christentums die exakt das
tun. Vielleicht nicht mehr in Europa, aber das ist kaum der
Maßstab.

Es gibt auch genügend glaubensablehnende und -unabhängige Gruppierungen, die das machen, also ist keine Kausalität vorhanden.

Frhr. v. D.

Davon mal abgesehen finde ich es schlimm, dass du zwischen
geistiger Vergewaltigung und ‚wirklicher‘ Vergewaltigung
differenzierst. Das schlimme an einer Vergewaltigung sind
nicht die physischen Konsequenzen!

Ich finde es schlimm, wenn Sie die Vermittlung von Glaubensansichten, natürlich nur, wenn sie Ihrer eigenen widersprechen, als geistige Vergewaltigung ansehen. Aber Atheismus wäre nach Ihrer Argumentation dann auch geistige Vergewaltigung, sogar noch eine größere, da beim Atheismus keinerlei Geborgenheit und Hoffnung vermittelt werden kann (die ein Mensch auch braucht). Und wenn man ihrer Meinung folgt hat man auch keine Freiheit mehr, sich z.B. für einen Glauben zu entscheiden, denn dann ist man ja ein Vergewaltiger.

Ich respektiere den Atheismus - war als junger Erwachsener selber einer - aber Ihre Einstellung ist schlicht hanebüchen.

Falsch ist deine Ansicht, jede Art von pädagogischem Konzept
sei in dieser Hinsicht gleich zu sehen.

Behauptung. Aber wo sind die Argumente dafür? Jede Erziehung wirkt auf das Kind ein und pädagogische Konzepte haben durchweg ein Menschenbild zur Basis. Also wird das Kind systematisch auf dieses Menschenbild hin gezwungen, unterstützt durch die jeweilige Institution (Kindergarten, Schule, …) und zwar auch dann, wenn das Menschenbild nicht passt.

Hinzu kommt, dass
Religion verlangt, dass man ohne hinterfragen zu können
einfach hinnimmt (also glaubt) und genau so werden die Kinder
ja auch indoktriniert.

Ich würde mich an Ihrer Stelle erst einmal informieren, bevor Sie irgendetwas behaupten. Was sie sagen stimmt weder mit der Realität noch mit den Überzeugungen der Mehrheit der Glaubenden (im Christentum) überein. Lediglich eine kleine Minderheit sektenähnlicher Glaubensgemeinschaften agiert so.

Ein Ausbrechen aus dem religiösen
Umfeld hat in der Regel schwerste Konsequenzen, bis hin zum
Tode, zur Folge (es gibt nunmal mehr Regionen auf der Erde als
Europa und selbst hier kommt das noch vor).

Sie lesen vermutlich nur die Bild Zeitung, was?
Natürlich gibt es solche Fälle, aber die sind weder der Normalfall noch durch die jeweiligen Glaubensbücher gedeckt. Die sollten sie vielleicht mal lesen und gerade in Deutschland gibt es zu jeder Glaubensrichtung Gruppen, die bereit wären, mit Ihnen darüber zu diskutieren, wieso die Extremisten falsch liegen und bestraft und aufgehalten gehören.

Und wenn sie einfach pauschal alle Glaubenden als Extremisten abstempeln sind sie nichts weiter als ein Unterstützer der echten Extremisten.

Aber
Atheismus wäre nach Ihrer Argumentation dann auch geistige
Vergewaltigung, sogar noch eine größere, da beim Atheismus
keinerlei Geborgenheit und Hoffnung vermittelt werden kann
(die ein Mensch auch braucht). Und wenn man ihrer Meinung
folgt hat man auch keine Freiheit mehr, sich z.B. für einen
Glauben zu entscheiden, denn dann ist man ja ein
Vergewaltiger.

Hallo,

dein Beitrag geht ja so ungefähr in dieselbe Richtung wie meine Antworten.
Glauben wird oft, wie wir auch hier wieder sehen, mit der Begründung bekämpft, er schaffe in verschiedenster Weise Unfrieden zwischen den Menschen.
Selten taucht dagegen die, eigentlich zwangsläufig folgende, Frage auf, woher gerade Atheisten überhaupt die als objektiv wahr vorauszusetzende Erkenntnis nehmen, die Menschen müßten in Respekt und Frieden miteinander leben.
Du schreibst ja, du seist einst selbst einer gewesen - wie bist du mit solchen ethischen Fragestellungen umgegangen?
Den wahren, konsequenten Atheisten verkörpert ja im gleichnamigen Roman charakterisierte „Seewolf“, der ausschließlich das Sichbehaupten des Überlegenen als Ursache und gleichzeitig Legitimation aller Vorgänge ansieht.

Grüße,
Frhr. v. Doppelripp

Ethik
Hallo

Den wahren, konsequenten Atheisten verkörpert ja im
gleichnamigen Roman charakterisierte „Seewolf“, der
ausschließlich das Sichbehaupten des Überlegenen als Ursache
und gleichzeitig Legitimation aller Vorgänge ansieht.

Mach es Dir nicht zu leicht. Atheismus ist nur ein Aspekt in dem sehr komplexen Gebilde, das man berücksichtigen muss, möchte man die Begründung und Entwicklung einer Ethik untersuchen.

Ich habe mit einer Vielzahl von atheistisch eingestellten Menschen kommuniziert und es war alles dabei vom Humanisten bis radikalen Sozial-Darwinisten. Insofern gibt es keinen „wahren und konsequenten Atheisten“. Es sind alles Menschen, die sich auf ihrem jeweiligen persönlichen Wege eine Ethik angeeignet haben, die sie in ihrem Leben zu erfüllen suchen.

Dasselbe muss man übrigens auch von Christen sagen. Auch hier reicht eine Fundamental- (und Schein-) Begründung „Gott gibt Ethik“ nicht aus. Ich habe Christen getroffen, die Liebe auf dem Mund und Hass im Herzen hatten. Die Mehrheit, die ich kenne, versucht irgendwie den Weg zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu finden.

Gott kann eine starke Quelle der Selbst-Reflexion und Selbst-Disziplin sein im Umgang mit anderen Menschen, aber für philosophische Fundamentalargumentationen taugt er wenig.

Du schreibst ja, du seist einst selbst einer gewesen - wie
bist du mit solchen ethischen Fragestellungen umgegangen?

So gut wie gar nicht. Ich habe relativ ethisch gelebt, aber weniger aus Überzeugung, sondern eher aus Mangel an Gelegenheit und Mangel an Talent zum böse-sein. Meine Umkehr hat mich herausfinden lassen, dass es zu meinem Sein ein passendes Gesamtkonzept gibt.

Gruß
Thomas

Mach es Dir nicht zu leicht. Atheismus ist nur ein Aspekt in
dem sehr komplexen Gebilde, das man berücksichtigen muss,
möchte man die Begründung und Entwicklung einer Ethik
untersuchen.

Ich habe mit einer Vielzahl von atheistisch eingestellten
Menschen kommuniziert und es war alles dabei vom Humanisten
bis radikalen Sozial-Darwinisten. Insofern gibt es keinen
„wahren und konsequenten Atheisten“.

Hier wäre eben zu klären, wer davon letztendlich wirklich Atheist war/ist. Jeder kann sagen oder denken, er sei Atheist, aber was macht einen in seiner eigenen Haltung wirklich konsequenten Atheisten aus? Bei Anhängern von verschiedenen Glaubensrichtungen werden solche Fragen ja auch oft gestellt.

Es sind alles Menschen,

die sich auf ihrem jeweiligen persönlichen Wege eine Ethik
angeeignet haben, die sie in ihrem Leben zu erfüllen suchen.

Ja, aber worauf begründen sich bei Atheisten ethische Prinzipien, die weitgehend, auch von vielen nach eigener Aussage atheistischen Leuten, als objektiv richtig anerkannt werden (etwa die Menschenwürde, friedvolles Zusammenleben in der Gesellschaft)?

Dasselbe muss man übrigens auch von Christen sagen. Auch hier
reicht eine Fundamental- (und Schein-) Begründung „Gott gibt
Ethik“ nicht aus. Ich habe Christen getroffen, die Liebe auf
dem Mund und Hass im Herzen hatten. Die Mehrheit, die ich
kenne, versucht irgendwie den Weg zwischen Anspruch und
Wirklichkeit zu finden.

Bei einem Gläubigen irgendwelcher Art kann man aber über den Glauben die Anerkennung einer objektiven Autorität annehmen, auch dann, wenn sie kein göttliches Wesen ist. Für den Atheisten kann es das doch konsequenterweise nicht geben. Das meinte ich.

Grüße,
Frhr. v. D.

Bei einem Gläubigen irgendwelcher Art kann man aber über den
Glauben die Anerkennung einer objektiven Autorität annehmen,
auch dann, wenn sie kein göttliches Wesen ist. Für den
Atheisten kann es das doch konsequenterweise nicht geben. Das
meinte ich.

Das ist so formuliert auch korrekt, aber als Begründung einer Ethik nicht notwendig.

Ethik ist für einen Atheisten eben Kultur und Vereinbarungssache - und so ganz unrichtig ist so eine Meinung auch nicht.

Was man als Christ meines Erachtens nicht darf, ist einem Atheisten vorzuwerfen, er könne seine Ethik ja nicht begründen, nur weil er nicht an ein höheres Wesen glaubt. Die Begründung einer Ethik ist immer komplex und umfasst eben auch den Kultur- und Zeitkontext (was man gerade im AT sehr gut sehen kann).

Gruß
Thomas