Fragen
Hallo L.B.
Glauben im religiösen Sinne heißt aber: Vertrauen. Nicht
einfach alles unhinterfragt hinnehmen. wer das tut, hat nichts
verstanden. aber das ist bei vielen Gläubigen so.
Auch hier sollte man in der Lage sein, differenziert hinzuschauen. Es spielen bei dem Hinterfragen viele Faktoren eine Rolle
- Alter
- Fähigkeit
- Umfeld
- Die Form des eigenen Glaubens
zu 1.
Junge Menschen tendieren dazu zu hinterfragen. Das ist gut und normal. Ältere Menschen haben „ihre“ Antworten oft schon gefunden und müssen oder wollen nicht mehr hinterfragen. So muss ich z.B. viele Fragen nioht mehr stellen, weil ich für mich Antworten gefunden habe. Ob und wie ich diese an andere (jüngere) weitergeben kann hängt mit 2. zusammen
zu 2.
Viele Menschen haben nie gelernt, ihre Gefühle systematisch zu artikulieren oder Sachverhalte logisch und stringent darzustellen. Ich kann das einigermaßen, aber wer es nicht kann, kann auch keine Antworten geben. Nach außen sieht es so aus, als würde er „einfach nicht nachfragen“, dabei kann er lediglich nicht richtig ausdrücken, was er fühlt und erfahren hat.
zu 3.
Das Umfeld bestimmt stark, inwieweit Glaube hinterfragt werden „darf“. Wer immer nur gesagt bekommen hat, dass seine Fragen sündig seien, wird aufhören Fragen zu stellen. Vor 50 Jahren war eine solche Geisteshaltung noch wesentlich verbreiteter als heute.
zu 4.
Es gibt Menschen, die haben Angst vor Fragen. Weil sie insgeheim vor sich selbst verbergen suchen, dass sie diesen nicht standhalten können. Aber meiner Erfahrung nach sind diese in der Minderheit. Die meisten Menschen wissen auf manches Antworten und wissen, dass sie auf manches keine Antwort haben. Aber sie akzeptieren das. So herum ist das ja dann auch in Ordnung.
Gruß
Thomas