11.000 Mitarbeiter bei Schlecker und die FDP

Eine Auffanggesellschaft für 11.000 Mitarbeiter und 76 Mio scheitert am Veto der FDP in Niedersachsen uns Sachsen.

In der Bankenkriese werden Banken zig Milliarden aus Steuermitteln zur Verfügung gestellt, um sie Spekulationsverluste einiger weniger durch den Steuerzahler tragen zu lassen.

Warum wird immer auf dem Rücken der Schwächsten (hier Verkäuferinnen) Politik gemacht?
Kann man das endlich mal abstellen und wie??
Welche Existenzberechtigung hat eine FDP heute noch??

Wie ist Eure Meinung.

Grüsse Henry

Fast alle Medien hofieren die FDP
Hallo Henry

Welche Existenzberechtigung hat eine FDP heute noch??

Keine, denn sie repräsentiert nur noch 1,2% der Bevölkerung.
Leider hat sie die gesamte Medienlandschaft als Lobby.
Anders könnte es nicht sein, dass die FDP in sämtlichen Zeitschriften, TV-Nachrichten, Talkshows eine Plattform hat. Andere 1,2%-Parteien werden doch auch nicht erwähnt.

Grüsse Henry

Gruß Michael

Andere 1,2%-Parteien werden doch auch nicht erwähnt.

Grüsse Henry

Gruß Michael

Andere 1,2 Prozent-Parteien sitzen auch nicht in der Regierung… und das hat ja durchaus etwas faszinierendes, so wie wenn man ein Auto auf vereister Straße auf den Baum zurasen sieht…

Moin!

Eine Auffanggesellschaft für 11.000 Mitarbeiter und 76 Mio
scheitert am Veto der FDP in Niedersachsen uns Sachsen.

In der Bankenkriese werden Banken zig Milliarden aus
Steuermitteln zur Verfügung gestellt, um sie
Spekulationsverluste einiger weniger durch den Steuerzahler
tragen zu lassen.

Schlecker ist keineswegs „too big to fail“.
Was hat der Staat, also wie alle, mit einem, pleite gegangenen Krämerladen zu tun?

Warum wird immer auf dem Rücken der Schwächsten (hier
Verkäuferinnen) Politik gemacht?

Hier wird eher einmal nichts gemacht. Und das finde ich gut.

Kann man das endlich mal abstellen und wie??

Eine vernünftige Partei wählen.

Welche Existenzberechtigung hat eine FDP heute noch??

Neben den Piraten die letzte freiheitliche politische Partei Deutschlands.
Die FDP ist für Deutschland so viel wertvoller, als der aktuelle Opportunitäts-Wähler es erkennt…

Wie ist Eure Meinung.

Meine Meinung, wenn Du sie wirklich hören möchtest, ist, dass es nicht Aufgabe des deutschen Staates ist, Privatunternehmen zu subventionieren. Dies gilt auch für Banken.

Des Weiteren würde ich einmal versuchen zu durchdenken, was denn in dieser Auffanggesellschaft passieren würde.
Die Leute werden dort befristet weiter beschäftigt, optimalerweise weitergebildet und man versucht, sie in anderen jobs unterzubringen.
Für solche Aufgaben unterhalten wir bereits die Bundesagentur für Arbeit.
Diese Auffanggesellschaft wäre somit für die meisten Schlecker-Beschäftigten kein großer Gewinn gewesen, zumal diejenigen in den Ballungszentren wohl woanders einen Job als Verkäuferin finden werden.

Der Steuerzahler hingegen hätte mal wieder Millionen für unternehmerische Fehler anderer bezahlt.

Daher: bravo, Bayern! Bravo Niedersachsen! Bravo, Thüringen!

M.

Der Konsument entscheidet mit den Füßen
… und wenn dem so ist, ist da sowieso nichts mehr zu machen.

Die Frage ist dann nur noch ob durchfüttern bis zur Auflösung oder ALG günstiger ist. So wie damals bei Holzmann.

Gruß

Stefan

Des Weiteren würde ich einmal versuchen zu durchdenken, was
denn in dieser Auffanggesellschaft passieren würde.

Aha.

Dann mal zu: eine Transfergesellschaft hat neben den von Dir geannten, eher unwichtigen Aufgaben (wie bilde ich eine Filialleiterin oder Verkäuferin sinnvoll fort, um ihre Chancen in einem strukturschwachen Gebiet zu vergrößern?) vor allem einen Sinn:

Verlängerung der Frist bis zum Bezug von ALG2 (vulgo HartzIV).
Bis dahin nämlich erhalten sie, solange sie i.d. Transfergesellschaft sind, eine Leistung, die dem ALG1 Satz entspricht und nach Auslaufen der TG noch einmal die ALG1-Frist.

MacG

vor allem einen Sinn:

Verlängerung der Frist bis zum Bezug von ALG2 (vulgo HartzIV).
Bis dahin nämlich erhalten sie, solange sie i.d.
Transfergesellschaft sind, eine Leistung, die dem ALG1 Satz
entspricht und nach Auslaufen der TG noch einmal die ALG1-Frist.

Das stimmt zwar, aber was hat die Allgemeinheit davon? Denn von deren Geld wird die lustige TG ja bezahlt.

Gruß

Anwar

Jeden Tag gehen andere Geschäfte auch in die Insolvenz. Da schreit auch keiner nach dem Staat. Warum also diese marode Firma am Leben erhalten wollen?

Die Frage ist dann nur noch ob durchfüttern bis zur Auflösung
oder ALG günstiger ist. So wie damals bei Holzmann.

Holzmann hat nie irgendwelche Finanzhilfen aus öffentlichen Haushalten bekommen. Es gab lediglich eine Zusage, die betragsmäßig völlig unbedeutend war und aufgrund nicht erfüllter Bedingungen nie in Anspruch genommen wurde.

In der Bankenkriese werden Banken zig Milliarden aus
Steuermitteln zur Verfügung gestellt, um sie
Spekulationsverluste einiger weniger durch den Steuerzahler
tragen zu lassen.

Der Staat hat seine Hilfen für die Kreditinstitute bisher verlustfrei zurückerhalten. Ausnahme: diejenigen Kreditinstitute, die dem Staat gehörten und bei denen er - wie jeder andere Gesellschafter auch - überlegen konnte, ob er noch Geld reinsteckt oder sein vorher investiertes Geld vollständig verliert.

So viel zum ersten Denkfehler.

Warum wird immer auf dem Rücken der Schwächsten (hier
Verkäuferinnen) Politik gemacht?

Warum wird bei der Oderflut geholfen aber nicht, wenn einem schwachen Normalbürger der Keller volläuft? Da geht es darum, in der Öffentlichkeit Punkte zu machen. Die Zahl 11.000 mag sich groß anhören, ist aber völlig unbedeutend, wenn man sich mal die Dimensionen vor Augen führt.

In einem Schleckerladen arbeiten im Schnitt 5 Personen. Selbst in Düsseldorf, mit 17 geschlossenen Läden recht ordentlich betroffen, sind das gerade mal 85 Arbeitsplätze.

Im Vergleich: E.On baut alleine in Düsseldorf 1000 Arbeitsplätze ab, bei der WestLB werden es bis zum Jahresende an die 500 sein. Für erstere interessiert sich keine Sau, bei letzteren werden vermutlich einige innerlich applaudieren. Warum sollte man aber für 85 Arbeitsplätze anläßlich dieser Relationen ein Faß aufmachen? Mal abgesehen davon, daß es sich bei den 85 Arbeitsplätzen aus Sicht der Stadt im Hinblick auf Kaufkraft und Steuereinnahmen um weitaus uninteressantere Arbeitsplätze handelt als bei den anderen 1500 Arbeitsplätzen?

Es werden natürlich auch wieder die kleinen Geschäfte auf dem Land angeführt, deren Mitarbeiter am Ort keinen neuen Arbeitsplatz finden werden. Warum eigentlich nicht? Gibt es im Ort nicht genug Nachfrage nach Drogerieartikeln und dem anderen Krimskrams, den Schlecker angeboten hat? Dann war der Markt wohl schon länger überflüssig oder zumindest entbehrlich. Irgendwo aber wird die Nachfrage wirken, die bisher bei dem Markt befriedigt wurde. Also liegt die Vermutung nahe, daß zumindest der ein oder andere Arbeitsplatz im Nachbardorf oder bei der Konkurrenz neu entsteht.

Mit all dem hat aber die Politik nichts am Hut. Im Gegenteil: man muß sich fragen, warum der Staat über das Transferkurzarbeitergeld hinaus die Finanzierung von Leuten übernehmen soll, die bei einem Wirtschaftsunternehmen keine Arbeit mehr haben.

Gruß
C.

Hallo,

zu deinen so weit richtigen Ausführungen noch eine Anmerkung:

Warum wird bei der Oderflut geholfen aber nicht, wenn einem
schwachen Normalbürger der Keller volläuft? Da geht es darum,
in der Öffentlichkeit Punkte zu machen.

Ich denke, bei aller Zurückhaltung bezüglich staatlichen Eingreifens, die meinerseits durchaus vorhanden ist, kann man doch sagen, dass bei einer großen Flut (im Gegensatz zu einem Wasserrohrbruch im Haus) die öffentliche Ordnung betroffen ist und das ein Eingreifen des Staates hier durchaus begründet erscheint.

Gruß

Anwar

Holzmann hat nie irgendwelche Finanzhilfen aus öffentlichen
Haushalten bekommen. Es gab lediglich eine Zusage, die
betragsmäßig völlig unbedeutend war und aufgrund nicht
erfüllter Bedingungen nie in Anspruch genommen wurde.

http://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Holzmann

Hypothese: Der Laden ist einfach noch ein bisschen weitergelaufen, damit die laufenden Bauprojekte nicht den Bach runtergehen. Nachdem dann die größten Baustellen fertig waren … Feierabend. So die ganz grobe Darstellung.

Das würde bei S nicht funktionieren.
Da gibt es keine Großkunden mit wesentlichen Interessen.

Gruß

Stefan

Holzmann hat nie irgendwelche Finanzhilfen aus öffentlichen
Haushalten bekommen. Es gab lediglich eine Zusage, die
betragsmäßig völlig unbedeutend war und aufgrund nicht
erfüllter Bedingungen nie in Anspruch genommen wurde.

http://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Holzmann

Hypothese: Der Laden ist einfach noch ein bisschen
weitergelaufen, damit die laufenden Bauprojekte nicht den Bach
runtergehen. Nachdem dann die größten Baustellen fertig waren
… Feierabend. So die ganz grobe Darstellung.

Der Insolvenzverwalter entscheidet im Sinne der Insolvenzmasse, ob ein Projekt beendet wird oder nicht (in der Regel kommt es so). Die Kreditinstitute finanzieren in der Phase die Fertigstellung, damit sie am Ende etwas zu verwerten haben (unfertige Bauten lassen sich praktisch nicht verkaufen). Es ist anzunehmen, daß im Falle Holzmanns die eingeräumten Kreditlinien sehr großzügig bemessen waren, damit keine Nachfinanzierung notwendig wurde. Insofern wurden die Kredite nie in voller Höhe ausbezahlt, weswegen die bewilligten Bürgschaften des Bundes nie abgerufen wurden/werden konnten.

Das würde bei S nicht funktionieren.
Da gibt es keine Großkunden mit wesentlichen Interessen.

Eh klar. Aber das ist ja kein Grund, die Mitarbeiter bezahlt aber untätig herumsitzen zu lassen - auf Kosten der Steuerzahler. Das Thema Weiterbildung und Bewerbungstraining kann man auch anders regeln.

Gruß
Christian

Äpfel-Birnen…
Hallo,

Der Staat hat seine Hilfen für die Kreditinstitute bisher
verlustfrei zurückerhalten.

Unabhängig von einem Nachweis:
Griechenland! Wieviele Milliarden haben wir bei der kürzlich erfolgten „Insolvenz“ verloren? Über Abschreibungen, Abwertungen, Schuldenerlass?

So viel zum ersten Denkfehler.

Naja, anderer Denkansatz.

Warum wird bei der Oderflut geholfen aber nicht, wenn einem
schwachen Normalbürger der Keller volläuft? Da geht es darum,
in der Öffentlichkeit Punkte zu machen.

Es geht im Gegensatz zu Griechenland darum, ob wir „uns“ und wem wir unsere finanziellen Mittel zur Verfügung stellen.

Der Unterschied zwischen Flut und Schlecker liegt darin, dass die Flutopfer keine Beiträge in „Sozialkassen“ für diesen Fall gezahlt haben (sie warten daher auf Spenden), die Schleckermitarbeiter jedoch haben bezahlt (sie machen daher erworbene Ansprüche geltend). Daher würde ich auch ALG aus dem Rechenspiel nehmen.

Die Zahl 11.000 mag sich groß anhören, ist aber völlig unbedeutend, wenn man sich mal die Dimensionen vor Augen führt.

Sagte ich doch. Alleine Griechenland. Und bei Schlecker geht es nur um die Differenz von ALGI zu II zzgl. 70 Mio (nicht Mrd.).

Mit all dem hat aber die Politik nichts am Hut.

Yep, da möchte ich dir nicht widersprechen :smile:

Franz

Hallo,

der Fragesteller hat doch wohl die Hilfen aus dem Jahre 2008 gemeint. Ich habe eigentlich keine Lust, nun ein neues Faß aufzumachen.

es nur um die Differenz von ALGI zu II zzgl. 70 Mio (nicht
Mrd.).

Öhm, nein, darum geht es nicht. Ich habe doch auf eine Erklärung der Transfergesellschaft verlinkt.

Gruß
C.

Das stimmt zwar, aber was hat die Allgemeinheit davon?

Erstmal nix, außer einem guten Gewissen.

Auf der anderen Seite gönne ich jeder 56-jährigen Ex-Schleckerin jeden Tag mehr an öffentlichen Zuwendungen, um sich einen neuen Job zu siuchen.

Bei den Jüngeren habe ich da weniger Bedenken…

cheers
MacG

Moin!

Des Weiteren würde ich einmal versuchen zu durchdenken, was
denn in dieser Auffanggesellschaft passieren würde.

Aha.

Dann mal zu: eine Transfergesellschaft hat neben den von Dir
geannten, eher unwichtigen Aufgaben (wie bilde ich eine
Filialleiterin oder Verkäuferin sinnvoll fort, um ihre Chancen
in einem strukturschwachen Gebiet zu vergrößern?) vor allem
einen Sinn:

Verlängerung der Frist bis zum Bezug von ALG2 (vulgo HartzIV).
Bis dahin nämlich erhalten sie, solange sie i.d.
Transfergesellschaft sind, eine Leistung, die dem ALG1 Satz
entspricht und nach Auslaufen der TG noch einmal die ALG1-Frist.

Weshalb sollte die Gesellschaft als Bürge das bezahlen?
Wir haben ALG1 / ALG2. Mehr brauchen wir nicht.

Es ist stets darauf zu achten, denjenigen, der alles bezahlt, nicht sinnlos zu belasten. Die Schlecker-Mitarbeiterinnen sind für den Staat, also den Steuerzahler, billiger in ALG1, als in einer Millionen teuren Auffanggesellschaft, die auch nichts anderes leistet als die Bundesagentur für Arbeit.

M.

Es gibt eine Auffanggesellschaft…
…und zwar eine staatliche. Nennt sich Agentur für Arbeit und macht genau das, was alle wollen: Weiterqualifizierung, sofern nötig und möglich und vor allem zahlt sie jedem einen - gesellschaftlich gesehen - gerechten monatlichen Obolus.

„Auffanggesellschaften“, wie man sie sonst aus der Wirtschaft kennt finanzieren und bilden Unternehmen die wirtschaftlich laufen und die Personal abbauen wollen.

Eine Sonderbehandlung von Schleckermitarbeitern ist wohl verfassungswidrig (vor dem Gesetz sind wir nämlich alle gleich - auch die Arbeitnehmer im Falle einer Arbeitslosogkeit) und wäre zudem wiedermal ein sicherlich gegen EU-Recht verstoßender staatlicher Eingriff in die Wirtschaft in Form von Subventionen. :wink:

Aber mal ganz um Ernst: warum sollte der Staat hier extra Geld locker machen? Wir haben da ein ganz passabel funktionierendes (manche sagen es wäre eines der besten und umfangreichsten der Welt) soziales Auffangsysten.

Hier wurde ein Unternehmen schlicht an die Wand gefahren, weil die Manager unfähig sind.
Es ist weder volkswirtschaftlich relevant, noch in irgendeiner Form regional bedeutend. Einzig die Kommune in der Schlecker ihren Hauptsitz hat verliert Gewerbesteuer.
Ansonsten sind ja nicht mal die Arbeitslosen ein Problem, da pro Filiale ja nur um die 3 Arbeitnehmer arbeitslos werde und die sind gut verteilt.

Gruß Andreas

Das stimmt zwar, aber was hat die Allgemeinheit davon?

Erstmal nix, außer einem guten Gewissen.

Also ich als klitzekleiner Teil der Algemeinheit habe das gute Gewissen durch die umfassenden Leistungen in Form von ALG I und II.

Und ich hätte ein sehr schlechtes Gewissen, wenn hier durch eine ungerechte Sonderbehandlung Managementversagen und explizit mitarbeiterfeindliches Verhalten der letzten Jahre auch noch belohnt wird.

Gruß Andreas

Das stimmt zwar, aber was hat die Allgemeinheit davon?

Erstmal nix, außer einem guten Gewissen.

Also ich als klitzekleiner Teil der Algemeinheit habe das gute
Gewissen durch die umfassenden Leistungen in Form von ALG I
und II.

Informier Dich nochmal über die Vorteile einer TG für AN, in diesem Thread könntest Du fündig werden.

Und ich hätte ein sehr schlechtes Gewissen, wenn hier durch
eine ungerechte Sonderbehandlung Managementversagen und
explizit mitarbeiterfeindliches Verhalten der letzten Jahre
auch noch belohnt wird.

Stimme ich zu. Nur hilft das der Ex-Schleckerin wenig.

MacG