In der Bankenkriese werden Banken zig Milliarden aus
Steuermitteln zur Verfügung gestellt, um sie
Spekulationsverluste einiger weniger durch den Steuerzahler
tragen zu lassen.
Der Staat hat seine Hilfen für die Kreditinstitute bisher verlustfrei zurückerhalten. Ausnahme: diejenigen Kreditinstitute, die dem Staat gehörten und bei denen er - wie jeder andere Gesellschafter auch - überlegen konnte, ob er noch Geld reinsteckt oder sein vorher investiertes Geld vollständig verliert.
So viel zum ersten Denkfehler.
Warum wird immer auf dem Rücken der Schwächsten (hier
Verkäuferinnen) Politik gemacht?
Warum wird bei der Oderflut geholfen aber nicht, wenn einem schwachen Normalbürger der Keller volläuft? Da geht es darum, in der Öffentlichkeit Punkte zu machen. Die Zahl 11.000 mag sich groß anhören, ist aber völlig unbedeutend, wenn man sich mal die Dimensionen vor Augen führt.
In einem Schleckerladen arbeiten im Schnitt 5 Personen. Selbst in Düsseldorf, mit 17 geschlossenen Läden recht ordentlich betroffen, sind das gerade mal 85 Arbeitsplätze.
Im Vergleich: E.On baut alleine in Düsseldorf 1000 Arbeitsplätze ab, bei der WestLB werden es bis zum Jahresende an die 500 sein. Für erstere interessiert sich keine Sau, bei letzteren werden vermutlich einige innerlich applaudieren. Warum sollte man aber für 85 Arbeitsplätze anläßlich dieser Relationen ein Faß aufmachen? Mal abgesehen davon, daß es sich bei den 85 Arbeitsplätzen aus Sicht der Stadt im Hinblick auf Kaufkraft und Steuereinnahmen um weitaus uninteressantere Arbeitsplätze handelt als bei den anderen 1500 Arbeitsplätzen?
Es werden natürlich auch wieder die kleinen Geschäfte auf dem Land angeführt, deren Mitarbeiter am Ort keinen neuen Arbeitsplatz finden werden. Warum eigentlich nicht? Gibt es im Ort nicht genug Nachfrage nach Drogerieartikeln und dem anderen Krimskrams, den Schlecker angeboten hat? Dann war der Markt wohl schon länger überflüssig oder zumindest entbehrlich. Irgendwo aber wird die Nachfrage wirken, die bisher bei dem Markt befriedigt wurde. Also liegt die Vermutung nahe, daß zumindest der ein oder andere Arbeitsplatz im Nachbardorf oder bei der Konkurrenz neu entsteht.
Mit all dem hat aber die Politik nichts am Hut. Im Gegenteil: man muß sich fragen, warum der Staat über das Transferkurzarbeitergeld hinaus die Finanzierung von Leuten übernehmen soll, die bei einem Wirtschaftsunternehmen keine Arbeit mehr haben.
Gruß
C.