13-jährige alleine zuhause

Hallo liebe Leser,

wie lange können Eltern ihre 13-jährige Tochter in den Ferien unbeaufsichtigt lassen? Sprich alleine im Haus und auf dem Grundstück?

Ab wann fällt eine Vernachlässigung der Aufsichtspflicht an?

Vielen Dank für eure Einschätzungen!

Mit Sorge beobachtende Nachbarin

Hallo,

rechtlich gesehen, sollte diese Frage anonymisiert im Rechtsbrett gestellt werden.

Ich selber war mit 13 das erste Mal ein Wochenende alleine zuhause. Mein Onkel wohnte jedoch gegenüber, da musste ich mich an- und abmelden, und war mittags immer bei Oma zum Essen.

Das klappte gut, nichts ist zu Schaden gekommen, ich hab dieses Vertrauen nicht ausgenutzt, und hatte auchkeine Angst.

Lg

Brenna

Hallo,

als alleinerziehende Mutter sage ich: abhängig von der „Reife“ und der der Zuverlässigkeit des Kindes den ganzen Tag, oder auch weniger.

Wie unbeaufsichtigt das Kind tatsächlich ist, weißt du doch gar nicht. Vielleicht steht es im telefonischen Kontakt mit den Eltern. Was macht dir überhaupt Sorgen? Dass das Kind seelisch und körperlich verwahrlost? Sein warmes Mittagessen nicht bekommt? Zuvoel vor der Glotze hängt? Oder tatsächlich echten Blödsinn anstellt?

Meine Tochter musste bereits im Grundschulalter in den Ferien tageweise die Zeit alleine rumbringen, da ich voll berufstätig war. Anrufen konnte sie mich immer (wenn ich nicht da war, ging der Kollege ran). Ich habe wenigstens einmal zwischendurch angerufen. Wenn sie sich verabredet hat, gab sie entweder Bescheid oder es lag ein Zettel da, falls keiner mehr ans Telefon gegangen war (da war sie immer SEHR zuverlässig).

Ich sehe kein grundsätzliches Problem darin, ein Kind im Alter von 13 alleine zu lassen. Im konkreten Fall könnte es natürlich nicht gut sein, aber um sich darüber Gedanken zu machen (noch dazu aus der Ferne), hast du zuwenig Hintergrundinfos gegeben.

LG Barbara

LG Barbara

Hm. Ein Wochenende war bei mir kein Problem. Ne Woche wäre grenzwertig.

Kochen konnte ich in dem Alter schon… :smiley:

Danke Brenna für Deine Einschätzung. Wenn ich wüsste wie man einen Beitrag verschiebt, würde ich das tun :smile:

Mehr Details zum Fall:
Wie wäre es, wenn die besagte 13-jährige von morgens um 6 bis abends um 18 Uhr alleine zuhause ist über die gesamten Sommerferien?

Die Mutter arbeitet 3x die Woche vormittags in der Parallelstrasse, ansonsten 30km entfernt in einer Kneipe. Hier wäre für den genannten Zeitraum ein Ansprechpartner „in der Nähe“.

Der Vater ist Fernfahrer und im gesamten Bundesgebiet unterwegs.

Bei Gesprächen mit den Erziehungsberechtigten kommt folgendes raus: „Was soll den passieren, wir sind doch per Handy erreichbar wenn was ist.“

Was meint ihr… wie soll ich mich als „stiller Beobachter“ verhalten?

Ein ganzes Leben lang?

wie lange können Eltern ihre 13-jährige Tochter in den Ferien
unbeaufsichtigt lassen? Sprich alleine im Haus und auf dem
Grundstück?

http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Mädchen_am_Ende_der…

Ab wann fällt eine Vernachlässigung der Aufsichtspflicht an?

Wenn es für den Rest der Welt lebensgefährlich wird, wie bei verkalkten älteren Damen, die ihre noch älteren Gasöfen unfreiwillig nutzen um eine schlagartige warme Haussanierung durchzuführen.

Fazit: Es kommt immer auf den Einzelfall an

Gruß

Stefan

Hallo Sabi,

ich war mit 13 immer in den Ferien allein zu Hause. Bin aufgestanden, nachdem meine Eltern schon auf Arbeit waren und meine Mutter kam nachmittags gegen 4 wieder von der Arbeit. Zwischendurch war ich alleine, bin mit dem Rad raus oder mit dem Nachbarsmädel spielen gewesen. Manchmal bin ich auch mit dem Bus in die nächstgrößere Stadt gefahren, war da mit Freundinnen shoppen und bin nachmittags wieder mit meinem Vater zurückgefahren. Meine Großeltern wohnen zu Fuß 10 min einmal quer durch den Ort, da bin ich mehrmals die Woche zum Mittagessen hin. Hat prima funktioniert.

Will damit sagen, ich finde die von dir beschriebene Situation nicht wirklich bedenklich, solang das Mädchen nicht über Wochen hinweg rund um die Uhr auf sich gestellt ist und sofern das Mädchen vernünftig genug ist, keinen Blödsinn zu bauen. Das sollten die Eltern wohl am besten einschätzen können.

Gruß

Was meint ihr… wie soll ich mich als „stiller Beobachter“
verhalten?

Weiterhin still, solange keine Gefahr im Verzug ist. Oder hast du konkrete Anhaltspunkte, dass das Kind überfordert ist? Oder die freie Zeit nutzt, Unsinn zu machen?

Vielen Dank für eure Beiträge.

Das Kind stellt m.E. nichts an, was Leib und Leben von sich selbst oder anderer in Gefahr bringt.
Ich kenne das nur von unserer Familie nicht, dass ein minderjähriges Kind so lange und durchgehend auf sich gestellt ist, nicht ohne Grund ist man erst mit 18 volljährig.
Sehe das bestimmt enger als dass es ist. Deshalb frage ich ja euch :smile:

Moin,

Was meint ihr… wie soll ich mich als „stiller Beobachter“
verhalten?

Warum denn „still“?

Wenn du dir Sorgen machst, dann kannst du ja auch anbieten, dass das Mädchen z.B. bei dir Mittag isst und du als Ansprechpartner jederzeit für das Mädchen zur Verfügung stehst oder etwas mit dem Mädchen unternehmen.

Zeit scheinst du ja genug zu haben, wenn du den ganzen Tag deine Nachbarn beobachtest.

Gruß,
M.

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Meine Zeiteinteilung tut hier zwar nichts zur Sache, aber ich arbeite direkt nebenan und bekomme leider viel mit.

Lieber einmal mehr Gedanken gemacht und nachgefragt ob Handlungsbedarf besteht, als einmal zu wenig. Meinst Du nicht auch?

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Berufstätige Eltern haben keine Wahl. Kinder haben wesentlich mehr Ferien als ihre Eltern. Kündigen deswegen kann man deswegen doch nicht. Was machen Eltern, die keine Oma in der Nähe haben? Die müssen ihre Kinder zur Selbständigkeit erziehen, die Freundschaften ihrer Kinder fördern für genau diese langen Ferienzeiten und die Zeit, die sie dann mit dem Kind haben, sinnvoll nutzen.

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Moin,

Lieber einmal mehr Gedanken gemacht und nachgefragt ob
Handlungsbedarf besteht, als einmal zu wenig. Meinst Du nicht
auch?

Was meinst du denn genau mit „Handlungsbedarf“? Dem Mädel ein Mittagessen und sich als Ansprechpartner anbieten? Ja, find ich gut.

Gruß,
M.

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Handlungsbedarf im Sinne von z.B. die Eltern nochmals ansprechen. Oder generell die Frage, ob und was ich tun soll wenn mir soetwas auffällt. Ich empfinde das eben als Mißstand, kann mich aber selbstverständlich irren.
Deshalb frage ich ja, ob ihr es angemessen findet dass das Kind so lange alleine ist.

Dem Kind einen Ansprechpartner zur Verfügung zu stellen oder für ein warmes Mittagessen zu sorgen, liegt m.E. in der Pflicht und Verantwortung der Eltern. Als Erziehungsberechtigte diese Fürsorge eventuellen stillen Beobachtern zu übertragen wäre recht verantwortungslos…

Irre ich mich oder lese ich einen Funken Feindseligkeit zwischen Deinen Zeilen? Ich wollte mit meiner gestellten Frage niemandem auf die Füße oder zu nahe treten.

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Hallo Mit Sorge beobachtende Nachbarin,

wie lange können Eltern ihre 13-jährige Tochter in den Ferien
unbeaufsichtigt lassen? Sprich alleine im Haus und auf dem
Grundstück?

Also, länger als 12 Stunden am Stück hätte ich das mit meiner Tochter in dem Alter nicht machen wollen.

Ich war halt als alleinerziehende Mutter ca 10 km entfernt auf Arbeit (allerdings nicht in einer Kneipe, wie Du so missbilligend vermerkst). Wir haben halt täglich telefoniert, und meine Tochter hat sich selber versorgt. Wie sonst nach der Schule halt auch, da hätte ich ja auch nicht kontrollieren können, was sie tut oder lässt.

Allerdings hatte ich meiner Tochter schon vorher beigebracht, was Verantwortung bedeutet.

Ab wann fällt eine Vernachlässigung der Aufsichtspflicht an?

Wenn jemand zu Schaden kommt.

Vielen Dank für eure Einschätzungen!

Also, länger am Stück (also mehrere Tage, ohne dass Erwachsene dabei waren) da war sie 14. Da bin ich mit meinem Mann für ein verlängertes Wochenende zelten gewesen, und die Tochter wollte nicht mit.

Mit zunehmendem Alter haben wir das dann ausgedehnt, die Tage des Alleineseins.

Da Du weiter unten die Volljährigkeit ansprichst: Außer Einkaufen muss das Mädel ja im Augenblick wohl keine Verträge abschließen, und ist daher auch durch ihre nur eingeschränkt vorhandene Geschäftsfähigkeit ja auch nicht so sehr behindert, dass sie nicht über die Runden käme.

Im übrigen sieht auch die Gerichtsbarkeit das so, dass Kinder nicht mit Erreichen des 18. Lebensjahres auf Knopfdruck Verantwortung übernehmen können. Daher gibt es sehr wohl für Eltern einen Spielraum, innerhalb dessen sie ihren minderjährigen Kindern Freiheiten einräumen können. Dies natürlich im Rahmen der Entwicklung des Kindes.

Leider schreibst Du darüber nichts, da entzieht es sich meiner Kenntnis, ob dies daran liegt, dass Du das Kind nicht kennst.

Gruß, Karin

Hallo sabi,

Ich wollte mit meiner gestellten Frage
niemandem auf die Füße oder zu nahe treten.

keine Sorge, ich zumindest hege keinerlei Feindseligkeit :smile:) Aber die Krux ist halt, dass du in deinem Eingangsposting gleich die Keule Vernachlässigung und Aufsichtspflicht hervorgeholt hast und zusätzlich, was noch gravierender ist, äußerst ungenau die Situation beschrieben hattest. Man hätte genausogut den Eindruck gewinnen können, dass das Mädel die ganzen wochenlangen Ferien komplett alleine auf sich gestellt sei.

Später hast du dann die ganze Situation erheblich relativiert. Sie ist ja wirklich nur von morgens (wild drauflosspekuliert, wird sie wohl eher nicht um 6:00, also, wenn ihre Mutter zur Arbeit geht, aufstehen, sondern ferientypisch tüchtig ausschlafen, wodurch sich ihre Unbeaufsichtigung dann noch einmal verkürzt) bis spätnachmittags bzw. früh abends alleine auf dem Grundstück. Und das ist nun weiss der Deibel keinerlei Grund zur Sorge.

Aufgemerkt: Wenn man unpräzise Fragen stellt, wird man mit den Antworten auch nicht sonderlich glücklich meistens. Und korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber las ich da sowohl in deiner ursprünglichen Frage als auch in deinen weiterführenden Ergänzungen nicht auch eine ganz klitzekleine Animosität gegenüber den Kindseltern raus?

Freundliche Grüße

Annie

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Moin,

wenn die Eltern das Vertrauen in das (noch) Kind haben, kann ich keinen Grund erkennen, weshalb die Tochter nicht alleine sein kann.

Im Zeitalter des Handys ist doch jederzeit ein Hilferuf möglich. Es wurden ja auch Bekannte, Nachbarn angeführt, die mal anklingeln, ein Essen anbieten.

Aber vermtl. läuft alles viel besser ohne „diese Kontrollen“, es ist nicht bös gemeint, aber evtl. versteht die junge Dame eben diese Angebote als genau das.

Also, an einen Tisch setzen, Bedenken & Wünsche auf den Tisch!

Während der „Studentenrevolution (68er)“ sind viele (besonders junge Frauen) ohne Absprache heimlich ausgezogen und viele haben es wirklich gut überlebt. Ja, leider gab es auch Probleme, die aber evtl. im Vorfeld schon von den Eltern hätten erkannt werden können(?).

Spielregeln aufstellen, Notfallrezepte (ich meine Essen!) aufstellen, damit nicht nur der Pizza-Service kochen muss.

Alles Gute! Ein schönes WE und Gruß

Volker

Moin

Oder generell die Frage, ob und was ich tun soll
wenn mir soetwas auffällt.

Helfen.

Ich empfinde das eben als Mißstand,
kann mich aber selbstverständlich irren.

Wenn du das so empfindest, dann biete doch deine Hilfe an.

Irre ich mich oder lese ich einen Funken Feindseligkeit
zwischen Deinen Zeilen? Ich wollte mit meiner gestellten Frage
niemandem auf die Füße oder zu nahe treten.

Natürlich willst du jemandem auf die Füße treten, nämlich den Eltern, statt einfach deine Hilfe anzubieten. Sicher möchtest du das dann auch gerne irgendwo „melden“, wenn jemand hier deine Meinung teilt, dass das ja irgendwie gar nicht geht, am besten gleich beim Jugendamt, und dann wieder hinter der Küchengardiene lauern, was sonst noch so passiert.

Doch, Leute wie du find ich ganz klasse. Nicht wegschauen, auch nicht helfen, aber „ansprechen“. Super.

Gruß,
M.

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Spielregeln aufstellen, Notfallrezepte (ich meine Essen!)
aufstellen, damit nicht nur der Pizza-Service kochen muss.

Man kann auch abends kochen, wenn alle da sind. Eine Stulle sollte ein 13jähriger am Mittag wohl hinbekommen, wenn er nicht kochen kann oder darf.

Weil du das Handy erwähnt hast: Zu „meiner Zeit“ als junge Mutter gab es noch nicht flächendeckend Handys. Die ganz dicken Knochen, die damals üblich waren, waren teuer und hätten die Kinder erschlagen. Hat auch ohne funktioniert.

Kommt drauf an
Hallo,

ab wann die Aufsichtspflicht verletzt wird, wird in der Regel erst dann hinterfragt, wenn irgendwas passiert ist, was Anlass zu einer entsprechenden Frage gibt.

Fakt ist: Es gibt keine Richtlinien, die eindeutig regeln, wie lange ein Kind in welchem Alter unter welchen Umständen allein sein darf. Hier kommt es doch sehr auf die individuelle Situation und nicht zuletzt auf die Reife des Kindes an.

Aber: So unproblematisch wie meine Vorschreiber sehe ich die Sache nicht. Wenn es sich um ein paar Wochen in den Ferien handelt: Okay. Das kann ein Mädchen in diesem Alter vermutlich ganz gut stemmen, zumal die Mutter nicht aus der Welt ist.

Als Dauerzustand würde ich diese Situation aber für nicht glücklich halten. Ein Kind, das den ganzen Tag sich selbst überlassen wird, läuft immer Gefahr, zu verwahrlosen. Wenn (erzieherisch verantwortliche) Gesprächspartner fehlen, darf man sich zumindest nicht wundern, wenn das Kind sich seine eigenen Regeln macht. Von einem Kind am Anfang der Pubertät zu erwarten, dass es alleine klarkommt, ist in meinen Augen eine Überforderung.

Und was die kritischen Stimmen zu deiner Sorge betrifft: Ich war als Mutter immer dankbar darum, wenn andere Leute ein Auge auf meine Kinder hatten. Natürlich gab es immer mal wieder auch Überreaktionen von Seiten allzu aufmeksamer Mitmenschen. Dennoch war es mir persönlich immer lieber, es guckt einer mehr als einer zu wenig - gerade auch in der Zeit, in denen die Kinder zuhause nicht mehr Zoo mitteilsam waren:smile:.

Schöne Grüße,
Jule