14uhr wind & sonne der Strompreis steht - 200,07 €

hallo Umwelt&Rohstoffliebhaber,

unsinnig einstellige Europreise in der Tabelle bzw. die Marktdaten für Strom zeigen nur die Entwicklungsphase, ein Stromverkaufsproblem oder schon den Systemfehler?

http://www.eex.com/de/Marktdaten
cu
Friedrich
PS: also nun stolpern,stürzen oder ausrutschen?

So,

jetzt ist h 1400!

Merke nicht, dass der Strom teurer wird.
was sollen diese Tabellen eigentlich darstellen?
Vor allem für noch nicht eingetretene Daten?

heißt das jetzt, dass man Geld bekommt, wenn man Gas kauft? …wenn der Preis negativ ist, meine ich…

Hallo Friedrich!

unsinnig einstellige Europreise in der Tabelle bzw. die
Marktdaten für Strom zeigen nur die Entwicklungsphase, ein
Stromverkaufsproblem…

Reichlich Strom aus Wind und Sonne, Wochenende, geringe Last im Netz und große Grundlastkraftwerke lassen sich nicht mal eben herunterfahren. Deshalb ist das Stromangebot im Moment zu groß. Darf nicht sein, weil Erzeugung und Verbrauch in jedem Moment identisch sein müssen.

oder schon den Systemfehler?

Derzeit ist es tatsächlich ein Systemfehler im Verbundnetz. Es gibt nämlich zu wenig Speicherkapazität. Mit mehr Speicherkapazität (Pumpspeicher und elektrolytische Wasserstoff- und daraus Methanerzeugung mit Speicherung im Gas-Verbundnetz) ist das Problem zu lösen.

Merke: Wir haben kein Energieproblem der Art fehlender Energie. Genau genommen haben wir nicht einmal ein Speicherproblem, jedenfalls kein technisches. Wir haben offensichtlich nur ein Problem mangelnden Willens, die Anlagen zur Wasserstoff- und Methanherstellung zu bauen.

Gruß
Wolfgang

Merke: Wir haben kein Energieproblem der Art fehlender
Energie. Genau genommen haben wir nicht einmal ein
Speicherproblem, jedenfalls kein technisches. Wir haben
offensichtlich nur ein Problem mangelnden Willens, die Anlagen
zur Wasserstoff- und Methanherstellung zu bauen.

Na das ist ja eine erstaunliche Aussage. Alle Experten mit denen ich in den letzten Jahren zusammengearbeitet habe sahen das irgendwie völlig anders. Die privaten Investoren die deiner Meinung ja ein Vermögen mit solchen Anlagen machen können müssten, sehen das irgendwie auch anders.

Wundere mich auch, dass Siemens Millionen in die Forschung zur adiabatischen Gasspeicherung steckt, wenns das alles schon gibt. Ich schlage vor, du wendest dich direkt an Siemens, die werden dich fürstlich dafür belohnen, dass du ihnen so viel Arbeit abnimmst.

Hallo!

Na das ist ja eine erstaunliche Aussage. Alle Experten mit
denen ich in den letzten Jahren…

Schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/EE-Gas#Power-to-Gas-Anl…

Die privaten Investoren die deiner Meinung ja ein Vermögen…

Davon hab ich nichts gesagt. Aber weil wir gerade dabei sind: Für einen Investor ist es schwierig, mit einem einzigen Kraftwerkstyp wirtschaftlich auf einen grünen Zweig zu kommen. Das gilt insbesondere für Speicherkraftwerke, egal ob Pumpspeicher oder Rückverstromung zuvor erzeugten Gases. Die Wirtschaftlichkeit ergibt sich (außer durch Subventionierung) erst im Zusammenspiel verschiedener Kraftwerkstypen. So läßt sich Strom mit einem herkömmlichen Dampfkraftwerk zwar billig herstellen, aber z. B. das Braunkohlekraftwerk ist zur Stromversorgung erst im Verbund mit schneller steuerbaren Kraftwerkstypen und Speichern in der Lage, für ein stabiles Netz zu sorgen.

können müssten, sehen das irgendwie auch anders.

Ist anderen Fachleuten unbenommen.

Wasserstofferzeugung per Elektrolyse - wem muß ich das erzählen? - ist ein alter Hut. Problem war der dafür erforderliche Energieeinsatz. Der Energieträger bei Windenergie, damit auch bei der Gaserzeugung aus Windenergie, ist gratis. Das gilt natürlich nicht für die Anlagen. Bisher existieren nur sichere Kalkulationen für Einzelstücke kleiner Anlagen. Genau an diesem Punkt mache ich mir die geringsten Sorgen. Nach aller Erfahrung gehen die Kosten pro installierter kW mit Anlagengröße und -Anzahl in den Keller.

Gruß
Wolfgang

Moin,

Wundere mich auch, dass Siemens Millionen in die Forschung zur
adiabatischen Gasspeicherung steckt, wenns das alles schon
gibt.

ist aber so. In den 70ern und 80ern wurde im Rahmen der Forschung zum Thoriumhochtemperaturreaktors ein solches Konzept zur Reife gebracht.
Nannte sich ADAM-EVA-Verfahren.
Die Abk. zu Adam kriege ich noch hin
Adiabatische Dreistufige Anlage zur Methanisierung

Ich schlage vor, du wendest dich direkt an Siemens, die
werden dich fürstlich dafür belohnen, dass du ihnen so viel
Arbeit abnimmst.

Das geht denen so was von am Ar… vorbei.
Die steckten übrigens damals über die Kraftwerk Union direkt in den Entwicklungsarbeiten drin.
Also haben die entweder ein sehr schlechtes Archiv oder zu viel Geld, oder können die Forschung irgendwie lohnend refinanzieren.

Gandalf

Hallo auch,

Wir haben kein Energieproblem der Art fehlender
Energie. Genau genommen haben wir nicht einmal ein
Speicherproblem, jedenfalls kein technisches. Wir haben
offensichtlich nur ein Problem mangelnden Willens, die Anlagen
zur Wasserstoff- und Methanherstellung zu bauen.

Das sehe ich genauso. Stattdessen bauen wir noch mehr Photovoltaikanlagen und noch mehr Windräder…und phantasieren über Millionen von Solarautos die als Speicher fungieren sollen.
Dabei ist, wie du schon sagtes, die Speichertechnik vorhanden…
und sogar eine vernünftige Alternative zu herkömmlichen Photovoltaikanlagen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Andasol

Gruß Angus

Guten Abend!

Wir haben
offensichtlich nur ein Problem mangelnden Willens, die Anlagen
zur Wasserstoff- und Methanherstellung zu bauen.

Das sehe ich genauso. Stattdessen bauen wir noch mehr
Photovoltaikanlagen und noch mehr Windräder…

Darin erkenne ich keinen Widerspruch. Wir können sogar noch viel mehr machen. Zukünftig sehe ich eine Chance massenhafter Anwendung biologischer Photovoltaikzellen (Stichwort für weitere Infos ist Grätzel-Zelle), deren Entwicklung in Deutschland gute Fortschritte macht, aber noch ein paar Jahre Zeit braucht. Dagegen kann niemand ernsthaft Einwände geltend machen. Problematisch wird die Sache erst durch Subventionen.

…und phantasieren über Millionen von Solarautos die als Speicher :fungieren sollen.

Phantasieren darf man, wobei es schon wichtig ist, auch mal neben eingefahrenen Gleisen zu denken. Derzeit zur Verfügung stehende und für Mobilitätszwecke geeignete Speicher sind nicht ausreichend zyklenfest, haben schon Probleme nur mit dem Fahrzeugbetrieb. Wenn man aber daran denkt, daß die meisten Fahrzeuge den weit überwiegenden Teil ihrer Lebensdauer unbenutzt herumstehen, ist der Gedanke, sie intensiver zu nutzen - wenigstens ihren Speicher - so abwegig nicht.

und sogar eine vernünftige Alternative zu herkömmlichen
Photovoltaikanlagen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Andasol

Ein sinnvolles Projekt, aber keine Alternative im Sinne des Ersatzes hierzulande nutzbarer Energie aus Wind und Sonne. Nicht entweder oder, sondern sowohl als auch.

Erdgas und Erdöl werden immer teurer, irgendwann sind die Energieträger so rar und teuer, weitere Förderungen mit so großen Risiken verbunden, daß sie für Anwendungen in der Energieversorgung, Raumheizung und Mobilität zu schade/zu teuer sind. Es bleibt uns nur, die Energiewirtschaft weitgehend auf Wind und Sonne umzustellen. In welcher Form, hängt vom Anwendungsfall ab. Manchmal muß Strom das Endprodukt sein, in anderen Fällen ist Wasserstoff oder daraus hergestelltes Methan günstiger und für Raumheizung vielleicht etwas ganz anderes.

Vorstellbar wären reversibel ablaufende chem. Reaktionen, im Sommer per Sonnenwärme die endotherme Reaktion laufen lassen, zum Heizen das Ganze exotherm zurück. Gibt’s längst. Das Problem ist die Energiedichte ausreichend verfügbarer und damit billiger Stoffe, deren Reaktion bei beherrschbarer Temperatur abläuft. Wenn du den geeigneten Stoff hast und einen bezahlbaren Reaktor baust, hast du eine Gelddruckmaschine, gegen die Bill Gates und alle Ölscheichs wie Sozialfälle anmuten :smile:

Gruß
Wolfgang

hallo.

Wundere mich auch, dass Siemens Millionen in die Forschung zur
adiabatischen Gasspeicherung steckt, wenns das alles schon
gibt.

steckt wirklich siemens soviel geld in etwas, das es schon gibt? oder kriegt siemens forschungsgelder dafür?
will hier siemens nix unterstellen, aber (große) firmen machen sowas mitunter: es wird geld für ein forschungsprojekt beantragt, die benötigten beträge sehr hoch angesetzt, aber niedrig genug, um nicht unglaubwürdig zu werden. und natürlich wird an dem thema dann auch geforscht - man muß ja fortschritt und ergebnisse nachweisen. aber dafür wird nur ein bruchteil der gelder verwendet. der rest fließt in andere projekte.

gruß

michael

steckt wirklich siemens soviel geld in etwas, das es schon
gibt?

Naja, die Recherchen dazu habe ich im Zuge eines Projektes für das Umweltbundesamt durchgeführt und soweit ich da sehen konnte, gibt es sowas in Deutschland noch nicht.

Gasspeicher gibt es in Deutschland bisher eher theoretisch. Die Projekte die es gibt, kranken allesamt daran, dass die Wärme beim komprimieren nicht gespeichert werden kann und die entstehende Kälte beim dekomprimieren durch Verheizen des Gases ausgeglichen werden muss. Das senkt die Wirkungsgrade der Speicherung erheblich.

Es mangelt also nicht an Möglichkeiten Energie zu speichern, aber es mangelt Möglichkeiten, effektiv Energie zu speichern. Das es theoretische Ansätze gibt, dies zu tun ist ist ja eine Sache, aber theoretische Ansätze gibts für alles Mögliche, die praktische Umsetzung ist oft etwas schwerer als erwartet (Stichwort ITER).

Link zu Adam und Eva
Moin,

hier ein Link zu einer Veröffentlichung über das untern zitierte Verfahren
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/phbl.1979…
Die Physikalischen Blätter sind Dir hoffentlich seriös genug.

Gandalf

  1. Hat der von dir verlinkte Artikel mit dem eigentlichen Thema wenig zu tun. Da gehts um Kohlevergasung mit Hilfe von Prozesswärme aus einem Kernreaktor. Ausserdem wird in der Arbeit grade mal die Idee beschrieben und betont, dass man die Anlage erst noch entwickeln müsste.

  2. Hat niemand an der Seriosität irgendwelcher Quellen gezweifelt.

Ich frage mich also, warum du so herablassend bist.

Moin,

  1. Hat der von dir verlinkte Artikel mit dem eigentlichen
    Thema wenig zu tun.

warum?
Es geht um Speicherung von Energie auf chemische Weise und das geht mit diesem Verfahren sehr wohl.

Ausserdem wird in der
Arbeit grade mal die Idee beschrieben und betont, dass man die
Anlage erst noch entwickeln müsste.

Wie unten schon schrieb, wurde in den 80ern das Verfahren optimiert, der Artikel stammt von 79.

Ich frage mich also, warum du so herablassend bist.

Sollte nicht so rüberkommen, entschuldigung.

Gandalf

1 Like

Sorry, aber was ich da lese ist die Nutzung von Wärmeenergie um Kohle in Gas zu verwandeln - das ist ein bisserl was anderes.

Solche Kohle-Vergasungs-Ansätze gibt es etliche, aber was man bei der Energiespeicherung ja anstrebt ist eine Umsetzung von Wasser zu Wasserstoff, gebenenfalls mit einer Weiterverarbeitung mit Luft-CO2 zu Methan. Das ist meines Erachtens ein deutlich anderes Konzept und soweit ich weiss ist man da über kleinmaßstäbige Anfänge noch nicht weit hinaus.

Genau genommen haben wir nicht einmal ein
Speicherproblem, jedenfalls kein technisches. Wir haben
offensichtlich nur ein Problem mangelnden Willens, die Anlagen
zur Wasserstoff- und Methanherstellung zu bauen.

Theoretisch und in wenigen Pilotanlagen hat man die Erzeugung von Wasserstoff und daraus Methan gezeigt. Wasserstoff über Elektrolyse herzustellen ist zwar seit 100 Jahren bekannt, aber großtechnisch nicht gelöst. Der Weg zur großtechnischen Anwendung muss also noch gegangen werden. Das dauert leicht nochmal 10 Jahre und kostet sehr sehr viel. Mangelnder Wille ist so eine dahingesagte Behauptung.
Udo Becker

1 Like

Moin auch,

Wasserstoff über
Elektrolyse herzustellen ist zwar seit 100 Jahren bekannt,
aber großtechnisch nicht gelöst.

Bitte? Wasserstoff wird in der Polypropylenherstellung zum Abbruch der Kettenreaktion genommen, die Herstellung verläuft häufig vor Ort per Elektrolyse. Die großtechnische Herstellung gibt es bereits im Tonnenmaßstab. Mehrere solcher Anlagen parallel zu schalten oder eine größer zu bauen sollte nicht das Problem sein.

Ralph

1 Like

Meinst Du die Chloralkali-Elektrolyse ? Da ist der Wasserstoff das Nebenprodukt. Elektrolyse von reinem Wasser, wie es wünschenswert wäre, also dass jeder Windpark seinen Wasserstoff speichert oder einspeist, kenne ich nicht.
Udo Becker

Hallo Udo!

Elektrolyse von reinem Wasser, wie es
wünschenswert wäre, also dass jeder Windpark seinen
Wasserstoff speichert oder einspeist, kenne ich nicht.

Wasserstoffgewinnung aus Wasser durch Elektrolyse, im nächsten Schritt wird daraus mit CO2 Methan hergestellt. Die „Methanisierung“ geschieht, um vorhandene Infrastruktur des Erdgasnetzes nutzen zu können. Erste Anlagen sind bereits in Betrieb.

Hier etwas Stoff zum Einlesen http://de.wikipedia.org/wiki/EE-Gas

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Wasserstoffgewinnung aus Wasser durch Elektrolyse, im nächsten
Schritt wird daraus mit CO2 Methan hergestellt. Die
„Methanisierung“ geschieht, um vorhandene Infrastruktur des
Erdgasnetzes nutzen zu können. Erste Anlagen sind bereits in
Betrieb.

Hier etwas Stoff zum Einlesen
http://de.wikipedia.org/wiki/EE-Gas

Und- nicht zu vergessen- um die Sinnhaftigkeit der Herstellung von Biogas und CO2 über die Agrar- Massenproduktion von Mais und NaWaRo festzuschreiben. Was macht man mit der bei der Methanisierung anfallenden Wärme? Vom hochwertigen Energieträger Strom geht es über den gleichwertigen Energieträger Wasserstoff zum minderwertigen Energieträger Methan. Damit man vorhandene Infrastruktur nutzen kann.

So kann man das auch sehen

Gruß

Peter