2. Fremdsprache, 5. Klasse Gym

Hallo,

unsere Kids (10) sollen sich in der 5. Klasse jetzt nach Englisch für die zweite Fremdsprache entscheiden. Meine Tochter möchte seit jeher Tierärztin werden und will  Latein wählen.  Mein Sohn möchte französisch wählen weil als „Fluglotse braucht man Sprachen immer“ :wink:  Außerdem habe er von der Schwester seines Freundes gehört, dass Latein ab der 7. Klasse sehr schwierig wird. Ich kann dazu garnix sagen, weil ich weder französisch noch Latein hatte. Mich gruselt es jetzt schon… Ein Infogespräch an der Schule machte die Sache auch nicht einfacher. Beide Kinder sind gut in Englisch. Taten sich damit also nicht schwer. Vokabellernen ging auch ganz gut.  Wie habt ihr das entschieden?  Eigentlich haben die Kinder schon entschieden, aber ich mach mir halt auch ein paar Gedanken.

Gruss, M.

Hai, Melli,

ich hab (vor ungefähr ewig) Latein genommen, weil

  • ich mal Tierärztin werden wollte :wink:
  • mich schon bei Englisch genervt hat, daß die häufiger als wir Deutschen Worte mit einer ziemlich willkürlichen Auswahl an Buchstaben darstellen, man also von der Schreibweise nicht unbedingt auf die Aussprache schließen kann und umgekehrt - und die Franzosen treiben das noch weiter
  • Latein eine schlichte Bauern-Sprache ist und sich schon länger nicht mehr weiterentwickelt, was dazu führt, daß die Anzahl der Vokabeln sich in Grenzen hält und die Grammatik relativ stringend ist
  • ich den Klang von Französisch nicht mag
  • Latein die Basis der romanischen Sprachen ist
  • naturwissenschaftliche Fachbegriffe aus dem Lateinischen oder dem Grichischen stammen

Gruß
Sibylle

Mein Sohn möchte französisch wählen weil als
„Fluglotse braucht man Sprachen immer“ :wink: 

Lotsen brauchen nur Englisch und evtl. Russisch.

Hallo

Außerdem habe er von der Schwester seines Freundes gehört, dass Latein ab der 7. Klasse sehr schwierig wird.

Da kommt es auch stark auf das Schulbuch an, das an der Schule verwendet wird. Mein Sohn hatte so eins, wo von allem ein bisschen und nichts richtig und die Grammatik total unübersichtlich zerstückelt gelernt wurde und es keine einzige halbwegs übersichtliche Aufstellung der Deklinationen und Konjugationen gab. Nach der dort verwendeten Methode musste man wirklich jede Redewendung auswendig lernen, ohne im geringsten zu verstehen, was die einzelnen Worte bedeuten. Das ist für Leute ohne fotografisches Gedächtnis schwer.

Wenn es eine Übersicht gibt und die verschiedenen Fälle und Deklinationsarten usw. systematisch gelernt (auch mal einfach gepaukt) wird, dann ist es nicht so schwierig. Jedenfalls nicht, wenn man mit Grammatik keine grundsätzlichen Schwierigkeiten hat.

Die Vokabeln dürfen sie ja später meistens im Wörterbuch nachgucken.

Latein hat keinen vorgeschriebenen Satzbau, man muss also anhand der Fälle erkennen, welches Wort sich auf welches andere Wort und auf welchen Satzteil bezieht. Es ist also essentiell wichtig, die grammatikalischen Endungen alle gut zu kennen. Da es aber nicht unendlich viele gibt, und insbesondere nicht allzu viele Ausnahmen, ist das mit ein bisschen Lernerei durchaus möglich. - Aber wie gesagt, Grammatik muss einem schon ein bisschen liegen. Ob das der Fall ist, merkt man ja schon, wenn man die deutsche Grammatik lernt.

Viele Grüße

Hallo,

ich hatte Französisch als zweite, Latein als dritte Fremdsprache. Ich habe Französisch geliebt und Latein gehasst. Später war ich im Französisch-Leistungskurs und hab da mein Abi mit 15 Punkten gemacht. Danach hab ich Französisch studiert und es gehasst. Die Abschlussprüfung hab ich mit 2,7 gemacht. Zur Zeit lern ich wieder mal spanisch und das Wissen aus beiden Sprachen hilft dabei.

Will meinen: Dast ist alles höchst subjektiv. Gemeinhin sagt man immer, wer mit Deutsch und Englisch gut zurecht kommt, sollte Französisch wählen, wer eher der „Analytiker“ is (Mathe), sollte Latein wählen. Ich war ein Mathe- und Französisch-Ass und eine Deutsch- und Latein-Niete. :wink:

Fakt ist: Deine Kinder verbauen sich weder mit der einen noch mit der anderen Sprache großartig ihren Lebensweg.
Auch für ein Medizinstudium braucht man kein Latinum, sondern eher bestimmte Begrifflichkeiten. Dafür gibt es im Studium Terminologiekurse. Deine Tochter sollte also nicht nur deswegen Latein wählen.
An unserer Schule haben sich damals beide Sprachen für die Fünftklässler erstmal vorgestellt. Damit sich die Kinder einen Eindruck davon machen konnten, was im Unterricht so drankommt. Also z.B., dass man im Lateinunterricht viel über das Römische Reich erfährt und später auch originale alte Texte liest. Oder dass man bei Wahl von Französisch später mal einen Schüleraustausch mitmachen kann und beim Frankreichurlaub glänzen kann, weil in Frankreich nur ungern englisch gesprochen wird.
Gibt es sowas bei euch auch?
Ansonsten, ganz pragmatisch: Lass sie das nehmen, wo sich auch die Freunde einschreiben. Ich hatte mich damals eigentlich schon fast für das mathematisch-naturwissenschaftliche Profil entschieden und hab mich 5 Minuten vorher nochmal umentschieden, weil alle meine Freunde zu Latein marschiert sind.
Aufs Leben gesehen macht es wirklich kaum einen Unterschied.

Gruß

An unserer Schule haben sich damals beide Sprachen für die
Fünftklässler erstmal vorgestellt.
Damit sich die Kinder einen
Eindruck davon machen konnten, was im Unterricht so drankommt.
Also z.B., dass man im Lateinunterricht viel über das Römische
Reich erfährt und später auch originale alte Texte liest. Oder
dass man bei Wahl von Französisch später mal einen
Schüleraustausch mitmachen kann und beim Frankreichurlaub
glänzen kann, weil in Frankreich nur ungern englisch
gesprochen wird.
Gibt es sowas bei euch auch?

Ja ganz genauso. Die zwei Lehrerinnen haben sich beide bei den Kindern vorgestellt. Und dann haben sie sich bei einem Infoabend für die Eltern vorgestellt.

Ansonsten, ganz pragmatisch: Lass sie das nehmen, wo sich auch
die Freunde einschreiben.

:smiley:D gerade davor hat man uns Eltern am Infoabend gewarnt : Bloß nicht die Entscheidung von den Freunden abhängig machen!

Aufs Leben gesehen macht es wirklich kaum einen Unterschied.

Danke dafür. Ich les dich ja nicht erst seit gestern, von daher beruhigt mich dann doch irgendwie. Das alles auch immer so aufgebauscht werden muss :wink: macht man sich selber nur kirre

Lotsen brauchen nur Englisch und evtl. Russisch.

Gut zu wissen :smile: nachher bin ich noch Schuld wenn er für nix und wieder nix französisch lernt :wink:

Hallo Melli,

das mit dem Aufbauschen erlebe ich jeden Tag, wenn Schüler zu mir kommen und befürchten, sie haben sich mit „verkehrter“ Leistungskurswahl nun komplett ihre Studienwünsche verbaut. In den allerwenigsten Fällen ist das so. An der Uni interessiert es quasi binnen 4 Wochen nicht mehr, wo du Abi gemacht hast und was deine Leistungskurse waren. Die Inhalte sind dann sowieso neu und der Unterschied im Vorlauf zwischen Leistungskurs, Grundkurs und abgewählt gering.

Ich persönlich würde immer zur lebendigen Sprache tendieren, weil es etwas ist, was ich benutzen kann. Latein dient mehr dem Selbstzweck (für Leute, die sich gern mit Grammatik beschäftigen, was ich ansich auch tue) bzw. als Basis des Sprachverständnisses. So Sprachgeschichte auseinanderzupuzzlen muss man aber mögen. Und auch das ist mehr Liebhaberei als praktisches Wissen. Da musst du bzw. müssen sich deine Kinder auch ein stückweit einschätzen können. Sind sie eher die Praktiker, dann vllt. lieber die moderne Fremdsprache, oder liegt ihnen eher die komplexe Rätselei, dann lieber Latein. Aber wie gesagt, das ist subjektiv. Andere werden jetzt sagen, dass Latein die Grundlage für die meisten Sprachen im (west)europäischen Raum ist und dass man deshalb mal was von ihr gelernt haben sollte. Wieder andere kommen auch ohne Lateinkenntnise prima durchs (fremdsprachige) Leben.

Es steht und fällt auch viel mit dem/der LehrerIn. Wenn derjenige sympathisch ist, lässt man sich auch von einem Fach mitreißen, was man von sich aus vllt. gar nicht so mag. Ich war da sehr anfällig für und habe meine spätere Studienentscheidung vor allem auf Basis der Fächer getroffen, in denen ich die Lehrer mochte. Rein inhaltlich gesehen hätte ich mich wohl eher etwas anderes entschieden, aber wenn man in so ziemlich allen Fächern einigermaßen gut ist, fällt es schwer, eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Daher auch die vllt. etwas unkonventionelle Methode, mit den Freunden mitzugehen. Ich denke, das Kind wird am Fach wohl eher keinen Spaß haben, wenn alle Freunde im anderen Fach sitzen und es selbst von rein sprachlicher Seite keine klare Präferenz hat.

Und nicht vergessen: Man kann alles auch zu einem späteren Zeitpunkt noch lernen :smile:

Gruß

Hi!

Wenn deine Kids so genau wissen, wo sie mal hinwollen - warum sollen sie dann nicht selbst entscheiden, welche Sprache sie lernen wollen?

Du hast ja keine besseren Argumente zur Hand, wie auch. Also lass es sie so machen.

findet

Fo

Hallo

Also z.B., dass man im Lateinunterricht viel über das Römische Reich erfährt und später auch originale alte Texte liest. Oder dass man bei Wahl von Französisch später mal einen Schüleraustausch mitmachen kann und beim Frankreichurlaub glänzen kann, weil in Frankreich nur ungern englisch gesprochen wird.
Gibt es sowas bei euch auch?

Ja ganz genauso. Die zwei Lehrerinnen haben sich beide bei den Kindern vorgestellt. Und dann haben sie sich bei einem Infoabend für die Eltern vorgestellt.

Du schreibst ‚Die zwei Lehrerinnen‘. Heißt das, dass für diese Fächer tatsächlich nur diese beiden Lehrerinnen in Frage kommen?

Ich kann mich nämlich an solche LehrerInnen-Vorstellungen erinnern, und den Unterricht machten dann aber ganz andere, und entsprechend völlig anders war dann auch der Unterricht :frowning:

Wenn also nicht klar ist, dass wirklich genau diese Lehrerinnen den Unterricht machen werden, dann sollte man nicht zu viel drauf geben. - Wenn allerdings solche Dinge gesagt werden wie z. B., dass es günstig sei, französisch zu können, wenn man sich in Frankreich befinde, so stimmt das natürlich lehrerunabhängig in jedem Falle :wink:

Viele Grüße

Hallo,

französisch kann man wirklich sprechen, Latein nicht wirklich.

Ich hab beides gelernt, und es war halt total anders, weil latein nur in Übersetztungsarbeit bestand, nicht aus freiem Sprechen, mag aber mittlerweile anders sein ( ist 20 Jahre her).

Fand beides gleich schwer oder leicht. Entweder Sprachen , Vokabeln usw liegen einem oder halt nicht, da ist es völlig egal, welche.

lg

Brenna

Du schreibst ‚Die zwei Lehrerinnen‘. Heißt das, dass für diese
Fächer tatsächlich nur diese beiden Lehrerinnen in Frage
kommen?

Eine gute Frage. Soweit hab ich noch garnicht gedacht!

Wenn also nicht klar ist, dass wirklich genau diese
Lehrerinnen den Unterricht machen werden, dann sollte man
nicht zu viel drauf geben. - Wenn allerdings solche Dinge
gesagt werden wie z. B., dass es günstig sei, französisch zu
können, wenn man sich in Frankreich befinde, so stimmt das
natürlich lehrerunabhängig in jedem Falle :wink:

hehehe da hast du wohl recht :smile:

Hallo,

unsere Kids (10) sollen sich in der 5. Klasse jetzt nach
Englisch für die zweite Fremdsprache entscheiden.

Musste bei uns bereits zur 5. Klasse entschieden werden, da die Klassen entsprechend eingeteilt wurden.

Meine Tochter möchte seit jeher Tierärztin werden und will  Latein
wählen. 

Nicht zwingend notwendig, aber bestimmt nicht schlecht.

Mein Sohn möchte französisch wählen weil als
„Fluglotse braucht man Sprachen immer“ :wink:

Hätte ich jetzt auch so gesehen.

Außerdem habe er
von der Schwester seines Freundes gehört, dass Latein ab der
7. Klasse sehr schwierig wird.

Nicht schwieriger als Französisch.
Vokabeln lernen, Grammatik lernen, gesprochen wie geschrieben.
Es keine Diktate, Aufsätze, Unterhaltungen.
Der Unterricht findet in Deutsch statt.

:Wie habt ihr das entschieden? 
Ich gar nicht.
Gymnasium war klar und Kind sagte ganz deutlich: nie wieder Französisch - damit war auch entschieden welches Gymnasium - gab nur ein gut erreichbares welches ab Klasse 6 Latein anbietet.

Ich kann gar nicht mehr zählen wieviele Aha-Erlebnisse ich beim Vokabeln abhören bisher hatte. War mir früher nie bewusst welche Wörter die wir gebrauchen aus dem lateinischen kommen und klar erkennbar sind.

Vielleicht ganz interessant:
http://www.altphilologenverband.de/index.php?option=…

http://www.latein-pagina.de/iexplorer/info.htm#8

http://www.ev-g-m.de/tl_files/Fachbereiche/Spanisch/…

Klar ist aber eines: muß das Kind z.B. auf eine andere Schule wechseln, dann wäre Französisch evtl. besser gewesen. Französisch wird zumind. an mir allen bekannten Schulen (auch Realschule/IGS/GS) mit/als 2. Fremdsprache angeboten.

Krümelchen

5.Klässler und Berufswahl
Hi!
Naja, also das mit der Berufswahl von 5.Klässlern halte ich für eher -äh- nebensächlich.

Nicht nebensächlich sind die Begabungen in verschiedene Richtungen, wobei auch das manchmal nicht so einfach ist. Noch wichtiger ist die Motivation etwas für die versch. Richtungen zu tun.

Was haben wir endlose Diskussionen in unserem Umfeld geführt, schon bei der Wahl des Gymnasiums (hier gibt es auch eins, das in der 5. mit Latein anfängt). Es gibt da ja ganz klar 2 Lager: Die Verfechter der klassischen Bildung, die meinen, Latein wäre die Grundlage für alle weiteren Sprachen, für Naturwissenschaft und Medizin und überhaupt unsere gesamte Kultur.
Und eben die anderen, die das für verstaubt und praxisfern halten (so wie ich).

Meine persönliche Erfahrung. Nach 5 Jahren Lateinquälerei mit 4 abgeschlossen sage ich rückblickend: Hätte ich 5 Jahre eine Sprache erlernt, die ich auch irgendwo ganz real anwenden könnte, dann hätte ich wenigstens was davon gehabt, könnte sicher halbwegs flüssig Spanisch sprechen.
Allerortens wird davon gesprochen, dass Kinder besser lernen, wenn ein praktischer Bezug da ist - beim klassischen Lateinunterricht eher Fehlanzeige (vom Entziffern von Inschriften in alten Gebäuden mal abgesehen, was ja eher selten ein Hobby von 11jährigen ist)

Und wäre die erlernte Sprache z.B. Spanisch gewesen, dann wäre auch das eine gute Grundlage zum Erlernen weiterer (romanischer und anderer Sprachen) gewesen.

Und hätte mir bei wiss. Pflanzennamen und lat. Namen von Körperteilen die selben Dienste geleistet wie Latein.

Der Argumentation mit Latein als Grundlage für alle möglichen Sprachen mag ich nicht folgen. Und auch mit dem strukturierten Aufbau und der Eignung für mathematisch begabte Menschen auch nicht. In erster Linie ist Latein Fleißaufgabe, die Vokabeln und Endungen müssen gepaukt werden - ohne Möglichkeit zu erleben, dass einen das im realen Leben (beim Schüleraustausch z.B.) weiterbringt.
Die Texte, die in Latein in den späteren Jahren übersetzt werden, sind ja auch noch alles andere als aktuell (anders als das im Französischen möglich ist).

Ich bin ganz sicher mathematisch begabt - Latein scheiterte bei mir am Fleiß, mit der Grammatik hab ich mich zwar immer grade noch so retten können, aber so richtig Spaß hat mir das nie gemacht.

Nun leben wir ja nicht mehr in den 80ern, der Lateinunterrischt hat sich (in Bayern zumindest) sehr geändert. Und zwar zum Besseren: Er ist nicht mehr so stur, enthält viel zum römischen Leben und der Geschichte, ist einfach lebendiger geworden. Ein Teil meiner Kritik am Lateinischen wird dadurch also relativiert.

Außerdem habe er
von der Schwester seines Freundes gehört, dass Latein ab der
7. Klasse sehr schwierig wird.

Naja, hier würfelt es auch viele Schüler in Französisch, direkt einfach ist das ja auch nicht (die Aussprache ist anders als geschrieben wird, die „Kleinigkeiten“ (^´`) würden mich persönlich in den Wahnsinn treiben :wink: .
Und dass die Wörter nicht gleich bleiben wie im Englischen (I want, we want oder noch deutlicher die Substantive) muss man beim Französischen und Lateinischen erstmal umlernen.

Ich denke, das hält sich die Waage.

Beide Kinder sind gut in Englisch.

spricht für Französisch, finde ich.

Vokabellernen ging auch ganz
gut. 

Spricht für Latein :wink:

Wie habt ihr das entschieden?  Eigentlich haben die
Kinder schon entschieden, aber ich mach mir halt auch ein paar
Gedanken.

Im Endeffekt hört sich die Entscheidung doch nicht so schlecht an (also jeder hat eine Motivation für das, was er gewählt hat) und ich kann anderen folgen, die hier äußerten: Man verbaut sich weder mit dem einen noch mit dem anderen einen Weg.

Mein Sohn ist ja auf der Realschule, war auch tendenziell immer gut in Englisch und kommt mit Französisch super klar.

Grüße
kernig

Wichtiger Einwand
Hi Kruemelchen und Melli,

ich finde das hier einen äusserst wichtigen Einwand:

Klar ist aber eines: muß das Kind z.B. auf eine andere Schule
wechseln, dann wäre Französisch evtl. besser gewesen.
Französisch wird zumind. an mir allen bekannten Schulen (auch
Realschule/IGS/GS) mit/als 2. Fremdsprache angeboten.

Und wenn ich mich richtig erinnere, war es doch ne Weile lang überhaupt nicht klar, ob beide Zwillinge ins Gymnasium gehen - ich hab aber vergessen, welcher eher auf die Realschule „sollte“. Sprich - wenn sich der „eigentlich Realschul“-Zwilling nicht inzwischen völlig berappelt hat, wäre für den eventuell Französisch die bessere Wahl :smile:

*wink*

Petzi

ich finde das hier einen äusserst wichtigen Einwand:

Klar ist aber eines: muß das Kind z.B. auf eine andere Schule
wechseln, dann wäre Französisch evtl. besser gewesen.
Französisch wird zumind. an mir allen bekannten Schulen (auch
Realschule/IGS/GS) mit/als 2. Fremdsprache angeboten.

Und wenn ich mich richtig erinnere, war es doch ne Weile lang
überhaupt nicht klar, ob beide Zwillinge ins Gymnasium gehen -
ich hab aber vergessen, welcher eher auf die Realschule
„sollte“. Sprich - wenn sich der „eigentlich
Realschul“-Zwilling nicht inzwischen völlig berappelt hat,
wäre für den eventuell Französisch die bessere Wahl :smile:

Ja das stimmt. Es war die Tochter die (noch immer) kein Mathefan war/ist und mich schon in der Grundschule zuhause zumindest fast in den Wahnsinn trieb. Komischerweise hatte sie dann eine 2 in Mathe. Die Lehrerin sagte damals, dass das bei ihr tagesformabhängig sei. Zum Schluß hat ihr Papa entschieden dass seine Tochter auf jeden Fall aufs Gymnasium geht, nachdem ich mir einen Kopf gemacht hatte. Jetzt hat sie sich zwar verschlechtert in Mathe, aber sonst macht sie sich gut, zumindest nicht schlechter als ihr Bruder. Aber das Mädel will ja Latein wählen …

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Hallo kernig,

Naja, also das mit der Berufswahl von 5.Klässlern halte ich für eher -äh- nebensächlich.

naja, bei den Berufen der beiden wüsste ich auch nicht. Aber meine Tochter z.B. wollte seit der 1. Klasse (ja, Grundschule) Lehrerin werden. Das hat sogar über die Schulverdrussjahre in der Pubertät getragen. Und jetzt ist sie - Lehrerin. Gut, nicht an einer normalen Schule, aber die Begeisterung des Vermittelns ist ihr nach wie vor geblieben.

Meine persönliche Erfahrung. Nach 5 Jahren Lateinquälerei mit 4 abgeschlossen sage ich rückblickend: Hätte ich 5 Jahre eine Sprache erlernt, die ich auch irgendwo ganz real anwenden könnte, dann hätte ich wenigstens was davon gehabt, könnte sicher halbwegs flüssig Spanisch sprechen.

Ich kenne ja den Spanischunterricht von euch damals nicht. Aber er müsste sich schon ganz gewaltig von dem unterscheiden, was ich als Französisch-Unterricht seinerzeit zu meiner Zeit (von den „Franzosen“, ich hatte Griechisch) sowie parallel von Mitschülerinnen meiner Tochter (auch da nur die anderen, meine Tochter hatte auch Griechisch) gesehen habe.

Die konnten dann super französische Literatur analysieren (war neben dem Sprachenlernen ähnlich zum Deutschunterricht), aber sich im Land kaum verständigen. Da war ich nach einem Jahr in Brüssel an der Alliance française besser.

und der Eignung für mathematisch begabte Menschen auch nicht. In erster Linie ist Latein Fleißaufgabe, die Vokabeln und Endungen müssen gepaukt werden - ohne Möglichkeit zu erleben, dass einen das im realen Leben (beim Schüleraustausch z.B.) weiterbringt.

Also, wenn ihr die Lateingrammatik nicht als System gelernt habt, dann verstehe ich einiges deiner Bedenken. Da musste nicht so viel gepaukt werden, wie das immer gerne behauptet wird.

Und was die Vokabeln angeht: Wenn man das Bildungssystem aus Stamm, Vor- bzw. Nachsilbe durchschaut, ist das auch weniger wild. Allerdings habe ich das zuhause gelernt, bei uns in der Schule wurde dies (im Gegensatz zum Grammatiksystem) nicht so betont.

Die Texte, die in Latein in den späteren Jahren übersetzt werden, sind ja auch noch alles andere als aktuell (anders als das im Französischen möglich ist).

Wenn es dann auch gemacht wird. Zola z.B. war weder in den 60-ern noch in den 90-ern aktuell.

Gruß, Karin

Hi,

Mein Sohn möchte französisch wählen weil als „Fluglotse braucht man Sprachen immer“ :wink:

Die Sprache der Fluglotsen ist Englisch. Selbst wenn er mit einem Piloten einer franz. Airline spricht wird Englisch gesprochen. So spielen m.W. ausser Englisch auch keine weiteren Sprachen eine Rolle bei der Auswahl vom Nachwuchslotsen.

Ich persönlich habe damals Französisch genommen weil ich mir einfach sagte dass mir das mehr hilft als Latein. Und es hat sich bestätigt. Wie oft konnte ich in der Welt französisch sprechen und habe nie irgendwo gestanden und gesagt „Verdammt, wenn Du damals Latein gehabt hättest, würden die dich jetzt verstehen“.

Gruss
K

Bestätigung der Regel
…durch eine Ausnahme :wink:

Ja, mein Sohn wollte auch mal Astronaut werden

Ich kenne ja den Spanischunterricht von euch damals nicht.

Ich hab Spanisch hinterher in Kursen gelernt.

Die konnten dann super französische Literatur analysieren (war
neben dem Sprachenlernen ähnlich zum Deutschunterricht), aber
sich im Land kaum verständigen. Da war ich nach einem Jahr in
Brüssel an der Alliance française besser.

Das mag sein. Aber immerhin spricht man das mal ab und an im Unterricht und führt Dialoge. Das gab es in Latein ja nie.

Also, wenn ihr die Lateingrammatik nicht als System gelernt
habt, dann verstehe ich einiges deiner Bedenken.

Wie gesagt war Grammatik nicht das Problem. Da war ich im Deutschen gut vorgebildet…

Und was die Vokabeln angeht: Wenn man das Bildungssystem aus
Stamm, Vor- bzw. Nachsilbe durchschaut, ist das auch weniger
wild.

Im Vergleich wurde ich im Englischen ja immer durch das Unterrichtsgespräch gezwungen, meine Vokabeln zu hören, zu verstehen und zu verwenden und sie so automatisch zu lernen. Im Lateinischen hab ich nach wenigen Wortspeichern aufgehört zu pauken - das hab ich nie wieder aufgeholt. Und es ist auch ganz lange gar nicht weiter aufgefallen.

Ist halt nix für Faule, das Latein. Eigentlich die ganze Schule nicht :smile:
Obwohl: Mathe, Chemie, das war was für Faule: einmal verstanden, nix mehr auswendig gelernt.

Grüße
kernig

Hi

Es wird zwar immer wieder gerne behauptet aber die Mathematik-Begabung hat NICHTS mit der Eignung fürs Gymnasium zu tun.
Man kann auch gut ohne ein Mathe-Genie zu sein leben!

Natürlich ist das immer ein Energiefresser - es frustriert, wenn die Noten einfach nicht besser werden und in den späteren Jahren werdet ihr durch Nachhilfe zufüttern müssen.
Auf andere Fächer hat das aber keine Auswirkungen!

Ich weiß noch sehr gut, dass unser Oberstufenleiter damals meinte, jeder der nicht gut in Mathe ist, gehöre nicht aufs Gymnasium. Aber jeder in unserem Kurs der zu den Schlechten gehört (und da auch nicht rauskam, denn wenn man sich einmal als schlecht outete, hatte man keine Chance mehr bei dem Lehrer) hat sein Abitur gemacht - nichtmal schlecht - studiert oder eine Ausbildung abgeschlossen und steht heute in Lohn und Brot bzw. ist anders untergekommen (promoviert gerade etc.).

Dass sie sich für Latein interessiert kann ja durchaus darauf hindeuten, dass sie einfach mehr Sprachtalent hat. Ich kenne viele Leute die eine handvoll bis ein dutzend Sprachen sprechen aber eben nur Alltagsmathematik können - das reicht in den meisten Fällen ja auch.

Latein ist ein gutes Grundgerüst, nicht mit Latein selbst sondern mit den Lernmethoden kann man sich später gut neue Sprachen aneignen. Latein hat klare Regeln und Strukturen, das ist eine gute Lernhilfe.
Was Kindern am ehesten Probleme bereitet ist, dass Latein seit Generationen als „langweilig“ verkauft wird, dann ist der Lernanreiz schnell weg.

lg
Kate

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