Hi,
Große Vermögen entstehen immer durch Profite aus
Finanzkonstruktionen oder Zinsgewinne
das ist ja Blödsinn, aber selbst WENN es so wäre…
Vielfach profitieren Leute auch durch ein Erbe. Aber auch dann haben sie sich den Wohlstand nicht persönlich erarbeitet.
Mit anderen Worten: viel
von diesem Geld wurde aus der Gesellschaft gesaugt
inwieweit werden Zinsgewinne „aus der Gesellschaft gesaugt“
?!?
Große Vermögen bei einigen Wenigen und prekäre Verhältnisse bei Vielen sind eine Umverteilung der Geldmenge von unten nach oben. Dieser Trend ist seit Jahren weltweit aber auch in Deutschland festzustellen. Das vorhandene Kapital ist immer weniger flächendeckend verteilt, sondern konzentriert sich an einigen wenigen Stellen und blutet die Fläche aus.
Zinsgewinne bekomme ich dadurch, dass ich jemand anderem mein
Geld leihe, der davon überzeugt ist, dass er mit diesem Geld
mehr erwirtschaften kann, als er mir dafür bezahlt.
In der Realität leihen sich diejenigen Geld, die ihre Verbindlichkeiten oder notwendige Projekte ohne Kredit gar nicht realisieren könnten. Es dürfte inzwischen eher selten sein, dass jemand Geld leiht um es zur Gewinnmaximierung zu verwenden.
wie weite Teile der Bevölkerung in prekäre Verhältnisse
geraten
Das ist doch wirklich ein Horror-Bild, das niemand ernsthaft
vertreten kann, der jemals in seinem Leben auch nur einen Tag
östlich von Frankfurt/Oder verbracht hat. Wir leben hier alle
miteinander im Paradies. Wir hatten 2009 die schlimmste
Finanzkrise seit den 30er Jahren - und die Arbeitslosenquote
ist praktisch kaum gestiegen.
Paradies ist für mich aber etwas ganz anderes als die Aggressivität, Hektik, Bürokratie und flächendeckend miese Laune in diesem Land.
Paradies ist für mich nicht, wenn weite Teile der Bevölkerung mit ihrer Hände Arbeit nicht mehr verdienen können als der Staat als Grundsicherung bezahlt - Arbeit lohnt sich so gesehen kaum noch, jedenfalls nicht in den unteren Einkommensschichten.
Die Arbeitslosenstatistik ist falsch weil allzu viele Menschen künstlich herausgerechnet werden, die man eigentlich dort erfassen müsste; würden alle Erwerbslosen, die in irgendwelchen mehr oder weniger sinnvollen Fortbildungen stecken etc. etc. korrekt mitgezählt, sähen die realistischen Zahlen wesentlich bescheidener aus.
Sehr viele der zuletzt inm Arbeit gekommenen Menschen haben befristete oder Zeitarbeitsverträge zu schlechten Bedingungen. Das sind keine Verhältnisse, mit denen Menschen sich zukunftssicher einrichten können.
Währenddessen kackt unser Bildungssystem ab - und das in einem rohstoffarmen Land, dessen Kapital immer seine klugen Köpfe waren.
Das ganze System wird
irgendwann krachen, wenn so weitergewurschtelt wird.
Ja, das kann passieren. Aber aus anderen Gründen, als Du
meinst. Wenn wir nämlich nicht endlich verstehen, dass der
Staat nicht mehr Geld ausgeben kann, als er einnimmt. Und dass
Erhöhungen von Rente und Hartz IV selbst bei wohlwollendster
Interpretation nicht als „Investition in die Zukunft“ verbucht
werden können.
Stellt sich die Frage warum der Staat so viel ausgibt und so wenig einnimmt.
Und da ist meine Meinung: weil von den Eliten in Politik, Wirtschaft und Finanzen Verhältnisse geschaffen werden, in denen die Schere zwischen arm und reich immer weiter aiseinander geht, der gesellschaftliche Mittelstand ausgemendelt wird, weite Teile der Bevölkerung nicht mehr den Eindruck haben zukunftssicher und auskömmlich zu leben - und vor allem „Anstrengung“ oft nicht dazu führt, dass man sich verbessern kann.
Das bekämpft man nicht mit weiterem Druck auf diejenigen, die eh nichts zu verlieren haben. Eher muss man die gesellschaftlichen Verhältnisse wieder dahin bringen, dass es sich lohnt zu arbeiten weil Arbeit soziale Anerkennung, Zufriedenheit und nebenher finanzielle Zukunft und Sicherheit schafft: Wenn ich bei 40 Stunden Schufterei nicht mehr verdiene als eine überlebensnotwendige Grundsicherung, die mir auch ohne Arbeit zusteht, wäre ich blöd mich derartig anzustrengen. Wenn ich damit aber eine Perspektive erarbeiten kann, mehr Geld zur Verfügung habe als durch Nichtstun und mir somit etwas leisten kann, dann arbeite ich weil es sich für mich lohnt.
Dieses Grundprinzip wohnt Menschen inne und mit moralischen Appellen, dass andere die Faulen mitfinanzieren müssen und es deswegen böse ist nicht auch für die Grundsicherung zu arbeiten, kommt man nicht weiter.
offen für studentische Sparsamkeit weil’s in dieser Zeit
Sorry, aber ich erwarte von jemandem, der von anderer Leuts
Geld lebt eben auch „studentische Sparsamkeit“.
Diese Gleichschaltung funktioniert aber nicht. Menschen in anderen Lebenssituationen haben nicht denselben Blickwinkel wie Studenten…
Gruß,
MecFleih