Nicht dass ich glaube, dass eine ausführliche Antwort hier
mehr erreichten würde,
Richtig, deswegen gab es auch nur diese Kurze und den verweis auf die rechtlichen und geschichtlichen Grundlagen für den ISAF Einsatz.
glaube ich doch das in dieser Verkürzung der Zusammenhang zum :Afghanistaneinsatz so abstrakt ist, das das keine wirkliche :Erklärung ist.
Es geht um die Grundlagen für den Einsatz von Soldaten und da ist eine solche Antwort absolut zutreffend und ausreichend. Ein Soldat der Bundeswehr leistet seinen Dienst zum Erhalt und zum Schutz der freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland und ausschließlich im Einklang mit der FDGO.
Und wenn du mich fragst, warum ich Schreibkram im Büro erledige, zum Mitagessen gehe, mich sportlich fit halte, ein feierliches Gelöbnis der Bundeswehr in der Öffentlichkeit absichere, Sandsäcke bei Überschwemmungen stapele oder an Auslandseinsätzen teilnehme, dann wirst du von mir genau diese Antort bekommen: für das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes. Und damit für den Erhalt der FDGO im Rahmen der FDGO. Eine andere maßgebliche Größe habe ich als Soldat nicht, denn darauf habe ich meinen Eid geleistet.
Nicht der Verteidigungsminister, nicht der Bundeskanzler, nicht der Bundespräsident oder Gott sind maßgeblich, sondern nur die FDGO.
Wenn ich einen Auftrag kriege und dieser im Rahmen der FDGO ist, dann führe ich ihn zum oben genannten Ziel aus und zu keinem anderen!
Natürlich können wir jedwede Bedrohung überall auch als
Beeinträchtigung der Freiheit und Rechte des deutschen Volkes
ansehen.
Nein, warum auch? Und inwiefern können „wir“ da irgendetwas relevantes entscheiden? „Wir“ können wählen gehen oder selbst gewählt werden, uns Meinungen bilden und diese äußern. Einschätzungen und Entscheidungen zur deutschen Sicherheits- und verteidigungspolitik liegt in den Händen der entsprechend verantwortlichen Instanzen und Personen, die Regeln und den Rahmen dafür gibt die FDGO vor.
Meiner Meinung nach haben Teile der Aufgaben der Bundeswehr
seit einiger Zeit den eigentlichen Bereich der BW-Aufgaben
verlassen.
Eben: Deiner Meinung nach. Vielleicht bin ich auch der Meinung, dass der Missbrauch der Bundeswehr als bewaffnetes technisches Hilfswerk unter gleichzeitiger vorsätzlicher Vernachlässigung von elementaren militärischen Überlebensgrundsätzen in Ausrüstung, Ausbildung und Aufträgen nicht wirklich im Sinne der FDGO ist, aber das ist meine Meinung und nicht der Standpunkt z.B. des Bundeskanzleramts.
Nur ist die Bekämfung von Terroranschlägen Polizeiaufgabe und
evtl. Geheimdienstaufgabe, hier wie in Afghanistan.
Nein, die Bekämpfung von terroristen ist Aufgabe des entsprechend am besten geeigneten Sicherheitsorgans für eine spezifische Aufgabe.
Diese Trennung zwischen Militär und Polizei, die in Deutschland und Österreich praktiziert wird widerspricht dem grundsätzlichen Sicherheitsbedürfnis beider Staaten und ist vor allem - weil sicherheitstaktisch völlig realitätsfremd - spätestens mit Ende des kalten Krieges völlig überholt.
Wobei - selbst im kalten Krieg hatten wir mit dem BGS eine paramilitärische Polizeieinheit, also war diese Trennung selbst damals obsolet und nicht der taktischen Lage angemessen.
Ob auch nur ein Anschlag durch die deutsche Militärpräsenz am
Hindukusch verhindert wurde, werden wir nie wissen. Wir können
aber feststellen, dass es trotz dieser Präsens Anschläge -
wenn auch mit Glück nicht in D - gegeben hat.
Tja, wir werden auch nie erfahren, ob die Existenz der Bundeswehr dafür entscheident war/ist, dass noch kein fremder Staat die Bundesrepublik mit Truppen angegriffen hat. Solche Überlegungen sind aber auch obsolet.
Letztlich zeigt sich in Afghanistan, dass Armeen nicht dazu geeignet :sind, die Infrastruktur von Terrornetzwerken nachhaltig zu zerstören
oder deren Aufbau zu verhindern.
Das Gegenteil ist der Fall. Afghanistan als freies Rückzugsgebiet für Terroristen gibt es nicht mehr, was ein erster Erfolg ist. Und letztenendes ist es immer besser den Konflikt auf dem Territorium des Gegners auszufechten, als auf eigenem und damit eine entsprechende Schädigung von und Gefahr für eigene Staatselemente zu riskieren.
Leider gibt es nur in A. anscheinend keine effektive Polizei oder :sie kann unter den herrschenden gesellschaftlichen Bedingungen nicht :zur Wirkung kommen und damit bleibt die Bedrohung auch für uns
grundsätzlich bestehen.
Wenn ich die Zahlen von Ende letzten Jahres richtig im Kopf habe wurden seit 2002 ca. 16.000 afghanische Polizisten ausgebildet von denen bereits 3.000 getötet wurden.
Gruß Andreas