3x3 macht 4

Hallo zusammen,

in einem bekannten Lied(/Intros) von Pippi Langstumpf heißt es: „…Ich mach mir die Welt […] wie sie mir gefällt“.

Was Ich mich des öfteren Frage ist, wie die ganzen Strömungen  (und Individuen) sich das so vorstellen.

Im Beispiel mal auf  das Christentum heruntergebrochen (einige Religionen werden das Selbe haben):

Es gibt ja nicht das eine Christentum als Glauben, sondern unterschiede untereinander.
Aber bei wem wäre man denn nun der „echte (gute) Christ“?
Jehovas, römisch-katholisch, evangelisch, freikirchlich … ?

Wird davon ausgegangen das entweder russisches Roulette gespielt wird (es kann nur einen geben) oder wird sich da irgendwie ein Glaubenskatalysator zusammen gereihmt, der alle Strömungen vereint etc.?

Wenn es nur „das Christentum“ geben würde, wäre das für mich noch irgendwo verständlich.

Nun könnte man das auch eine Ebene nach oben verlagern und sich Fragen: „Ja welche Religion ist denn nun die richtige?“
Ähnliches Prinzip - Roulette, ein Glaubenskatalysator der das irgendwie regelt (z.B. jeder kommt in seinen eigenen Himmel (Christen zu CHristen etc. etc.)) oder es wird dicht gemacht.

Wie kommt man denn so mit anderen Religionsexistenzen klar? Wie kann man sagen „Ja, den Jesus gab es, aber die Sache mit Odin/Buddha/HierBeliebigeAndereGottheitEinfügen ist Humbug!“
Gibt es evtl. sogar einen Religionsgipfel o.ä. wo nach einer „Superreligion“ gesucht/gearbeitet wird (damit meine Ich jetzt nicht die Wirtschaft, an die Spaßvögel da draußen)?

Gruß,

Hanzo

Hallo,

zwischen den christlichen Kirchen gibt es eine mehr oder wenige enge Zusammenarbeit. Das ist Ausdruck der ökumenischen Bewegung, institutionalisiert z.B. im Ökumenischen Rat der Kirchen (Weltkirchenrat) oder der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland. Zwischen den christlichen Kirchen (zumindest einigen) und nichtchristlichen Religionen gibt es auch Kontakte (z.B. zum Judentum, Islam) und auch Zusammenarbeit.

Für die römisch-katholische Kirche ist die Beziehung zu anderen christlichen Konfessionen und zu nichtchristlichen Religionen im Katechismus niedergelegt. Die katholische Kirche erkennt Mitglieder anderer christlicher Gemeinschaften und Kirchen als Brüder und Schwestern durch die Taufe in Christus an. In nichtchristlichen Religionen erkennt die katholische Kirche das Gute und Wahre an, weil alles Gute und Wahre von Gott kommt. Ein besonderes Verhältnis besteht für die katholische Kirche zum Judentum, da das jüdische Volk das erste Volk war, an das die Botschaft Gottes gerichtet war. Der jüdische Glaube ist die Antwort auf die Offenbarung Gottes im Alten Bund.

Mehr dazu kannst Du im Katechismus nachlesen, wenn es Dir interessieren sollte, wie die Katholische Kirche es sieht.

Beste Grüße

Oliver

Hi.

oder wird sich da irgendwie ein Glaubenskatalysator zusammen gereihmt, der alle
Strömungen vereint etc.?

Klar gibt sie, die gemeinsame identische Merkmale und die sind schon lange bekannt.
Und ich wagte mal hier die These zur Diskusion stellen nach dem mir bange um Reli. wurde.
Nicht in meinem oder unserem Leben sondern etwas weiter voraus gewagt.
Irgendwann müssen sie sich wohl von den Unterschieden befreien.
Sonst sterben sie aus.

Gruß,

Hanzo

Balázs

Weltethos
Letztlich ist eine Frage der „Abstraktion“ - oder wie eng oder weit man die Aussagen der eigenen Religion auslegt.

Hans Küng wäre mit seinem „Weltethos“ ein Bespiel dafür, wie man mit möglichst hoher Abstraktion möglichst viele Religionen unter einen Hut bekommt.

Martinus

Viele Wege führen nach …
Hallo Hanzo,

Religion ist keine Versicherung für den Todesfall. Sondern Rückbindung fürs Leben (in der Gemeinschaft). Es stellt sich dabei auch nicht die Frage, ob diese oder jene Strömung richtig ist. Jeder kann einer Glaubensgemeinschaft folgen, oder es lassen (*).

Vergleiche das mit Musik: Es gibt einen großen Konsens zwischen den allermeisten Musikstilen bei uns. Z.B. Noten und Notationen. Es gibt aber zwischen Schlager, Klassik und Hip-hop Unterschiede in der Wahl der Instrumente, Texte oder Tonfolgen. Und auch wenn alle Genres Elemente anderer Genres kopieren, gibt es wohl niemals nur ein Genre.

Wie kommt man denn so mit anderen Religionsexistenzen klar?

Respekt und Toleranz.

Wie kann man sagen „Ja, den Jesus gab es, aber die Sache mit
Odin/Buddha/HierBeliebigeAndereGottheitEinfügen ist Humbug!“

mangelnde Bildung.

Gruß
achim

Dies war im alten Europa der Einheit von Staat und Kirche anders, nur ist es schwer, mit heutigen Maßstäben auf diese Zeit zu blicken. Das ist ein anderes Kapitel. Meist wird hier dann undifferenziert und stereotyp auf die katholische Kirche vergangener Jahrhunderte eingedroschen. Damals war Glaubensgemeinschaft und weltliche Gemeinschaft identisch. Ein verlassen war ähnlich schwer wie in der DDR.

Hallo,

Wie kommt man denn so mit anderen Religionsexistenzen klar?
Wie kann man sagen „Ja, den Jesus gab es, aber die Sache mit
Odin/Buddha/HierBeliebigeAndereGottheitEinfügen ist Humbug!“

Christen haben dafür den Markus (9,40):
„Wer nicht gegen uns ist, ist für uns.“

Gibt es evtl. sogar einen Religionsgipfel o.ä. wo nach einer
„Superreligion“ gesucht/gearbeitet wird

Ja. Die Theosophie „sucht“ danach:
"Ihre Philosophie ist eine zeitgemäße Darlegung immerwährender Weisheit, die den Religionen, Wissenschaften und Philosophien der Welt zugrunde liegt. "
http://www.theosophie.de/index.php?option=com_conten…

Grüße
K.

Interpretandum und Interpretament
Hi.

Aber bei wem wäre man denn nun der „echte (gute) Christ“?
Jehovas, römisch-katholisch, evangelisch, freikirchlich … ?

In letzter Konsequenz fragst du, wenn ich das recht verstehe, nach dem sogenannten „Urchristentum“, also der vermeintlich unverfälschten Originallehre des christlichen Glaubens, und möchtest wissen, welche historische Ausformung des Christenglaubens diesem Original am nächsten kommt. Das ist die schwerste Frage, die im Bereich der Religionswissenschaft gestellt werden kann.

Warum? Weil die christliche Textquellensituation, wie ich hier schon oft betont habe, extrem prekär ist. Für das 1. Jh., in welchem das Christentum angeblich entstanden ist, liegen weder archäologische noch gesichert authentische Text-Zeugnisse vor, welche die Existenz eines Christentums belegen. Die kanonischen Evangelien sind erstmals um 180 bei Irenäus bezeugt. Ihr zeitlicher Entstehungsrahmen wird von konservativen Wissenschaftlern in die Jahre zwischen 70 und 110 gelegt, was eine willkürliche Festsetzung ist. Sie könnten genauso gut auch in der Mitte des 2. Jh. entstanden sein. Justin z.B. erwähnt diese Evangelien um 150 in seinem umfangreichen Werk nicht ein einziges Mal, was doch erstaunt.

Paulusbriefe treten erstmals um 140 in Erscheinung, herausgegeben vom Gnostiker Marcion etwa 80 Jahre nach ihrer von der katholischen Kirche behaupteten Entstehung Mitte des 1. Jh. Auch die Figur des Paulus kann somit in puncto Geschichtlichkeit angezweifelt werden.

Es bringt daher nicht viel, deine Frage damit zu beantworten, dass das „Urchristentum“ in den Evangelien seinen wesentlichen Niederschlag gefunden hat, und dass ein „echter Christ“ sich für seinen Glauben allein auf diese Texte stützen und die späteren theologischen Konstrukte (z.B. Trinitätsdogma) ignorieren solle. Das Risiko, das er/sie dabei eingeht, liegt darin, „urchristliche“ Inhalte in Texten zu verorten, die mit einiger Wahrscheinlichkeit nur Interpretationen der hypothetischen Ur-Lehre und damit verbundener Ereignisse wiedergeben.

In der Religionswissenschaft unterscheidet man zwischen den hermeneutischen Kategorien " Interpretandum" und " Interpretament". Ersteres ist ein Ding oder Ereignis, das zu interpretieren ist, letzteres die erfolgte Interpretation. Bei der Auslegung des Tanach und des NT sind Exegeten permanent mit der Frage beschäftigt, zu welcher Kategorie ein geschildertes Ding oder Ereignis zu rechnen ist.

Beispiel:

Ist die „Auferstehung“, so wie sie im NT dargestellt wird, ein Interpretandum, ein zu interpretierendes Ereignis, oder bereits ein Interpretament, also die Interpretation eines Ereignisses, das den Exegeten unbekannt ist, auf das sie aber durch Interpretation des Interpretaments (also die Interpretation einer Interpretation) Schlüsse zu ziehen bemüht sind?

Anderes Beispiel:

Ist die Art und Weise, wie die Erschaffung der Eva in der Genesis geschildert wird, ein Interpretandum oder bereits ein Interpretament? Mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt eine Allegorie vor, die etwas uns Unbekanntes, das wahre Interpretandum, symbolisch visualisieren soll.

Hier stellt sich zuerst die Frage, wie bewusst die Priesterautoren eine solche Allegorie produzierten. Ernst Cassirer ist der Auffassung, dass antike Mythen unbewusst fabriziert wurden, also ohne Reflexion auf die Differenz zwischen dem Interpretandum und dem Interpretament. Erst in der Neuzeit sei es, in totalitären Systemen, zu bewusst erzeugten Mythen gekommen. Das halte ich für eine einseitige Sicht und meine, dass antike Mythen sowohl bewusst als auch unbewusst produziert wurden, wobei im Einzelfall (hypothetisch) zu entscheiden wäre, wie hoch, wenn überhaupt, ein Bewusstseinsgrad bei der Mythographierung gegeben war.

Im Fall der „Erschaffung der Eva“ sehen feministisch-kritisch orientierte AutorInnen eine Interpretation am Werk, welche die patriarchalische Unterdrückung der Frau in der Antike (also auch in der israelitischen Gesellschaft) durch ein theologisches Konstrukt zu legitimieren bemüht ist. Die soziale Entrechtung der Frau ist in dieser Sicht das Interpretandum und der Eva-Mythos das Interpretament. Dadurch, dass Eva durch den Willen des „Herrn“ (1) zeitlich nach Adam und (2) als Teil seines Körpers entstand, wird die soziale Zweitrangigkeit des Weiblichen gegenüber dem Männlichen theologisch gerechtfertigt. Um letzte Klarheit zu schaffen, heißt es dann in Gen 3,16 (von „Gott“ an Eva gerichtet):

Du hast Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über dich herrschen.

Verbunden ist dieser Unterwerfungsakt mit der Tatsache, dass der Schöpfergott, von primär männlichem Geschlecht (auch wenn manche Exegeten „ihn“ für androgyn halten wegen Gen 1,27), ohne beigesellte Göttin existiert, d.h. eine weibliche Gottheit ist aus dem religiösen Denken eliminiert worden. Auch dieses Faktum ist - in Form einer Leerstelle - als Interpretament anzusehen, als legitimierende Interpretation der realen politischen Ohmacht der Frauen.

Interessanterweise trägt die Eva aber noch deutliche Spuren ihrer ideellen Herkunft aus der antiken Muttergöttin an sich: Sie wird die „Mutter alles Lebendigen“ genannt (3,20), was ein typisches Muttergöttin-Epitheton ist, und ihr Name (Hawwa) ist nicht nur der einer syrischen Fruchtbarkeitsgöttin, sondern bedeutet aramäisch auch „Schlange“ (ein mit vielen Göttinnen typischerweise verknüpftes Symbol).

+++
(Diese thematische Abschweifung soll nur das Problem der Beziehung von Interpretandum und Interpretament verdeutlichen)
+++

Fazit:

Über das hypothetische Urchristentum lässt sich nur spekulieren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war es inhaltlich von seiner Darstellung in den Evangelien so weit entfernt, dass diese nur als Sammelsurium von Interpretamenten anzusehen sind, deren Interpretandum uns unbekannt ist.

Es gibt Ursprungshypothesen, die eine Abkunft des christlichen Glaubens aus den antiken Mysterien annehmen, wobei bestimmte Mytheme, die ursprünglich auf transzendente Gottheiten bezogen waren, auf eine fiktive, also pseudohistorische Gestalt übertragen wurden, die wiederum durch Legenden über historische Gestalten inspiriert war (z.B. jüdische gesteinigte oder gehängte Märtyrer im Mix mit dem gekreuzigten Spartakus, einem damals prominenten Helden im Kampf gegen römische Unterdrückung).

Gibt es evtl. sogar einen Religionsgipfel o.ä. wo nach einer „Superreligion“ gesucht/gearbeitet wird (…)?

Völlig ausgeschlossen, wenn du darunter einen Zusammenschluss von z.B. Christentum und Buddhismus verstehst. Beide Religionen liegen soweit auseinander wie entgegengesetzte Enden des Universums. Es gibt zwar Annäherungen mystisch orientierter Christen an das Buddhistische, insbesondere den Zen; da die christliche Mystik den existentiellen Abgrund zwischen Mensch und Gott (ein christliches Kerndogma) aber negiert und von der essentiellen Identität beider überzeugt ist, kann sie nicht als Repräsentant des Christentums gelten, sondern als Randerscheinung, die vom offiziellen Christentum auch immer beargwöhnt und ggfs. unterdrückt wurde.

Chan

Hallo

Letztlich ist eine Frage der „Abstraktion“ - oder wie eng oder weit man die Aussagen der :eigenen Religion auslegt.

Religionen- kann man die als „Gläubiger“ schon„auslegen“?

Hans Küng wäre mit seinem „Weltethos“ ein Bespiel dafür, wie man mit möglichst hoher :Abstraktion möglichst viele Religionen unter einen Hut bekommt.

viele Religionen –unter einem Hut- die Verantwortlichen „Hirten“ müssten dann alle ihre Meinungen ändern, aber die Bibel, sofern die dazu verwendet wird, lässt sich nicht umkehren - wie auch?..2.Petr.1,20…
Jesus war vollkommen, er suchte sicher nach Gläubigen, die ihm- und nicht an von anderen gelehrte „nichtexistierende Gottheiten“ glauben wollen…er gab sein vollkommenes Leben,… davon kann man ausgehen , Jesus sagt daher, besser ist man verlässt sich darauf was er als gerechter Lehrer in der Bibel schon wissen lässt, er sagte u.a. z.B.: Matth.7, 16 An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen…u.v.m. s. Joh.17,3… Die Botschaft Mark.13,10… gibt es ja- und für alle…das wird aber auch keine „Massenbekehrung“ auslösen,lässt sich soweit auch noch herausfinden… Off.7,9 Nach diesem sah ich, und siehe, eine große Schar, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen die niemand zählen konnte,…Schlachter Bibel 2000 danach suchen/finden muss man schon selbst…aber die gute Frage dazu- beginnt gerechterweise nicht auch erst ab dann das mit dem „Gericht“? wenn einmal der Teufel für einen „Tag“ lang (1000 Jahre) weg ist? sagt doch die Bibel…Off.20,2…
speedytwo

Letztlich ist eine Frage der „Abstraktion“ - oder wie eng oder weit man die Aussagen der ::eigenen Religion auslegt.

Religionen- kann man die als „Gläubiger“ schon„auslegen“?

Tut man das nicht ständig - indem man z.B. für sich entscheidet, wie konsequent und umfassend man welche Gebote einhält?

Hans Küng wäre mit seinem „Weltethos“ ein Bespiel dafür, wie man mit möglichst hoher
Abstraktion möglichst viele Religionen unter einen Hut bekommt.

viele Religionen –unter einem Hut- die Verantwortlichen
„Hirten“ müssten dann alle ihre Meinungen ändern, aber die
Bibel, sofern die dazu verwendet wird, lässt sich nicht
umkehren - wie auch?..2.Petr.1,20… …

Äh, ja - und was genau wollen Sie mit diesem und den folgenden Sätzen sagen?

Martinus

Hallo

die Verantwortlichen"Hirten" müssten dann alle ihre Meinungen ändern,…
Äh, ja - und was genau wollen Sie mit diesem und den folgenden Sätzen sagen?

Ok.
leider von mir kleiner „Schreibfehler“ - es sollte eine Frage sein - wie:
die Verantwortlichen „Hirten“, müßten“ die dann alle ihre Meinungen ändern?.. oder
…„Hirten“, müßten die dann nicht alle ihre Meinungen ändern?…ect.
die Bibel ändert sich ja nicht…
ich prüfe wo möglich ist und finde zu 2.Petr.1,20… Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, daß keine Weissagung der Schrift von eigenmächtiger Deutung ist… Fn. d.h. einer eigenmächtigen Deutung (der Propheten) entspringt; und auch: eine eigenmächtige Deutung zuläßt. Schlachter Bibel 2000 so entstehen auch viele Fragen.
Was ich sagen will ist das, was schon die Bibel zeigt, lt. Eph.4,4-6, daß Gott das immer schon wollte- nämlich schon sehr viel früher- nämlich alles

unter einen Hut bringen…

2000 Jahre später soll das wie gehen? wie soll man so viele Religionen unter einem Hut bringen- wenn die Bibel schon sagt „Glaube ist stückweise -es müßten sich Meinungen nicht nur ändern sondern auch schnell umgesetzt werden- alle gemeinsam- ohne Kampf. wie Jesus erklärt- z.B. (Bergpredigt, gefiel auch M. Ghandi) ect. gut.
An die Evo. Th. können viele schon gar nicht glauben, dafür wieder mehr der Bibel oder auch an gar nichts, manches ist kaum zu verstehen und viele „Angebote“ prüfen- dazu fehlt den meisten wahrscheinlich die Zeit… speedytwo

müßten … [die verantwortlichen Hirten] dann nicht alle ihre Meinungen
ändern?

Einige von ihnen mit Sicherheit. Aber nicht nur die „Hirten“, sondern alle Menschen, die ihre eigene Weltsicht als einzig wahre sehen. Alle müßten zumindest soweit gehen, daß sie zugestehen, daß es auch anders sein könnte - selbst wenn es ihnen nicht logisch, nachvollziehbar oder offenbarungsgemäß erscheint.

Martinus

Hallo,

„…Ich mach mir die Welt […] wie sie mir gefällt“.

Was Ich mich des öfteren Frage ist, wie die ganzen Strömungen
(und Individuen) sich das so vorstellen.

Das erklärt sich von selbst, wenn man so trennt wie von dir geschrieben, zwischen

„Strömungen“:
Die gesellschaftlichen Systeme (Staat, Kirche, Familie etc.), die Institutionen, deren moralisch-ethischen Ordnungen, deren Vorschriften - Inhalte - Regeln. In welche man quasi hinein geboren wird und erst einmal aufwächst.

und

„Individuen“:
Die physische/psychische Unterschiedlichkeit, die individuelle Spiritualität, die Fähigkeit zu Denken - Lernen - Verändern.

Jede „Strömung“ hat Spielräume, innerhalb deren sich Individuen frei (auch in der Auslegung von Regeln, Denken usw.) bewegen können. Gelegentlich kann das Individuum auch ein möglicher Störfaktor innerhalb der „Strömung“ sein, der die „Strömung“ verändert.

Aber bei wem wäre man denn nun der „echte (gute) Christ“?

Die Frage ist nicht alleine „bei wem“, sondern wird ergänzt um „welches Individuum“. Es gibt eine Menge von echten guten Christen. Jeder in seiner „Strömung“.

„Ja welche Religion ist denn nun die richtige?“

Diese Frage stellt sich nur, wenn man auf der Suche ist. Bist du das?

Wie kommt man denn so mit anderen Religionsexistenzen klar?
Wie kann man sagen „Ja, den Jesus gab es, aber die Sache mit
Odin/Buddha/HierBeliebigeAndereGottheitEinfügen ist Humbug!“

Grundsätzlich würde ich nicht von Humbug sprechen, sondern von einem Unverständnis für eine fremde Überzeugung. Man vergleicht, und meist aus einer Position „meine Überzeugung ist richtig“ heraus.
Gelegentlich wird die „Religion“ aber auch gewechselt. So uneinsichtig sind die Individuen gar nicht.

pasquino

für und wider

Christen haben dafür den Markus (9,40):
„Wer nicht gegen uns ist, ist für uns.“

Und was machen sie mit Matthäus 12,30: „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“?

Martinus

1 Like

Hallo,

Christen haben dafür den Markus (9,40):
„Wer nicht gegen uns ist, ist für uns.“

Und was machen sie mit Matthäus 12,30: „Wer nicht für mich
ist, ist gegen mich“?

ein zumindest scheinbarer Widerspruch (ich sprach ja in einem anderen Posting davon). Zum besseren Verständnis hilft es vielleicht, den Kontext der Bibelstellen heranzuziehen. Bei Markus sagt Jesus diesen Satz, als die Jünger ihm berichten, daß jemand in seinem Namen Dämonen austreibt, Jesus aber nicht nachfolgen will. Jesus hält die Jünger an, den Mann gewähren zu lassen, denn „Wer nicht gegen uns ist, ist für uns“ (Mk 9, 38-41). Bei Matthäus klagen die Phärisäer Jesus an, mit Hilfe Beelzebubs (gemeint ist Satan) Dämonen auszutreiben. Jesus weist auf die Widersprüchlichkeit dieser Anschuldigung hin, sagt dann den Satz „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“ und weist damit und seinen weiteren Worten in dem Kontext darauf hin, daß man sich entscheiden müsse, ob man für oder gegen ihn und damit Gott sei, eine andere Möglichkeit gebe es nicht (Mt 12, 22-37).

Beste Grüße

Oliver

2 Like

Pack es aus!

Zen; da die christliche Mystik den existentiellen Abgrund
zwischen Mensch und Gott (ein christliches Kerndogma) aber
negiert und von der essentiellen Identität beider überzeugt
ist, kann sie nicht als Repräsentant des Christentums gelten…

Das solltes du aber mal sehr viel ausführlicher beschreiben, als du es bisher getan hast. Ich bin zwar als prinzipieller Religionskritiker gegen alle Begriffe, die aus der Religion stammen, hätte aber Interesse (andere vielleicht auch) an einem eigenen Thread und speziell dieser Thematik.

Vielleicht klappt es ja endlich einmal, denn ich weiß, dass dich dieses Thema schon lange beschäftigt.

Pack es aus, Chan!
Penso

Hallo

Einige von ihnen mit Sicherheit. Aber nicht nur die „Hirten“, sondern alle Menschen, die :ihre eigene Weltsicht als einzig wahre sehen…Alle müssten…

ja, klar, alle- müssten… ich verzichte immer schon „eigene Weltsichten“ als wahr zu sehen… sage auch nicht: Gibt Gott nicht, wäre vielleicht wie am Beginn Adam& Eva.- beide vollkommen und kannten die Ansicht ihres Lebengebers…1.Mo.2,17… Kain und Abel Nachkommen, beide unvollkommen und Brüder. Kain war gegen - Abel für Gott und dafür bald tot- und heute? Jahrtausende später viel mehr Leute, andere Fragen kommen…

Und was machen sie mit Matthäus 12,30: „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“?

ist dann vielleicht gegen sich? Die interessante Frage wäre, was sich am „Ende der Tage“ zeigt- die Zeit blieb ja auch nicht stehen…so entstehen wieder Fragen…

@ Hanzo …Es gibt ja nicht das eine Christentum als Glauben, sondern unterschiede :untereinander.Aber bei wem wäre man denn nun der „echte (gute) Christ“? Jehovas, :römisch-katholisch, evangelisch, freikirchlich … ?

eben, die stellt sich vielen anderen auch, da längst erkennbar ist:

Jesus fand so ganz viele Freunde…sogar weltweit…

das Angebot Jesu, fall man es glauben/verstehen kann finden viele- zeigt sich als korrekt, „belehrt“ hatte ihn lt. Bibel ja auch Gott und er gab es weiter- wie er es „hörte“ man kann Relis ect. prüfen - als unvoreingenommener Betrachter der Schriften steht es mir und jedem anderen frei, selbst zu wählen, was bedeutet man soll so gut es geht immer wieder Aussagen nachprüfen- - falls das nicht möglich, bleibt noch das „Gewissen“…Röm. 2,15,16… will man der Bibel glauben, findet man heraus,Gott will Frieden, „oben“ wie auch „unten“, u.a. Ps.115,16… will man den selbst auch oder will man nur Ruhe vor anderen- die sollen doch tun und glauben was sie wollen,… was dabei herauskommt? (Zeitzeichen?)…ist frei. Die Botschaft Mark.13, 10…, nach Anordnung Jesu „muss“ bekannt werden und wurde. Matth 24:14… wer lässt schon nach Menschen suchen, die interessiert sind am Leben und die auch für andere was positives tun wollen und wie die Bibel der Aussage Jesu nach zeigt „geistige“ Unterstützung bekommen? … Matth.28,20… Denkt man da weiter stellt sich die Frage- was ist dann „Gerechtigkeit“ für alle? Ich denke positiv, es müsste am Ende der „Zeit“- wann immer das ist weiß ja nur Gott, viele „Befürworter“ leben dann nicht mehr - nach und nach sichtbar werden, wer den Auftrag von Anfang bis zum „Ende“ durchführen wollte bzw. konnte…. Matth.24, 45…wenn Gott schon „lenkt“ müsste es sich so gesehen dann von selbst lösen. Es zeigt, eine „große Schar“- alle von Gott „gelehrt“Jes.54,13… aus allen Völkern soll so „hervorkommen“… Off.7,9… da Gott nicht zwingen kann… fordert er Glauben, erhältlich durch„suchen/ prüfen, selbst finden“- sagt Bibel- wäre es logisch gesehen auch wieder gerecht – ganz ohne eigene „Weltsicht“…

@ penso :smiley:ann muss ja sein Angebot noch sehr viel mehr überzeugen als die mir bekannte Mafia-

wer immer gemeint ist, … die Bibel kann es…überzeugen speedytwo

Hi,

Hans Küng wäre mit seinem „Weltethos“ ein Bespiel dafür, wie
man mit möglichst hoher Abstraktion möglichst viele Religionen
unter einen Hut bekommt.

Wer viele Religionen unter einen Hut nehmen möchte, müsste auch irgendwo Abstriche machen. Nur welche (Ich behaupte jetzt mal „steife“) Glaubensrichtung würde das zulassen?
Unter dem Hut können gemeinsame Nenner liegen, jedoch bezweifel Ich, dass das Kind einen „gemeinsamen Namen“ tragen würde.

Gruß,

Hanzo

Hi,

In letzter Konsequenz fragst du, wenn ich das recht verstehe,
nach dem sogenannten „Urchristentum“

Nicht nur nach dem Urchristentum. Es war nur ein Beispiel, da Ich bei anderne Religionen nicht so viele Strömungen kenne.

Fazit:

Über das hypothetische Urchristentum lässt sich nur
spekulieren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war es inhaltlich
von seiner Darstellung in den Evangelien so weit entfernt,
dass diese nur als Sammelsurium von Interpretamenten anzusehen
sind, deren Interpretandum uns unbekannt ist.

Dann gäbe es ja so gut wie keinen Grund sich Strömung X oder Y im Christentum anzuschließen. Das klingt ja dann so, als ob jeder seinen eigenen Quark macht und man nur irgendwann mal irgendwie was miteinander zu tun hätte.
Scheint wohl eher ein Familiendrama zu sein wo jeder sagt, dass er im Recht stehe.

Gibt es evtl. sogar einen Religionsgipfel o.ä. wo nach einer „Superreligion“ gesucht/gearbeitet wird (…)?

Völlig ausgeschlossen, wenn du darunter einen Zusammenschluss
von z.B. Christentum und Buddhismus verstehst. Beide
Religionen liegen soweit auseinander wie entgegengesetzte
Enden des Universums. Es gibt zwar Annäherungen mystisch
orientierter Christen an das Buddhistische, insbesondere den
Zen; da die christliche Mystik den existentiellen Abgrund
zwischen Mensch und Gott (ein christliches Kerndogma) aber
negiert und von der essentiellen Identität beider überzeugt
ist, kann sie nicht als Repräsentant des Christentums gelten,
sondern als Randerscheinung, die vom offiziellen Christentum
auch immer beargwöhnt und ggfs. unterdrückt wurde.

Wenn beide sich so sehr unterscheiden, müsste es aber einen Konflikt zwischen Team Gott und Team Buddha geben.
Denn beide Religionen sprechen ja über sich in höchsten Tönen irgendwo.
Wenn jedoch eine friedfertige Koexistenz zwischen den Beiden besteht, dann sollten doch beide Seiten ihre anderen Werte vergessen und darauf eine gemeinsame „neue Religion“ erschaffen, da diese sich ja wohl bewährt hätte.
Ansonsten würde das für mich auh irgendwo komisch klingen, da einen Kompromiss auszuhandeln, das würde nämlich keine Religion „glaubhafter“ machen…

Gruß,

Hanzo

Hallo,

Wie kommt man denn so mit anderen Religionsexistenzen klar?
Wie kann man sagen „Ja, den Jesus gab es, aber die Sache mit
Odin/Buddha/HierBeliebigeAndereGottheitEinfügen ist Humbug!“

Christen haben dafür den Markus (9,40):
„Wer nicht gegen uns ist, ist für uns.“

Das haben die etwas weich gewordenen Kommunisten auch mal gesagt:smile:

Gibt es evtl. sogar einen Religionsgipfel o.ä. wo nach einer
„Superreligion“ gesucht/gearbeitet wird

Ja. Die Theosophie „sucht“ danach:
"Ihre Philosophie ist eine zeitgemäße Darlegung immerwährender
Weisheit, die den Religionen, Wissenschaften und Philosophien
der Welt zugrunde liegt. "
http://www.theosophie.de/index.php?option=com_conten…

"
Theosophie

Das Wort Theosophie ist im Okzident seit ungefähr 2.000 Jahren gebräuchlich, um ein Wissen über göttliche Dinge zu bezeichnen"

Wo ist dieses? Bisher kam aus der Ecke nur Glaube.

„oder ein Wissen, das aus Einsicht und Erfahrung und auch intellektuellem Studium gewonnen wird.“

Aha.
Nennt man gerade das nicht für harte Wissenschaft?:smile:
Sie erzwingt erst Einsicht.

Grüße
K.

Balázs

Hi.

sagt dann den Satz „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“

Was aber klar nicht stimmt, profane Unterstellung.

und weist damit und seinen weiteren Worten in dem Kontext
darauf hin, daß man sich entscheiden müsse, ob man für oder
gegen ihn…

Wenn man einem Fragt worauf sich seine Behauptungen sich basieren, dann ist man auf die Suche nach Wahrheiten und das ist legitim. Diesen einen Gegner zu nennen ist ein psychisches Problem der Person.

und damit Gott sei,

Aha, damit, gaaanz logo, tja:smile:))

eine andere Möglichkeit gebe es
nicht (Mt 12, 22-37).

Für ihm, behauptet der Schreiber wieder flott, dem selbsternannter Sohn :smile:
Am besten hätte er das aber für uns dokumentieren sollen.
War leider dazu nicht imstande.
So kann jeder ihm beliebiges in den Mund schieben:smile:

Beste Grüße

Oliver

Balázs