4,8 Promille in Probezeit - Was erwartet mich?

Hallo Community,
bevor ich abwertende Kommentare kriege möchte ich sagen, dass mir bewusst ist, dass ich selbst für den Scheiß verantwortlich bin und demnach zeige ich auch Einsicht. Somit erwarte ich von euch nur seriöse und weiterhelfende Antworten, Danke.

Ich wurde bei einer Verkehrskontrolle mit 4,8 Promille Alkohol am Steuer in der Probezeit erwischt. Was besteht mir vor? Muss ich einen Aufbauseminar besuchen oder MPU? Wie lange wird mein Führerschein entzogen? Wie viel wird die Strafe kosten und wie viel muss ich für MPU bzw. Aufbauseminar zahlen und wie lange dauert solch ein Seminar?

Die netten Polozisten meinten, dass ich Glück habe unter 5 Promille zu sein und somit nur 250€ anstatt 500€ zu zahlen (Das ganze spielt sich in NORDHESSEN ab)

Ich würde mich freuen wenn ihr so schnell wie möglich antworten könntet.
LG

Hallo,
bei einem Wert von über 1,1 Promille liegt immer eine Straftat vor. Die Polizisten können also die Höhe der Strafe gar nicht angeben. Das Gericht/Staatsanwaltschaft setzt die Höhe fest. Maßgeblich ist hierfür das zur Verfügung stehende Einkommen und/oder geg. auch Vorstrafen. Bei einem „Ersttäter“ geht man i.d.R. von einem Monatsgehalt Geldstrafe aus. Über 1,6 Promille ist vor einer Wiedererteilung zwingend eine MPU erforderlich. Die Kosten differieren hier, dürften aber um die 800 Euro betragen. Aufbauseminare in der Probezeit bestehen aus 4 Theorie- und einem Fahrpraktischem Teil - Kosten rund 500 Euro.
Auch wenn Sie es nicht gerne hören, ich würde mich vorher um eine Entziehungskur bemühen. 4,8 Promille schafft niemand ohne jahrelanges „Training“. Wenn Sie „das“ Problem nicht lösen, schmeißen Sie das ganze Geld für die Wiedererteilung zum Fenster raus. Ganz abgesehen davon, dass Sie bei der MPU keine Chance auf eine positive Stellungsnahme erhalten.

MfG

M. Stephan

Guten Morgen,

du wirst von der Fahrerlaubnisbehörde zur Teilnahme an einem Aufbauseminar nach § 36 FeV (Fahranfänger mit Alkohol-/Drogenauffälligkeit)aufgefordert. In der Regel ist es so, dass dir auch die durchführende Institution vorgegeben wird. Dieses Seminar umfasst ein Vorgespräch und 3 Sitzungen in Gruppen von mind. 6 und max. 12 Teilnehmern. Bei der Promillehöhe wird sicherlich davon ausgegangen, dass der Alkoholkonsum nicht einmalig war und dann wird mit Sicherheit eine MPU ebenfalls erforderlich.
Seriöse Beratungsstellen kannst du bei der Führerscheinstelle erfragen.
Du solltest dir ein sogenanntes Alkoholscreening vor der MPU anlegen, d.h. wie lange du schon ohne Alkohol lebst.
Vor der MPU gibt es ein Beratungsgespräch. Die MPU besteht aus einem medizinischen und einem psychologischen Teil und dauert mehrere Stunden. Mögliche Ergebnisse: Positiv = Wiedererlangen der Fahrerlaubnis,
Nachschulungsempfehlung = Die Ergebnisse des Gutachtens sind nicht optimal. Es wurden zwar einige positive Aspekte gesehen, aber dennoch gab es einige Schwachstellen. Die Gutachter empfehlen dann, dass du an einem speziellen Nachschulungskurs bei unabhängigen und qualifizierten Schulungsinstituten teilnimmst und dass dabei die offenen Punkte geklärt werden.
Negatives Gutachten = Bei einem negativen MPU-Gutachten gab es nicht genügend positive Aspekte. Wenn du jedoch offen warst, haben die Gutachter die Möglichkeit bekommen, sich einen entsprechenden Eindruck über dich zu verschaffen. In diesem Fall wird eine Empfehlung gegeben, was du tun kannst, um ein positives MPU-Gutachten zu bekommen.
Kosten der MPU wegen einer oder mehrerer Alkoholauffälligkeiten = knapp 400 Euro, + Punkte = ca. 550 Euro.
Alles in Allem, MPU, Aufbauseminar, Bußgeld kostet dich die ganze Angelegenheit mind. ca. 1000 Euro.

Mit freundlichen Grüßen
H. Sindermann

ich entschuldige mich 4,8 ist natürlich unmöglich. Ich meinte 0,48 Promille.

ich entschuldige mich 4,8 ist natürlich unmöglich. Ich meinte 0,48 Promille…

Hallo,

abwertende Kommentare wären hier allerdings angebracht.
Mit 4,8 Promille am Steuer zu sein, und das noch in der Probezeit, gewaltig…

Also eine MPU ist auf jeden Fall fällig, und die wird schon allein so ca. 800 Euro verschlucken, schätze ich. Dazu gibt es noch eine Geldstrafe, entweder per Strafbefehl oder in mündlicher Verhandlung, je nachdem, was Staatsanwaltschft und Gericht befürworten - wenn denn da nicht schon mehrere Sachen aufgelaufen sind.
Die Geldstrafe dürfte sich so ca. um 500-900 Euro bewegen, je nach Einkommen wird das in Tagessätzen ausgedrückt.
Eine andere Frage, die mich beschäftigt, ist die, wie hast Du Dich gefühlt mit dem hohen Promillewert? Bist Du jemand, der permanent Alkohol trinkt oder eher nicht? Ich frage das deshalb, weil man mit einem so hohen Alkoholpegel normalerweise mehr bewusstlos ist und deshalb eher nicht mehr auf den Beinen stehen oder gerade im Auto sitzen kann. Es wundert mich eben, dass Du mit diesem Wert Auto gefahren sein sollst. Wenn Du kein regelmäßiger Alkoholkonsument bist, gibt dieser Wert sehr zu denken, d.h. man muss hinterfragen, ob die Feststellungsweise dieses Wertes korrekt gewesen ist. Welche Trinkmenge liegt zugrunde? Mach Dir bitte mal darüber Gedanken, ob dieser hohe Wert möglich sein kann. Dafür musst Du eine große Alkoholmenge in relativ kurzer Zeit konsumiert haben. Es gibt ja immer mal wieder falsche Messwerte bzw. auch falsche Laborwerte bei Blutuntersuchungen. Das Institut für Rechtsmedizin (und nur da darf diese Untersuchung erfolgen) hebt den vorhandenen Rest des untersuchten Blutes auf, so dass man notfalls eine zweite Probe nehmen kann. Es hat auch schon Fälle gegeben, da ist mit alkoholhaltigem Desinfektionsmittel die Einstichstelle eingerieben worden, dann ist der Alkoholwert natürlich auch sehr hoch.
Klär das mal intern für Dich ab, ob alles mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Wenn Du das bejahen kannst und der hohe Wert sein könnte, dann steht Dir das oben Genannte bevor, zusätzlich natürlich eine Nachschulung, aber auch eine mindestens 9-monatige Führerscheinsperre.

Hallo,

unmöglich ist das nicht, zeigt nur an, dass eine gewisse Alkoholgewöhnung vorhanden ist.
Bei 0,48 Promille wird aber ebenso ein Aufbauseminar fällig und die Fahrerlaubnisbehörde entscheidet, ob eine MPU gefordert wird. Dies wirst du aber alles noch erfahren. Wenn eine MPU gefordert wird, wirst du über eine längere Zeit deinen Führerschein nicht zurück erhalten, da du deine Eignung unter Beweis stellen musst. D.h. du solltest deine Leberwerte regelmäßig kontrollieren lassen, um zu beweisen, dass du keinen Alkohol zu dir nimmst.
Mit freundlichen Grüßen
H. Sindermann

ich entschuldige mich 4,8 ist natürlich unmöglich. Ich meinte
0,48 Promille.

Sorry, das sind Rechtsfragen. Da kann ich als Fahrlehrer keine vernünftige Antworten drauf geben.

Hallo Enisso,

Deine Einsicht in Ehren, aber ich bin überzeugt, dass Du mehr als nur Einsicht brauchst um dieses Problem zu bewältigen.

Wie die Polizisten zu der Aussage kommen, die Sache würde 250 EUR kosten kann ich nicht nachvollziehen. Ab 1,1 %o bist Du im Bereich einer Straftat und da entscheidet die Staatsanwaltschaft (Strafbefehl), bzw. das Gericht falls es zur Anklage kommt, wie hoch die Strafe ausfällt. Dies richtet sich dann danach, ob Du nach Jugendstrafrecht oder nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt wirst und wie hoch Dein Einkommen und Deine Verpflichtungen sind. Aber mit 250 EUR sehe ich da nichts gerichtet.
Was das Gericht weiter entscheidet liegt in dessen Ermessen und kann so einfach nicht vorhergesagt werden. Entsprechende Urteile findest Du im www zuhauf.
Ich gehe davon aus, dass Du (neben evtl. weiteren Auflagen) einen Entzug der Fahrerlaubnis mit einer entsprechenden Sperrfrist bekommen wirst, vor deren Ablauf Dir keine neue Fahrerlaubnis erteilt werden darf.
Ob Du den Führerschein dann komplett neu machen musst (mit Fahrprüfung) entscheidet die Führerscheinstelle.
In jedem Fall wirst Du Dich einer entsprechenden Begutachtung (MPU) unterziehen müssen.
Bei derart hohen Alkoholwerten UND trotzdem noch einem begrenzten Vermögen, ein Kraftfahrzeug zu fahren, ist davon auszugehen, dass Du mehr oder gewohnheitsmäßig (ich kann es jetzt nicht anders sagen!) SÄUFST.
Du wirst also eine entsprechende Schulung/Therapie durch einen zugelassenen Verkehrspsychologen durchlaufen müssen.
Über die Kosten kann ich Dir keine Angaben machen.
Im eigenen Interesse würde ich mich unverzüglich an die Bewältigung des Alkoholproblems machen - aber dieser Ratschlag ist erfahrungsgemäß so gut wie unnütz.
Das funktioniert in aller Regel erst dann, wenn das Schiff schon am Sinken ist und Dein „Leidensdruck“ Dich dazu zwingt konkret etwas zu unternehmen. Es sei denn, Du hast ein überaus großes Verantwortungsbewußtsein Dir und Deiner Umwelt gegenüber.

Viel Glück und gute Besserung!
Uli

hallo, also 4,8 Promille erscheinen mir unglaubwürdig, das überlebt doch kein Mensch?!? Was da genau dann passiert, weiss ich leider auch nicht, aber auf jeden Fall Fahrverbot und Punkte und Geldstrafe. Wenn ein Aufbauseminar angeordnet wird: Das dauert 4 Abende und eine Fahrprobe, kostet ca. 300 Euro. Wenn die Promille wirklich stimmen, kommt wohl eine MPU auf dich zu. Ich würde mir einen Verkehrsanwalt suchen…

Hallo,

das klingt ja schon ganz anders. Die genauen Kosten für das Aufbauseminar kann man bei einer Fahrschule oder bei der Führerscheinbehörde erfragen. Das Bußgeld in Höhe von 250 Euro + Verwaltungsgebühren fällt natürlich an. Die Probezeit verlängert sich um zwei Jahre, d.h. zwei weitere Jahre 0,0 Promille.

Gruß
M. Stephan

ich entschuldige mich 4,8 ist natürlich unmöglich. Ich meinte
0,48 Promille.

Bei einem Blutalkholwert von 4,8 Promille brauchst du dringend einen Anwalt, der dem Richter deine verminderte Zurechnungsfähigkeit(Schuldfähigkeit) vermitteln kann.Nach diesem Urteil fallen alle anderen Sachen aus.

Viel Glück

Hallo Community,

Ich wurde bei einer Verkehrskontrolle mit 4,8 :stuck_out_tongue:romille Alkohol am Steuer in der Probezeit erwischt. :Was besteht mir vor? Muss ich einen Aufbauseminar :besuchen oder MPU? Wie lange wird mein Führerschein :entzogen? Wie viel wird die Strafe kosten und :wieviel muss ich für MPU bzw. Aufbauseminar zahlen :und wie lange dauert solch ein Seminar?

Die netten Polozisten meinten, dass ich Glück habe :unter 5 Promille zu sein und somit nur 250€ anstatt :500€ zu zahlen
LG

Hallo,
es liegt mir fern eine moralische Bewertung über das Delikt - so es denn wirklich so stattgefunden haben sollte - abzugeben. Ich Zweifel daran, weil Polizisten keine falschen Angaben bezüglich der Promillgrenze machen würden. (siehe den Link, unten)
Ob und wann MPU anstehen und wie teuer sie sein würde, vermag ich nicht zu sagen.

Nur folgendes: wer mit 4,8 Promille noch in der Lage ist Auto zu fahren (von der Stelle zu bewegen), ist den Missbrauch von Alkohol gewohnt und ein Alkoholiker! Das muss man - aus medizinischer Sicht - ganz unverblümt so sagen. Es spielt auch für das Strafmaß keine Rolle ob nun 4,8 oder 5,0 Promille festgestellt wurde!
Siehe folgender Link:
http://www.bussgeldkatalog.biz/alkohol.html

MFG
rolli

Hallo,

Nun, da es sich ab 1,0 Promille um eine Straftat handelt, liegt die Bestrafung immer in der Hand des Gerichtes. Geldstrafen und Punkte kann man hier vorher nicht schätzen.
Da spielen alle Anderen Parameter (auffälliges Fahren, Gefährtung, Schädigung, allgemeines Verhalten, usw.) eine sehr wichtige Rolle.
Auf Grund der Höhe der Promillezahl, kann Dir der Richter duchaus einen Alkoholismus vorwerfen, da ein „normaler“ Mensch dabei warscheinlich draufgegangen wäre. Somit wird dadurch eine MPU und das Abstinenzjahr sehr warscheinlich sein.
Was Alledings sicher ist, dass Dir die Probezeit um zwei Jahre verlängert wird und Du ein ASF-Seminar/Alkohol besuchen musst.
Diese kostet so zwischen 350-500 Euro…vieleicht sogar teurer.
Somit kann ich Dir nur eine(n) milde(n) Richter/in wünschen.
mfg
Mike
bei Rückfragen 0179/5428353

Hallo Enisson:
ein Aufbauseminar ist auf alle Fälle angesagt. Was das kostet ist unterschiedlich. Da müsstest du dich in den Fahrschulen erkundigen die so etwas anbieten. Da es nur ein Alkohol Delikt ist kann es auch sein das du ein spezielles Aufbauseminar besuchen musst, dies wird dir aber das StVA schreiben. Ich würde mich auf jeden Fall mal bei einem Anwalt erkundigen was du jetzt machen solltest. Wenn du im ADAC bist hast du die Möglichkeit einer kostenlosen Rechtsberatung. Erkundige dich bitte vorher beim ADAC welchen Anwalt du kostenlos in Anspruch nehmen kannst. Wenn du eine Verkehrsrechtschutz hast, manchmal ist diese schon in der Versicherung mit enthalten, kannst du auch einen Anwalt deiner Wahl nehmen.
Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen, und es wäre nett wenn du eine Bewertung abgeben würdest.
Viel Glück
Georg

Hallo Community,

das ist schon ganz schön heftig.Ich dachte erst, ich hätte mich verlesen. Sie müssen ein Aufbauseminar besuchen, dann die MPU machen. Sie bekommen eine Geld- oder Freiheitsstrafe (bis zu 5 Jahren und Führerscheinentzug (Sperrfrist von 6 Monaten bis 5 Jahren,in machen Fällen sogar auf Dauer). Die genauen Kosten für das Aufbauseminar sowie die MPU kenne ich nicht genau, dürfte aber jeweils bei mehreren hundert Euro liegen.

MfG
der Verkehrsexperte.

ich entschuldige mich für den tippfehler, aber ich meinte 0,48

Entschuldigen Sie bitte den Tippfehler, es sind natürlich 0,48 gewesen

Dankesehr :smile:

ich entschuldige mich für den tippfehler, aber ich meinte 0,48.