Sind 5,- Euro Eurer Meinung nach zuviel, gerade richtig oder zu wenig.
Die Tagesschau - online hatte gerade eine Umfrage gemacht, und nach den Hartz IV Sätzen gefragt. Immerhin waren mehr als 1 / 3 der Meinung diese überhaupt nicht anzuheben (ca. 8000 haben abgestimmt).
Jemand, der z.B. 40 Jahre lang gearbeitet - also kräftig in die Zwangsversicherung eingezahlt - hat, bekommt nach Ablauf seiner kurzen schonenderen Hartz2 Phase genausoviel/wenig , wie ein Schulabbrecher und permanenter Leistungsverweigerer.
Genau hier würde ich ansetzen: Arbeit soll sich ja lohnen, warum also nicht auch hier eine Art Kontoführung, dass die Lebensleistung gewürdigt wird?
Andererseits: Jemandem, der es nie für nötig hielt, zu arbeiten, würde ich überhaupt kein Geld geben, sondern lediglich nicht übertragbare Gutscheine für die notwendigsten Grundbedürftnisse.
Warum denn so viel???
Es gehört schon ein unsagbar unglaubliches Maß an Unverschämtheit und Volksferne dazu ein BGV Urteil bzgl. unserer Kinder so zu ignorieren.
Wie um alles in der Welt kann man glauben, mit einer solchen Politik sich nach der nächsten Wahl nochmals wieder zu finden…
Aber man wird schon heftig an seiner eigenen Zukunft bauen. Als Chef / Chefin von irgndwelchen Energiekonzernen, Berater irgendwelcher großen Hotelketten usw.,
Wie kann man die Zukunft unserer Kinder, die für Ihre Armut nun wirklich nichts können, so unsagbar arrogant mit Füßen treten??
… dass die Arbeitslosen diesen gewaltigen Betrag in Alkohol, Zigaretten und Flachbildschirmfernseher umsetzen?
Du hast recht, er sollte sofort wieder gestrichen werden.
Es wurde ja festgestellt, dass Kinder viel mehr Geld kriegen als sie in Wirklichkeit brauchen. Also gibt es auch da die Gefahr, dass Drogen und Bildschirme gekauft werden.
Hallo,
so lange einem niemand überhaupt sagen kann, wieviel die ALG2-Empfänger praktisch wirklich bekommen (neben dem Regelsatz gibt es ja mindestens noch die Miete), halte ich jede Diskussion für sinnlos.
Real ist es sogar eine Kürzung, weil die Inflation in den letzten 5 Jahren das schon lange aufgefressen hat.
Alle „Selbstversuche“ von z.B. Journalisten, die ich kenne, kamen imo zu dem Ergebnis, daß man praktisch nicht auf Dauer davon leben kann ohne zusätzliche (nichtstaatliche) Hilfen wie etwa Tafeln oder Kleiderkammern (beim Versuch über ein oder zwei Monate wird man seinen Kleiderschrank nicht auftragen) in Anspruch zu nehmen.
Es gehört schon ein unsagbar unglaubliches Maß an Unverschämtheit und :Volksferne dazu ein BGV Urteil bzgl. unserer Kinder so zu ignorieren.
offensichtlich hast Du da was falsch verstanden. Das BVerfG hat nicht die Höhe der Sätze, sondern die Methode der Ermittlung als nicht GG-konform beanstandet.
Mit dem neuen Rechenverfahren folgt die Regierung dem Auftrag aus dem Urteil. Ob dieses denn in einer ggf. erneuten Prüfung wieder beanstandet werden würde, steht in den Sternen.
Außerdem: Keiner von denen, die sich jetzt zu Wort melden, hat die neue Berechnungsmethode bisher gesehen, aber alle wissen schon, daß das Ergebnis falsch ist. Die hätten wahrscheinlich alle ein „richtiges“, d.h. ihren Erwartungen entsprechendes Ergebnis beklatscht, auch wenn die Methode nicht GG-konform wäre.
Was für ein Demokratieverständnis!
Das ist Stimmungsmache und hat mit seriöser Meinungsbildung absolut nichts zu tun.
Warum regen sich die Leute auf, gerade w e n n erhöht wird?
Wenn Hartz 4 erniedrigt werden würde, könnte ich es verstehen…
Die Idee mit den Gutscheinben halte für sehr gut, weil das Geld dann den Kindern wirklich zugute kommt. Warum flippen die Eltern da aus? Wollen sie das Geld lieber versaufen und verrauchen, stratt es den Kindern zu geben?
Gruß,
Branden
da wir uns doch sonst soviel von den USA abschauen. Wäre ich definitiv für so etwas wie Lebensmittel-Marken, Kleider-Marken etc… Dann könnten sie von mir aus 20 Euro erhöhen, aber es würde auch für den jeweiligen Zweck eingesetzt. Schulbedarf-Gutscheine zum Beispiel. Es gibt tatsächlich Kinder an Grundschulen, die nur einen Kugelschreiber haben den Papa in der Stadt von einem übereifrigen Juso als Werbegeschenk bekommen hat und ein Blatt Papier vielleicht. Warum geht man die Probleme nicht mal Sinnvoll an? 5 Euro in einem HartzIV-Haushalt machen den Bock nicht fett, nur den Weg zum Glascontainer schwerer…weil 5 Euro sind 11 Flaschen Bier.
(Mir ist durchaus bewusst, dass nicht alle die HartzIV beziehen, Alkoholiker sind! Aber ich wette das mehr als 70% die 5 Euro nicht sinnvoll einsetzen würden.)
Jemand, der z.B. 40 Jahre lang gearbeitet - also kräftig in
die Zwangsversicherung eingezahlt - hat, bekommt nach Ablauf
seiner kurzen schonenderen Hartz2 Phase genausoviel/wenig ,
wie ein Schulabbrecher und permanenter Leistungsverweigerer.
Das stimmt leider.
Genau hier würde ich ansetzen: Arbeit soll sich ja lohnen,
warum also nicht auch hier eine Art Kontoführung, dass die
Lebensleistung gewürdigt wird?
schwierig. Was ist mit Müttern die nie arbeiten? Was ist mit Menschen die krank sind und deshalb nicht arbeiten können. Was ist mit Menschen die keine Arbeit finden obwohl sie arbeiten wollen?
Andererseits: Jemandem, der es nie für nötig hielt, zu
arbeiten, würde ich überhaupt kein Geld geben, sondern
lediglich nicht übertragbare Gutscheine für die notwendigsten
Grundbedürftnisse.
Man müsste jeden Fall individuell prüfen und das dürfte nicht machbar sein. Egal was man tut, irgendwer wird immer benachteiligt und irgendwer immer bevorteiligt. Aber in Einem stimme ich Dir zu. Es muss sich was ändern.
Ich denke mir aber oft: „Zum Glück lebe ich in Deutschland falls ich mal arbeitslos werde“
Weil das Bundesverfassungsgericht kundgetan hat, dass das Alg2 in der derzeitigen Form verfassungswidrig ist, speziell was die Leistungen für Kinder angeht, da die Berechnungsgrundlage nicht nachvollziehbar ist.
Warum regen sich die Leute auf, gerade w e n n erhöht
wird?
Zum einen, weil im Vorfeld von deutlich höheren Beträgen die Rede war, zum anderen - und das dürfte der wichtigere Grund sein - weil es doch ein gar seltsamer Zufall ist, dass bei der ersten ‚richtigen‘ Berechnung praktisch genau die gleiche Summe wie zuvor herauskommt - nachdem es ganz zufällig auch bereits im Vorfeld aus Richtung des Finanzministeriums getönt hat, dass aber keinesfalls mehr Geld dafür bereitgestellt wird.
Die Idee mit den Gutscheinben halte für sehr gut, weil das
Geld dann den Kindern wirklich zugute kommt. Warum flippen die
Eltern da aus? Wollen sie das Geld lieber versaufen und
verrauchen, stratt es den Kindern zu geben?
Zunächst: Es war ursprünglich nicht von Gutscheinen, sondern von Chipkarten die Rede.
Und warum da kein Jubelgeschrei ausbricht, hat vielfältige Grunden; hier nur einige wenige:
Es entsteht ein unverhältnismäßiger (und teurer) Verwaltungsaufwand, besonders bei dem Chipkartensystem, da Anbieter von Nachhilfe, Musikunterricht etc. mit Lesegeräten ausgestattet werden müssen; auch Gutscheine müssen abgerechnet werden.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass bei einem entsprechend aufwändigen System nicht alle Anbieter eingebunden werden (wollen); dies führt zu einer Beschränkung auf eine kleine, eventuell sogar überteuerte Auswahl (da die Anbieter entstehende Kosten wieder ‚herausholen‘ wollen oder quasi ein Monopol haben).
Es besteht die Befürchtung, dass die ‚problemlosen‘ Kinder unberücksichtigt bleiben - Kinder und Jugendliche, die keine Nachhilfe benötigen, Sport in kostenfreien AGs an ihrer Schule ausüben, aber vielleicht gerne einen Japanisch-Kurs an der Volkshochschule belegen oder eine Sprachreise nach Großbritannien machen würden.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass das Chipkartensystem zu Diskriminierungen der Kinder führt.
Und zu schlechter Letzt: Es ist empörend, dass Eltern, die Alg2 beziehen, automatisch die Erziehungsfähigkeit abgesprochen wird und sie ständig mit der Unterstellung leben müssen, das Geld nur in Alkohol und Zigaretten umsetzen zu wollen (auch die Betonung der Kürzung um den für Zigaretten und Alkohol vorgesehenen Betrag stößt in dasselbe populistische Horn). Die meisten Bezieher von Alg2 sind ganz normale Menschen, die eigenverantwortlich entscheiden wollen, was das Beste für ihre Kinder ist. In allen anderen Bereichen wird dieser Tage massiv Eigenverantwortung eingefordert - aber ausgerechnet in diesem Kernbereich des Lebens soll das nicht mehr gelten?
Eine unvoreingenommene Diskussion findet nach wie vor nicht statt.
Je nachdem welche politische Richtung vertreten wird, wird einmal auf die schmarotzenden Leistungsverweigerer engedroschen(Stich wort „Rauchen, Saufen“ „spätrömische Dekadenz“) und damit jeder HIV Empfänger gemeint
oder
man fordert die unterschiedslose Anhebung der Sätze auch für solche Empfänger, die sich auf diese lebenslange Einkommensquelle bereits eingestellt haben.
Jemand, der z.B. 40 Jahre lang gearbeitet - also kräftig in
die Zwangsversicherung eingezahlt - hat, bekommt nach Ablauf
seiner kurzen schonenderen Hartz2 Phase genausoviel/wenig ,
wie ein Schulabbrecher und permanenter Leistungsverweigerer.
dieser Grundgedanke wurde mit den Hartz-Gesetzen ja gerade eben abgeschafft. Grob vereinfacht dargestellt, war im vorangegangenen System eine „Trennlinie“ zwischen Sozialhilfe und Arbeitslosengeld/ Arbeitslosenhilfe eingezogen. Nun sagte man aber unter der SPD-Regierung von Schröder, dass man Bezieher von Sozialhilfe nicht gesellschaftlich ausschließen dürfe und zog deshalb die Leistungsbereiche zusammen - man wollte die Grenzen verschwimmen lassen. Effekt in der gesellschaftlichen Wahrnehmung war nun aber nicht die soziale „Hochstufung“ der Sozialhilfebezieher, sondern die „Abstufung“ der Bezieher von Arbeitslosenhilfe.
Ich denke, dies ist ein wesentlicher Teil dessen, warum die Hartz-Regelung oft als ungerecht empfunden wird.
(Mir ist durchaus bewusst, dass nicht alle die HartzIV
beziehen, Alkoholiker sind! Aber ich wette das mehr als 70%
die 5 Euro nicht sinnvoll einsetzen würden.)
…und wieder eine, die in die Populisten Falle getappt ist
Wieso wird eine sinnvolle Diskussion damit begonnen, dass erstmal der Mißbrauch für eine Verteufelung des Großteils der anderen und durchaus arbeits- und leistungswilligen Leistungsbezieher herhalten muss?
Nett finde ich die € 22,78 für Verkehr - allhier kostet die preiswerteste Monatskarte € 45, Einzelfahrscheine gäbe es für den Betrag gerade einmal sechs Stück.
Weil das Bundesverfassungsgericht kundgetan hat, dass das Alg2
in der derzeitigen Form verfassungswidrig ist, speziell was
die Leistungen für Kinder angeht, da die Berechnungsgrundlage
nicht nachvollziehbar ist.
Das BVerfG hat sich aber nur zur Art und Weise der Berechnung, sowie deren Transparenz geäußert - nicht zur Höhe. Es ist deshalb auch explizit erwähnt, dass auf Grundlage des Urteils auch eine Verringerung der Beträge denkbar sein könnte.