65 Zoll TV an Yton-Wand mit schwenkbarer Wandhalterung

Guten Abend zusammen,

unser Haus wurde aus Yton gebaut. Ich plane nun meinen 65 Zoll TV (24KG) inkl. Wandhalterung (10KG und 55cm ausfahrbar) an diese Wand zu montieren.

Als Dübel sind die Fischer DuoPower 10x80 Dübel geplant. Diese sollen 0.3kn pro Dübel an solch einer Wand tragen können. Ich würde oben und unten jeweils 4 Dübel verbauen. Das bedeutet theoretisch, dass diese 2,4kn (244kg?) tragen könnten. Ich vermute jedoch, dass die Last nur oben auf den Dübel liegt? Daher wären es dann ja ca. 122KG.

Kann mir jemand sagen, wie das Gewicht auf den Dübeln, bzw. der Wand aussieht, wenn die Halterung 55cm ausgefahren und zur Seite gedreht ist (es handelt sich um diese Halterung: Kanto PDX650)? Ich steige leider nicht ganz durch wie das berechnet werden soll.

Vielen lieben Dank!!

Grüße
Tobi

Hallo es gibt da spezielle Yton Dübel von Fischer . Die sehen so flügelähnlich aus ,aber der Name ist mir entfallen. Da wird ein kleineres Loch vorgebohrt in dem der Dübel eingeschlagen wird.
Viele Grüße noro

Hallo die heißen Gasbeton Dübel.
Viele Grüße noro

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und bei Yton fehlt ein ‚g‘
Die Firma heißt Ytong und wie schon genannt der Werkstoff heißt Gasbeton

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Bei einer ausfahrbaren Wandhalterung hast Du recht dynamische Lasten, die insbesondere die Dübel auch auf Zug belasten. Es gab hier gerade einen netten Thread zum Thema: „Wie bekommt man festsitzende Dübel raus?“, bei dem es genau darum ging, einen Hebel anzusetzen um den Dübel auf Zug zu belasten. Das machst Du in deinem Fall auch: Du hebelst ständig dynamisch an den Dübeln, wenn Du die Halterung aus- und einfährst.

Ich habe das Thema bei mir auch gehabt, und habe mich daher für einen Chemiedübel/Hybridmörtel entschieden. Da hängt inzwischen schon der 2. Fernseher dran, und das ist eine wirklich bombenfeste Verankerung (bei mir in porosiertem Lochziegel). Fischer bietet diverse entsprechende Systeme an, z.B. FIS V Plus ist für Porenbeton geeignet.

Bei der Anwendung auf jeden Fall darauf achten, dass die Bohrlöcher sauber ausgepustet werden, bevor der Mörtel eingefüllt wird! Dazu muss man sich nicht den Pusterich von Fischer kaufen. Eine Fahrradpumpe o.ä. tut es auch. Es darf halt nur keine Staubschicht im Bohrloch verbleiben, damit sich der Mörtel auch mit dem Stein und nicht nur mit dem Staub verbindet. Dann je nach gewünschter weiterer Befestigung entweder Gewindestangen in den Mörtel drücken (auf die dann hinterher Muttern kommen) oder spezielle Innengewindeanker, in die man dann Gewindeschrauben mit Kopf einschrauben kann.

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Also 165 cm Bildschirmdiagonale. (Ich widersetze mich strikt der Benutzung von Maßeinheiten, die seit 1875 obsolet sind.)

24 kg erzeugen eine Gewichtskraft von ca. 240 N. Aus dem lotrechten Abstand zwischen den oberen Befestigungslöchern und dem untersten Punkt der Auflagefläche des Halters an der Wand kann man nun abschätzen, mit welcher Kraft die Konstruktion an den Dübeln zieht.

Nehmen wir an, der Schwerpunkt von Halter und Monitor würde 50 cm von der Wand entfernt liegen, dann hätten wir dort eine Gewichtskraft von 340 N.

Mit Hilfe eines Kräfteparallelogramms kann man nun ausrechnen, welche Zugkraft an den oberen Dübeln entsteht. Die unteren Dübel werden gar nicht auf Zug belastet und können gedanklich (und auch praktisch) weggelassen werden.

Die Lastentabelle besagt, dass 300 N Zuglast aufgenommen werden können - in der Summe also 1200 N. Durch den „Hebelarm“ kann das knapp werden. Beachte auch, dass du nicht einfach die Zugkräfte addieren kannst, wenn die Dübel nahe beieinander sitzen.

Ich wiederhole dann noch @Wiz : Beim Ausziehen des Gerätes musst du mit zusätzlichen dynamischen Lasten rechnen. Oder wenn man aus Versehen am Gerät hängen bleibt.
Eine tief im Mauerwerk verklebte Gewindestange wird wohl die beste Lösung sein - für die oberen Befestigungslöcher. Bei den unteren werden geringere Kräfte auftreten.

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Vielen Dank für die ganze Rückmeldungen!
Ich werde dann wohl doch auf die Lösung mit den verklebten Gewindestangen ausweichen.

Ich hatte mich bisher noch nicht mit diesem Thema beschäftigt. Vielen vielen Dank!!

Welche länge an Gewindestangen würdet ihr dann empfehlen? Und würdet ihr auch oben 4 einbauen?

Alles lange, lange her, und die Verschraubung ist bei meiner Halterung von Vogels auch gut verdeckt. Da komme ich nicht so einfach dran, um nachzusehen, wie viele Schrauben das bei mir sind.

AFAIR habe ich nach dem Motto „Better safe than sorry“ (mein erster 42’‚er war noch ein recht schweres Teil, dagegen ist der aktuelle 52‘'er ein Leichtgewicht) damals den größtmöglichen Durchmesser der Gewindestangen genommen, der noch durch die Löcher der Halterung ging, und die Länge so bemessen, dass sie bis knapp vor den Putz auf der anderen Seite der Wand (ordentlich dicke tragende Wand) gereicht hat. Bei meinen Lochziegeln brauchte ich dann noch „Strümpfe“ um die Dübelmasse nicht gleich im ersten Ziegelloch verschwinden zu lassen. Trotzdem war der Verbrauch sicher höher, als Du ihn bei Porenbeton haben dürftest, weil sich so natürlich gewisse Wülste in jedem Ziegelloch ausbilden, während das bei Dir alles eine durchgängige dünne Schicht entlang des Bohrlochs wird. Trotzdem bin ich damals mit einer Kartusche Dübelmasse für alle Bohrlöcher ausgekommen, wenn ich mich recht erinnere. An die genaue Zahl der Bohrlöcher kann ich mich aber nicht mehr erinnern, Das könnten sechs gewesen sein. Auf jeden Fall war das sicher auch die maximal aufgrund der Bohrungen in der Halterung mögliche Anzahl.

Da Du die Gewindestange ohnehin als Meterware kaufst, und die Kartusche Dübelmasse auch nur einmalig verwendbar und bei Porenbeton sicherlich sehr ergiebig ist, würde ich da lieber mit mehr als mit zu wenig Befestigungspunkten agieren.

Alles klar, auf Anhieb habe ich dieses Set gefunden, Evtl. wäre das ja ausreichend:

Fischer Schwerlast-Befestigungs-Set FIS VS 300 T SBS (Hellgrau, Hybridmörtel) | BAUHAUS

Das sollte passen. Die Strümpfe brauchst Du bei Porenbeton zwar nicht, machen den Preis aber auch nicht wirklich entscheidend höher. So hast Du zumindest ein abgestimmtes Set. VS ist die Variante mit verzögerter Aushärtung. Das hat den Vorteil, dass du etwas mehr Zeit zum Arbeiten hast, musst Du aber bedenken, bevor Du die Dübel belastest.

Alles klar!
Das bedeutet (so wie ich es in der Installationsanleitung verstanden habe), dass ich bohre, säubere usw. und dann direkt den Mörtel und die Gewindestange ohne die Ankerhülse verbaue?

Danke nochmal für die Hilfe. Ich werde mir das Set mal besorgen und mir dann die Zeit zum installieren und aushärten nehmen :wink:

Ich berichte mal wenn der TV an der Wand hängt.

Ja, die Hülsen sind dafür gedacht bei größeren Löchern/Klüften im Material zu verhindern, dass die ganze Masse da rein fließt und sich so keine Verbindung zwischen umgebenden Material und Gewindestange über die gesamte Länge des Bohrlochs ergibt (schlechtestenfalls verschwindet die Masse ganz in so einem Hohlraum). Statt dessen bilden sich dann beim Einstecken der Gewindestange nur knapp außerhalb der Hülse Wülste aus, die an den Kanten eines solchen Hohlraums Halt finden. Das ist z.B. bei meinen Porotonziegeln wichtig, die innen nur aus recht dünnen Wänden zwischen senkrecht stehenden Hohlräumen bestehen.

Bei Porenbeton hast Du dieses Thema nicht. Das sind zwar alles kleine Gasbläschen aber eben keine zusammenhängenden großen Hohlräume. D.h. da fließt die Masse nur in die direkt vom Bohrloch angeschnittenen Bläschen und kommt nicht weiter. Insoweit braucht es da keine weiteren Hilfsmittel um eine gleichmäßige Verteilung der Masse entlang des Bohrlochs zu erreichen.

boah… alles mutige Vorschläge hier

Bei einer solchen Konstruktion vor allem dann in „weichem“ Material:
Einen festen Untergrund herstellen - ich nehme da immer Siebdruckplatten (auch weil ich davon noch einige Reste von 15-27mm habe), schneide diese in die Größe, mit der ich noch leben kann und schraube erst mal diese Platte an die Wand. Auf die Platte dann die die Halterung mit Blechschrauben in vorgebohrte Löcher.

Keine weiteren Erfahrungen mit Ytong - aber Lehmwände sind wohl noch „weicher“. Und bisher hält das so

Okey, das verunsichert mich nun wieder :wink:
Es soll natürlich schon ordentlich halten.

Also ist es nicht zu empfehlen das mit dem Mörtel zu lösen?

Alles nicht ganz so einfach :roll_eyes:

Nur oben würde ich den Aufwand mit den „chemischen Dübeln“ betreiben. Unten würde ich die „normalen“ Universaldübel nehmen. Die unteren Befestigungen werden zur Aufnahme der statischen Lasten gar nicht benötigt, sondern nur wenn man am Gerät zieht oder es hochdrückt.

Beachte die Anleitung bei dem Verbundanker - du musst deutlich größer als 10 mm bohren, was aber in Porenbeton zum Glück recht einfach ist.
Den beiliegenden Statikmischer kann man nur einmal verwenden, die zuerst austretende, noch unvermischte Masse wird verworfen. Du wirst beim ersten Loch deutlich zu wenig oder deutlich zu viel Masse ins Loch gefüllt haben. Die Masse soll beim Hereindrücken der Gewindestange so gerade eben am Bohrloch austreten.

Alles klar, ich hatte sowas auch schon in der Anleitung gelesen, dass man ggf. einen 12er Bohrer nehmen soll.

Ich bin halt noch verwirrt ob das dann auch alles hält. Laut „Berechnungen“ sollte das reichen.
Die Information von @ceestmoi macht mich aber nun stutzig.

BTW: Hast Du in der Installationsanweisung auch den Hinweis auf den Spezialbohrer für Porenbeton und die Zentrierhülse (das ist keine Ankerhülse) gesehen? Mir fiel gerade noch ein, dass es für Chemiedübel bei Porenbeton üblicherweise kein einfaches Bohrloch sein soll, sondern ein ausgebohrter Kegel, der durch Schwenken eines speziellen Bohrers erzeugt wird. Dieser Hohlkegel wird dann mit der Dübelmasse gefüllt.

Ansonsten habe ich bzgl. des Materials keine Bedenken. Sonst würden die Hersteller keine entsprechenden Schwerlastbefestigungen (es gibt jenseits Chemiedübeln auch metallische Spreizdübel wie Fischer FPX, …) für Porenbeton anbieten, wenn das dann nicht auch funktionieren würde. Und da werden noch ganz andere Lasten als dein Fernseher dran gehängt. Die werden z.B. auch verwendet um Vordächer, Markisen, Halterungen für Rohr- und Kabeltrassen, … an Gebäuden aus Ytong zu befestigen. Da geht es dann um sicherheitsrelevante Geschichten bei denen Menschen getötet werden könnten, wenn das nicht funktioniert.

Schau einfach mal bei YouTube zum Thema Chemiedübel ein paar Videos an, das wird Dich beruhigen. BTW: Meine ganze aufgeständerte Terrasse ist mit diesen Dübeln am Haus (Poroton) befestigt um die auf fest definiertem Abstand von der Fassade zu halten. Da reden wir von einer ganz massiven, umfangreichen Holzkonstruktion von fast 30m² und fast 1,5m Höhe zzgl. Möbeln und bei Partys gerne mal einer ganzen Menge Leuten, die bei Bewegung auch ordentliche dynamische Belastungen erzeugen.

Siehe meine Beispiele in meinem anderen Posting:

Alles klar, das beruhigt mich ein wenig!! Danke Dir.

Das mit dem Kegel hatte ich auch gesehen, es gab jedoch eine Anweisung wo das ohne Kegel gemacht wird. Ich hatte nur den Unterschied bisher noch nicht rausbekommen.

Also sollte in meinem Fall das mit dem Kegel durchgeführt werden?