Servus
Zwei wichtige Zahlen - welche bedeutet euch persönlich mehr?
Ich finde beide gleichermaßen wichtig, habe aber die Befreiung von der SED persönlich als die große Befreiung erlebt.
Gruß,
Branden
Hallo,
persönlich bedeutet mir (da selbst "mit"erlebt) der Mauerfall mehr. Zudem bewahrheitete sich damit eine meiner Prognosen, für die ich in der gymnasialen Oberstufe Mitte der 80er noch Gelächter erhielt. Das Ende des (pseudo)sozialistischen Systems im Ostblock durch die Erhebung der Unzufriedenen.
Weltpolitisch war natürlich das Ende des WK2 von deutlich größerer Bedeutung als das Ende der Mauer und damit der SED.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass eine modifizierte SED mit westdeutschem Anhängsel immer noch im Parlament vertreten ist. Eine, die nach wie vor einen nostalgischen Linksaußen-Flügel beinhaltet. Aber von „den Nazis“ hatten ja auch einige in die Demokratie rübergemacht.
Gruß
vdmaster
Hi,
als Wessi und Person, die vor 25 Jahren in der Grundschule war kenne ich beides nur aus Schule, Dokumentationen oder anderen Formen der Erzählungen.
Es ist irgendwie unwirklich. Irgendwas was in einem Buch steht. Auch wenn es für die betroffenen schlimm war, Jemand der nie unter so etwas gelitten hat kann es nicht 100%ig nachvollziehen.
Aber international hängt uns der 2te Weltkrieg oder besser der Nationalsozialismus (12 Jahre inklusive Vorgeplänkel und Machtaufbau 1933 bis 1945) stärker nach als die Existenz der DDR (1949 bis 1989 = 40Jahre). Jedes mal wenn man irgendwo in den Urlaub fährt und nicht unbedingt in einer Touristenhochburg ist kriegt man da scheiße zu hören.
Meine Antwort: Ja ja, die Generation unserer Urgroßeltern hat damals scheiße gebaut. Was hat das jetzt mit mir zu tun?
Mein Lieblingswitz dazu der die internationale Situation gut wieder spiegelt:
Ein Amerikaner sagt: Ich bin stolz Amerikaner zu sein. -> Patriot
Ein Franzose sagt: Ich bin stolz Franzose zu sein. -> Nationalheld
Ein Deutscher sagt: Ich bin stolz Deutscher zu sein. -> Nazi
Es gab dazu auch einen Cartoon während der Fussballweltmeisterschaft.
Die feiernden Smilies der anderen Länder: Bildunterschrift: Super Stimmung.
Die feiernden Smilies der deutschen: Bildunterschrift: Nazis auf dem Vormarsch
Finde es aber gerade nicht.
Noch schlimmer, als ich in Deutschland war und von einem Ausländer verlangte, dass er mit mir bitte deutsch oder zumindest englisch sprechen möchte, wurde ich auch direkt als Nazi beschimpft. Und wenn man dann noch aufmuckt oder sich zur Wehr setzt ist gleich alles aus.
MFG
Befreiung kritisch betrachtet
Gegen Ende des 2. Weltkrieges haben die Alliierten, hauptsächlich USA und GB viele Zivilisten von ihrem Leben befreit. In Deutschland wurden die Menschen mit Phosphor geröstet, in Japan hat man die Menschen in einem Atomfeuer gebraten. Ein Abschlachten total grausam und sinnlos.
Eine Diktatur muss man als Baukastensystem ansehen.
Erst vergibt man Kredite um den Diktator aufzubauen.
Dann lässt man einen Diktator gewähren und duldet dessen Grausamkeit.
Dann vergibt man Kredite um den Diktator aufzurüsten.
Dann fällt der Diktator in Ungnade.
Dann wird das Land des Diktators in Schutt und Asche gelegt.
Dann vergibt man Kredite um das Land wieder aufzubauen.
Parallelen zu Saddam Hussein sind unübersehbar.
Wenn man Deutschland wirklich hätte helfen wollen, warum wurde Hitler und sein Befehlsstab nicht, so lange es noch möglich war, von Geheimagenten niedergestreckt, so dass erst einmal einmal ein Machtvakuum entsteht und die ganze Befehlskette zusammenbricht.
Die zweite Befreiung der DDR: Russland hat sich unter Gorbatschow aus Deutschland zurückgezogen, nicht mehr und nicht weniger.
Darauf folgte das neoliberale Zerstöungswerk unter Helmut Kohl. Heute müssen wir für die Konsequenzen der damaligen Politik büßen.
Inzwischen nähern wir uns wieder schrittweise den Zuständen in der DDR: Überwachungsstaat, Abschiebung der Kinder in Krippen, Einheitsmeinung.
Unterm Strich sehe ich keinen Grund zum Feiern. Das einzig Positive ist, dass Hitler gescheitert ist.
Hallo,
Zwei wichtige Zahlen - welche bedeutet euch persönlich mehr?
Ich finde beide gleichermaßen wichtig, habe aber die Befreiung von der SED persönlich als die große Befreiung erlebt.
Das hängt wohl naturgemäß auch von den ganz persönlichen Umständen ab. Wer bei der Befreiung 1945 von Heimat, Hab und Gut oder Gesundheit oder gar Leben befreit worden ist, wird das anders bewerten als jemand, der auf der deren anderen Seite gerade noch kurz davor gestanden hat.
Aus den Erzählungen weiß ich nur, dass man sich wohl seinerzeit lieber von den Westalliierten befreien ließ als von der ruhmreichen Sowjetarmee, die sich dann sogar noch Befreiungsdenkmäler in Gegenden errichten ließ, die von den Amis befreit worden waren. So mancher in der SBZ wird sich daher wohl erst 1989 wirklich oder nochmal befreit gefühlt haben.
Insofern finde ich es ein bißchen schwierig, das zu gewichten. Im Westen ging die Befreiung ja recht glimpflich ab und die meisten waren, wie im Osten auch, froh, dass der Krieg vorbei war. Für die war das sicher das wichtigere Datum. Für die im Osten wird es in der Mehrheit 1989 sein, einfach auch durch die Demografie bedingt, weil ja nicht mehr ganz so Viele bewusst Krieg und Nazizeit erlebt hatten. Eine weitere Rolle wird auch spielen, wie es vonstatten ging. Also nicht nur, dass es weitgehend unblutig abging, sondern auch, dass sie es selbst waren und sie nicht befreit worden sind.
Die älteren Leutchen sprachen übrigens oft nicht von Befreiung sondern vom Umsturz. Die im Osten meinten dann sogar oft beide Daten.
Insofern vermute ich mal, dass es 1945 abgesehen von den Verfolgten/Inhaftierten nur sehr wenige als Befreiung bezeichneten oder so empfunden haben. Das war sicher eine Vokabel, die erst später aufkam.
Grüße
Guten Abend!
Gegen Ende des 2. Weltkrieges haben die Alliierten,
hauptsächlich USA und GB viele Zivilisten von ihrem Leben
befreit. In Deutschland wurden die Menschen mit Phosphor
geröstet, in Japan hat man die Menschen in einem Atomfeuer
gebraten. Ein Abschlachten total grausam und sinnlos.
Das trifft zu, leider, aber der von Deutschen verzapfte Mist begann 1933 mit hemmungsloser Aufrüstung und Ruin der Staatsfinanzen, so dass Eile geboten war, mit den Raubzügen zu beginnen. Das alleine war schon ein monströses Verbrechen, dann auch noch dilettantisch durchgeführt und mit idiotischer Zielsetzung. Mehr als Denken aus dem Mittelalter war nicht vorhanden und die Bevölkerungsmehrheit hat jahrelang begeistert mitgemacht, obwohl sie hätte merken müssen, dass der Weg nicht richtig sein konnte. Jeder, mindestens aber alle Militärs und die gesamte Reichsführung hätten schon Jahre vor dem tatsächlichen Kriegsende die Aussichtslosigkeit erkennen und entsprechend handeln müssen. Statt dessen ging es mindestens während des ganzen letzten Kriegsjahres nur noch darum, Lebensgrundlagen zu zerstören - und seien es auch die eigenen. Die Spinner, uniformierten Kuscher und Nullen wollten den heroischen Untergang.
Aber auch Amerikaner und Briten wollten keineswegs nur Rüstungsindustrie und Militäranlagen treffen. Vielmehr war erklärtes Ziel, die Bevölkerung zu demoralisieren, indem man ihr die Lebensgrundlagen nimmt.
Egal welcher Krieg, man sucht vergeblich nach Achtung vor dem Leben und humaner Vorgehensweise. Bewaffnete Leute werden mitsamt der niedrigsten Instinkte von der Leine gelassen und das Ergebnis ist ausnahmslos immer und bis heute, dass auf allen Seiten Horden verrohter Scheiße ihre Gelüste befriedigen, ihre Mordlust ausleben und gerne auch Wehrlose umbringen. Hinterher ist es müßig, zu gucken, auf welcher Seite die übleren ordengeschmückten Gangster agierten.
Eine Diktatur muss man als Baukastensystem ansehen.
Kann man vielleicht so sehen, aber in deiner Aufzählung fehlt ein entscheidender Punkt: Die Bevölkerung. Ohne Unterstützung durch einen nennenswerten Teil der Bevölkerung kann sich kein Diktator an seiner Position halten, wäre Hitler ein bemitleidenswerter Looser und die gesamte Reichsführung einschließlich der Militärs eine Ansammlung erbärmlicher Schranzen. Es schon was dran, dass jedes Volk genau die Regierung hat, die es verdient.
Die zweite Befreiung der DDR: Russland hat sich unter
Gorbatschow aus Deutschland zurückgezogen, nicht mehr und
nicht weniger.
Die DDR war wirtschaftlich am Ende und auch der UdSSR ging es damals ziemlich verkratzt - ein günstiger Augenblick für Verhandlungen. Aber der hartnäckigste Widerstand gegen die Wiedervereinigung kam nicht aus Russland. Der härteste Brocken war die Thatcher-Regierung in GB. Auch die französische Regierung was alles andere als begeistert. Es wurde gefeilscht wie auf einem türkischen Basar. Das Ende der DM geht auf diese Zeit zurück, denn ein nicht ganz eng in Europa eingebundenes Deutschland wollte keiner. Ein zu starkes Deutschland hatte sich in der Vergangenheit nicht gerade als Hort des Friedens erwiesen.
Darauf folgte das neoliberale Zerstöungswerk unter Helmut
Kohl. Heute müssen wir für die Konsequenzen der damaligen
Politik büßen.
Zweifellos gab es schwere Fehler, aber auch daran war die Bevölkerung nicht ganz unbeteiligt. Der DDR-Wirtschaft brach der Absatzmarkt weg. Den Ossis konnte man die im eigenen Land hergestellten Waren hinterher werfen, wollte keiner mehr. Viele waren blöd genug, Haus und Hof für einen Haufen Blech auf Rädern fast zu verschenken. Und aus dem Westen machten sich ganze Heere aus Fledderern über die naive Beute her.
Inzwischen nähern wir uns wieder schrittweise den Zuständen in
der DDR: Überwachungsstaat, Abschiebung der Kinder in Krippen,
Einheitsmeinung.
Das kommentiere ich im Interesse der Netiquette lieber nicht.
Gruß
Wolfgang
Wie immer einseitige Hasstiraden
Gegen Ende des 2. Weltkrieges haben die Alliierten,
hauptsächlich USA und GB viele Zivilisten von ihrem Leben
befreit.
Wieder mal der böse Westen.
Deine Universalerklärung für alle Übel der Welt.
Mit Zahlen und Fakten muss man dir ja nicht kommen, also einfach nur fürs Protokoll:
Schwachsinn - wie üblich.
Hallo,
vergiss nicht die bösen Banken (Bankerdynastien), die hinter allem stecken sollen. Aber im holzchinesischen Weltmodell haben die auch den WK1 ausgelöst.
Gruß
vdmaster
Servus
habe aber die Befreiung von der SED persönlich als die große Befreiung erlebt.
wie sind den hingegen deine Erinnerungen an die Befreiung vom Faschismus '45, na?
Gruß,
T.
Hallo,
habe aber die Befreiung von der SED persönlich als die große Befreiung erlebt.
wie sind den hingegen deine Erinnerungen an die Befreiung vom Faschismus '45, na?
Möglicherweise war ihm das mit dem Faschismus als Kind gar nicht so bewusst bzw. gar nicht bewusst erlebt, da schlicht zu jung, ist ja nun schon 70 Jahre her. Und wer vielleicht im Osten von den Russen befreit worden ist, mag da gar keinen großen Unterschied erkannt haben. Es wurde weiter gehungert. Es verschwanden weiter Leute auf Nimmerwiedersehen. Es wurde wieder zu Marschmusik herummarschiert und Fackelumzüge veranstaltet. Das einzige was sich änderte, war vielleicht der tägliche Gruß auf der Straße. Ansonsten ging es eben so weiter, wie zuvor, teilweise sogar mit dem gleichen Personal. Das war ja keineswegs nur ein Phänomen im Westen.
Grüße
Gegen Ende des 2. Weltkrieges haben die Alliierten,
hauptsächlich USA und GB viele Zivilisten von ihrem Leben
befreit. In Deutschland wurden die Menschen mit Phosphor
geröstet, in Japan hat man die Menschen in einem Atomfeuer
gebraten. Ein Abschlachten total grausam und sinnlos.
bereits an der Startlinie gescheitert…
Deine Argumentation scheiert bereits daran, dass Adenoid Hynkel eben NICHT durch Kredite aus dem Ausland aufgerüstete, sondern die Mittel dafür aus dem Deficit spendig kam (Google bitte „Mefo-Wechsel“) sowie durch den massiven Abzug der Inlandswertschöpfung aus dem zivilen in den Militärischen Bereich.
Tatsächlich kam en die Nazis ja gerade durch den Abzug der Auslandskredite aus Deutschland und die daraus resultierende Wirtschaftskrise an die macht.
bezüglich der getöteten Deutschen: Wer Wind säht…
Hallo,
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass eine modifizierte
SED mit westdeutschem Anhängsel immer noch im Parlament
vertreten ist. Eine, die nach wie vor einen nostalgischen
Linksaußen-Flügel beinhaltet. Aber von „den Nazis“ hatten ja
auch einige in die Demokratie rübergemacht.
und noch vollständiger wird es, wenn man auch noch erwähnt, dass sich insbesondere in der CDU auch noch allerlei Blockflöten tummeln und gerade diese Partei sich gar schwer damit tut, sich der eigenen Vergangenheit zu stellen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/cdu-ost-debatte-a…
Grüße
=^…^=
Hallo Branden,
schwierige Frage.
Ohne den Mauerfall gäbe es mit großer Wahrscheinlichkeit meine gesamtdeutschen Kinder nicht. Allerdings gäbe es aufgrund der lebensunwerten „Rasse“ meines Großvaters mit noch größerer Wahrscheinlichkeit mich selbst nicht, wenn die Nazi-Herrschaft noch etwas länger angedauert hätte.
Deshalb wähle ich Antwort 1. ;o)
Beste Grüße
=^…^=
Hallo,
solange sowas http://www.die-linke.de/partei/zusammenschluesse/kom… auf der Homepage der Linkspartei erscheint, ist die Casa „Blockflöte“ Im Vergleich pillepalle.
Gruß
vdmaster
Ersatzbefriedigungen
die große Befreiung
äußert sich in Monumenten dieser Art:
http://www.merkur-online.de/bilder/2015/02/27/477147…
Irgendwann … (wenigstens die Kinder) … sollte man auch mal wieder unbelastet in die Zukunft schauen dürfen.
Aber: Nein.
Dürfen darf man schon wieder nicht.
Franz
Hallo,
Einige der Blockflöten haben Kerriere gemacht so wie Angela Merkel.
Gib mal ein vergleichbares Beispiel, mal abgesehen davon, dass sie keine Blockflöte war.
Früher eifrigste Kommunistin,
Gibt es da Belege? Oder anders gefragt, was machte eine eifrigste Kommunistin in der DDR aus? Da gehörte doch sicher mindestens die Jugendweihe und SED-Mitgliedschaft dazu?
Gauck ist noch ein schlimmerer Wendehals. In der DDR total Systemtreu mit Privilegien,
Erzähl mal. Alle die nicht eingesperrt oder erschossen worden sind, gehörten schon zu den total Systemtreuen mit Privilegien?
heute immer nur dummes Gelaber.
Beide waren nicht in der Bürgerrechtsbewegung der DDR.
Waren Horst Köhler oder Gerhard Schröder ja auch nicht, um nur mal zwei zu nennen. Scheint also keine grundsätzliche Voraussetzung in diesem Lande zu sein.
Grüße
Hallo nochmal
ist ja nun schon 70 Jahre her.
Weil es gerade dazu passt: Als vor ein paar Tagen US-Truppen im Baltikum unterwegs waren, war das dort von vielen Leuten begrüßt und mit der Bemerkung versehen worden: Wären sie doch 70 Jahre eher gekommen. Insofern dürften nicht nur Ostdeutsche, sondern auch andere Menschen jenseits des ehemaligen Eisernen Vorhangs durchaus ein ambivalentes Verhältnis zur damaligen Befreiung haben.
Grüße
Guten Abend!
Irgendwann … (wenigstens die Kinder) … sollte man auch mal
wieder unbelastet in die Zukunft schauen dürfen.
Aber: Nein.
Dürfen darf man schon wieder nicht.
Persönlich zurechenbare Schuld am Geschehen im Dritten Reich trägt kaum noch einer der heute Lebenden, aber das düstere Kapitel ist und bleibt nun einmal Teil unserer Geschichte.
Irgendwann muss es auch mal wieder ein Ende haben - solche Sprüche sonderten unmittelbar Beteiligte schon wenige Jahre nach dem Krieg ab und ernteten zustimmendes Gebrummel, sofern nicht einer der Langhaarigen in der Nähe war, einer von denen mit der Negermusik, die allesamt an die Wand gestellt gehören, wie man damals schon mal zu hören bekam.
Wenn sich Ähnliches nicht wiederholen soll, darf das Geschehen nicht in Vergessenheit geraten. Aber mit dem Lerneffekt ist es nicht weit her. Waffen werden in alle Welt geliefert und Deutschland war schon wieder an Kriegen beteiligt oder hat sie unterstützt.
Gruß
Wolfgang
informiere dich mal zur DDR. Ich kenne das Leben in Arbeiter und Bauernstaat. Nicht alle waren eingesperrt. Doch nur wenige der dort freien hatten Privilegien. Wer sich verplappert hat, konnte schnell nach Bautzen kommen.