Zu Sabra und Chatila gehört auch eine Vorgeschichte,
Die Landnahme Palästinas mit Vertreibungen und Enteignungen,
im Großen und Ganzen begonnen unter britischer Protektion mit
der Balfour-Erklärung ab der zweiten Dekade des vergangenen
Jahrhunderts zum Beispiel.
Im großen und ganzen begonnen unter dem Propheten Mohammed im
7. Jahrhundert. Palästina war damals, wie der ganze Nahe Osten
und Nordafrika, als (z. T. ehemaliger) Teil des Römischen
Reiches christlich geprägt.
Na ja…wenn da über Jahrhunderte Muslime leben, dann könnte man wohl davon ausgehen, dass es nach 1200 oder auch nach nur 500 Jahren, wenn man nur die osmaniche Herrschaft anschaut, Jahren ihr Land und ihre Heimat ist…
Ein plötzlicher Altanspruch von jüdischen Einwanderern auf das Land erschien mir schon immer reichlich willkürlich.
Vorher gab es meines Wissens nach keine größeren bewaffneten
Aggressionen von palästinensischer Seite in Palästina.
Weil es keine „palästinensische Seite“ gibt, so wenig wie es
eine „schlesische Aggression“ im 2. Weltkrieg gegeben hat. Es
gab und gibt in Palästina palästinensische Juden und
palästinensische Araber
Als die jüdische Landnahme Ende des 19ten Jahrhunderts begann, lebten dort 400000 Muslime und ca 15000 Juden…
Man hätte sich freundlich eingliedern können, statt das Land zu rauben.
Ging aber nicht, weil sie ja meinten, es sei immer noch ihr Land, nach so langer Zeit, Himmel, das ist ja wie das ganze Revisionistengesülze , derer, die Schlesien zurück haben wollen.
Die arabische Bevölkerung und ihre Rechte und Notwendigkeiten spielten bei und seit Herzls verrückten Zionplänen keine Rolle und - da kommt jetzt der kolonialistische Westen ins Spiel- man hatte eben verschiedene Interessen in der Region.
Großbritannien hat sich die Geschichte dann unter den Machtnagel gerissen, wie es damals seine Art war, der Zögling USA musste ja erst noch groß werden, der hat es dann später übernommen.
Der Holocaust hat die Entwicklungen dann noch auf allergräulichste Weise unterstützt, bezahlt hat den Preis auch hier das einfache Volk, und zwar das jüdische, so wie später die arabischen Palästinenser bezahlt haben.
Traumaweiterreichung, das nur eine Ebene.
Die es sich leisten konnten und Wissen hatten, konnten sich ja rechtzeitig absetzen-wohin in den meisten Fällen- Du weisst es.
Womit wir wieder bei der Verstrickung USA/Israel wären.
und letztere haben im Verein mit fast
allen anderen Arabern und im Widerspruch zu dem Teilungsplan
der UN von 1947 die palästinensischen Juden einen Tag nach
deren Staatsgründung namens „Israel“ zu massakrieren versucht.
Als das mehrfach nicht geklappt hat, haben sie sich zu den
Opfern stilisiert und darüber hinaus auch noch zu einem
eigenen Volk.
Unterdrückung und Landraub schweissen zusammen.
Wieso hätten sie einen Staat Israel anerkennen sollen???
Wieso hätten sie akzeptieren sollen, dass Juden ihre Probleme und Wünsche auf ihre Kosten lösen???
Die Araber haben ihr Recht auf Selbstbestimmung
aber bereits über ein Dutzend Mal verwirklicht.
Eine für mein Empfinden verdrehte unverständliche Sichtweise.
Ausserdem ist das Blödsinn, sie haben es nie praktisch verwirklichen können.
Das sollte
genügen. Die Welt braucht keinen weiteren arabischen Staat, so
wenig wie sie einen schlesischen braucht.
Das Land gehörte ihnen.
Schlesien hat Deutschland verloren aus bekannten Gründen, die Aggression ging vom deutschen Reich aus, da hat man halt Pech gehabt, wenn man einen größenwahnsinnigen Krieg beginnt.
NAtürlich könnte man den Anfang auch in der ersten großen
Einwanderungswelle ab 1882 sehen, während der russische Juden
in größerem Stil in Palästina auftauchten. (Nachdem sie in
Russland verfolgt worden waren, wo also ist am Ende der
Anfang…)
Oder in die Zeit der Islamisierung und Arabisierung des Nahen
Ostens.
Vor wie vielen zweistellig hundert Jahren?
Natürlich hatten alle Abscheulichkeiten,Massaker und
terroristischen Verbrechen immer eine Vorgeschichte.
Eben.
Und natürlich sind sie allesamt, einschliesslich der von Dir
genannten, ohne Einschränkungen abscheulich.
In der Tat.
Als besonders tragisch empfinde ich es, wenn Leute wie Rabin
oder Sadat innerhalb dieses Grausamkeitspingpongs ermordet
werden.
Sicherlich ist auch deren Tod bedauerlich - wobei sie
zumindest etwas mit dem Nahostkonflikt zu tun hatten - was auf
viele Opfer des arabischen Terrorismus nicht zutrifft.
Es gibt arabischen Terrorismus, der hat mit der Palästinafrage nicht viel zu tun und der ist ein ganz anderes Feld.
Unser sich so überlegen fühlender demokratisierter westlicher Staatenbund unter der Nochfuchtel der USA hat nie viel dafür getan, dass die Kluft kleiner wird.
Ein wietes Feld, wie gesagt.
Es ist auch nicht uninteressant sich das UK der letzten Jahrhunderte anzugucken, um das heute und die Entwicklung der USA zu verstehen.
Da geht es immer noch beinhart um Macht und geopolitische Interessen und Kolonialisierung.
Worauf ich hinaus wollte ist, dass auf die Abscheulichkeiten,
in denen Amerikaner und Juden die Opfer gewesen sind, lange
und immer wieder hingewiesen wurde und wird.
Das wird mehr als ausgeglichen durch eine selektive
Wahrnehmung in entgegengesetzter Richtung auf der anderen
Seite.
Was die Israelis aber (als rechtmäßige und strukturierte
Armee!!!) getan haben wird gerne auch großzügig schneller
wieder vergessen.
Willst du die arabischen Armeen als unstrukturiert und
unrechtmäßig bezeichnen? Sie sind doch viel eher einfach nur
unfähig. Aber das kann man schlecht den Israelis vorwerfen.
Man kann ihnen aber als Armee einer „Demokratie“ vorwerfen, sich wie Barbaren aufgeführt und Kriegsverbrechen verübt zu haben, unter Protektion der restlichen westlichen Welt, auch wenn sich angemessen beschwert wurde, wenn die´s zu bunt getrieben haben.
Was ist also unsere Demokratie wirklich???Sie hat ihre Schatten.
Und auf diesen hinzuweisen, war mein Anliegen, darum geht es für mich.
Die arabischen Armeen sind überwiegend Diktaturarmeen.
Ein Kriegsverbrecher wurde dann sogar noch später
Ministerpräsident in Israel( inzwischen freilich liegt er im
Wachkoma…).
D a s nenne ich selektiv!
Ich möchte nicht wissen, was die arabischen Potentaten so
alles angestellt haben, um an die Macht zu kommen.
Jaja, schon klar.
Aber es geht ja um die Selbstreflexion unserer Gesellschaft.
Weil die doof und böse und unheimlich sind, darf die andere Seite sich einiges erlauben?
Dann sind wir kein bisschen weiter, dann ist die Geschichte der überlegenen Demokratie eine Lüge in der Praxis.
(Ein Nebenthema ist, dass wir in Deutschland langsam mal
unsere reflexhafte Haltung, wenn es um Fragen geht, in die
Juden involviert sind unter die Lupe nehmen.Dazu würde auch
gehören, die 40er Jahre sauber aufzuarbeiten und das Grauen
zuzulassen, nicht nur intellektuell und in der Judikative, was
im Volk nie wirklich geschehen ist, trotz der Nürnberger
Prozesse…)
Wir in Deutschland sollten vor allem gut daran tun, nicht
Israelis mit Juden gleichzusetzen. Juden in Deutschland sind
Deutsche und nicht Israelis - und wir wollen hier keinen
fremden Nahosthändel im Land.
Heute ja.Sehe ich auch so.Aber darum geht es ja nicht.
Diese Befangenheit in der Rede und den Gedanken allen jüdischen Interessen gegenüber, weniger denen in Deutschland , als mehr denen in Israel ist auch noch so eine Baustelle.
Und man darf auch gerne , wenn wir schon mal beim Unterscheiden sind, jüdisches Volk, und zionistische Interessenbetreiber unterscheiden, die übrigens auch von jüdischen Israelis zum Teil sehr scharf kritisiert werden.
Und mit Befangenheit meine ich zum Beisliel, was weiter unten geschrieben wurde, dass eben dieser Unterschied im Geist nicht möglich zu sein scheint.
Die Opfer unter den jüdischen Israelis, die töten mussten und auch getötet wurden von diesem Wahnsinn ihrer rechten Politiker und anderer Machthaber sind ein weiteres weites Feld.
Sabra und Chatila waren eine Ungeheurlichkeit großen Ausmaßes,
die in Vergessenheit geriet, die Bombardierung des
Gazastreifens um die Jahreswende 08/09 haben rund 1300
Palästnenser, überwiegend Zivilisten getötet, auf israelischer
Seite gab es 13 Tote.
Lies Kienzle, die Vorgeschichte des Massakers war vor allem
ein anderes Massaker im Zuge des libanesischen Bürgerkriegs.
Die Vorgeschichte war die Ermordung Baschir Gemayels, dem Führer christlicher Mächte im Libanon, für die Palästinenser verdächtigt wurden.
Gewütet in den Lagern hat auch die Phalange, nicht die Israelis.
Die haben es nur eingefädelt und in die Wege geleitet und überwacht und nicht gestoppt.
Da gibt es reichlich Filmmaterial dazu und Zeitzeugen, es ist keine leichte Kost.
Ariel Sharon wusste davon und stimmte zu.
Wie zivilisiert ist das?
Das spielte sich alles innerhalb der rivalisierenden
christlichen, drusischen und schiitischen Milizen der Araber
ab.
Die Ohmacht auf palästinenscher Seite scheint ungeheurlich zu
sein seit ungeheuer langer Zeit.
Die palästinensischen Araber werden doch von den anderen
Arabern künstlich segregiert, damit man sie
instrumentalisieren kann gegen Israel.
Auch dem würde ich zustimmen.
Was aber nichts an den Gräueln und dem Landraub, begangen an den arabischen Palästinensern ändert.
Man sollte das klaren Bewusstseins trennen.
Und dabei kommt für mich auch heraus, wie multipel die arabischen Palästinenser mißbraucht worden sind.
Gerade so, als würden
wir in Deutschland seit 60 Jahren die Ostvertriebenen nicht
integrieren, sondern in Lager pferchen.
Nur, dass Deutschalnd Schlesien in einem Krieg, den es begonnen hat verloren hat…der Vergleich, hier zum zweiten Mal, befremdet mich.
Da würde sich die Welt
So ist das halt, wenn man Kriege anfängt und dann verliert.
Ja, ganz genau.
Die PLO hat keinen Krieg begonnen.
Es ist sich formiert habender Wiederstand.
Das beschissenen ist, wie man es auch dreht und wendet, es ist auf beiden Seiten immer das einfache Volk, das zahlen muss.
Gruß, Zahira