Hallo Jeanne!
die Welt lebt nun einmal davon, dass die Menschen
unterschiedliche Meinungen haben. Ich bin es leid, derartige
polistische Diskussionen zu führen, die nichts bringen, weil
weder ich meine Meinung ändern werde noch du.
Mir würde es schon ausreichen, wenn man sich ernsthaft mit meiner Ansicht auseinander setzen würde.
Ich rechne Dir hoch an, dass Du dies tust.
Dennoch will ich auf dein posting eingehen.
Im Vorfeld möchte ich jedoch noch anmerken:
Wenn ich diese Einstellung nicht hätte, hätte ich den falschen
Beruf. Oder anders gesagt, meine durch meine Sozialisation
geprägte Einstellung gegenüber dem Menschen wurde durch meine
Berufswahl noch ausgeprägter.
Stelle dir vor, du arbeitest in einer Jugendhilfeeinrichtung
mit krassen Fällen. Mit Jungs und Mädels, die aus dem Knast
kommen. Mit Kindern, die von ihren Eltern sexuell und/oder
psychisch missbraucht wurden. Mit Jugendlichen, die dich
belügen, bestehlen, die z.T. gewalttätig und/oder kriminell
sind.
Es ist dein Job, mit den Jugendlichen zu arbeiten, sie dabei
zu unterstützen, die nötigen Kompetenzen in allen Bereichen zu
erlangen, um „gesellschaftsfähig“ zu werden.
Weiterhin gehört zu deinen Aufgaben eine qualifizierte
Elternarbeit.
Um meinen Job gut zu erledigen, muss ich eine
wertschätzende Haltung einnehmen. Denn nur dann, wenn ich
einen echten, nahen Bezug zu den Jugendlichen habe, nur dann,
wenn die Eltern spüren, dass ich nicht von ihnen denke, sie
hätten versagt, sondern sehe, wo ihre Kompetenzen liegen und
sie spüren lasse, dass ich sie ernst nehme, nur dann kann ich
in meiner Arbeit auch Erfolg verzeichnen.
Ich glaube Dir das und halte Deine Arbeit auch für wertvoll.
Meine Frage ist nur, wieviel Aufwand eine Gesellschaft in solche Leute investieren sollte und ob es nötig ist, diese Arbeit auch für das Ausland zu leisten.
Vor allem dann, wenn ich systemisch arbeite, d.h., davon
ausgehe, dass jegliches Verhalten in Zusammenhängen steht,
seine Ursache und seinen Zweck hat und dass ich nur dann
wirksam mit dem Jugendlichen arbeiten kann, wenn ich sein
Umfeld mit einbeziehe und auch dort eine Verhaltensänderung
stattfindet.
Glaubst Du, Du kannst das bei Leuten leisten, die wie im Mittelalter denken?
Und das heißt auch, dass ich ein Verhalten durchaus negativ
bewerten oder verurteilen kann, allerdings nicht gleich den
ganzen Menschen, von dem dieses Verhalten ausgeht.
Das ist ein Detail, welches für Deinen Jon wichtig ist, das glaube ich Dir.
Allerdings ist mir das als Opfer eines Verbrechens egal.
„Dummerweise“ verhält es sich so, dass sich Eigenschaften wie
Empathie, Authentizität, Wertschätzung, Achtung, Respekt,
ressourcenorientiertes Denken nicht vorspielen lassen.
Ebenfalls nicht: Arbeit -> Wertschätzung an, Arbeit fertig
-> Wertschätzung aus.
D.h., entweder du entwickelt grundsätzlich ein wertschätzendes
Menschenbild mit dementsprechenden Umgang oder aber du machst
deinen Job nicht gut und gehörst irgendwann mal zu den
Pädagogen, denen von Jugendlichen ein Messer an den Hals
gedrückt wird.
in wenigen Jahren wird die NPD mit 15% und mittelfristig mit 30%
in den Bundestag einziehen, wenn wir das Problem jetzt nicht
lösen. Hier liegt die Gefahr, die die Sozialquatscher dann zu
verantworten haben würden.
Hier machst du es dir zu einfach, finde ich.
Wenn die NPD mit hohen Prozent in den Bundestag einzieht, dann
liegt das nicht an „Sozialquatschern“, sondern dann liegt das
Problem an Menschen wie dir, die nicht in der Lage sind über
ihren Tellerrand zu schauen, die nicht verstehen, dass das
Problem nicht an „den Ausländern“ liegt, sondern an der
Struktur und Politik Deutschlands und an der inneren Haltung
jedes einzelnen.
Wir haben hier das Problem der Definition von Ursache und Wirkung.
Verkürzt sehe ich das so:
Deutschland ist offen, human und sozial. Leute mit einer etwas härteren, archaischeren Sozialisation sehen das nicht als Stärke oder kulturelle Errungenschaft, sondern als Schwäche, die man ausnutzen kann. Das führt dann zu den bekannten Problemen mit jungen Ausländern aus der arabischen Welt.
Natürlich haben wir auch genügend deutsche Straftäter. Aber ich denke, es reicht vollkommen aus, sich um diese kümmern zu müssen. Ich möchte mit meinen Steuergeldern nicht für die Sozialisation von Ausländern aufkommen müssen. Das ist das Problem ihrer Heimatländer.
Wir sollten und dürfen das m.E: nicht zu dem unseren machen.
Am deutschen Wesen wird die Welt nicht genesen. Wir versenken höchstens Ressourcen in ein überflüssiges Projekt.
Denn
Er ist kein Flüchtling, seine Familie kommt als Gäste hierher.
Was machst DU denn, wenn Du Gäste zu Dir nach Hause einlädst
und sie zertrümmern Deine Wohnung?
wie ich in den Wald hineinrufe, so schallt es auch
heraus !
Falsch. Es ist egal, wie Du in den Wald hinein rufst, denn es ist Dein Wald, den Du sehr weit geöffnet hast für Gäste. Diese Gäste haben sich ihrerseits an die in Deinem Wald geltenden Regeln zu halten, sonst wirst Du sie logischerweise aus Deinem Wald herauswerfen.
Soll heißen,
wenn ich mir Gäste ins Haus hole, ihnen jedoch keine
Gastfreundschaft entgegen bringe, dann brauche ich mich
letztendlich nicht wundern, wenn sie mir aus Frust, Langeweile
oder Verzweiflung meine Wohnung zertrümmern.
Das sehe ich vollkommen anders.
Deutschland bietet seinen Gästen ein sehr hohes Mass an Gastfreundschaft, das nur allzu oft missbraucht wird.
Daher muss das Gastland entsprechend reagieren und Gäste, die diese Gastfreundschaft missbrauchen, nach Hause schicken.
Ich sehe das wie bei einem Hotel.
Wer sein Zimmer bezahlt und sich an die Hausordnung hält, bekommt guten Service. Wer sich daneben benimmt und den Hotelier beklaut, fliegt raus.
Speziell die Türkei ist in meinen Augen jedoch ein gesonderter
Fall. Dass ein Land, das derart Menschenrechtsverletzungen
begeht, überhaupt in die EU aufgenommen wird, ist
unverantwortlich!
Ich persönlich würde es begrüßen, wenn erstmal die politische
Gesinnung der Einreisenden überprüft würde.
Absolut einverstanden.
Keine Ahnung, weshalb gerade Deutschland nicht das Recht dazu
haben sollte, auf die Therapie aller weltweit auffälligen
Soziopathen auf eigene Rechnung zu verzichten.
Jetzt sind wir von einem 9jährigen Jungen, der seinem Lehrer
eine Ohrfeige verfasst, schon beim Soziopathen…!?? nun
denn…
Jedenfalls sind wir bei jemandem, der nicht kompatibel sozialisiert ist.
Es ist somit das Problem seiner Familie, diesen Job zu leisten. Es ist NICHT der Job des Gastgebers.
Das muss klar werden.
Ich denke, man sollte hier differenzieren. Ich möchte nicht
jugendliche Ausländer, die auffällig werden, mit Erwachsenen,
die im Affekt eine kriminelle Handlung begehen und mit
denjenigen, die genau mit dem Vorsatz hier her kommen, hier
kriminelle Handlungen zu begehen, in einen Topf werfen.
Ich durchaus.
Es gibt Regeln, an die man sich zu halten hat. Werden diese mehrmals leicht oder einmal schwer übertreten, fliegt man raus.
So ist das auf der ganzen Welt und jeder Gast, auch Deutsche, akzeptieren das.
Nur in Deutschland selbst denken einige, müsse das anders laufen. Und da bin ich eben anderer Ansicht.
Es ist mir egal, weshalb die Regeln gebrochen werden. Warum sollte ich als Gastgeber mir diese Rage stellen müssen? Der Gast hat sich zu benehmen und fertig.
Genau deswegen ist es gut, wenn Deutschland nicht das
festgeschriebene Recht dazu hat, denn dann wird nicht mehr,
wie bislang, im Einzelfall sondern pauschal entschieden.
Das wäre günstiger und effizienter.
Dieses Ausreisegeschwätz geht mir eh auf den Wecker! Es ist so
sinnlos:
Die Gesellschaft braucht keine weiteren Asozialen zu
importieren. Davon haben wir bereits genug mit deutschem Pass.
Nazis raus, Ausländer raus, Asoziale raus…
löst das denn irgendein Problem, wenn man die
„Sozialfälle“ in der Welt rumschiebt?
Ja. Solange man sie außerhalb Deutschlands und der EU verschiebt, kann uns das herzlich egal sein.
(Ausnahme: Bush raus aus dem Irak!)
…und die Folgen tragen wir dann auch?
Und das hier
Das Kind ist mit Sicherheit schon traumatisiert.
Das ist das Problem der Familie
stimmt für mich nicht, weil die Familie, das Kind hier in
unserer Gesellschaft leben. Da die Gesellschaft, d.h. auch die
Kultur, die Moral, die Lebensqualität von dem Verhalten jedes
einzelnen Individuums geprägt wird und somit jeder auch
Verantwortung dafür trägt, was hier passiert oder nicht
passiert.
Sorry, ich trage absolut keine Verantwortung dafür, was in mittelalterlichen Parallelkulturen hierzulande passiert.
Die einzige Verantwortung, die ich hier sehe ist, die hiesigen Regeln zu verteidigen und Zivilcourage zu zeigen.
Einmal deutlich gefragt: was geht mich ein mittelalterlich
erzogener und eingestellter Analphabet aus Anatolien an?
Was gehen mich die Chinesen an? Nichts. Trotzdem muss ich mehr
für Butter und für Käse bezahlen.
Das liegt wiederum an der laschen Außenpolitik Deutschlands und der EU.
Was gehen mich die Nachbarn an? Nichts. Trotzdem mache ich
hier nicht täglich Party bis in die Puppen.
Deine Nachbarn, egal aus welchem Land, sind Teil der Gesellschaft. Diese Gesellschaft hat Regeln, an die man sich wenigstens mehr oder weniger zu halten hat.
Was gehen mich konservative Neoliberalisten an? Nichts.
Trotzdem mache ich mir Mühe, dir hier zu antworten.
s.o.
Was geht es mich an, wenn auf der Straße jemand belästigt
wird? Nichts. Trotzdem mische ich mich ein.
Was hat das mit dem Ausnutzen von Gastfreundschaft zu tun?
Soll heißen, wenn ihr, Leute wie du und khs und eure
Sternchenvergeber, soziales Verhalten und Miteinander
einfordert, dann lebt es erstmal vor!!
Das tun wir.
Indem wir Steuern bezahlen und uns weitgehend den Regeln entsprechend verhalten.
Ich für meinen Teil kann behaupten, ich tue das hier sowie im Ausland.
Ich habe noch keinen Koreaner verprügelt, weil er so nett lächelt.
Ich habe noch keinen Türken ausgeraubt, weil er mich zum Tee in sein Haus eingeladen hat.
Soll auch heißen, wenn ich mich für die Belange der
Gesellschaft einsetze, dann hat das m.E. nur einen Sinn, wenn
ich mich mit Zusammenhängen befasse, politischen,
wirtschaftlichen, strukturellen, menschlichen, …,
und dann geht mich auch der Mensch aus Anatolien was an. Nicht
er persönlich, sondern als Teil unserer Gesellschaft.
Genau hier meine ich, ist unsere Gesellschaft ein Wertesystem, in welches Besucher, Gäste und Neuzugänge sich einzufügen haben. Es kann nicht nach dem Gusto eines jeden verbogen werden.
Mich wundert das Verhalten vieler Jugendlicher nicht mehr,
Diese Sozialgeheule ist für mich nichts weiter als antiquiert.
Was du letztendlich tust, ist zwischenmenschliche Werte als
antiquiert zu bezeichnen.
Nein, das passiert eher, wenn man alle hiesigen Werte relativiert und meint, jedem gerecht werden zu müssen.
Es gibt ein vernünftiges Wertesystem in Deutschland und der EU. Weshalb sollten wir das zur Disposition stellen, wenn Einwanderer andere Systeme mitbringen?
Nun, du hast noch nicht mal unrecht, die gibt es heute nicht
mehr so häufig. Und du fährst in dieser Welt wahrscheinlich
besser damit, wenn du die Augen zu machst vor Hintergründen
und Zusammenhängen und nur deinen persönlichen Interessen
nachgehst.
Ich verstehe Deine Herleitung nicht.
Weshalb sollte ich ein blinder Egoist sein, weil ich das westeuropäische Wertesystem verteidige?
Mit „antiquiertem Sozialgeheule“ spielst du
wahrscheinlich auf die 60/70iger Jahre an, als man begann, das
menschliche Verhalten zu hinterfragen, Zusammenhänge zu
ergründen?
Genau daraus sind jedoch die heutigen wissenschaftlichen
Erkenntnisse in der Pädagogik und in der Psychologie erwachsen
- und wir wären wir dumm, setzten wir sie nicht um.
Wir beide liegen an den verschiedenen Enden der Skala, fürchte ich.
Wie möchtest Du aber so einem Bürschchen „soziale Kompetenzen“
wie wir sie hier verstehen vermitteln?
Hier möchte ich auf den Artikel von eclastik weiter unten
verweisen.
Wer sich zudem hier nicht integriert und der, ich gebrauche
den begriff bewusst, hiesigen Leitkultur nicht folgen möchte,
fliegt raus, fertig.
Das klare Gegenteil von Multi-Kulti eben, denn selbiges hat
sich überholt. Das muss selbst die linkeste Sozialpädagogin
mittlerweile verstanden haben.
Ich glaube, wer hier etwas nicht verstanden hat, bist du! Wer
in einer Zeit, in der EU-weit die Grenzen geöffnet werden, in
dem es langfristig überall „multikulti“ wird, von Überholung
spricht, ist m.E. stark hinterher!
Keineswegs.
Das Wertesystem wird lediglich erweitert.
Allerdings um weitgehend kompatible Systeme.
Durch die EU und deren Erweiterung wird es nicht plötzlich salonfähig, Gangs zu bilden und andere auszurauben.
Vielmehr bildet sich in der EU ein gemeinsames Wertesystem heraus, welches mit dem deutschen System weitgehend konform geht.
Ich schätze, in gewissen Problembezirken wäre eher die Ausgabe
von Elektroschockern oder Revolvern an die Lehrer sinnvoll.
Ganz tolle Idee! Aber wieso so milde? Wie wäre es mit
Daumenschrauben, Streckbank? Oder am besten gleich Einführung
der Todesstrafe! Ganz nach dem Vorbild der USA.
Mal im Ernst: Glaubst du wirklich daran, dass dies das Problem
der zerfallenden Moral und der Kriminalität in den Schulen
ändern würde?
Nein, ich meinte das ironisch.
Ich denke, dass die Probleme von Schulen an Brennpunkten durch eine konsequente Ausweisungspolitik ein Stück weit gelöst werden können.
Gewalt erzeugt Gegengewalt, mehr muss ich hierzu wohl nicht
sagen.
Wenn diese Gegengewalt dann im Heimatland stattfindet, ist mir das egal.
Grüße,
M.