Ab wann soll das Baby laufen

Hallo Christa,

Ich habe die Forschungsergebnisse einer südafrikanischen Ärztin, leider irgendwo im Keller, deshalb kann ich nicht genau zitieren. Aber ihre Theorien haben mir immer eingeleuchtet und sie bestätigt genau diese Erfahrung. Sie hat z.B. dort erwähnt, dass man Kinder ab Zwei auf Dreiräder setzen kann und mit ihnen üben kann. Sie werden ziemlich genau zum gleichen Zeitpunkt selbständig fahren können, wie Kinder, die man erst ein Jahr später auf ein Dreirad setzt (bitte nagelt mich nicht auf den genauen Zeitpunkt fest, ich zitiere aus dem Gedächtnis). Der Grund, laut dieser Ärztin, dass das Gehirn diese Art der Bewegung (das Pedaltreten) erst ab einem bestimmten Alter steuern kann und vorher kann man üben, soviel man will, es wird nicht funktionieren. Sie hat viele Beispiele dieser Art, bis in die Pubertät (da geht es dann eher um Feinmotorik), immer wieder betonend, dass erst das Gehirn einen gewissen Stand erreicht haben muss, bevor es bestimmte Körperbewegungen kontrollieren kann.

Sie erklärt auch, dass wenn das Gehirn soweit ist, das Gehirn immer wieder den Befehl „üben, üben“ ausgibt. Und dass Verbote vom Gehirn immer ausgeblendet werden, sobald die Aufmerksamkeit nicht auf das Verbot gerichtet ist. Beispiel: im Alter von XX Monaten, beginnt das Baby seine Hand nicht mehr als „Klops“ zu verstehen, sondern es entdeckt Finger. Zu diesem Zeitpunkt gibt das Gehirn den Befehl aus: „Stell den Zeigefinger raus, suche Löcher zum reinlangen!“ – Welche Löcher sind auf Krabbel-Baby-Augenhöhe? Richtig: Steckdosen. Nun soll man deswegen nicht aufgeben, dem Kind zu verbieten, den Finger in die Steckdose zu stecken, aber man soll damit rechnen, dass das Kind dieses Verbot immer dann übertreten wird, wenn das Gehirn mit dem „Üben-Befehl“ die Oberhand bekommt. Weshalb man die Steckdosen sichert und das Kind im Auge behält. Aber nicht ausflippen soll, dass es sich nicht immer an das Verbot hält.

Das ist sehr flapsig beschrieben, aber ich glaube, die Gedanken dahinter werden klar.

Grüße
Siboniwe

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Hallo zusammen,

ich habe einen 9 Monate alten Sohn. Der kleine ist absolut goldig. Krabbeln ist leider nicht seine Sache, dafür hat er das Laufen entdeckt. Er hält sich an meinen Händen fest, kommt selber aus dem Liegen hoch und läuft dann durch die Wohnung. Er würde es am liebsten den ganzen Tag machen, aber mein Rücken setzt ein natürliches Limit.
Nun meine Frage: Ich habe gehört, dass Babies O-Beine bekommen wenn sie zu früh mit Laufen anfangen. Wisst Ihr ob das stimmt? Und falls ja, habt Ihr Tipps wie ich den Kleinen zum krabbeln bekomme?
Vielen Dank für Eure Hilfe und einen schönen Tag wünscht… Mambo

hi

es scheint dein erstes Kind zu sein?

Beim zweiten hat man nämlich nicht mehr die Zeit dauernd herumzuhelikoptern und die Hände zu reichen damit sie endlich aufstehen … die lernen das Krabbeln dann von alleine :wink: wenn sie wonaders hinwollen müssen sie dann

Sobald du aufhörst ihm beim Aufstehen zu helfen, wird er von alleine merken, dass er ggf mit Krabbeln selbständiger ist

Gruß h.

Hallo,

entgegen der bis jetzt geäußerten Meinung würde ich zur Vorsicht raten. Er läuft ja eben nicht allein, sondern an deinen Händen. Ich würde das - nicht nur deinem Rücken zulieb - auch ihm zuliebe, nicht allzu oft anbieten. Genauso wie von diesen schrecklichen Sitzen mit Rollen (ich denke da an diese Monstren: https://www.google.de/search?hl=de&biw=1280&bih=860&noj=1&site=imghp&tbm=isch&sa=1&q=babywalker&oq=babywalker&gs_l=img.3..0l2j0i10i30j0i30l7.1623.3130.0.3363.10.9.0.0.0.0.126.703.7j2.9.0....0...1c.1.64.img..1.9.694.t_ov7HKUGc0
abgeraten wird (die Kinder tippeln auf den Zehenspitzen rum, was nicht gut ist für die Bein- und Fußentwicklung, auch für die Wirbelsäule soll es nicht gut sein).

Krabbeln soll im Übrigen durchaus wichtig sein (unter anderem für Mathematik, es gibt Untersuchungen dazu, aber was dran ist, kann ich nicht beurteilen). Wichtig für die Koordination ist es allemal. Vielleicht wäre so ein Ding:
http://ecx.images-amazon.com/images/I/51Up4xu040L.SY300.jpg
eine Idee, um ihm die selbstständige Bewegung schmackhafter zu machen, so eine Art Zwischenstadium von Krabbeln und Laufen, dass er benutzen könnte, auch um deinen Rücken zu entlasten.

Grüße
Siboniwe

hallo,

zu deiner überschrift: ein baby soll laufen, wenn es ganz alleine und ohne hilfe an gegenständen oder frei aufstehen kann und von sich aus schritte macht. eine vorstufe ist z.B. im nachstellschritt seiltlich an gegenständen entlang zu laufen.

leider hat dein sohn nicht das laufen entdeckt und er kommt auch nicht selber aus dem liegen hoch. er braucht deine hilfe. DU hast entdeckt wie niedlich das gehen an deinen händen ist und dass es ihm spass macht. ER hat entdeckt, dass es spass macht ohne mühe zu investieren in die (interessante) senkrechte zu kommen. und er hat entdeckt wie er dich in schwung halten kann ;).

das wichtige zusammenspiel von stütz und bewegung, die koordination der bewegungsabläufe beim krabbeln, die raum-und körpererfahrung uvm. sind bausteine für spätere fähigkeiten…handfunktion - schreiben, feinmotorik, geschicklichkeit, gleichgewicht, hüpfen, springen usw.
o-beine wären das kleinste „übel“.

tipps für s krabbeln?
erst mal absolutes STOP für das gehen an der hand. das kind auf dem boden aktiv sein lassen. wirklich die geduld aufbringen nicht einzugreifen. sich mit auf den boden setzen zum spielen.
dem kind wirklich die chance geben die bewegungsabläufe bis zum stand zu entdecken. ohne hilfe und hilfsmittel.

viel erfolg!
dots

Blos nicht die Krabbelphase verkürzen oder sogar auslassen! Leider ist es immer noch nicht im Allgemeinwissen angekommen, Kinder müssen !!! krabbeln, um die Gehirnreife zu vervollständigen.In der Krabbelphase lernen Kinder, dass die Gehirnhälften miteinander „sprechen müssen“.
Unser Gehirn ist so angelegt, dass die linke Gehirnhälfte für die Bewegung des rechten Armes und des rechten Beines verantwortlich ist.
Umgekehrt ist die rechte Gehirnhälfte für das linke Bein und den linken Arm zuständig.
Beim Krabbeln ist es jedoch notwendig, das mal das eine Bein und mal das andere Bein , aber auch mal der rechte, mal der linke Arm benutzt wird.
Also kommen ganz automatisch die Befehle vom Kopf einmal aus der rechten, einmal aus der linken Gehirnhälfte.

Das nennt man auch Überkreuzen der Mittellinie
Solche Bewegungen werden im Babyalter oft mehrere tausend Mal wiederholt und das Gehirn wird so trainiert, bestimmte Fähigkeiten zu erlernen. Kinder haben es in der Schule wesentlich leichter, wenn sie viel gekrabbelt haben.
Ich würde an Deiner Stelle lieber mit dem Kind auf den Boden gehen und das Krabbeln vormachen und damit zeigen, dass es „normal“ ist , zu krabbeln. Im Netz findest du viele Informationen .
Also runter :smile:
Gruß U.K.

Hi, ich habe ja nicht behauptet, dass diese Kinder ohne Krabbelphase nichts lernen können, aber eben mit viel mehr oder weniger Mühe. Im Übrigen ist es schon ein Unterschied in der diagonalen Sequenz. Es gibt sicher viele deutliche Beiträge im Netz, daher erspare ich mir weitere Erklärungen aus Zeitmangel. Mütter mit Verantwortung sei empfohlen genauer damit umzugehen, sie ersparen sich möglicherweise viel Aufwand und vielleicht auch Kosten für Therapien.
Gruß U.K.

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Hallo

mit 9 Monaten laufen zu lernen ist ja wohl nicht zu früh - manche Kinder machen halt den Schritt vom Liegen zum Stehen und Laufen ohne Krabbelphase - ein Kind, das einmal stand wird nie wieder auf dem Boden rumkrabbeln wollen.

O-Beine haben alle Kinder, das wächst sich aus, wenn sie älter werden (und wenn nicht hat das nicht mit zu frühem Laufenlernen zu tun, sondern hat andere Ursachen).

Habt ihr glatte Böden und kein allzu empfindliches Mobiliar? Gib dem Kleinen einen Schemel/Stuhl mit Filzfüsschen, den kann er als Gehhilfe durch die Wohnung schieben, ohne das dein Rücken schmerzt.

Gruss, Sama

das macht er schon ganz von alleine… das eine früher das andere später…

[quote=„Siboniwe, post:10, topic:9316161“]
Krabbeln soll im Übrigen durchaus wichtig sein (unter anderem für Mathematik, es gibt Untersuchungen dazu, aber was dran ist, kann ich nicht beurteilen). Wichtig für die Koordination ist es allemal.
Krabbeln ist zudem extrem wichtig für die Motorik.

Mit Kindern die die Krabbelphase ganz oder sehr schnell überspringen sollte mit Motorikübungen, wie Motorikspilezeug, nachmachen der liegenden 8 geübt werden.
MfG ramses90

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hallo Mambo,

ja, das ist nicht leicht. der kleine kopf ist weiter als die motorik :wink:
deine konsequenz wird sich lohnen. investiere deine zeit indem du dich zu ihm runter begiebst - du kannst ihn, wenn er sich auf den rücken dreht, behutsam zurück in die bauchlage drehen: er wird lernen, dass fortbewegung von da aus weitergeht.

ich versuche dir eine „bewegungs-alternative“ zum gehen zu beschreiben:

ihr beide liegt euch in bauchlage gegenüber.
greif mit einer hand nach vorne und beug ein bein deines sohnes über aussen an und schieb das knie dann unter den bauch. bitte nur so weit beugen,wie er die bewegung locker machen lässt - nicht gegen seinen widerstand - es soll kein kampf werden. also im wechsel ein bein hochziehen - unter den bauch - belasten - wieder strecken.
wenn das gut klappt kommt vielleicht schon bald das andere bein mit hoch während er ein knie unter dem bauch hat.
aus dieser position kann man ein bisschen auf händen und knien schaukeln…das macht spass :smile:

mach ein spiel daraus. es soll keine „hilfe“ sein für irgendwas kommendes…es soll deinen sohn ablenken von dem, was er eigentlich von dir erwartet - und ein bisschen zeigt es den weg auf. wenn er das „neue muster“ erkannt hat: hände weg! machen lassen…

ne gute zeit wünscht
dots

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Und wie verträgt sich diese Theorie mit der Tatsache, daß es reichlich Kinder gibt, die vom Robben direkt zum Gehen (wofür man m.W. auch beide Körper- und damit auch Gehirnhälften braucht) übergehen?

C.

Ja, das ist das übliche Gerede, mit denen man den Eltern Sorgen und ein schlechtes Gewissen einimpft, sie dazu bringt, die Kinder zum Krabbeln zu drängen, anstatt den Dingen ihren Lauf zu lassen. Zum Ergo- oder Physiotherapeuten kann man natürlich gehen, wenn sich das Kind vermeintlich nicht altersgerecht verhält, aber ein verantwortungsbewußter Therapeut wird auf Behandlungen verzichten, wenn nicht tatsächlich kein physischer oder psychischer Defekt feststellen läßt.

Niemand, der tatsächlich fachkundig ist, wird ein Kind zwingen, das Krabbeln zu erlernen, wenn es eigentlich schon laufen kann.

Ich will jetzt nicht mit Einzelfällen langweilen, aber die Theorie, daß das Überspringen des Krabbelns zwangsläufig motorische Probleme nach sich zieht, ist nachweislich falsch.

hallo,

wenn man den dingen ihren lauf lässt braucht man zu nichts drängen.
ein motorisch normal entwickeltes kind wird ohne hilfe von aussen eine fortbewegung entdecken. die erste fortbewegung ist das drehen. aus der bauchlage geht es dann weiter mir robben oder krabbeln. robben kräftigt rumpf und extremitäten ungemein, sodass es durchaus möglich ist, dass sich ein kind von da aus zum stehen hochziehen kann und ohne gekrabbelt zu haben anfängt zu gehen.
je weniger gelegenheit zum hochziehen gegeben ist (oder wird), desto eher wird das kind krabbeln als „höhere“ art der fortbewegung nutzen.

überspringen des krabbelns macht nicht zwangsläufig bei jedem kind motorische probleme. allerdings werden spätere auffälligkeiten gerne nicht als solche wahrgenommen bzw. nicht mit der frühkindlichen entwicklung in zusammenhang gebracht.
oft „verzögert“ sich die entwicklung später: geschicklichkeit, hüpfen, springen, treppe gehen, auf einem bein stehen können, brauchen längere "übungs-"phasen…fällt beim rennen , stolpert häufig…usw. schreiben geht nicht so flüssig, hantieren ist unbeholfen.
das geht bis zum erwachsenen, der sich als „grobmotoriker“ bezeichnet.

warum erfreuen sich eltern nicht an den fortschritten der kindlichen entwicklung?
warum greifen sie ein und meinen dem kind „helfen“, ihm was zeigen zu müssen?
warum wird ein kind aus der rückenlage in den stand gebracht und dann zum gehen animiert obwohl die voraussetzungen dazu fehlen?
warum wird es als „übliches gerede“ abgetan wenn gesagt wird, dass krabbeln eine sinnvolle entwicklungsstufe ist?

und JA ! , eltern sollten ein schlechtes gewissen bekommen, wenn sie ihrem kind einen entwicklungsschritt aufdrängen, zu dem es sich noch nicht die motorischen voraussetzungen „erarbeitet“ hat,

gruß
dots

Es geht nicht darum, daß den Kindern etwas aufgedrängt wird, sondern darum, daß manche Kinder von sich aus entscheiden, das Krabbeln zu überspringen und direkt zum Gehen überzugehen - trotz aller Versuche, sie mit Krabbelrolle, Schubkarre etc. zum Krabbeln zu „überreden“.

Derartige Anfeindungen wie sie hier formuliert werden, erleben Eltern in solchen Fällen dann auch immer wieder - was natürlich super ist, da sie ohnehin schon verunsichert sind, weil sich die Kinder nicht lehrbuchkonform entwickeln. Zum Glück gibt es dann auch Ärzte und Ergotherapeuten, die den Eltern erklären, daß eben nicht alle Kinder gleich sind und sie sich bei ansonsten normaler Entwicklung keine Sorgen zu machen brauchen.

Hallo!

Also entweder fehlthier das Ironie-Zeichen oder du hast keine Kinder.

Gruß
Falke

Der Tipp mit dem Schemel ist gut, das werde ich mal probieren. Danke!

Genau, das erste Kind. Ich versuche es mal - hab mir auch schon gedacht, dass er nie krabbelt, wenn er jetzt weiß dass es mit Laufen auch klappt. Er dreht sich inzwischen ruckzuck auf den Rücken und streckt mir die Hände entgegen. Danke für die schnelle Antwort

Hi,
mach dir nicht zu viel Gedanken. Wenn er laufen möchte und kann, ist doch alles gut.

Hallo,

meine Tochter ist da anderer Meinung. Sie ist ewig gekrabbelt, zum „Aufstehen“ gab’s keinen Grund, weil sie krabbelnd überall hin kam, sie konnte erst mit ca. 14 Monaten laufen, anders als viele Kinder heutzutage klettert sie überall, wo sie nur kann (in der Schule haben sie extra einen Kletterbaum - einen richtigen, keinen für die Katzen ;-)), was ja auch förderlich für Mathe sein soll, Eltern beide Diplom-Informatiker, Vater auch heute noch sehr an Mathe intereesiert, der Tochter fehlt leider jegliches mathematisches Verständnis. Ein Mathematik-Gen gibt’s also auch nicht. :smiley:

Ich bin allerdings auch dagegen, dem Kind beim Laufen zu „helfen“. Das hatte ich meinem Mann verboten, leider hat er sich nicht lange genug dran gehalten, aber das war sein „Vergnügen“, ich hatte das boykottiert.

Ich erlaube mir, aus einem E-Mail-Wechsel von 2009 mit Dr. Evelin Kirkilionis ein paar Zeilen zu zitieren:
„Cradle-boards wurden von den Indianerstämmen Nordamerikas verwendet, die die Kinder manchmal bis zum Ende des ersten Lebensjahrs darin ließen. Die Kleinen wurden so manchmal mitgetragen, an den Sattel gehängt oder einfach in die Ecke gestellt. Übrigens, wenn man sie auspackte, konnten die dann manchmal sofort laufen. Daran kann man sehen, dass man nicht laufen lernt, sondern es ab einem bestimmten Entwicklungszeitpunkt einfach kann. Wie gut ist eine andere Sache, wenn einem Übung und Erfahrung mit den eigenen Körperbewegungen fehlen.“

So sehen Cradle-Boards aus: http://www.native-languages.org/images/cradleboard11.jpg

Gruß
Christa