Hallo, die Tochter von meinem Freund wird jetzt im Sommer 8 Jahre und kommt in die 3. Klasse. Sie hat ganz große Probleme in Mathe, wir haben Zuhasue schon viel gemeinsam mit ihr gelernt aber das hilf leider nicht. Nun meine Frage: Würdet ihr euer Kind mit 8 Jahren schon zur Nachhilfe schicken?
Hallo,
das, was du da schreibst, hat mich sofort an Dyskalkulie denken lassen, vielleicht auch deshalb, weil meine Tochter (die schon in der 3. Klasse ist) gerade eine Therapie macht. Sie hat mit der Therapie nach den Herbstferien angefangen, aber leider merke ich noch keine nennenswerten Fortschritte. Gestern erst bin ich an den Aufgaben verzweifelt, die sie von dort bekommen hat.
In eurem Fall kann das auch so sein, und WENN sie Dyskalkulie hat, dann hilft die normale Nachhilfe gar nicht. Ihr habt auch selbst gesehen, dass euer Üben mit ihr nichts gebracht hat.
Für mich und uns ist es umso schwerer und unverständlicher, als dass mein Mann und ich Informatik studiert haben, mit einem großen Mathe-Anteil, und unsere Tochter überhaupt kein Gefühl für Zahlen zu haben scheint. Ein Mathematik-Gen gibt’s also definitiv nicht. ) Ich möchte aus ihr kein Mathe-Genie machen, aber ich habe gesagt, dass sie wenigstens die Grundrechenarten beherrschen muss! Sie hat, obwohl sie jetzt in der 3. Klasse ist, immer noch Schwierigkeiten mit dem Zahlenraum bis 20.
Ich weiß nicht, wo ihr wohnt, wir haben sie beim Institut für Mathematisches Lernen in Braunschweig testen lassen, dort macht sie auch die Therapie, wir hätten sie aber auch ohne anschließende Therapie dort testen lassen können.
Unter http://www.zahlbegriff.de/ (bei Links) findest du eine bundesweite Liste von solchen Einrichtungen, vielleicht ist auch in eurer Nähe etwas. Jetzt wäre auch der richtige Zeitpunkt, um mit einer Therapie anzufangen, bevor es noch mehr Stoff gibt, der nachgeholt werden muss. Ich hatte bei meiner Tochter gewartet, weil der Mathe-Lehrer mir dazu riet, er meinte, manche Kinder machen nach den Sommerferien noch einen großen Sprung … umsonst gewartet, die Zahlen sind für sie ein Buch mit sieben Siegeln, und wenn ich so zurückdenke, war das eigentlich schon früher so.
Viele Grüße
Christa
Mit welchem Ziel?
Was heißt „große Probleme in Mathe“ genau? Welche Noten, wie ist die Entwicklung? Was sagt die Lehrkraft? Themenbezogen - meist kann man eine schwache Leistung in Geometrie durch eine gute in einem anderen Gebiet wieder ausbügeln.
Die Frage ist, mit welchem möglichst exakt formulierten Ziel soll die Nachhilfe stattfinden? Um das Klassenziel zu erreichen, ein bestimmtes Thema durchzuarbeiten, Versäumtes aufzuholen? Oder so als Dauerlösung - das sähe ich ein wenig kritisch, kann ihr doch die Unterstützung die Verantwortung aus der Hand nehmen, sich selbst zu entwickeln.
Krötengrüße
(Oder ging es nur um den Link in der ersten Antwort?)
Hallo,
auch ich meine, ihr solltet das Mädchen auf Dyskalkulie testen lassen.
Bei Dyskalkulie ist Nachhilfe ungeeignet, da dort einfach der Schulstoff noch mal durchgenommen wird. Ihr habt ja schon gemerkt, dass das nicht nutzt.
Kinder mit Dyskalkulie haben meist Schwierigkeiten im ganz grundlegenden Bereich bis 10 oder 20, ihnen fehlt oft eine Mengenvorstellung. Hier muss man mit speziellen Methoden ansetzen.
Es ist auch typisch, dass die Schwäche erst im 3. Schuljahr wirklich zutage tritt, denn bis dahin können die Kinder sich oft noch mit rauf und runterzählen an den Fingern helfen.
Ihr solltet dringend etwas tun, denn eine Dyskalkulie verschwindet nicht von selber, und meist haben die Kinder auch Schwierigkeiten mit Geld, Uhrzeiten, oft auch Richtungen und räumlicher Orientierung.
Wenn ihr Hilfe sucht, fragt unbedingt nach der Ausbildung, ein pädagogisches Studium UND eine umfangreiche Zusatzausbildung im Bereich Dyskalkulieförderung sollten gegeben sein. Pensionierte Lehrer oder Studenten sind meist nicht geeignet.
Bei schwer betroffenen Kindern gibt es die Möglichkeit, dass das Jugendamt die Lerntherapie finanziert (googel Pargraf 35a SGB8)
Hier kannst du Adressen von zertifizierten Lerntherapeuten in deiner Nähe finden:
http://www.lerntherapie-fil.de/index.php/de/mitglied…
viel Erfolg wünscht Bixie
Hallo,
(Oder ging es nur um den Link in der ersten Antwort?)
ähm, vielleicht hättest du mal gucken sollen, wie lange ich schon dabei bin und wieviele Fragen ich beantwortet habe, bevor du mit dieser Unterstellung ankommst … Es gibt sicherlich auch andere Angebote für die Dyskalkulie-Therapie, ich habe natürlich das angegeben, was ich kenne und worüber ich etwas sagen kann.
Gruß
Christa
Hallo Bixie,
Es ist auch typisch, dass die Schwäche erst im 3. Schuljahr
wirklich zutage tritt, denn bis dahin können die Kinder sich
oft noch mit rauf und runterzählen an den Fingern helfen.
das stimmt, allerdings hat mch dieses „zählende Rechnen“ schon immer gestört. Nur wurde mir in der 1. und auch in der 2. Klasse gesagt „lass sie doch, noch ist es normal, irgendwann gibt sich das wieder“, und das nicht nur von ihrem Mathelehrer sondern auch von einer anderen Lehrerin dort an der Schule, sowie von verschiedenen Kollegen von mir (darunter ein Diplom-Mathematiker).
Ihr solltet dringend etwas tun, denn eine Dyskalkulie
verschwindet nicht von selber, und meist haben die Kinder auch
Schwierigkeiten mit Geld, Uhrzeiten, oft auch Richtungen und
räumlicher Orientierung.
Das kann ich leider auch nur von meiner Tochter bestätigen.
Wenn ihr Hilfe sucht, fragt unbedingt nach der Ausbildung, ein
pädagogisches Studium UND eine umfangreiche Zusatzausbildung
im Bereich Dyskalkulieförderung sollten gegeben sein.
Pensionierte Lehrer oder Studenten sind meist nicht geeignet.
Das ist auch ein wichtiger Hinweis, ja.
Bei schwer betroffenen Kindern gibt es die Möglichkeit, dass
das Jugendamt die Lerntherapie finanziert (googel Pargraf 35a
SGB8)
Den Hinweis habe ich mir gespart, aber mich würde interessieren, wieviele Therapien vom Jugendamt finanziert werden, und wie sehr die Eltern dafür lügen mussten. Die Latte ist da so hoch angesetzt, dass ein Kind kurz vorm Selbstmord sein muss, bevor das Jugendamt zahlt, so mein Empfinden. Sobald das Kind Vereinsmitglied ist (und meine Tochter ist in zwei Vereinen Mitglied, weil sie sportlich aktiv ist) guckt man sich den Antrag gar nicht erst an. Aber dass das Kind Mitglied im Verein ist und Freunde hat, heißt es noch lange nicht, dass es nicht unter dem Problem leidet. Und wie du schon schriebst, es wird auch nicht besser mit der Zeit.
Viele Grüße
Christa
Fragezeichen übersehen?
(Oder ging es nur um den Link in der ersten Antwort?)
Eine Frage ist eine Frage und keine Unterstellung
Eigentlich nicht
(Oder ging es nur um den Link in der ersten Antwort?)
Eine Frage ist eine Frage und keine Unterstellung
Eine unterschwellige Unterstellung, als Frage getarnt, bleibt immer noch eine Unterstellung. Aber egal. Wenn ich in 10-12 Jahren eine Antwort von dir finde, die einen Link beinhaltet, werde ich dich vielleicht daran erinnern. )
Gruß
Christa
Hallo Bixie,
Es ist auch typisch, dass die Schwäche erst im 3. Schuljahr
wirklich zutage tritt, denn bis dahin können die Kinder sich
oft noch mit rauf und runterzählen an den Fingern helfen.das stimmt, allerdings hat mch dieses „zählende Rechnen“ schon
immer gestört.
Warum denn?
Da wird Kindern jedwede eigene Methode ausgetrieben, um eine Methode durchzusetzen, die so abstrakt wie möglich ist?
Seufz.
Ich hatte mal gehört, dass das Fingerzählen längst wieder so erlaubt sei, wie das mit Links schreiben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fingerrechnen
https://www.youtube.com/watch?v=zSIUwYnXLeE
Tilli
Die Latte
ist da so hoch angesetzt, dass ein Kind kurz vorm Selbstmord
sein muss, bevor das Jugendamt zahlt, so mein Empfinden.
Das entspricht leider auch meinen Erfahrungen in meiner Stadt. Es ist aber von Stadt zu Stadt verschieden, es gibt auch Jugendämter, die ETWAS bereitwilliger zahlen - vielleicht hat die Fragestellerin Glück, den Versuch lohnt es auf jeden Fall.
Gruß von Bixie
das stimmt, allerdings hat mch dieses „zählende Rechnen“ schon
immer gestört.Warum denn?
Da wird Kindern jedwede eigene Methode ausgetrieben, um eine
Methode durchzusetzen, die so abstrakt wie möglich ist?
Seufz.
Hallo Tilli,
in gutem Schulunterricht (und erst recht inguter Lerntherapie) wird Kinder n das zählende Rechnen nicht ausgetrieben, und das Zählen an den Fingern auch ciht verboten. Zählen an den Fingern ist die Grundvoraussetzung für Rechnen, jedes Kind sollte das dürfen. Es muss aber darauf aufbauend weitere Strategien erwerben, und das schaffen einige wenige Kinder nicht ohne Hilfe.
Ein erster Schritt ist ZUM BEISPIEL, dass das Kind die „7“ an den Fingern auf einen Blick erkennen kann, ohne jedes mal wieder alle Finger zählen zu müssen.
Es weiß dann (zunächst „gefühlsmäßig“) eine volle Hand (5) plus 2 Finger sind 7 Finger. Das ist eine Voraussetzung für erstes Rechnen. Oft können Kinder das schon bei der Einschulung.
Wenn ein Kind im 2. Schuljahr immer noch alle Finger zählen muss, ist das ein Alarmzeichen.
Das nur als kleine Erklärung, warum Fingerrechnen natürlich wichtig ist, aber nicht die einzige Methode bleiben darf.
Hallo an alle,
habe mir eure zahlreichen Kommentare durch gelesen und war bei manchen sehr erschrocken/erstaunt…sie hat keine Dyskalkulie, das wurde schon getestet! (sonst hätte ich es mit dazu geschrieben)
Sie braucht halt in manchen Sachen (hauptsächlich Mathe) bisschen länger als normal, versteht den Stoff im Unterricht nicht komplett und dadurch bauen sich kleinere Fehler auf.
Hatte gerstern ein Gespräch mit ihrer Klassenlehrerin und Sie meinte das Nachhilfe von zu Hause aus nicht ganz schlecht wäre.
Jetzt müssen wir erstmal eine passende nachhilfe finden.
Hallo Tilli,
Warum denn?
„schon immer“ war nicht ganz richtig, es geschah erst dann, als ich sah, dass „so gut wie alle“ anderen Kinder im Kopf rechneten.
Da wird Kindern jedwede eigene Methode ausgetrieben, um eine
Methode durchzusetzen, die so abstrakt wie möglich ist?
Darum geht es nicht, aber wie Bixie es schon sagte, irgendwann reichen die Finger nicht mehr, spätestens im 1000er-Raum (im 100er kam sie noch damit klar, aber da dauerte es schon etwas länger).
Ich hatte mal gehört, dass das Fingerzählen längst wieder so
erlaubt sei, wie das mit Links schreiben.
Wie gesagt, zwei Mathelehrer aus ihrer Schule sagten mir, ich soll sie lassen, das gibt sich wieder. Bei ihr hat sich das eben auch jetzt, Mitte 3. Klasse, leider nicht gegeben. Wie lange hätte ich noch warten sollen?
Viele Grüße
Christa
Nachtrag
Hallo nochmal, Tilli,
Ich hatte mal gehört, dass das Fingerzählen längst wieder so
erlaubt sei, wie das mit Links schreiben.
wir sind übrigens auch beide Linkshänderinnen, und anders als ich damals, darf meine Tochter auch mit links schreiben. Sie durfte auch mit den Fingern zählen, nur dass sie dieses zählende Rechnen eben immer noch nicht überschritten hat, und wie ich schon schrieb, geht das mit größeren Zahlen irgendwann nicht mehr in brauchbarer Zeit.
Viele Grüße
Christa
Hallo Susan,
sie hat keine
Dyskalkulie, das wurde schon getestet! ( sonst hätte ich es mit
dazu geschrieben )
andersrum wird ein Schuh daraus. Das naheliegendste für mich, wenn ich im Grundschulalter von Problemen mit Mathe höre, wäre Dyskalkulie, und keinesfalls die Überlegung, dass ein Zweitklässler Mathe-Nachhilfe braucht. Deshalb hätte ich zur Problembeschreibung geschrieben, dass Dyskalkulie bereits ausgeschlossen wurde.
Darf ich fragen, wo sie getestet wurde?
Hatte gerstern ein Gespräch mit ihrer Klassenlehrerin und Sie
meinte das Nachhilfe von zu Hause aus nicht ganz schlecht
wäre.
Wenn sie meint, dass das hilft, dann soll sie euch doch sagen, was ihr mit dem Mädchen üben sollt.
Viele Grüße
Christa
Hallo
Würdet ihr euer Kind mit 8 Jahren schon zur Nachhilfe schicken?
Ich würde es machen, schon um zu sehen, ob es vielleicht an meinen pädagogischen Fähigkeiten liegt. Ich glaub es zwar jetzt nicht in diesem Falle, irgendwie machst du nicht den Eindruck, aber ich hab schon Eltern ihren Kindern was erklären gehört, da fand ich es kein Wunder, wenn das Kind gar nichts mehr verstand.
Viele Grüße
Hallo,
wenn sie an einer seriösen Stelle getestet worden ist, dass wird man doch auch Förderempfehlungen bekommen haben? Dann solltet ihr euch danach richten, und nicht nach unseren Ratschlägen, da wir das Mädchen nicht kennen
Und nein, ich meine nicht, dass Nachhilfe mit 8 Jahren schon sinnvoll ist.
Auf Unterschiede im Lerntempo sollte die Grundschule eingehen können, es ist doch traurig, wenn Kinder da schon mit Nachhilfe angepasst werden.
Dyskalkulietherapie ist für Kinder, die individuelle Hilfe brauchen, sowas kann ein Lehrer in der Klasse nicht leisten.
Hallo,
aber ich hab schon Eltern ihren Kindern was erklären
gehört, da fand ich es kein Wunder, wenn das Kind gar nichts
mehr verstand.
das steht außer Frage, wobei auch primär die Aufgabe der Lehrer ist, den Kindern den Stoff beizubringen, und nicht Aufgabe der Eltern. Man kann nicht als Lehrer davon ausgehen, „die Eltern werden’s schon richten“.
Viele Grüße
Christa
Hallo Simsy Mone,
schön das mir wenigstens ein paar zustimmen,mir ist es wichtig das Sie von Anfang an gut mitkommt. Habe mich damit jetzt nochmal ausführlich beschäftigt. Wir werden es mal bei einer Nachhilfe bei uns in Dresden probieren, die Nachhilfe kommt zu uns nach Hause und es gibt eine „Teststunde“ wo wir schauen können ob sie sich wohlfühlt.
MOD: LInk entfernt
Wie gesagt, zwei Mathelehrer aus ihrer Schule sagten mir, ich
soll sie lassen, das gibt sich wieder. Bei ihr hat sich das
eben auch jetzt, Mitte 3. Klasse, leider nicht gegeben. Wie
lange hätte ich noch warten sollen?
Das ist eine gute Frage. Mein Sohn schreibt grottenschlecht, aber niemals hat uns jemand auf LRS oder so angesprochen. Nun ist er in der 9. Klasse…
Ich wüßte auch gerne, ob ich was hätte machen sollen.
Mit dem PC kann er allerdings nahezu fehlerfrei schreiben, mit der Hand niemals.
Seltsam.
Tilli