Wenn Du damit meinst, dass Anführungszeichen in einem Text bedeuten, dass man den ganzen Text nicht ernst nehmen soll, liegst Du leider nicht richtig, obwohl das bei Deinen in diesem Baum sicherlich eine gute Herangehensweise wäre.
Das „Falsche“ wird aber, wenn genügend viele Menschen es sehr oft und über einen sehr langen Zeitraum immer wieder benutzen, irgendwann mal als richtig wahrgenommen und in den Duden aufgenommen.
Vielleicht wird @Inka in 200 Jahren im Duden als Erfinderin dieser Wortschöpfung angegeben.
… und deshalb kann in der Kategorie ‚Deutsche Sprache‘ bei Fragen nach idiomatischen Wendungen bzw. geltenden Rechtschreib- und Grammatikregeln im aktuellen Sprachgebrauch munter drauflosgeplaudert werden, was nach dem „Sprachgefühl“ oder der „Intuition“ einzelner Nutzer „ja auch möglich“ wäre?
Das Wesen von sog. „festen Wendungen“ ist, daß sie „fest“ sind. Das bedeutet, man kann weder grammatisch noch morphologisch an ihnen nach gusto herumbasteln.
Und überflüssigerweise zur Erklärung:
„erblühen“, synonym zu „aufblühen“, kann der Flieder in deinem Garten oder auch ein → Mädchen. Aber nicht jemandem. Es ist die ingressive Aktionsart im Ggs. zur durativen Aktionsart von „blühen“. Auch „blühen“ tut aber etwas nicht jemandem. Daraus folgt „etwas blüht jemandem“ ist eine unverönderbare Wendung.
ich frage mich immer wieder und wieder, ob „grammatisch“ oder „grammatikalisch“ die richtige Verwendung /der richtige Ausdruck ist. Wie kann ich diese zwei Termini auseinanderhalten?
erblühen ist ingressiv — ergo mit dem Präfix „er“
blühen ist durativ —ergo ohne Präfix
Es ging aber nicht allgemein um „das/etwas blüht ihm“ als genannte feste Wortwendung,
sondern wörtlich bezogen auf Schwierigkeiten, welche ihm „erblühen“, auch im Sinne von beginnen.
Warum sollte man es somit nicht sinnbildlich (oder als Metapher ) in Anführungszeichen verwenden können?
Ich sehe gerade förmlich, wie die Konflikte „erblühen/aufblühen“
Im Vordergrund von „jemandem blüht etwas“ steht nicht, dass sich etwas entwickelt/eine Entwicklung ihren Anfang genommen hat, sondern dass ihm in mehr oder weniger großer zeitlicher Entfernung etwas droht oder dräut.
Mein Gott! Muss man hier alles und jedes immer so sauertöpfisch angehen?
Der, den ich damit direkt angesprochen habe, hat doch genau in der richtigen Tonlage reagiert.
No ja - sauertöpfisch täte ich es nicht grad nennen, wenn wenigstens ein oder drei Bretter noch nicht zur Pli-Pla-Plapperkiste mutiert sind. Ich finde es sehr erfrischend, dass hier im Brett „Deutsche Sprache“ noch seriös diskutiert wird. Dass ich dabei schon auch mal mein Teil abkriege, ist es mir wert.
Es gab mal wundervolle Zeiten, wo man hier herum z.B. über Wein oder über Kladruber Pferde in genau dieser sauertöpfischen Weise diskutieren und dabei viel innewerden konnte.